Lobpreis und Anbetung

Ich höre auf dem Weg zur Arbeit Musik und allerhand Predigten. Über vieles denke ich nach, vieles ist neu und ich bin dankbar dafür, daß ich mir das anhören kann. Schon länger mache ich mir Gedanken um Lobpreis, bzw. Anbetung. Ich habe in der Hinsicht auch schon vieles miterleben dürfen, mit und ohne Weizen(glas) ;-), schief gesungen und perfektioniert-geweichspülert. Als Jesus Freak, gerade in den 1990er Jahren, als die ersten Freakbands CDs bzw. Demo-Kassetten (für die jüngeren unter uns: Das waren die Dinger mit dem aufgerolltem Band, voll analog, nix digital!) herausbrachten und sich mit Christen behängen mußten, für die Rockmusik noch vom Teufel war (wahrscheinlich auch heute noch ist). Die Musik, die die Freaks machten war oft einfach – musikalisch gesehen – schlecht. Aber für mich kam und kommt es bis heute nicht darauf an, wie perfekt im musikalischen Sinn der Lobpreis ist, sondern wie ehrlich er ist. Ich weiß nicht, ob man Gott noch lobpreisen kann, wenn man sich mit einem Lied über Wochen hinweg abgequält hat, vielleicht auch Kritik von Bandmitgliedern einstecken mußte, weil man aus verschiedenen Gründen einfach keine Zeit mehr gefunden hat, zu üben. Ich sage schon länger, daß mein Lobpreis nicht unbedingt (gute) Musik ist. Das letzte Mal krallte ich mir die Gitarre der eigentlichen Lobpreisleiterin, die absichtlich „Lücken gelassen“ hat, damit so jemand wie ich auch mal trällern darf (oder so), und klampfte drauflos, ohne vorher groß geübt zu haben. Ich weiß nicht, wie schief es klang, aber ich meine, es war ehrlich und kam daher von Herzen. Das strahlt dann auch aus und viele, ob alt oder jung, sangen mit und freuten sich daran. Das war nicht bei den Jesus Freaks in einem feuchten Keller, sondern in meiner Gemeinde ;-).
Ich hoffe, Storch lyncht mich jetzt nicht, wenn ich einfach mal seine Predigt vom 20. Januar zerpflücke, bzw. nur einen Ausschnitt poste, aber er brachte es ziemlich auf den Punkt:

[audio:http://uli.popps.org/audio/2013-01-20-Storch-Predigt_Ausschnitt-Wahre_Anbetung.mp3]

Kinderbetreuungspolytick

Seit wir Kinder haben, bekommen wir mit, wie wenig Betreuungsmöglichkeiten es gibt. Noch in Kranichstein sagte man zu uns „oh, da wohnen Sie ja kinderbetreuungstechnisch in der Diaspora“. Immerhin zahlt die Stadt Darmstadt pro Tagesmutterstunde einen kräftigen Zuschuß. Fast pünktlich zum Kindergarten zogen wir dann nach Ober-Ramstadt. Die Kindergartenbetreuung war im Sommer 2011 viel besser, Salome bekam mit ihren 2 1/2 Jahren einen KiTa-Platz in der KiTa „Eiche“. Das war noch bevor viele in unser Baugebiet (MIAG-Gelände) gezogen sind.

Salome kam also problemlos unter. Bei Jonathan schaut das ganz anders aus. Momentan zahlen wir monatlich ca. 500€ für 3 Tage pro Woche Betreuung unseres Sohnes. Viel Geld, und anders als in Darmstadt bekommen wir dabei keinen Zuschuß. Die Betreuung ist auch noch in Darmstadt, weil es keine freien Plätze in Ober-Ramstadt gibt. Zugute kommt uns, daß eine Tagesmutter von dort in Ober-Ramstadt wohnt und unseren Sohn holen und zT auch bringen kann.

Von Nachbarn habe ich erfahren, daß bei Neuausweisungen von Baugebieten in Weiterstadt immer auch gleich Konzepte für die Mehr-Kinderbetreuung erarbeitet werden. In Ober-Ramstadt passierte das, laut der Leiterin der KiTa,  nie, auch nicht beim MIAG-Gelände mit ca. 170 neuen Wohneinheiten. Das sagte jedenfalls die Leiterin der KiTa Eiche. Sie sagte mir auch am Telefon, daß es 100 Neuanmeldungen gibt, dagegen nur 24 (neue) freie Plätze.

Im Zuge einer Befragung der Piratenpartei habe ich direkt von der Stadt Daten erfragt. Es sollen 40 neue Krippenplätze entstehen, was bei weitem nicht ausreicht. Von den 40 neuen Plätzen sollen 20 auch erst frühestens 2014 kommen. Das heißt im Klartext, daß es mindestens 3 bis 4 Mal mehr Bedarf als Angebot gibt, was auch auf keinerlei Konzept hinweist.

Sicher, wir könnten einen Platz einklagen, dann bekommen wir – vielleicht oder wahrscheinlich? – einen Platz in einem Stadtteil 3-5km weiter.

Ober-Ramstadt, „Stadt der Grautöne Farben“. Da ist es logisch, daß es in einem Neubaugebiet zwar ein sog. „Farbkonzept„, aber keines zur Kinderbetreuung gibt.

Sexmuller – Lampendiseaster

Ich hatte mal einen Kollegen aus Spanien, er heißt Diego. Seit über 4 Jahren ist er wieder dort. Von 2006-2008 jedoch machte er Deutschland unsicher. Er war begeistert von Deutschland und fand sogar unser Wetter besser als das in Spanien. Was ihn jedoch am allermeisten begeisterte: Deutsche Gehälter und Deutsche Preise für die verschiedensten Dinge. Sein Augenmerk fiel schnell auf den Möbelverkäufer Segmüller. Da Diego aber der deutschen (Aus-)Sprache nicht wirklich mächtig war, wurde aus Segmüller bei ihm eben „Sexmuller“. Wir suchten schon länger nach Lampen zu bezahlbaren Preisen und waren dann auch mal beim Segmüller. Die Vielfalt ist dort groß, wie überhaupt alles in dem Laden. Wir kauften zunächst 4 Lampen: 2 Höhenverstellbare, 2 Kugellampen. Ich packe die große Höhenverstellbare aus – 5-flammig – und stelle fest, daß ein Glasschirmchen defekt ist. Nunja, denke ich, „Ausnahme“. Dann hole ich den ersten Glasball raus. Als der hängt, hängt er schief! Egal, was ich tue, das Ding hängt schief. Anscheinend ist der Schwerpunkt des Glasballs nicht in der Mitte. Ich packe ihn wieder ein und den nächsten aus: Schmutz! Inzwischen haben wir beschlossen, die 2. Höhenverstellbare zurückzugeben. Also gehts zurück zum Sexmuller, in der Warenausgabe trage ich alles zurück, bekomme auch recht schnell mein Geld für die Lampe zurück, die ich zurückgegeben habe. Auch das defekte Schirmchen bekomme ich gegen ein gutes ersetzt. Ich bekomme außerdem 2 neue Glasbälle. Weil ich  ja – ab und zu – nicht blöd bin, packe ich sie gleich aus: Eine wieder schmutzig, eine nach erster Kontrolle okay. Die schmutzige tausche ich sofort wieder um und bekomme 2x wieder schmutzige dafür. Auch ein Reinigungsversuch vom Service bringt nix. Also gebe ich die schmutzige zurück und bekomme erneut Geld zurück. Mit der vermeintlich guten Lampe und dem Geld für 2 zurückgegebenen Lampen fahre ich zum Toom-Baumarkt. Dort gibt es nahezu baugleiche Glasbälle – nur ist der Baldachin aus Plastik und nicht, wie bei denen vom Sexmuller, aus verschromten Blech. Ob sie im Toom deswegen 3€ billiger sind, weiß ich nicht. Ich hole den ersten Ball ausm Regal – paßt! Zu Hause hänge ich den Toom-Ball an die Decke – wunderbar! Dann packe ich den verblieben Sexmuller-Ball aus, guck rein: Dunkle Verkrustungen innen! Genervt packe ich das Teil wieder weg. Mein Nachbar muß wegen einer anderen Leidensgeschichte zum Sexmuller und bringt meinen letzten Sexmuller-Ballon zurück.

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Die Bilanz: 4 Lampen gekauft, 3 ausgepackt, alle mit Defekten. Zudem versuchte man mir mehrere weitere fehlerhafte Lampen anzudrehn. Auch der Sexmuller-Servicemann fand die Aktion sehr nervig und ich glaube, er schämt sich jetzt in der Ecke wegen seinem Laden. 🙂

Pferdefleisch…äh…SKANDAL??

Es ist schon komisch, wie unterschiedlich die Medien auf unterschiedliche Sachen reagieren. Derzeit geht es darum, daß man Pferdefleisch in Rinderhack, bzw. in Lasagne etc. gefunden hat. Und ich denk mir nur: „Na und?“ Erstens: Wer schmeckt das raus und zweitens: Was ist daran so schlimm? Schlimmer fände ich, wenn stattdessen Gefügelhack drinnen wäre, weil ich dann Wiesenhof-Dreck fressen muß. Aber hey, gegen einen Gaul… läßt sich ja nix sagen, finde ich. Pferde werden kaum bis garnicht in Massentierhaltung als Fleischproduzenten gezüchtet, so schlimm kann das Fleisch also garnicht sein. Ganz anders bei Geflügel, das im industriellen Maßstab hochgezogen wird. Aber gut. Ich frage mich dann immer, ob die Medien nicht mal wieder etwas wegblenden wollen. So habe ich zB eine Reportage über Amazon gesehen. Amazon, ein Internetversandgigant, bei dem ich auch gerne eingekauft habe, stellt Arbeiter zu unwürdigen Bedingungen ein. Das kann und ich ich nich weiter unterstützen, also kauf ich bei dem Saftladen einfach nimmer ein, bis sich dort was geändert hat.

Leichtfertige Sprüche ….

„Das Leben ist kein Kindergeburtstag“, sagt man oft so daher…. Aber, mal ehrlich, wieviel Prozent derer, die sowas sagen, waren (als Erwachsener) schon auf einem Kindergeburtstag? Nein, ich frage anders: Wer von denen mußte danach schonmal aufräumen? Das ist pure Verwüstung! Da explodiert nicht nur die Entropie, nein, danach schaut es aus, als wäre noch viel mehr explodiert. Das eigentliche Ausmaß der Katastrophe erkennt man jedoch erst in den Wochen danach, wenn man immernoch dies und das in diversen Nieschen (wieder)findet. Das Leben ist – Gott sei Dank! – KEIN Kindergeburtstag!!!

Nächster Punkt: „Ach, das ist doch Kinderkacke!“ – Ähem, sowas sagen meist Kinder, jüngere, eben solche, die noch nie damit zu tun hatten. Natürlich, denn sonst würden sie anders darüber reden. Aus öffnen einer Windel (im besseren Fall) oder das herunterziehen der vollen Unterhose meiner Tochter (im schlechteren Fall) löst nicht nur einen gewissen Brechreiz aus, nein, die wenigsten Menschen wissen, daß Kinderkacke (ganz besonders die schmierige, klebrige, wenn das Kind eine schöne Mischung aus Eiweiß (Fleisch) und Schokolade gefuttert hat und daher so eklig am Po des Kindes klebt, daß man in starke Versuchung gerät, zum Entfernen der Scheiße Spiritus, Terpentin, Nitroverdünnung oder Aceton zu verwenden!) absolut waffenfähig ist??

So, das mußte jetzt einfach mal raus 😉

Die Rechnung, bitte, HSE!

Mit unserem Grundstückskaufvertrag haben wir ja auch einen Kebelvertrag mit der HSE aufgedrückt bekommen, der uns verpflichtet, 10 Jahre lang Wärme von einem (angeblich) „CO2-neutralen“ Heizwerk abzunehmen. In Wirklichkeit sehe ich derzeit an der Stelle ein „Hot Mobile“, mit einem Blechkamin, das aus Gas (gelbes Rohr, was reingeht) Warmwasser macht.

Die horränden Kosten tragen wir und gerade habe ich mal ausgerechnet, was uns das pro Megawattstunden (MWh) so kostet:

Grundgebühr netto: 10,21€ pro KW max. Heizleistung (wir haben da 6 KW angegeben), macht also 61,26€ netto bzw. 72,90€ Brutto. Pro Monat. Und da haben wir noch keine Wärme abgenommen.

Tatsächliche Kosten pro MWh Wärme liegen bei brutto 102,90€. Wir haben im letzten Jahr 7MWh Wärme gebraucht.

Rechne ich das zusammen, komme ich nun fürs letzte Jahr auf 878,80€ Grundgebühr und 729,30€ Wärmekosten. Macht also zusammen 1599,10€ für die Wärme insgesamt (wir zahlten pro Monat 150€ Abschlag nur für die Wärme, von daher kriegen wir noch was raus). Breche ich das nun insgesamt auf die Wärme runter, komme ich auf einen Betrag von 228,44€ pro MWh Wärme!!! Also für den Preis kann ich fast auch mit Strom heizen.

Zum Vergleich: Für einen Raummeter Holz bezahle ich momentan 90€, fix und fertig gesägt undso. Der hat im optimalen Fall 2MWh und damit zahle ich für die HSE-Wärme ca. 5 Mal soviel wie fürs Holz. Da sind die paar Euro für den Schornsteinfeger eher witzig.

Gut, immerhin haben wir für die „Heizung aus regenerativer Energie“ (geplant ist da ein Holzpelletheizwerk) einen günstigen KfW-Kredit über 50000€ bekommen, aber ganz ehrlich: Das, was wir da sparen, ist weniger als das, was wir der HSE für die nächsten Jahre in den Rachen werfen. Ich fühle mich für von der HSE für ihren achsotollen, schöngerechneten Prospekt für die Nahwärme geneppt.

Entweder 2021 sinkt der Preis dafür rapide, oder ich heize ab da komplett mit Holz. Is ja auch regenerativ.

Achso, ja, wer jetzt denkt, daß wir dafür ja keine eigene Heizung anschaffen mußten, dem sei gesagt, daß wir über 9000€ für die Leitungen und die Übergabestation bezahlt haben.

Steinbrück und der Fraß der Medien(konzerne)

Ich finde es schon fast belustigend, wie die Medien (allen voran der Springerverlag) nach Steinbrücks Kanzlerkandidatur über ihn herfielen. Im Nachhinein wie ich finde wegen nix. Ich finde es außerdem belustigend, wie die Medien andere Politiker mit mehr Dreck am Stecken relativ dazu gesehen in Ruhe lassen (von dem Skandal um Steuerprüfer in Hessen hört man ja garnix mehr?).
Man mag ja über Steinbrück denken was man will – für mich zählen da in erster Linie Taten. Als er 2009 als Finanzminister abgewählt wurde, wurde er gefragt, ob er sich ein Pöstchen in der Finanzindustrie (komisches Wort, bzw…) suchen will. Seine Antwort darauf: „Das gehört sich nicht.“ und er ging eben nicht dahin, auch wenn er sich andere Jobs suchte, über die man diskutieren kann. Sein Vorstoß, daß der Kanzler mehr Geld verdienen sollte, teile ich übrigens, von mir aus sollten alle Politker in Verantwortung (viel) mehr Geld bekommen. Verglichen mit den Gehälter der sog. „Topmanager“ ist das Kanzlergehalt ein Witz. Man darf allerdings nicht vergessen, daß viele Politiker diverse Nebeneinkünfte haben, die mit einer Verquickung mit der Wirtschaft zusammenhängt und genau da liegt für mich der Hase im Pfeffer. Wenn ein Politiker in Verantwortung mehr Geld vom Staat (also von uns) bekommt, dann kann man im Gegenzug auch verlangen, daß er dann ausschließlich für den Staat arbeitet. Das hieße dann allerdings auch, daß viele der 4000 (!!!) Lobbyisten, die sich um Bundestagsabgeordnete bemühen, ihren Job verlieren würden.
Diese Tage gab die Bundesregierung zu, daß der Axel-Springer-Verlag schon 2009 anfing, wegen des sog. „Leistungsschutzrechts“ Lobbyarbeit zu leisten. Für mich ist das eine Riesensauerei.

Steinbrück stellt sich zwar nicht direkt dagegen, aber er sagt zumindest, daß er dafür ist, daß jeder Abgeordnete alle seine Einkünfte offenlegen muß. Ob er das auch wirklich so meint, weiß ich nicht.
Ich halte nach den ganzen Geschehnissen die Medien(konzerne) für tief verlogen und bin dagegen, daß sie mehr Rechte bekommen sollen. Unabhängig sind die meisten davon jedenfalls nicht – egal, ob links- oder rechtsorientiert.

Meinungsfreiheit – Ist das überhaupt noch erwünscht?

Ich spreche hierbei weniger die Politik, mehr die Menschen, also, die Gesellschaft an sich an und ich frage mich, wo die Reise hingeht. Regelmäßig kann man auf diversen Fernsehkanälen sehen, wie schlimm die Nazizeit war mit dem anscheinend gewünschten Gefühl, daß wir es heute ja so viel besser haben. Das stimmt auch. Aber das, was wir haben, droht mehr und mehr wegzubröckeln. Ich meine hier die Gesellschaft, die Medien, die diverse Meinungen regelrecht in die Gehirne der Menschen einprügeln möchte, wogegen ich mich vehement widersetze. Ich hinterfrage heute alles und das, was ich nicht verstehe, kann ich dann auch so stehenlassen, ohne mir blind eine Meinung darüber anzueignen. Früher war das eher normal und keine Schande, zu sagen „ich habe mich damit noch nicht beschäftigt“.
Dennoch habe ich zu verschiedenen Themen eine absolute Meinung. Eine Meinung, die im Kontext unserer Gesellschaft unerwünscht bis abstoßend ist. Mich nervt unheimlich, daß es heute kaum noch absolute Wahrheiten gibt, es gibt nur noch individuelle, nach dem Motto „was für Y richtig ist, ist für X eben falsch, das ist auch okay so, denn X ist nicht Y.“ Das stimmt sicher in vielen Punkten auch, aber eben nicht in allen. Wenn X dem Y eines über die Rübe haut, dann ist das absolut gesehen falsch und X muß sich dafür verantworten.

In Frankreich gehen Hunderttausende auf die Straßen, um gegen die sog. „Homo-Ehe“ zu demonstrieren.  Die Regierung juckt das nicht, gibt aber vor, demokratisch zu sein, sagt aber sinngemäß und überspitzt gesagt „der Pöbel der Straße interessiert mich nicht.“ Da denke ich dann, daß eben diese Machthaber in Frankreich nicht wirklich Demokraten sind. Aber gut, George W. Bush und Putin sind ja angeblich auch Demokraten *lach*. Soviel zur Politik.

In der medialen Gesellschaft wird man oft für absolute (unbequeme) Meinungen angegriffen, wenn sie nicht ins Konzept des Zeitgeistes passen. Wer Abtreibung mit Mord gleichsetzt, wird stark angegriffen, genauso, wer sagt, daß Homosexualität nicht gottgewollt und damit Sünde ist. Nicht mit erhobenen Zeigefinger im Sinne von „ich bin besser“, sondern einfach als Interpretation der Bibel. Ich erlebe zunehmend Gegenwind, wenn ich zu diesen Themen meine Meinung äußere. Als ich 1995 in Zwickau anfing zu studieren, erlebte ich gelebte Toleranz unter den Menschen. 5 Jahre nach der Wiedervereinigung war anscheinend noch der Wunsch nach echter Freiheit in den Köpfen vorhanden. Ich durfte meine Meinung sagen und haben, zu allen Möglichen Themen und es war okay! Man hat mich so stehenlassen, man hat höflich mit mir diskutiert, ohne, daß man versuchte, mich „niederzureden“. Irgendwie verschwindet das heute mehr und mehr und das finde ich schade.
Mehr und mehr erlebe ich außerdem noch die Pseudoargumentation, daß man ja in einer demokratischen Gesellschaft seine Meinung für sich behalten sollte. Bullshit! Demokratie baut doch auf Meinungsfreiheit auf und die endet damit, wenn man versucht, sie hinter vorgehaltener Hand zu „verbieten“.
Mehr und mehr erlebe ich, daß die Menschen, die vorgeben, tolerant zu sein, diejenigen sind, die am intolerantesten auf meine absoluten Meinungen reagieren. Sachlichkeit spielt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle.
Spiele ich den Gedanken weiter, wird unsere Gesellschaft zunehmend idealistisch und die Ideale lehnen sich nicht an der Bibel an. Das hatten wir schonmal und man kann es heute auf allen Möglichen Fernsehkanälen anschauen.

Müde bin ich, …. *gähn* ;-)

Heute habe ich mit meinem Vater zusammen nahezu das gesamte Rechtlerholz von diesem Jahr gesägt und verladen. Dazu mußten wir erstmal auf den Holzplatz, wo ich es mit meinem Onkel im April abgelagert hatte. Also mit dem Allrad-Passat + Doppelachser-Anhänger hingefahren und aufgeladen, bis das Ding voll, nein, leicht übervoll war. Als wir etwa 80% aufgeladen hatten, fiel uns blöderweise auf, daß von den 4 Anhängerrädern 3 viel zu wenig Luft hatten. Also Anhänger abgekoppelt, zu Oma gefahren und eine Handpumpe besorgt. Das alte Ding (war da noch ein Hakenkreuz drauf?) ging sogar sehr gut, sogar die Druckanzeige ging so einigermaßen, obwohl das Schauglas darüber sicher schon 20 Jahre fehlte. Also mit dem leidlich gefüllten Reifen und leicht übervollen Anhänger die ca. 2km nach Langendorf geschaukelt, halb abgeladen und dann Stück für Stück  alles zersägt. Jetzt haben wir einen Anhänger voller schöner Holzscheite. Der steht nun abfahrbereit bei meinen Schwiegereltern :).

Dann erstmal was gegessen, und danach gegen 18:30 noch einen Espresso getrunken, aus der WMF-Edelstahl-„Maschine“, die ich von meiner Frau zu Weihnachten bekommen habe ;). Zwischenstopp in KG bei der Tanke, LPG war fast leer. Dann traf ich gegen 19:50 in der Eule ein. Alles voll, immens viele Tische reserviert, also hockte ich mich an die Theke. Dort saß ich vielleicht 5 oder 10 Minuten, als Sabrina hereinkam. Es ist schon toll zu sehen, wie sich Menschen verändern und doch nicht verändern 😉 – Sabrina habe ich zuletzt als Mädchen gesehen, jetzt ist sie eine (junge) Frau (klingt blöd, aber irgendwie ist es doch so ;-)). Wir erzählten uns was wir so machen, sie erzählte ihre Pläne, als dann (jetzt habe ich die Reihenfolge vergessen ;-)) Daniel, Sarah und die Überraschung des Tages, der Sepp dazukamen. Mit Sepp habe ich die Schulbank gedrückt und ich glaube, wir haben uns zuletzt 1996 gesehen, entsprechen viel zu erzählen hatten wir dann auch *g* – aber meist gesellschaftspolitische Themen bis hin zu Autos, die keiner braucht, aber trotzdem gekauft werden ;-). Inzwischen besetzten wir gegen 22Uhr einen leeren Tisch, der für „Werner“ um 21Uhr reserviert war (beinhart!). Ich fürchte, Sarah hat sich dann doch etwas gelangweilt. Die verabschiedete sich dann unter fadenscheinigen Begründungen („muß morgen früh aufstehen….!“ *g*) . Jo scheeh war’s, aber ich schlage vor, daß wir uns beim nächsten Mal in Brückenau im Gewölbekeller treffen, da ists vielleicht etwas kühler, aber man darf da rauchen, es gibt einen Ofen und man muß nix reservieren *g*.

Einmal mehr merke ich, daß ich zur inzwischen „gealterten“ Generation gehöre, die einfach ein anderes Koordinatensystem als die 10-20 Jahre jüngeren Leute haben: Wir können nämlich auch bei Stromausfall überleben, gell, Sepp? *G*

„Staade Zeit“ 2012

Dezember, naßkalt, Schnee schon weg,

ich stapfe durch den feuchten Dreck,

sehe Menschen hastig kaufen,

und wirr in der Gegend herumlaufen.

Den Mayas ist die Zeit ausgegangen,

die Welt verspürt mal wieder ein Verlangen,

unterzugeh’n

und sich nicht mehr zu dreh’n.

Konsum, Hektik, wo man hinschaut,

viele kaufen bis zum Bornout,

um sich dann zu freuen,

oder das ganze mal wieder zu bereuen.

Dieses Jahr gibt’s Keinachten

weil die Welt vorher untergeht

und sich das Leben vieler darum dreht.

Ich würde Weihnachten am liebsten schlachten,

um den Sinn davon „neu“ auszurichten

– um Konsumnachten zu vernichten.

Doch dies bleibt ein frommer Wunsch,

so hebe ich meine Tasse voller Punsch

und sage „leckt mich am Arsch, ich mach da nicht mit“,

und stapfe weiter, Schritt für Schritt.

Jesus hat die Welt auf sich genommen,

um dich zu retten,

wetten,

darauf bist du nicht gekommen?