„Wahlmanipulation“

Es ist schon lachhaft, wie einmal mehr unsere Regierigen daherreden. Nachdem Trump durch gezielte Lügenmeldungen via Facebook & Co zum Präsidenten gewählt wurde, werden nun unsere Machthaber nervös. Meiner Meinung nach, weil nun Leute genau das tun, was sie die letzten Jahrzehnte taten, und das eben besser: Lügen.
Man hat sich ja schon dran gewöhnt, und Käpt’n Blaubär erkannte auch, daß man ein Wa(h)lversprechen eben nicht halten muß. Mich nervt das gewaltig, vorallem, daß die Wähler gefühle 3 Tage später die Lügerei wieder vergessen haben und eben die, die gelogen haben, wiederwählen. Also im Grunde baut so unsere derzeitige Regierung auf einer gehörigen Portion Lüge auf.
Nun kann man natürlich argumentieren, daß das „Realpolitik“ ist. Aber etwas vor der Wahl fest zu versprechen und genau das dann brechen ist eben auch etwas anderes als gegen etwas zu sein, aber für Kompromisse offenzubleiben. Wiedemauchsei. Unsere lügenden Regierigen kommen damit durch, weil das Volk doof genug ist, sie (wieder)zuwählen – und mit eben dieser Dummheit spielen sie seit Jahrzehnten – ganz gut.
Nun können es andere besser, gezielter, technikversiert werden Fakenews über Facebook gepostet und so nun das Volk in eine Richtung gelenkt, die nicht mehr mit denen konform läuft, die an der Macht sitzen. Gelogen wurde schon immer, nur jetzt interessieren sich die „etablierten“ Politiker dafür.
Das einzige, was sie nun tun können ist, gegen Fakenews vorzugehen. Dabei ist es doch genau ihre Saat, die nun aufgeht und pralle Früchte trägt. Wer all die Jahre Politikerlügen als irgendwie legitim deklariert hat, will jetzt dagegen vorgehen – notfalls eben gegen das Grundgesetz (GG), was allerdings dem gemeinen Volk auch inzwischen mehrheitlich scheißegal ist: Es geht nämlich um nichts anderes als Zensur! (die laut GG illegal ist, aber wie gesagt, wenns keinen juckt… )
Nur muß man dem ganzen einen anderen Namen geben: „Wahlmanipulation“. Wie lachhaft, legt man diesen Maßstab da an, dann wäre die Bundestagswahl 1990 auf jeden Fall Wahlmanipulation gewesen. Achso, für die jüngeren: Damals behauptete und versprach Kohl, die Wiedervereinigung (also die mit der DDR damals) würde keinerlei Steuererhöhungen nach sich ziehen. Den Soli zahlen wir bis heute – und Kohl hat gewonnen. Als „Wahlmanipulation“ würde ich zB gefälschte Wahlzettel, eingriff in die Wahlurne etc. eintüten, aber eben nicht die Manipulation eines Volkes. Die war den Politier nämlich all die Jahrzehnte gerade recht.
Also, kurzum: Wer gezielte Fakenews und Lügen nun als „Wahlmanipulation“ hinstellt, der ist doch nur sauer und wehrt sich dagegen, daß andere das Handwerk derer, die das so lange tun, besser erlenrnt haben und mit Technik umgehen können.
Für das Volk dagegen heißt es: Seid nicht so doof und glaubt nicht jeder Fakebookmeldung. Demokratie heißt, sich mit den Dingen beschäftigen, sich informieren, seine EIGENE Meinung bilden anstatt irgendetwas vorgekautes einfach nachzutröten (auch wenn das viel bequemer ist!). Das haben die Menschen unter Hitler auch gemacht und das ging schief. Wir leben, solange wir das wollen, in einer Demokratie und wir haben heute die Möglichkeit, ettliches nachuzprüfen und Quellen („wer stecktdahinter? Was will er?“) auf den Zahn zu fühlen.
Ja, Leute, es sind aufregende Zeiten, postfaktisch, total irre und doch gehts uns (noch) recht gut.

Aus der Reihe: BWL-Unfug in Technikgeräten.

Wenn ich mich über etwas ärgere, dann über konstruktiv gewolltes Versagen von Geräten nach relativ kurzer Zeit. Seit ein paar Jahren haben wir „Ting-Stifte“ im Haus. Das sind so Hör-Stifte, mit denen Kinder über ein dafür gemachtes Buch fahren und sich Sachen dazu anhören können.
Konstruktiv sind die Dinger im Grunde ein kleiner Computer mit einem Lesekopf und einem „Betriebssystem“ auf einer Micro-SD-Karte. Das ganze ist natürlich verpreßt und verklebt. Bis auf die Micro-SD-Karte selbst. Die steckt unverankert im Stift. Wenn nun Kinder damit spielen, kommt es natürlich vor, daß so ein Stift auch mal runterfällt. Die Karte lockert sich und bewegt sich Stoß für Stoß weg. Ergebnis: Stift geht nicht mehr. Ich weiß nicht wieviele Stifte wie genau deshalb schon zurückgegeben haben, doch irgendwann ist die Garantie vorbei und dann muß man selbst Hand anlegen.
Zunächst habe ich den Stift mit einem Teppichmesser geöffnet. Ich habe dazu einen Beitrag bei funtech.org gefunden, der sehr schön die Sachlage und Reparatur erklärt. So ähnlich habe ich das auch gemacht. Bei mir ist dabei jedoch der Stecker des Akku zerbröselt, sodaß ich den Akku nur mit feiner Lötspitze, Lupe und Pinzette wieder drangekriegt habe. Ergebnis: Ting-Stift geht wieder! Allerdings schaut er nun etwas rampuniert aus.
Jetzt mal echt ehrlich: Hätte man diese Micro-SD-Karte gleich reingeklebt, wäre das nicht passiert. Da war ein BWL-Fuzzi am Werk, der einmal mehr Geld sparen wollte.
Da ich Linux nutze und mich schon früher mit dem Tingstift softwaremäßig befaßt, und dazu ein Shell-Script geschrieben hatte, schaute ich mich da nochmal um und fand ein Pythonscript von „Kurzhaardackel“ im Ubuntu-Forum, das ich noch etwas verbessert habe: https://github.com/HoSnoopy/ting

Netz Poly Tick

Seit Monaten, vielleicht schon Jahren sage ich schon fast mantraartig, daß man Geräte, die ins Internet „gehen“, eben auch softwaremäßig regelmäßig gepflegt werden müssen. Egal ob Tablet, Smartphone, PC oder Router. Ich bin dabei immerwieder erstaunt, daß so wenig dabei passiert. Nun hat die Telekom ein blaues Auge davon bekommen: Der Hackerangriff auf die Speedports (-Router).
Ich bin außerdem erstaunt, wie von verantwortlicher Seite dabei reagiert wird. „Zu den Cyberwaffen“ tönt dabei die Telekom, was ich zum Lachen finde, das zeigt, wie realsatirisch diejenigen drauf sind, die in Verantwortung stehen, also, wie komplett ahnungslos. Dieser Ruf „zu den Waffen“ (ich höre dabei immer die dumpfe Stimme von Kaier Wilhelm II, als der erste Weltkrieg ausbrach) suggiert, daß man tatsächlich einen „Gegenschlag“ machen könnte. Aber wie, wenn die Täter meist im Ausland sitzen? Sollen wir da einmarschieren und deren Computer ausknipsen? Es sind aus meiner Sicht Luftschläger und der Cyberhacker lacht sich darüber tot (im bildlichen Sinn).
Das einzige, was man gegen solche Angriffe tun kann ist: Sicherheitslücken schließen. Sicherheitslücken entstehen aus Fehlern beim Programmieren und da Menschen programmieren, die fehlerhaft sind, ist eben auch deren Software fehlerhaft. Hacker machen nichts anderes als eben diese Fehler zu entdecken und auszunutzen.
Diese Fehler werden jedoch meistens nicht von bösen, sondern guten Hackern entdeckt und nach einer Frist veröffentlicht. In der Frist hat dann die entsprechende Firma die Möglichkeit eben diese Fehler zu bereinigen und eine neue Firmware herauszubringen. Diese Firmware muß dann eben auch eingespielt werden. Tut sie es nicht, dann klaffen Sicherheitslücken ungeschützt. Im Kapitalismus, vor allem wenn man kurzfristig (wie es viele Manager tun) denkt, lohnt es aber nicht Aufwand für etwas zu machen, was kein Geld einbringt. Also sagen sich wohl die Firmen allzuoft „mir doch egal, ich hab ja dein Geld“. Bei den Speedports ist das anders, die werden ja inzwischen von der Telekom vermietet, aber etwa beim Archos-Billigtablet, das mit einem Steinzeit-Android läuft, ist dem nicht so.
Aber zurück zur Telekom: Die hat ja eben diese Speedports mit einer Sicherheitslücke vermietet und reagiert jetzt, wo es eigentlich zu spät ist, mit Updates. Mein Rat an die Telekomkunden: Speedport zurückgeben und eine AVM Fritz!Box kaufen. Die, vorallem die neueren, werden regelmäßig mit Updates versorgt und selbst uralte Boxen wurden bei einer entdeckten Sicherheitslücke 2013 (glaube ich) mitversorgt. Binnen 3 Tage (über das Wochenende!) brachte AVM für viele, eben auch alte Boxen eine neue Firmware heraus – und ließen die Kunden nicht über Monate im Regen stehen. Solche Dinge schaffen bei mir Vertrauen zu einer Firma und sogar zu deren (teil-)propritärer Firmware.
Ich sehe jedoch Netzpolitik nicht nur punktuell, sondern im Ganzen. Neue Firmwares zu machen, um die Kunden (Menschen), kostet eben Geld. Das muß irgendwie bezahlt werden. Daß die Politik jedoch gleichzeitig mit der Forderung kommt, 150Mio Euro zum Entschlüsseln von Whatsapp & Co dem BND zu sponsorn, ist ein Witz. Also ein Witz in sich, denn der BND schert sich null um unser Grundgesetz, hat mehrfach versagt (=> NSU), ist auf dubiose Weise in allerlei Sauereien verstrickt, tut nach außen hin aber, so als würde er für Recht und Ordnung sorgen. Und deswegen soll er mehr Geld bekommen. „Zum Schutz der Bürger“, heißt es dabei, also darauf zielt das ganze ab.
Also nochmal: Der Telekomkunde wird mit seinem Plastikrouter im Regen stehengelassen, weil zum Flicken von Sicherheitslücken kein Geld da ist, soll aber gleichzeitig 150 Mio Euro für mehr für die eigene Überwachung berappen. Ist das nicht grotesk?
Ein Volk in einer Demokratie bekommt die Regierung, die es verdient.

Das postfaktische Zeitalter

Ich dachte immer, Entscheidungen, gerade von Verantwortlichen, fußen auf Fakten. Vielleicht war das früher mal so, als man es sich (anscheinend) nicht leisten konnte, „postfaktisch“ zu handeln.
Heute fußen viele Entscheidungen auf Gefühlen. Das fand ich anfangs sehr verwirrend, weil ich ja weiß, das Gefühle nun wirklich nichts sind, worauf man sein Leben aufbauen sollte. Ich glaube, daß Gefühle letztlich ein Ergebnis von Gedanken sind. Und Gedanken könnte man sich ja aufgrund von Fakten machen. Also wären Gefühlswahlen ja dann doch faktenbasiert.
Das Ding ist jedoch, daß die meisten sich kaum um Fakten scheren. Redet man zB mit AfD-Befürworten, merkt man schnell, daß eben diese, ich nenne sie mal „AfDler“ glauben, daß die AfD das tut, was eigentlich die Linken im Programm stehen haben (zb eine gewisse Umverteilung von „reich“ nach „arm“). Wenn man versucht, mit Fakten zu argumentieren, heißt es dann schnell, daß die meisten Menschen die Fakten kognitiv nicht verarbeiten können. Ich bin mir da ehrllichgesagt nicht sicher, vielmehr scheint es mir eher so, als wäre die „breite Masse“ schlichtweg zu faul dazu. Es ist natürlich leichter, sich eine vorgekaute Meinung („scheiß Ausländer!“) anzueignen anstatt sie sich selbst zu bilden (und etwa mal zu schauen, wieviel die „scheiß Ausländer“ uns, verglichen mit zB den Steuerersparnissen von IKEA, Amazon & Co tatsächlich kosten). Entsprechend fallen dann auch die Wahlen aus. Und postfaktisch reagieren da meiner Meinung nach die derzeit regierenden Politiker darauf („wir verstehen den Rechtsruck nicht“), statt mal zu überlegen, ob es nicht vielleicht doch mit Geldverteilung, Lobbyismus und Aushöhlung vom Grundgesetz zu tun hat.
Postfaktisch erlebe ich auch die Benutzung von diversen „praktischen“ Dingen im Internet. Da werden im Prinzip Verträge per Touch (akzeptieren der AGB) abgeschlossen, ohne, daß man sich die Verträge durchgelesen hat.
Postfaktisch ist meiner Meinung nach auch die Tatsache, daß man Windows noch als ein „professionelles System“ benutzt. Dabei begünstigt es zumindest Industriespionage. Meine Beweiskette dazu: Seit 1999 ist bekannt, daß es einen „NSA-Key“ im Windows-System gibt. Seit 2013 (Snowden) wissen wir, daß es tatsächlich das ist, wonach es klingt. Und man ist sich recht sicher, daß die NSA Industriespionage (zumindest begünstigt. Faktisch sehe ich das simpel so, daß man Windows nicht mehr als „professionelles System“ sehen kann (wenn ich den Quellcode dazu nicht einsehen kann).
Aber es wird, wie es so schön heißt, „politisch beschlossen“. Wenn man dumme Entscheidungen trifft, heißt es dann eben auch, „das ist eben politisch“, also eine vornehme Umschreibung für eine Scheißentscheidung.
Wenn wir als Gesellschaft und Politik demnach nicht mehr der Realität ins Auge sehen können, weil sie uns (von den Medien) vorenthalten wird oder wollen, weil sie wir uns mit anderen Dingen davor ablenken, geraten wir alle in eine gewisse Schieflage, die heute schon bemerkbar ist, in Zukunft jedoch viel schlimmer sein wird.
Das Problem sehe ich dabei nicht in den Herausforderungen, die wir haben, sondern darin, daß man sich nicht mehr mit den Problemen beschäftigt, sondern oft irgendwie schnell handelt, um zu zeigen, daß man was tut. Aber eben diese Handlungen erscheinen mir ebenfalls „politisch“.
Ich könnte nun auch anführen, daß wir uns nicht wundern brauchen, daß wir so viele Flüchtlinge kriegen und wer glaubt, Frau Merkel hätte sie einfach so ins Land gelassen, irrt: Merkel reagierte, was hätte sie machen sollen? Einen Schießbefehl erteilen, um zig- oder hunderttausende abzuknallen? Nein, die Flüchtlingswelle ist ein Ergebnis von Waffenlieferungen, fehlenden Geldern zur Ernährung der Flüchtlinge vor Ort und dem Ruinieren der afrikanischen Wirtschaft durch EU-Handelsabkommen („TTIP für Arme“). Das Problem ist also nicht direkt Frau Merkel, die scheinbar unsere Grenze geöffnet hat, sondern die Gier der ganz Reichen (Manager von Waffenherstellern und anderen Großkonzernen), die den Hals nicht vollkriegen. Dagegen müßte man was tun, nicht gegen „die scheiß Ausländer“! Und ja, Frau Merkel bzw. deren Partei begünstigt genau das und wird (trotzdem oder deswegen?) wiedergewählt. Achso ja, und Realsatire ist meiner Meinung nach auch, daß sich jetzt viele darüber Beschweren, daß sie zum 4. Mal antritt. Dazu kann ich nur entgegnen „Wer Jahre und Jahrzehnte lang die Alternativlosigkeit gewählt hat, braucht sich jetzt nicht genau darüber wundern!“
Wahrscheinlich liegt ein Kernproblem in der unterschwelligen Aussage, daß das beste bereits hinter uns liegt und daß es damit unvermeidbar ist, daß wir immer mehr in die Scheiße geraten. Ich glaube jedoch, daß das Blödsinn ist. Möglicherweise geht es uns zu gut, daß wir uns immer mehr „politische Entscheidungen“ leisten können.
Ich bin an der Stelle immerwieder froh, Christ zu sein, auch, weil ich weiß, daß das beste noch vor mir liegt.

Fahrradsaison 2016 – vorbei

Als ich am 8.3. das erste Mal dieses Jahr zur Arbeit geradelt bin, war ich eingemummelt und sah wegen dem alten Pali-Tuch, das mir schon zu Motorradzeiten gute Dienste leistete, aus wie ein Terrorist. Jannina, unser Au Pair damals, sah mich mehr als verwundert an und konnte nicht glauben, daß ich nun zur Arbeit mit dem Fahrrad fahre. Und tatsächlich mußte ich ca. 10m über Schnee (Nordhang) fahren.
Auf dem Tacho hatte ich 98km drauf, die ich da seit der Inspektion im Herbst vorher draufgefahren hatte. Nun sind es 4363km. 3 Ketten habe ich verschlissen und ich schätze, die Ritzelkassete hinten ist nun auch mehr als fällig. Es ist eben wieder Herbst und ich muß zur Inspektion. 🙂

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Ich wurde in diesem Jahr mehrfach, vom Nachbarsjungen bis zum netten Busfahrer der Linie MKK96 von Sterbfritz nach Züntersbach, darauf hingewiesen, daß mein Fahrrad aussähe wie Sau. Nun, ich benutze mein Fahrrad eben zum fahren, auch bei matschiger Strecke, deswegen sieht es so aus. Und ich habe noch nie mein Rad intensiv geputzt und fange mit meinen 42 Jahren nun auch sicher nicht mehr damit an, alles klar? Dem Bushfahrer habe ich übrigens höflich darauf hingewiesen, daß er mich nicht unbedingt mitzunehmen braucht, wenn er das nicht will. Ich glaube jedoch nicht, daß ein Krümel von meinem Rad abgefallen ist, da nur der Deck über die Tausende von Kilometern sozusagen übrig blieb, der auch hält und nicht abfällt, schon garnicht bei der wichen Busfederung.

Und da ich auf Dinge stehe, die lange halten: Ich kann mit Fug und Recht behaupten, daß ich 10000-Meilen-Stiefel besitze. *g* Die Schuhe habe ich in etwa seit dem Einzug 2011. Seit 2012 radle ich zur GSI und seit August 2014 habe ich einen Tacho, der inzwischen 8300km anzeigt. Also bin ich – locker – 16000km oder 10000 Meilen mit den Schuhen unterwegs.

Gelenkte Demokratie…

Ich beobachte seit Monaten die Medien, ich sehe recht oft die Tagesschau und lese andernorts Dinge, die mir immer mehr als Gegendarstellung dessen vorkommen, was die Mainstreammedien so berichten. Nein, das Wort „Lügenpresse“ benutze ich nicht, schlicht und einfach, weil es nicht stimmt, oder fast nie.
„Lückenpresse“ trifft es eher. Medien, die einfach Dinge ausblenden und so die Wahrheit verzerren. Mich macht es wütend, mit zu kriegen, wenn irgendjemand aus der AfD, CSU, CDU, SPD, Grüne irgendeinen Mist ins Mikrofon rülpst und wie eindringlich darüber berichtet wird. Meist wird das nicht wohlwollend, sondern herablassend kommentiert. Aber nichtsdestotrotz wird die Aufmerksamkeit des Volkes genau darauf gelegt. Gerade bei der AfD halte ich das für ein Spiel mit dem Feuer, gerade angesichts unserer deutschen Geschichte. Ich bin immer entsetzter, worüber alles berichtet wird – und worüber nicht, was so alles total ausgeklammert wird.
Genau daraus entstehen nämlich Lügen. Die Piraten sind am Sonntag krachend aus dem Abgeordnetenhaus geflogen. Sicherlich zum Teil verdient. Doch meistens höre ich „Die Praten tun ja nix!“ – und das ist eine glatte Lüge, auf der die Leute dann aufliegen. In Wirklichkeit tun sie sehr viel, es wird nur nicht darüber berichtet. Und ich behaupte: Weil es gar nicht gewollt ist.

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Wenn ich dann noch mitkriege, daß zB die EU, die sich ja transparenter und demokratischer (aha! Piratenthema!) zeigen möchte, letztlich genau da eine Art Kasperltheater fürs Volk aufführen möchte, sehe ich deutliche Tendenzen, wie hierzulande die Meinung(en) gemacht wird.

Gewollt ist aus meiner Sicht übrigens auch nicht, daß in irgend einer Weise Licht ins Dunkel unserer Geheimdienste gebracht wird. Auch das wird von den Medien weitgehend ignoriert, als hätte man Schiß, daß man Fakten für die Piraten und deren Politik liefert. Oder in dem Fall auch für die Linken. Ich sehe in den Geheimdiensten eine mafiöse Struktur, die auf unsere Grundrechte scheißt. Immer noch und ungebremst. Andere Worte finde ich dafür nicht. Und die Politik belohnt diese Mafia mit mehr Kompetenzen, indem das per Gesetz nun legalisiert wird, was sie vorher illegal gemacht haben. Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Bisher gab es keine Konsequenzen für das Versagen und den Vertrauens- und Gesetzesbruch, den BND & Co mehrfach begangen haben. Berichterstatung? Gar Aufreger? Fehlanzeige! Kommt einer von der AfD um die Ecke und erzählt irgendeinen Mist, wird sich drauf gestürzt und darüber berichtet, weil es ja so geil und hipp ist. Oder so.

Und dann muß man eben auch sehen, daß die breite Masse doch so einfach lenkbar ist. Die will anscheinend auch keine Demokratie, weil das ja hieße, sich mit dem zu beschäftigen, was in der Politik geschieht. Das erkenne ich schon daran, daß die meisten AfD-Wähler der AfD im Grunde das Parteiprogramm der Linken unterstellt (und sie deshalb wählt). Zumindest bekomme ich das immerwieder genau so mit. Das wird, gefühlt, mit jedem dummen Rülpser der AfD, der durch die Medien getrieben wird, nur noch schlimmer. „Die AfD hat da doch Recht!“, höre ich dann oft. Aber sie sehen dabei den Rattenschwanz nicht, der ein solcher Rülpser hinter sich her zieht. Wollen wir allen Ernstes Menschen an unserer Grenze abschlachten?
Schaut man mal auf die Fakten, sehe ich die Flüchtlings“krise“ zwar auch kritisch, dennoch muß man sich doch mal fragen, WARUM sie geflohen sind, was dahinter steckt. Da sehe ich: Disatröse EU-Politik in Afrika (TTIP für Arme, sozusagen) und Waffenexporte. Die Menschen fliehen also vor einem Loch oder einer Kugel im Bauch zu uns. Und wer steht für eben diese Politik? Genau, die AfD, und zwar noch schlimmer als Schwarzrotgrüngelb! Wer sich dann hier hinstellt und gegen Flüchtlinge hetzt oder sie gar kloppt, der ist in meinen Augen feige. Zu feige, um die wahren Ursachen anzugehen. Der Deutsche scheint eben leider doch ein klassischer Radfahrer zu sein. Klar ist es fast immer einfacher, an den Symptomen versuchsweise rumzudoktern statt die wahren Ursachen anzugehen. Und dann gibts die, die wegschauen und sich weg ducken, schon ein bisschen wie damals, 1933.
Dann fühlen sich viele AfD-Wähler von Schwarzrotgrüngelbdunkelrot verraten. Zurecht. Aber deshalb genau die wählen, die einen – ganz offensichtlich – (Leute, schaut in derern Programm!) noch mehr verarschen? Das ist mehr als grotesk.

Aussenpolitik.

Im Grunde ist es einfach, die Lage in der Türkei einzuschätzen. Gerade wer nüchtern bis 3 zählen kann und im Geschichtsunterricht aufgepaßt hat, sollte erkennen, daß der „Putsch“ vom Führer Erdogan inszeniert wurde, um danach das Land politisch zu säubern. Ich ziehe da eine enge Parallele zum Röhm-Putsch 1934 in Deutschland.
Was nun in der Türkei als nächstes kommt, ist der Umbau von einem Rechts- zu einem Unrechtsstaat. Schon jetzt wurden ettliche mögliche Gegner Erdogans entlassen, nun arbeitet er aktiv daran, die Todesstrafe (wieder) einzuführen, um seine Gegner entgültig unschädlich zu machen. Also es wird auf eine Art Reichsermächtigungsgesetz hinauslaufen.
Wenn der türkische Führer nun innenpolitisch „fertig“ ist, wird er außenpolitisch aktiv werden. Das bedeutet, er wird einen Krieg anzetteln, dessen Beginn natürlich nicht Erdogan bzw. die Türken, sondern „die anderen“ angefangen haben.
Meine Güte, so schwer ist das doch nun wirklich nicht!

Kippt der Rechtsstaat zum Unrechtsstaat?

Vor 3 Jahren veröffentlichte Edward Snowden seine Kenntnisse über die illegalen Machenschaften der Geheimdienste. Es wurde zwar hie und da von berichtet, aber schnell war die WM und später die EM, die Griechenlandkrise und die Flüchtlingswelle wichtiger.

Die Geheimdienste stritten nichts ab. Der BND gab im Wesentlichen alles zu. Und machte genau so weiter. Nun macht die Politik folgendes: Sie legalisiert das, was vorher illegal war. Zugunsten der Geheimdienste. Im Grunde ruft das Grundgesetz in dem Punkt zum Widerstand auf, jedoch: Das Volk will es ja so. Es resigniert – und wählt am Ende immerwieder die selben. Ich verstehe es nicht und werde einmal mehr von der Bibel belehrt: Die sagt nämlich, daß die Menschen dumme Schafe sind. Schafe rennen einem Anführer (blind?) hinterher, in der Hoffnung, daß sie damit zu neuem grünen Gras geführt werden. Jahrelang habe ich mich gegen diese Vorstellung gewehrt – aber die Bibel hat recht. Leider, muß ich da sagen, denn ich dachte lange, daß Menschen, gerade bei uns, in Freiheit leben. Anscheinend legen sie sich lieber selbst „Handschellen“ an?

Ich höre zwar immerwieder Stimmen, die sagen, ich soll mich nicht so aufregen, es würde ja nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht würde. Das ist – auch historisch gesehen – Bullshit. Genau so wurde in den 1920er Jahren über die NSDAP geredet. Und über Hitler, der zur selben Zeit in „Mein Kampf“ doch sehr genau darüber schrieb, was er eigentlich vorhatte. Man hätte sich nur informieren müssen, die Information gabs damals von der Partei gratis.
Die zunehmende Überwachung der Gesellschaft führt dazu, daß viele sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen, weil sie (beruflich) auf sie zurückfallen könnte. Das kann man im übrigen schon jetzt in den sozialen Medien beobachten.

Wohin geht die Reise? Naja, ich schätze mal, es würde auch niemanden jucken, wenn wir die Demokratie (eta zugunsten eines „marktkonformen“ Konstrukts) abschaffen würden. Wobei das Wörtchen „Markt“ nicht wörtlich zu nehmen ist, es ist nur das Kaschieren des Wörtchens „Geld“, was da eigentlich hingehören müßte. Man könnte auch sagen, es ist die bedingnungslose Unterwerfung der Leute an die Reichen, so, wie es seit Jahren häppchenweise geschieht. CETA, TTIP, das wird alles kommen, weil immer dieselben gewählt werden und wurden. Aber letztlich ist das Volk in einer Demokratie ja selbst daran Schuld – es hat(te) ja die Wahl.

Ich bin froh, daß ich Christ bin und mir das geistlich an dem Punkt ein bischen „von außen“ anschauen kann. Ich bin zwar in dieser Welt, jedoch nicht von dieser Welt. „Ihr seid jetzt also nicht länger Fremde ohne Bürgerrecht, sondern seid – zusammen mit allen anderen, die zu seinem heiligen Volk gehören – Bürger des Himmels; ihr gehört zu Gottes Haus, zu Gottes Familie.“, heßt es in Epheser 2,19. Dazu zähle ich mich und damit kann ich mich gut von dem, was „in der Welt“ passiert, abgrenzen. Wäre ich kein Christ, würde ich vielleicht durchdrehen.

XMPP-Transport – Wovon redet der Mann?

Seit ein paar Tagen benutze ich diverse Transports auf jabjab.de (weil ich es auf meinem eigenen XMPP-Xerver noch nicht hinbekommen habe). Was ist das und wozu der Aufstand und was ist das sicher?

XMPP? XMPP ist im Grunde Jabber und Jabber ist Open Source, frei verfügbar und vergleichsweise uralt. Es ist ein Chatsystem bzw. -Protkoll, das früher u.a. von Google und Facebook benutzt wurde. Whatsapp hat es sich gekrallt und kastriert, verändert, es zu Closed Source gemacht – und dennoch ist Whatsapp bis heute XMPP ähnlich.

Nun bin ich schon lange ein Verfechter von Jabber, einfach schon deshalb, weil es für alle möglichen Plattformen vom alten Android-Handy bis hin zum PC verfügbar ist. Es ist meist SSL-Verschlüsselt und ja, es ist natürlich auch angreifbar. Was ich an Jabber noch schick finde ist, daß es in allen Multimessengern funktioniert, ohne, daß man groß was dran „rumschrauben“ muß.

Nun benutzen viele (in meinen Augen) gedankenlose Menschen eben leider die Whatsapp. Mich störte dabei weniger, daß Whatsapp nicht verschlüsselte, vielmehr, daß man sich zum Benutzen des Dienstes eine Datenkrake installieren muß, die so ziemlich alles abgrast und potenziell „nach Hause funkt“, was man so alles auf dem Handy eingegeben hat. Seit den Snowden-Enthüllungen mißtraue ich außerdem jeglicher Closed Source, weil man nicht nachvollziehen kann, was die jeweilige Software so alles hinter meinem Rücken anstellt. Sicher, das kann einem bei Open Source auch passieren, aber nichtsdestotrotz muß man nicht alles einem Konzern auf dem Silbertablett servieren. Ja, Whatsapp kostet kein Geld, aber es kostet Daten, deine und meine Daten, sofern sie auf dem jeweiligen Handy eingegeben wurden. Vollständige (je nachdem wie man es definiert) Datensätze über Menschen werden mit bis zu 15€ gehandelt. Daran erkennt man schon, daß Daten=Geld bedeutet. Dasselbe gilt wahrscheinlich für die Facebook-App (es ist ja derselbe Konzern). Was damit noch nervt ist, daß man für jegliches Chatsystem eine eigene App benötigt, die wiederum Prozessorlast, Datenlasst und damit Akkulaufzeit kostet.

Auf Jabjab.de kann man sich nun kosten- und datenlos anmelden (die Emailadresse, die man eingeben muß, wird nicht verifiziert). Dort kann man sich die Transport-Dienste „holen“. Das machte ich mit Pidgin. Bei Pidgin muß man zuvor noch das entsprechende Plugin einschalten (https://wiki.ubuntuusers.de/Pidgin/ weiter unten). Was auf der Wikipedia-Seite für XMPP-Transport becshrieben ist, ist für das icq-(„oscar“)-Protokoll, ältere Menschen erinnern sich noch daran ;-)). Auf Jabjab.de wird obendrauf noch Transporte für Facebook, Whatsapp, Yahoo, Telegram, IRC (noch ältere Menschen erinnern sich vielleicht…) und mehr angeboten.

Wie geht das dann konkret? Ein Programm, eine App, eine Verbindung für alles. Wie sieht das aus? Dazu muß man verstehen, wie XMPP funktioniert: Ähnlich wie Email. Eine Jabber-ID sieht so aus wie eine Email-Adresse. Während Jabber dezentral über mehrere Server funktioniert, so läuft bei Facebook, Telegram, Whatsapp, etc. alles über EINEN Server. Bei Jabjab.de hat man für jeden Transport einen extra (virtuellen) host, der wiederum als (virtueller) Jabber-Server fungiert. Hä?
Meine Jabber-ID ist hosnoopy@popps.org bzw. hosnoopy@jabjab.de. Sämtliche Facebook-Kontakte werden nach der Anmeldung des Transportes automatisch übernommen. Die Facebook-IDs werden in Jabber-ID umgewandelt. Im Hintergrund hat jeder Facebook-Nutzer eine ID. Diese ID hat 10 Ziffern. Also zB 1234567890. Transportiert hätte dann der Facebook-Nutzer mit der ID 1234567890 die Jabber-ID 1234567890@facebook.jabjab.de.
Für Whatsapp wäre es dann @whatsapp.jabjab.de, zB 4915234567890@whatsapp.jabjab.de – genau so müßte man bei Whatsapp jede Telefonnummer einzeln eintragen. Und ja, diese Nummern werden dann serverseitig gespeichert, d.h. man gibt jene Datensätze jabjab.de – allerdings muß man dabei keine ganze Namen verwenden.
Die Telegram-IDs werden automatisch übernommen, das geht aber leider aus irgendeinem Grund etwas hakelig. Yahoo meldet jedesmal, daß man sich auf der Yahoo-Seite anmelden muß. Alles andere habe ich noch nicht ausprobiert.

Bei der Registrierung des Transports (Pidgin: „Werkzeuge -> XMPP-Dienstsuche“) muß man für Facebook und Yahoo seinen Nicknamen eingeben und das dazugehörige Passwort, bei Whatsapp braucht man seine Telefonnummer und das dazugehörige Passwort.
Ich benutzte dazu das Pythonscript Yowsup, es gibt aber noch Wart. Funktionsweise: Man teilt Whatsapp seine Telefonnummer mit, an die dann eine SMS geschickt wird. Diese SMS enthält einen Registrierungscode, den man dann wieder an Whatsapp schicken muß. Erst dann erhält man ein (kompliziertes) Passwort, das man am besten per CopyPaste wegspeichert. Witzig: Unter Yowsup kann ich angeben, daß man statt SMS auch eine Voice-Nachricht bekommen kann – somit kann man auch Festnetznummern dort registrieren.

Einmal alles unter Pidgin eingerichtet, kann man die XMPP-Transporte mit jedem Wurst-Jabber-Client benutzen, zB Xabber unter Android.