Ist Jesus dein Lakai?

Das ist eine Frage, die ich mir immerwieder stellen muß. Viele Christen, so mein Eindruck, haben sehr genaue und feste Vorstellungen von dem, wie ihr Leben auszusehen hat. Jesus darf dabei als Erfüllungsgehilfe dabeisein. Funktioniert das nicht, hat man ein Glaubensproblem. Grob umspannt kann ich das schon ab und zu von mir sagen.

Die Sache ist aber doch anders. Jesus ist Herr, nicht ich. Also soll er mein Leben bestimmen, auch wenn er mich stark an der Gestaltung beteiligt. Aber in manchen Punkten ist meine Vorstellung wohl zu eingefahren und wünsche ich mir einfach, daß hie und da „alles wieder gut wird“ (zB in Sachen Auto, was ja die letzten Jahre <ironic> prima funktioniert hat </ironic>).

Nun habe ich wegen den blöden Brunzköannern kein Glaubensproblem, aber die Summe solcher vermeintlichen „Kleinigkeiten“ nagt dann doch irgendwie. Und dann fragt man sich, wieso Jesus nicht näher bei den Menschen war, die man liebgewonnen hat. Wie so oft trifft es letztlich den eigenen Stolz, egal, ob man jetzt kein Pöler mehr ist oder sich nun doch keine Bekehrungskerben in den Oberarm ritzen kann. Aber es ist nicht nur das.

Ich merke, daß Jesus bei mir wieder einen höheren Stellenwert bekommen muß, daß ich ihn doch irgendwie als „Lakai“ behandelt habe. Ich bin ein Mensch, der gerne auf das sieht, was nicht da bzw. negativ ist, statt auf das zu schauen, was da und was gut ist. daß ich ab und zu eine Klobrille aufhabe, ist mir schon länger bekannt ;-).

Aber worum geht es eigentlich? Geht es darum, für unser Leben einen festen Plan zu machen, der dann 1:1 und auf Biegen und Brechen durchgeführt werden muß? Ich kann Pläne machen, aber letztlich kann ich nur vor Gott kapitulieren. Vor 5-10 Jahren ist mir das noch viel leichter gefallen, habe ich jedenfalls das Gefühl.

Eines ist klar – Ohne (innerlich) zu sterben kann man nicht erweckt werden, ohne Tod kein neues Leben. Dabei ist es wohl völlig wurscht, in welcher Position du dich befindest.

Und heute befinde ich mich einmal mehr dort, wo ich schon vor recht genau 15 Jahren war. Ich kann Gott nur mein Leben hinhalten und sagen „nimm es, ich mach damit nur Murks.“

Zäsur – Nachdenkliches

Seit ca. 2 Jahren ist es recht ruhig in meinem Leben geworden. Vorher gab es viele Menschen, mit denen ich mehr oder weniger zu tun hatte. Die allermeisten waren (sehr) jung. Ich habe mich gerne in sie „investiert“, wobei ich da auch viel zurückbekommen habe. Es sind in der Zeit auch einige zum Glauben gekommen, ließen sich sogar taufen.

Als sich meine Tochter ankündigte, schrumpfte der Kontakt zu den Leuten. Viele zogen weiter weg, zum Arbeiten oder Studieren.

Die letzten Wochen / Monate bekam ich direkt oder indirekt mit, daß viele dieser Menschen mit Jesus, mit Glauben nichts mehr am Hut haben. Mich macht das traurig und gleichzeitig stelle ich mir die Frage, ob es falsch war, sie, ja, zu „prägen“, bzw. mich mit ihnen zu befassen (so gerne ich das auch gemacht habe).

Für mich stellt sich unweigerlich die Frage, wie ich meinen Glauben in Zukunft gestalten soll. Ich kann nichts weiter tun als genau diese Frage vor Jesus hinzulegen (und auch dort liegenzulassen).

Međugorje

Seit einiger Zeit bekomme ich von einer Bekannten, die ich vor ein paar Jahren im MFC kennenlernte, die sog. „Botschaften der Gottesmutter“ aus Međugorje. Anfangs habe ich mir die Botschaften durchgelesen und gedacht: „Naja, falsch ist es ja nun nicht gerade, was da steht“, allerdings fühlte es sich für mich so an als würde die „Gottesmutter“ sich in den Vordergrund stellen, weil sie eben diese Botschaften verbreitet. Ich will hier niemanden angreifen bzw. denen, die diesen Botschaften folgeleisten, den Glauben an Jesus absprechen. Ich halte es jedoch für (mich) sehr problematisch.

Theologisch bzw. biblisch gesehen ist das nicht haltbar, denn Maria spielte in der Bibel nachdem sie Jesus auf die Welt brachte, eine eher untergeordnete Rolle. Daß sie heute eine andere Rolle spielen soll, als die Bibel sagt, halte ich für sehr kritisch. Eine ganz gute biblische Zusammenfassung dazu habe ich auf einer schweizer Seite gefunden.

Die letzte Botschaft aber zeigt mir deutlich, wie von Jesus und der Bibel abgelenkt werden soll:

„Liebe Kinder!
In dieser Zeit, in der ihr auf besondere Weise betet und meine
Fürsprache sucht, rufe ich euch auf, meine lieben Kinder, betet, dass ich
euch durch eure Gebete helfen kann, damit sich so viele Herzen wie
möglich meinen Botschaften öffnen. Betet in meinen Anliegen. Ich bin bei
euch und halte vor meinem Sohn für jeden von euch Fürsprache.
Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.“

Dazu denke ich 2 Dinge:

1) Jesus ist mein Fürsprecher, schließlich beten wir durch Jesus zu Gott und man erreicht Gott eben nur durch Jesus (zB Johannes 14,6)

2) Die sog. „Gottesmutter“ nimmt mindestens die Position eines Engels, ja eher schon einer Gottheit ein, die ihr biblisch nicht zusteht. Dadurch zieht sie Gläubige in ihren Bann und lenkt sie von Jesus ab. Welcher Katholik kann im Herzen schon zwischen „verehrung“ und „beten“ trennen? Mal ganz ehrlich? Und ist dieses „Fürsprache bei der Gottesmutter suchen“ nicht eigtl. schon ein Gebet? (Ich war zwar 19 Jahre katholisch, aber das konnte mir noch keiner schlüssig erklären)

Jetzt denken vielleicht manche „huch, jetzt geht er auf die Katholiken los“. Denen sei gesagt, daß die Erscheinungen von Međugorje von der kath. Kirche nicht anerkannt wurden. Ich kenne einige Katholiken, sogar inzwischen einen Pfarrer, der diese Botschaften ebenfalls ablehnt.

Egal, wer was irgendwie sagt: Es gilt für mich als Christ immer dasselbe: Man soll das, was gesagt wird, an Hand der Schrift prüfen (1. Thessalonicher 5,21). Die „Botschaften der Gottesmutter“ fallen aus oben genannten Gründen für mich als Botschaften Gottes durch, ihre Quelle ist nicht beim (biblischen) Gott, sondern woanders.

Lieber Staat,…

..gestern habe ich mir 1300l Pflanzenöl gekauft. Ich hätte dich ganz locker bescheißen können, und aus meinem Gerechtigkeitsempfinden wäre es sogar richtig gewesen. Ich habe die 18ct/l Kraftstoffsteuer bezahlt und meinen Sprit auch als Sprit und nicht als Schmier- oder Futteröl eingekauft.
Ich habe lange hin- und herüberlegt und bin zum Entschluß gekommen, daß ich es mir leisten kann, die paar Kröten an dich zu zahlen, schließlich brauchst du ja das Geld, um Bänker Banken bzw. den Euro zu stabilisieren. Außerdem mußt du ja eine ganze Menge neuer Schilder kaufen. Schnell vergißt man dabei, daß die Kraftstoffsteuer auf Pflanzenöl ja garnicht so viel Geld einbringt. Die dient ja nur dazu, damit deine Lobbyisten, also, die von den armen, ehemals rotgrüngebeutelten Energiekonzernen ihren Sinn behalten, oderso.

Weißt du, lieber Staat, bevor ich meine Hände mit Steuerhinterziehung schmutzig mache, zahle ich die Steuern einfach. Ich habe es nicht nötig, dich zu bescheißen. Ich fühle mich aber (gerade) energiepolitisch von dir beschissen.

Den Lobbyisten sage ich aber: Mein Geld kriegt ihr trotzdem nicht, obwohl ihr der Poltik Dampf gemacht habt, der Marktwirtschaft im Energiesektor ein Ende zu machen.

Aghet und die Türken

Die Tage habe ich einen Dokumentarfilm über den Genozid an den Armeniern 1915-1916 gesehen. Eindrücklich wurden dabei zahlreiche Zeitzeugenberichte, meistens von Westeuropäern und Amerikanern, von Schauspielern vorgebracht. Gestern wurde auf Phoenix der Film wiederholt, mit anschließender Diskussionsrunde, in der u.a. der Vorsitzender des Zentralrats der Armenier und der Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland diskutieren sollten.

Heraus kam dabei nicht viel, vorallem die Türkischen Gäste brachten eine erbärmliche Vorstellung. Zunächst warfen sie den Machern des Films „Propaganda“ gegen die Türken vor, dann sagten sie, daß es garnicht die Türken waren, weil zu der Zeit es noch gar keine Türkei gab. Sie räumten zwar ein, daß das, was geschah, schlimm war, aber sie wollten es nicht „Völkermord“ nennen, diesen Umstand von einer „unabhängigen Kommission“ prüfen lassen. Das wäre in etwa so als hätten die Deutschen nach 1945 genau das gefordert, obwohl die Fakten doch auf dem Tisch lagen.

Ich konnte diese bizarre „Diskussionsrunde“ nur mit einem Kopfschütteln nach dem andern verfolgen. Ich dachte am Ende nur „Liebe Türken, die ihr in Deutschland lebt,  es ist passiert, wenn ihr das leugnet und es euch nicht paßt, daß wir der Meinung sind, dann geht doch einfach heim.“

Zu sehen ist der Film in 10 Teilen bei youtube.

PKW-Maut? Wann? Echt jetzt?

Es wurde ja in den letzten Jahren immer wieder aufgeworfen, das Thema „PKW-Maut“. Gestern kam in der ARD-Reihe „Kontraste“ ein interessanter Bericht dazu. Nach deren Meinung wird diese Maut nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen kommen. Ich bin ja mal gespannt. Nicht, daß es mich jetzt hart treffen würde, ich denke, da trifft es andere weit heftiger, dennoch empfinde ich das ziemlich unehrlich. Ich würde mich ein weiteres Mal von der Schwarz-Geld-Regierung verarscht fühlen. Aber gut, noch wurde nichts beschlossen.

Mein Eipott :)

Vor ein paar Monaten habe ich mir einen gebrauchten Ipod bei Ebay für billig Geld ersteigert. Ich wollte einen alten haben, damit ich darauf ohne Probleme Rockbox laufen lassen kann. Zum einen möchte ich auch unter anderem ogg-vorbis-files abspielen lassen, zum anderen empfinde ich die original-Apfel-Firmare gruselig.

Gesagt, getan, ich hab mir das Installationsprogramm runtergeladen, alles raufgespielt, lief auch (erstmal) einwandfrei.

Dann plötzlich konnte ich einige Files nicht mehr abspielen. Vom Eipott runterziehen ging auch nicht, der Linux-Kernel meldete fehlerhafte Sektoren. „Scheiße“, dachte ich mir und untersuchte das Ding mal genauer. Mit fdisk schaute ich mir mal die Partitionstabelle an. Dabei kam ein sehr sehr merkwürdiger Fehler auf: „Partition endet nicht an einer Sektorgrenze“. Auch drumherum kamen seltsame Meldungen. Also hab ich erstmal alles runtergehauen, den gesamten Eipott einem Blocktest („überprüfe mal den ganzen Flashspeicher aufm Eipott“) unterzogen: Ergebnis: Keine Fehler. Auch ein Blocktest, der mit einem bestimmten Muster schrieb und das geschrieben wieder abruft, fand keinen Fehler. Natürlich war so auch die alte, seltsam angelegte Partitionstabelle hinüber. Aber ich habe eine neue angelegt, die original-Apfel-Firmware draufgeorgelt und auch die Rockbox neu aufgespielt. Jetzt geht er wieder.

*Kopfkratz*

Mein Eindruck von Wirtschaft und Finanzen

Ich hatte mal während meines Grundstudiums BWL. Das fand ich so furchtbar, weil unverständlich, daß ich nach 2 Wochen nich mehr hingegangen bin, dafür aber einen Tag vor der Prüfung mit einer Freundin 8 Stunden lang gelernt habe. Zum Glück war die Prüfung nur ein Witz, weil die meisten Fragen durch „multiple joice“ zu beantworten war. Ich las mir die Fragen durch, überlegte nach meinem Empfinden die logischen Antworten und kreuzte  genau das Gegenteil an. Ergebnis: Ich bekam eine 3. Immerhin. Ich will damit sagen: Ich scheine von dem ganzen Zeug nichts kapiert zu haben.

Doch wenn ich mal logisch nachdenke, schaut es für mich doch folgendermaßen aus:

1) Es gibt nur endlich viel Geld. Geld vermehrt sich nicht einfach so, es sei denn es wird mehr Geld gedruckt, aber damit verliert es unterm Strich um das Mehrgedruckte wieder an Wert.

2) Jeder, der Geld verdient, muß dafür etwas leisten. Ein Fabrikarbeiter produziert etwas und bekommt dafür Geld, ein Bänker tut eine Dienstleistung und bekommt dafür Geld.

3) Damit der ganze Wirtschaftsapparat funktioniert, braucht man viele Dienstleister, die das Verwalten. Also sind eigentlich die Bänker für den Rest da.

4) Geld bedeutet Macht. Das sieht man an Korruption, aber auch daran, daß viele Banken ungeniert nach der Krise so weitermachen wie vorher – und sich das offensichtlich leisten können.

Ich habe den Eindruck, daß der ganze Klimbim des Finanzsektors mittlerweile sehr undurchsichtig geworden ist. Mein Nachbar ist Bänker (kein Bankster :D), er erzählte mir von einem Computer (der stand glaube ich nicht in seiner Bank), dem man mit bestimmten Algorythmen gefüttert hat und so bestimmte Zertifikate ge- und verkauft hat. Vor der Krise „verdiente“ dieser Computer richtig Geld. Also allein durch Spekulation. Für mich schaut es so aus als würde der Computer nur Geld aus dem Pool abzapfen, in dem viele Menschen, die wirklich Geld verdienen, eingezahlt haben (mal ganz vereinfacht für dumme Ingenieure wie mich gesagt :)). In der Finanzkrise hat er dann freilich Verluste gemacht. Aber wirklich dafür etwas geleistet hat er meiner Meinung nach nicht.

Viele Finanzangebote von Banken sind in einem undurchsichtigen Banksterchinesisch beschrieben, und nicht selten so verklausuliert, daß man als Kunde keine Ahnung hat. Viele lassen sich den Schrott leider doch andrehen. Ja, sicher, „selbst Schuld“, kann man da sagen.

Banken machen heute oft wieder Gewinn, die sie dann an ihre (meist hochpositionierten) Angestellten auszahlen, während viele Sparer sich (wahrscheinlich oft zurecht) betrogen fühlen. Dabei sind doch die Sparer irrwitzigerweise diejenigen, die das System unterstütz(t)en.

Logisch (und rein theoretisch!) gesehen müßte man weltweit den Finanzsektor auf das wesentliche zurückfahren: Nämlich auf die grundlegenden Aufgaben, nämlich der Verwaltung von Geld. Gewinne von Banken sollten (zu einem großen Teil) an die Sparer ausgezahlt werden, denn es ist doch eigentlich deren Geld, das arbeitet (zumindest sagt das so manche Werbung).

Freilich ist das Utopie, denn man bekommt sicher nicht die Finanzmafia weltweit unter einem Hut, und schon garnicht, wenn es um deren Demontage geht. Aber eines ist doch klar: Geld=Macht und Macht=Geld. Man sollte also sehr genau nachschauen, wo man sein Geld anlegt, und welche Dinge dahinterstecken. Natürlich bekommt man für Finanzprodukte mehr Prozente, die letztlich mit dem Geld funktionierende Firmen aufkaufen, splitten und mit hohen Gewinnen auf kurze Zeit wieder verkaufen, mit dem Ergebnis, daß Menschen ihren Job verlieren. Also, daß ein zB Konsortium zielstrebig einen Betrieb mit einer Entwicklungsabteilung aufkauft, die (nur kostende) Entwicklungsabteilung absplittet und dichtmacht, während der Produktionsteil „gewinnbringend“ weiterverkauft wird. Solche Methoden gehören verboten, das ist eine widerliche Heuschreckenmentalität, die dahintersteckt. Aber mit Sicherheit wird das, was dahintersteckt, in einem solchen Banksterchinesisch geschrieben, daß man es als Normalverbraucher nicht mehr wahrnimmt. Leider fallen viele Kunden sabbernd auf die dicken Prozentzahlen herein. Trotzdem sollte man da nachbohren, wie diese dicken Prozente zustandekommen. Denn von nix kommt nix.

Naja das sind nur ein paar lose Gedanken eines finanz- und wirtschaftsblinden Ingenieurs, der sich diese Welt mit Logik zu erschließen versucht O:-).

Zu hohe Maßstäbe?

Die Tage habe ich mich öfters mit Ex-Jesus-Freaks unterhalten. Sowohl welche in Darmstadt als auch Leute, die bei den JF-Brückenau dabei waren, zum Teil dort zum Glauben kamen, sich taufen ließen. Die meisten haben heute nur noch wenig bis nichts mehr mit Jesus, mit Glauben, am Hut.

Mich macht es zum einen traurig, zum anderen hinterfrag(t)e ich mich. Das letzte Jahrzehnt war bei mir sehr geprägt von Jesus Freaks Aktivitäten. Ich hatte mich vielen Menschen zu tun, viele meinten sogar, daß ich etwas besonderes an mir habe – obwohl die, die das sagten, nicht gläubig waren. Dennoch scheint davon nicht mehr viel davon übriggeblieben zu sein.

Als ich mich 1995 taufen ließ, war mir klar, daß ich bei Jesus bleiben will, ohne, daß ich das zwingend mit einer Gemeinde(„mitgliedschaft“) gekoppelt hätte. Ich ging meinen Weg mit Jesus und ging erst 1 1/2 Jahre später fest zu einer Gemeinde. Ich ging davon aus, daß jeder Mensch das irgendwie auch so praktizieren könnte. Anscheinend habe ich mich da geirrt und Gemeinde ist für den Glauben der meisten wichtiger als zB für meinen.

Die Menschen, die sich bei den Freaks taufen ließen, fühlten sich in den jeweiligen Gruppen sauwohl, und tatsächlich waren die Gruppen phasenweise „Kuschelclubs“ auf ihre Weise. Aber nichts ist für ewig, schon garnicht, wenn es um „Gemeinde“ oder „Gemeinschaft“ geht. Wie in jeder anderen Gruppe, ja, Beziehung,  gibt es irgendwann Knatsch, den man einfach bewältigen muß – oder man flieht, wie auch immer das dann gelagert ist.

Schon fast krampfhaft machten wir uns als Leiterbei den JF-DA Gedanken, wie man die Atmosphäre in der Gruppe verbessern könnte, aber letztlich half wirklich nur Gebet. Es war schon irre, wie die „auf und ab“s in der Gruppe am Gebetsverhalten gekoppelt war. Oft genug beteten wir Leiter in Darmstadt aus purer Hilflosigkeit. In Bad Brückenau lief es solange gut, bis die regelmäßigen Gebete abbebbten und durch direkte Krisen „ausgetauscht“ wurden. Vielleicht liege ich da jetzt falsch, korrigiert mich da bitte. Jedenfalls rutschten wir in eine Krise, die zB den Umzug nach Weichersbach nachsichzog.

Viele Menschen fühlten sich bei uns wohl, aber übersahen anscheinend, daß es in erster Linie um Jesus geht, nicht um einen geistlichen Kuschelclub. Die Maßstäbe, die wir in den Punkt setzten, waren immens hoch und suchen anscheinend noch ihresgleichen – zumindest in den Köpfen. Und freilich kann kaum bis keine Gemeinde diesem Maßstab standhalten (was, denke ich, auch gut so ist).

Gemeinde ist kein Nest, in das man sich setzt und es sich gutgehen läßt, Gemeinde hat einen klaren Auftrag, der an jedem, der sich darin befindet, gerichtet ist. Jeder hat die Wahl, diesen Auftrag anzunehmen, oder sich um sich selbst (und sein Wohlbefinden) zu kreisen.

Man wird sensibel für das, womit man sich beschäftigt – Und desensibillisiert sich gegenüber dem, was man ignoriert.