Warum sollte ich euch noch vertrauen?

Ich habe gerade einen Link bei Heise gelesen. Dabei gehts grob darum, daß Micro$oft eine Art „new Deal“ für die Digitale Welt möchte, bei dem alle einbezogen werden.
Das wiederum setzt voraus, daß ich einmal mehr irgendwo und nur ein quäntchen M$ & co vertrauen müßte, jene Firmen, die jahrzehntelang gnadenlos jegliche Macht ausgenutzt haben, um ihre Marktmacht zu erhalten. Es wurde gelogen und betrogen und mit dieser Masche wurden ganze Firmen (erinnert sich noch jemand an Lotus?) rausgekickt. Und jetzt, wo euch der Arsch auf Grundeis geht, kommt ihr angekrochen? No.
Ich benutze seit 1996 Linux und habe M$ nur dann ein klein wenig vermißt, wenn ich mal ein Wört.doc nicht oder nicht richtig öffnen konnte, was wiederum an der Nicht-Informationspolitik von M$ lag und NICHT an den Programmierern von Star-, Open- und LibreOffice. Ich rate heute jedem Ottonormalrumsurfer, das auch zu tun und ganz auf M$ zu verzichten. Gerade mit dem Umstieg von Windows 7 auf Windows 8 scheint mir der Schritt hin zu Linux mit XFCE4 als Oberfläche leichter zu sein als der hin zu Windows 8 mit den komischen Kacheln ;). Ich brauche keinen „new Deal“ mit irgendwelchen Softwarefirmen, die einen unterm Strich doch wieder bescheißen (werden). Ich unterstelle das einfach mal aus purer Erfahrung heraus.
Ihr (damit meine ich nicht nur M$!) habt jahrzehntelang das Vertrauen eurer Kunden mißbraucht, sie verarscht und ausgenommen. Ihr seid mit dafür verantwortlich, daß NSA&Co viele unserer Daten auf dem Präsentierteller serviert bekommen. Erklärt mir mal, wozu ich euch noch brauchen soll und damit, warum ich euch noch auch nur einen Hauch vertrauen sollte. Ich finde keine Antwort.

Cubietruck

odroidx Odroid-X / Samsung Eynos4: 4 Kerne ARM v7, 1,4GHz, 1GB RAM

Nachdem mein Odroide immer mehr und öfter rumgezickt hat (ich finde, der Linux-Support für das Teil ist dürftig..), kaufte ich mir ein Cubieboard 3 oder „Cubietruck“. Im Wesentlichen läuft ein Cubian darauf, was letztlich ein Debian mit speziell für das Board zugeschnittene Treibersoftware ist.

cubietruck2 Cubietruck: 2 Kerne, ARM v7, 1GHz, 2GB RAM

Die Anleitung dazu ist in meinen Augen relativ einfach, man muß eine Micro-SD-Karte mit dem Cubian-Image flashen, in den Cubietruck reinstecken und das Ding starten – Der Rest ging von alleine, beim Erststart erweiterte das Cubian automatisch die Root-Partition auf die Größe der SD-Karte. Andererseits merke ich auch, daß der Cubietruck – natürlich – weniger Rumms hat als der Odroide. Dafür hat der Cubietruck eine SATA-Schnittstelle, sodaß sich die Daten nicht alle über einen USB2.0-Bus quälen müssen, wie beim Odroiden.
cubietruck1

Der erste Eindruck ist gut, ich kann vorallem wegen der besseren Grafik-Chip-Unterstützung das Spielzeug auch als Desktop (Email, Browsen,…) benutzen, vornehmlich läuft er jedoch als kleiner Server.

Heerdentrieb?

Gerade in den letzten Tagen schaue ich einmal mehr kopfschüttelnd und doch dabei grinsend auf den Heerdentrieb der Menschen. Es scheint so, daß das Hirn durch den Heerdentrieb ersetzt wurde. Fängt ja auch beides mit „H“ an. Viele wechselten von Whatsapp zu Threema und merken dabei nicht, daß sie dabei Pest mit Cholera tauschen. Threema ist auch closed Source, läuft natürlich nur unter Android oder iOS und wieder kann man nicht nachvollziehen, was das Programm eigentlich macht – aber Schweizern kann man da natürlich mehr vertrauen als den Amis – schon klar ;-).
Ich benutze nachwievor Jabber/XMPP, sitze auf meiner fast einsamen Insel der Open-Source-Glückseligkeit und kann über den Heerdentrieb nur mit dem Kopf schütteln.
Immerwieder heißt es „Ja, aber XY benutzen doch alle!“ („XY“ kann man dabei mit „Whatsapp“, „Threema“, „Windows“, „M$-Office“, etc. ersetzen) – Ich halte dagegen, daß das nicht heißen muß, daß es richtig ist, 1938 waren schließlich auch „alle“ Nazis, „niemand“ wußte bescheid und 1945 wollte „niemand“ was gewußt haben. Hirn aus – Heerdentrieb an.

Benutzervieh

Whatsapp wurde von Facebook geschluckt. Schön und gut. Es regen sich alle auf, teilweise wurde heute der Whatsapp-Deinstallier-Day ausgerufen. Ich begrüße grundsätzlich diese Aufregung, die in meinen Augen viel zu spät kommt, aber besser spät als nie.
Begreifen die Menschen erst jetzt, daß ihnen weder Whatsapp noch Facebook gehört? Die meisten werden die AGBs einfach abgenickt, ohne sie vorher gelesen, geschweige denn verstanden zu haben. Das ist so als würde man einen Vertrag ungelesen unterschreiben. Also nicht wundern, wenn man danach sein blaues Wunder erlebt. Sie sind für die Macher nix weiter als „Benutzervieh“, das man kontrollieren kann.
Mich interessiert bei der ganzen Sache eigentlich nur, ob ich mit dem FB-Chat (XMPP) dann auch via Facebook Whatsapp-Nachrichten verschicken kann. Solange ich den FB-Chat noch mit Pidgin betreiben kann, okay, wenn das geschlossen wird, bin ich von FB weg. Das ist auch klar.
Einige fingen heute das Nachdenken an, wahrscheinlich sogar über die Benutzung von Dingen mit AGBs im Allgemeinen. Ich bin gespannt, wie das weitergeht, aber ehrlichgesagt denke ich nicht, daß viel mehr bei rumkommt als das Gruseln wie bei so manchem Fleischskandal, um danach denselben Scheiß weiterzukaufen. Geiz ist geil, aber die Menschen begreifen nicht, daß sie nicht mit Geld, sondern ihren Daten, ja, zT auch ihrer Identität bezahlen.

Da lebe ich lieber in Freiheit und setze auf Open Source. Es gibt Alternativen, die man benutzen kann, auch wenn sie „keiner sonst hat“. Heerdentrieb ist nicht immer gut, er war es übrigens im 3. Reich auch nicht.

In diesem Sinne: Muh macht das Gnu (glaube ich) 😉

Ein Vorschlag, Frau Merkel

Sehr geehrte Kanzlerin

Sie haben sich im Wahlkampf 2013 dafür plädiert, daß Europa Google, Microsoft und Apple, also us-amerikanischen Internetkonzernen, etwas entgegenzusetzen hat. Sie haben offenbar übersehen, daß Europa das schon längst dem ganzen etwas entgegensetzt: Linux, das ein Schwede zwar für die ganze Welt und nicht allein für Europa initiiert hat, aber dennoch aus Europa kommt. Weiterhin sprachen Sie sich im Koalitionsvertrag für „offene Standarts“ aus. Wenn ich Sie ernstnehme, hieße das doch nichts anderes, daß Deutschland (Verwaltung) auf Linux und damit offene Standarts, Systeme und letztlich Software (Open- oder LibreOffice) umsteigt. Daß man damit auch noch Geld einspart (keine Lizenzgebühren an us-amerikanische Internetkonzerne mehr) beweist die Stadt München.
Ihr Smartphone wurde abgehört, wenn ich Sie ernsnehme, müßten Sie ein Smartphone aus Finnland (Jolla) benutzen, denn es ist 1) aus Europa und 2) benutzt es offene Standarts und ist 3) nicht an Google, Microsoft oder Apple angebunden.
Für mich haben Sie nun die Wahl: Ich nehme Sie beim Wort, oder ich nehme Sie nicht ernst.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Popp

Sexuelle Freiheit?

Neulich kam eine „Reportage“ über Frauen in den USA, die sich zum Ziel genommen hatten, keinen Sex vor der Ehe zu haben. Jedenfals habe ich das so verstanden. Sie haben einen christlichen Hintergrund, und aufgrund dessen wurde sofort behauptet, daß sie dazu gezwungen werden. Es wurde ziemlich verrissen, ich hab dann umgeschaltet, weil mich diese Art „Berichterstattung“ nervt. Ich will nicht behaupten, daß keiner dieser Mädchen dazu in irgendeiner Art gezwungen wird, wobei man dabei mal eine Grenze zwischen „Zwang“ und „Gruppenzwang“ machen müßte. In Gemeinden hat man, wie in jeder Gruppe oder Gruppierung, Gruppendynamik und damit natürlich auch einen gewissen „Gruppenzwang“. Das ist übrigens auch in unserer ach-so-(sexuell-)freien Welt so. Wir sind natürlich nicht so prüde wie die Amis und unsere Kinder dürfen schon mit 14 straffrei Sex haben – wenn sie damit einverstanden sind, da wird niemand für belangt, soweit ich informiert bin. Aber ich sehe auch hier eine Art Gruppenzwang, wenn zB die Bravo suggiert, daß mit einem Mädchen etwas nicht in Ordnung ist, wenn es mit 16 noch keinen Sex hatte und vielleicht von sich aus beschlossen hat, erst in der Ehe Sex zu haben. Tut ein Mädchen sowas, wird oft mit Pseudoargumenten („das ist unnatürlich, das ist krank, das geht ja garnicht,..“) drauf eingeprügelt. Ist das Freiheit? Ich meine nicht.
Ich habe im Lauf der letzten 15 Jahre ettliche Mädchen kennengelernt, die mitunter durch diese „sexuelle Freiheit“ kaputtgemacht wurden. Jedenfalls sehe ich das so. Da sind mir die „prüden Amis“ schon lieber. Ganz ehrlich – sie bleiben nämlich mehrheitlich beziehungsfähig, weil sie sich nicht so kaputtmachen.

Nächste HSE/Entega-Rechnung…

Nunja, der letzte Winter war hart und lang. Auf Facebook ging der Spruch „Der kleine November möchte gerne im Mai abgeholt werden!“ um. Dennoch konnten wir unseren Wärmebedarf gegenüber 2012 um knapp 1,8MWh auf 5,22MWh senken (yes!!).
Für diese 5,22MWh mußten wir 1424,35€ bezahlen. Das macht also 27,3ct/KWh, wenn ich die horränden Grundgebühren von 73,65€ Pro Monat oder 883,80€ aufs Jahr gerechnet mit einrechne. Damit zahle ich mehr pro 1KWh Wärme als pro 1KWh Strom. Dennoch wird unser Monatlicher Abschlag erneut reduziert (*hooray*).
Der Grund dafür sind wahrscheinlich die zunhemend trocknenen Wände, was deren Isolierungseigenschaften verbessert.
Ich zweifel die Wirtschaftlichkeit und vorallem den Nutzen für die Umwelt dieser Nahwärme enorm an, denn bei unseren EnEV-gedämmten Häusern kommt nunmal nicht allzuviel herum, ich denke, das meiste der Wärme „sickert“ in die Erde wegen der relativ weitern Wege – abgesehen davon, daß im Sommer denzentrale Sonnenkollektoren dafür sorgen würden, die ganze Anlage abschalten zu können, was sich aber kaum ein Bauherr wegen der enormen Kosten für diese Nahwärme (wir bezahlten 9200€ für den Mist!) leisten konnte oder wollte. Wir bezogen vom 1.4.-30.9. 1,12MWh Wärme.
Nepper, Schlepper, Bauernfänger… wenn man sich durch den Kopf gehen läßt, was sie einem da schönvorgerechnet hatten…

Professionalität?

Seit ich Linux benutze und, zugegeben, ein glühender Verehrer von quelloffener Software wurde, werde ich belächelt. „Linux auf Desktop ist nichts für professionelle Arbeit“, hörte ich dabei oft. Sicher, das StarOffice der 1990er Jahre war nicht auf der Höhe vom Konkurrenten aus Redmond. Für mich reichte es jedoch aus. Aus StarOffice wurde OpenOffice und LibreOffice. Insgesamt hat sich der Linux-Desktop enorm verändert und ist, behaupte ich mal frech, weit einfacher zu bedienen als ein Windows – sofern man erstens die passende Hardware hat und zweitens nicht versucht, mit seinem Windows-Vorwissen im System rumzufuhrwerken.
Bis heute heißt es „Linux ist nichts für professionelle Arbeit“ – Obwohl zB die Stadt München auf Linux umgestellt hat, aber vielleicht leisten die da ja keine „professionelle Arbeit“.
Was ist mit „professineller Arbeit“ eigentlich gemeint? Ist es professionell, sich ein Betriebssystem zu kaufen, das anschließend nachweislich den eigenen Betrieb ausspioniert? Wie professionell ist es, Wissen, das man durch kostspielige Forschung erworben hat, der (us-amerikanischen) Wirtschaft auf einem Silbertablett zu liefern, indem man Software vertraut, von der man heute weiß, daß sie mindestens das abhorchen begünstigen, wenn nicht sogar erst ermöglichen?
Der „NSA-Key“ im Windows ist seit fast 15 Jahren bekannt, berichtet, wurde darüber so gut wie nicht und laut Snowdens Interview der ARD betreibt die NSA sehr wohl Industriespionage. 1+1=2, jedenfalls bei mir. Aber das will anscheinend niemand (ein)sehen.
Ich meine, es ist nicht professionell, sondern schlicht und ergreifend dumm, oder, da wo ich herkomme, Schdrundsdoof, wenn man Software vertraut, von der nicht nachvollziehbar ist, was sie (hintenrum) so treibt.
Für mich ist das ganze inzwischen einfach nur noch Realsatire und kann darüber lächelnd mit dem Kopf schütteln.
Ich helfe übrigens gerne beim Umstieg auf Linux, Cyanogenmod und anderer freier Software. 😉 – soweit das meine spärlichen Kapazitäten zulassen.

Ich hätte da mal einen Vorschlag…

Jahr um Jahr stöhnen die Medien wegen der vielen Straßenschäden, uns drohen subrumänische Zustände, so munkelt man, jedenfalls interpretiere ich das so. Ja, Fakt ist, daß unsere Straßen viel schneller kaputtgehen als noch vor 30 Jahren, als wir als Kinder an einem Hügel mit Sicht auf die Autobahn spielten.
Als 1990 die Mauer fiel, nahm auch der Güterverkehr rasant zu. Neue Autobahnen wurden gebaut und vorallem im Osten nach 50 Jahren saniert. Da gabs Autobahnen, an denen 50 Jahre überhaupt nix gemacht wurde! Gut, in entsprechendem Zustand waren sie auch.
Also ich halte fest, daß vorallem der Güterverkehr, also, LKWs zugenommen haben. Ein LKW mit 40 Tonnen Gewicht richtet laut dem Post hier gut 112000 Mal mehr Schaden an als ein PKW. Gehen wir mal davon aus, daß ein LKW genauso viele Kilometer zurücklegt, wie ein PKW (das wäre ja noch mehr als geschönt!). Der Sinn der Steuer ist ja, daß unsere Straßen damit in Schuß gehalten werden, zumindest wird das von der Politik so behauptet. Ich rede dabei _nicht_ von der Mineralöl- oder Ökosteuer, nur von der KFZ-Steuer. Gut, also rechne ich weiter, bemerke ich, daß der 40Tonner nur in 2/3 seiner Fahrten voll ist. 2/3 von 112000 wären dann aufgerundet 75000. Also ist ein 40Tonner 75000mal so schlimm wie mein PKW, für den ich 150€ pro Jahr bezahle. Ein LKW mit 40t zulässigem Gesamtgewicht bezahlt jedoch pro Jahr laut einem LKW-Steuer-Rechner weniger als 2000€. Als logisch denkender Mensch denke ich da, daß ein LKW mit 40t 75000mal mehr Steuern zahlen müßte als ich mit meinem PKW. Oder andersrum betrachtet subventioniere ich als PKW-Steuer-Zahler den LKW, damit er „meine“ Straßen verstopft. Nun ist klar, daß da noch LKW-Maut obendraufkommt. Das wären zwischen 14ct und 28ct pro kKilometer, je nach Schadstoffklasse. Bei einem PKW, der 30000km im Jahr fährt, wären das also 8400€ obendrauf. Und das sind ja dann (bisher jedenfalls) NUR Autobahnkilometer, also, wieder vergleichsweise zu Gunsten des LKW gerechnet.
Ja, natürlich profitieren wir auch massiv davon, wir haben Discounter, die wahrscheinlich bei einer fairen Besteuerung dichtmachen könnten. Ich beobachte jedoch einen totalen Irrsinn, eben weil die LKW-Kilometer zu billig erscheinen. Wenn ich für meinen PKW also 150€ bezahle, müßte ein LKW 11250000€ bezahlen, weil er adäquat mehr Straßenverschleiß anrichtet. Also sind die LKW-Steuer viel zu billig und/oder meine PKW-Steuer zu hoch. Hätten wir wirklich an dem Punkt einen „fairen“ Wettbewerb, hätten LKW-kutschierte Güter keine Chance mehr auf dem Markt, oder sie würden drastisch teuerer werden. Obendrauf kommt dazu noch, daß ettliche LKWs bewußt überladen werden. Die Strafe dafür wird leider meist aus der Kaffeekasse bezahlt. Auch das müßte sich ändern, denn ein überladender LKW ist für mich eine Fahrende Sachbeschädigung, denn der „Verschleiß“ wäre nicht mehr das 75000fache, sondern weit weit größer. Man müßte bei einem LKW, der mehr als 40t wiegt, drakonische Strafen verhängen, also, den LKW einziehen und behalten, bis, sagen wir mal 100000€ Strafe bezahlt sind und wenn sie nicht bezahlt wird, dann wird eben der LKW samt Ladung versteigert. Das wär doch mal was! 🙂
Also momentan lieg das Verhältnis zwischen LKW und PKW im Steuer(+Maut)-Aufkommen bei in etwa 50:1 (nicht jeder PKW zahlt 150€ Steuern, also rechne ich mal mit 200€ im Schnitt, für den LKW nehme ich mal roundabout 10000€ pro Jahr an), es müßten aber 75000:1 sein. Solange das nicht der Fall ist, haben wir es dort nicht mit einem „fairen“/freien Wettbewerb zu tun, sondern mit einer massiven Subventionierung. Und so oder so wissen wir alle, wer am Ende die Rechnung für kaputte Straßen bezahlt: Wir. Alle.
Jetzt denken vielleicht einige, das wäre zu radikal oder hätte schlimme Auswirkungen. Ich denke, wir müssen das Ziel haben, daß LKWs „faire“ Preise bezahlen, und klar ist auch, daß das nicht von jetzt auf gleich geht, man braucht Jahre, vielleicht Jahrzehnte, um das anzugleichen. Was hätte das für Auswirkungen?
Nun erstmal würden Deutsche Güter massiv teuerer werden, es sei denn man kriegt sie auf Binnenschiffe und Schiene. Gerade Maschinen, würden teurer werden. Man könnte darüber nachdenken, den Gütertransport für den Export weiterhin zu subventionieren, oder ihm eine längere Frist gewähren.
Als nächstes denke ich an die Discounter, die wahrscheinlich dichtmachen könnten, weil ihre Waren exorbitant steigen würden. Für mich wäre das kein Schaden ;-). Stattdessen würden Waren aus der Region wieder mehr bevorzugt, die heute noch „zu teuer“ sind.
Der Güterverkehr auf der Schiene müßte natürlich gleichzeitig massiv ausgebaut werden, das ganze Konzept müßte man wahrscheinlich ändern. Die Schiene hält nunmal mehr Gewicht aus als die Straße. Ich überquere im Sommer 2x am Tag die Schienen zwischen Darmstadt und Aschaffenburg. Auf den Schienen rollt täglich eine ganze Menge Güterverkehr. Auf den Schienen steht deren Entstehungsjahr: 1972.
Naja, nurmal so „laut“ nachgedacht… 😉

K(r)ampf der Ideologien

Ich weiß nicht wieso das so ist, aber es scheint so zu sein, daß sich viele Menschen einer gewissen Ideologie annehmen. Ich war selbst davor nicht gefeit, denke ich an 1986, Tschernobyl, als ich zu einem Hasser der Schwarzen und einem glühenden Vereherer der Grünen wurde. Für mich war der Mensch nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Gipfel unglücklicher evolutionärer Zufälle und damit sowas wie „lebensunwertes Leben“, auch wenn der Begriff in dem Zusammenhang eher unglücklich anklingt. Da ich mich selbst als Loser sah, war ich noch lebensunwerter als meine Mitmenschen. So ungefähr war meine Gefühlslage. Ich begreife in dem Zusammenhang auch viele Tierschützer, deren Abtreibungen von Babys unwichtiger erscheinen als das Beschützen von Tieren – schließlich sind ja Menschen daran Schuld, daß die Tiere leiden/sterben müssen, von daher ist ja eine Abtreibung „legitim“. Ich dachte früher tatsächlich so, abgesehen davon, daß der Mensch die Welt zugrunde richtet und in den 1980er Jahren die atomare Bedrohung (gefühlt) viel näher war als heute.
Spätestens als ich Christ wurde, fing ich an, umzudenken. Ich bekam (mehr) Selbstwertgefühl und damit ließ ich auch meine alten Ideologien los, was nicht immer einfach war. Ich fühlte mich phasenweise in eine andere Welt katapultiert, lernte Menschen kennen, die Probleme hatten, von denen ich nur entfernt gehört hatte – mit all den Konsequenzen. Doch ich sah mich einem neuem K(r)ampf von Ideologien gegenüber: Charismatiker gegen Evangelikale, einige werden sich daran vielleicht noch erinnern ;-). Ich stand von Anfang an irgendwo dazwischen und konnte, wollte mich da garnicht positionieren, im Nachhinein betrachtet war dieser K(r)ampf auch völliger Schwachsinn. Paulus sagt dazu treffend: „Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll“ (1. Kor 8,2)
Ich war auch für relativ kurze Zeit ein „Antikatholik“, was letztlich in dasselbe Horn blies, aber da wurde ich Gott sei Dank sehr schnell von geheilt ;-). Die Kath. Kirche muß für das, was sie (nicht) tut, selbst mal geradestehen, da will ich nicht zu richten, zu einigen Punkten habe ich jedoch sehr wohl eine Meinung 😉 – Trotzdem erkenne ich an, daß es in der kath. Kirche durchaus Christen gibt, was für einen Freikirchler leider nicht immer selbstverständlich ist. Gott sei Dank funktioniert das bei uns in Ober-Ramstadt aber auch sehr gut!
Die Zeit ändert sich und mit ihr auch die Ideologien, wobei sich vieles ähnelt. Es geht fast immer um Schubladendenken, man ordnet die Welt und ihre Menschen in „Gut“ und „Böse“ ein, wobei das „Böse“ bekämpft werden muß. Die Medien scheinen davon zu leben, schüren sie doch immerwieder gerne Klischees, eben Schubladendenkenmenschen. Daß mit dem K(r)ampf der Ideologien unsere Freiheit geopfert wird, sehen dabei leider die wenigsten, denn er läßt nicht zu, daß wir frei über Dinge nachdenken, sondern immwieder zum Schubladendenken zwingt, so empfinde ich das zumindest sehr oft.
Als Ideologie sehe ich auch an, daß man anscheinend nicht frei über Homosexualität diskutieren kann. Die einen beschimpfen Andersdenkende als „Arschloch“, die anderen schießen genauso wütend dagegen. Ist dabei ein freier Diskurs überhaupt möglich? Wir haben 2% Homosexuelle in Deutschland, wenn überhaupt. Bei dem Medieninteresse wirkt das so als wären es 30%. Bei der NSA-Affaire dagegen wirkt es so als ginge es nur 2% der Menschen an, so geschwächt war das Medieninteresse. Das sagt mir, daß die Medien bestimmt nicht ideologiefrei sind. Die logische Folge: Freier Journalismus findet da garnicht statt und die Meinung wird mit aller Gewalt verzerrt. Dabei ist das Thema mittlerweile völlig egal. Blöd! dir deine Meinung!