„Wenn was schiefgeht, dann aber richtig“, meinte die nette Dame am Telefon und bescheinigte mir viel Geduld. Nunja, es ist natürlich leicht, Geduld zu haben, wenn die andere Seite Fehler eingesteht.
Was was geschehen?
Im Juni des Jahres 2010 lief unser Dacia vom Band und bekam ein COC-Papier, die „Geburtsurkunde“. Dacia beauftragte danach eine Gasanlagenfirma, die die Gasanlage einbaute und in einen neuen rumänischen Fahrzeugbrief (EU-weit gültig!) eintrug.
Danach wurde das Auto per LKW nach Deutschland gefahren, die Papiere (COC-Papier und rumänischer Fahrzeugbrief) zum Importeur. Der ging zur Zulassungsstelle der Kreisverwaltung Cochem-Zell, die wiederum den dt. Fahrzeugbrief ausstellte und im rumänischen Brief vermerkte, daß nun der dt. Brief die Gültigkeit hat.
Dabei wurde jedoch das Übertragen des obigen Eintrags für die Gasanlage schlichtweg vergessen. Auch das Kraftfahrtbundesamt hätte wohl da informiert werden müssen. Als wir dann im Augist 2010 den Fahrzeugbrief bekamen, ließen wir das Auto zu. Nun hätte laut der Dame in der Zulassungsstelle Cochem dabei der rumänische Brief eingezogen werden müssen. Das taten sie aber nicht, sie fragten noch nichtmal danach. Und das war unser Glück dabei, sonst hätten wir garnichts in der Hand gehabt, was eine Eintragung der Gasanlage bescheinigt.
Das Auto fuhren wir also 3 Jahre lang ohne zu merken, daß die Papiere falsch bzw. unvollständig waren. Bis wir TÜV machen wollten. Wir sind nun keine Bürokraten und blicken null durch, was das ganze Prozedere angeht. Wir kramten alle möglichen Papiere raus und wunderten uns, daß im COC-Papier nichts steht, dafür aber im rumänischen Fahrzeugbrief. Als normaldenkender Mensch dachten wir erstmal, daß es nur ein Verwaltungsfehler sein müßte, den unsere Zulassungsstelle beheben kann. Pfeifedeckel! Die sperrten sich, wollten das nicht „einfach so“ eintragen und Rumänisch könnten sie ja auch nicht. Dafür bekam meine Frau vorgebetet, wie man eine Gasanlage ordentlich eintragen lassen muß. Es handelt sich allerdings um eine Gasanlage ab Werk, die eben nicht nachträglich eingebaut wurde. Jedenfalls bekamen wir genau diese Rückmeldung von Renault, bei denen ist unser Auto (Fahrgestellnummer) mit einer Gasanlage ab Werk versehen. Beim TÜV gibt es gar kein Verfahren zum Eintragen einer Gasanlage ab Werl. Wozu auch? Ich fand schließlich heraus, daß ich mal bei der Behörde anrufen soll, die den dt. Fahrzeugbrief erstellte: Kreisverwaltung Cochem-Zell. Dort gab man zu, daß es sich um einen Verwaltungsfehler handelt.
Nachdem Cochem mit Ober-Ramstadt (Zulassungsstelle) telefonierte und einen Fehler darlegte und sogar ein Fax schickte, stellten sich die Kaffeetanten inOber-Ramstadt immernoch quer. So mußte ich alles mit der Post nach Cochem schicken, die dann alles brav in den Fahrzeugschein eintrugen.
Den Brief hatten sie dabei aber vergessen. Ich dachte irgendwie, daß das Absicht gewesen wäre, doch nach meinem Anruf, meinte die Dame aus Cochem, daß sie das vergessen hätte, ich soll den Brief nochmal hinschicken. Ulkig. Sie will aber auch noch mal beim Kraftfahrtbundesamt anrufen und sich darum kümmern, daß die Gasanlage dann auch dort vermerkt ist. Das wäre verwaltungsaufstandsmäßig von Ober-Ramstadt aus viel einfacher, aber die stellen sich ja quer (Danke für Nichts an der Stelle). Offensichtlich wissen sie nicht, was es bedeutet, wochenlang kein Auto zu haben, offenbar juckt es sie kein Stück, daß wir unter „normalen“ Umständen hätten nur für ihr Weigern mindestens 2 Wochen lang ein Auto hätten mieten müssen und ich stelle nüchtern fest, daß sie ihren Job dort nicht machen. Der Landrat wird einen Brief von mir bekommen, soviel ist klar. Wie gesagt – ich sage nichts, wenn Fehler, die gemacht wurden, auch zugegeben und nach bestem Wissen und Gewissen auch aus dem Weg geräumt werden, ich wehre mich jedoch vehement gegen bürokratischen Unverstand gekoppelt mit einer Arroganz, die mir einfach stinkt. Ich bin nicht wirklich sauer auf die Kaffeetanten, aber ich muß mich schon allein deshalb wehren, weil ich da ein erhebliches Durchgreifen erwarte – Schließlich sind die Leute da für uns da und nicht umgekehrt und ich bin da bei weitem nicht das einzige „Opfer“.
Also geht mein Brief zum dritten Mal in seinem Leben nach Cochem. Hurrah.