Man hat ja wenig von der Europawahl mitbekommen, es gab auch keinen echten Wahlkampf, schon garnicht unter den sog. „etablierten“ Parteien.
Ich entnehme aus dem Ergebnis:
1) Das Volk will belogen werden.
Die Menschen schauen einmal mehr auf das, was sie Politiker sagen, als auf das, was sie tatsächlich tun. Ich zitiere dazu Einstein: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ – Aber vielleicht erwarten die Menschen ja nichts anderes und WOLLEN nur rumjammern und auf „die da oben“ schimpfen?? So einfach ist das jedoch nicht: Der Souverän IST das Volk, das einfach mal SELBT überlegen müßte, wo es sein Kreuzchen an der Wahl hinmacht – oder einfach selbst wählen gehen. Die Ausrede, daß eine kleine Partei unter die 5%-Hürde fällt und somit die eigene Stimme „nichts zählt“, zog hier bei der Wahl nicht!
2) Datenschutz und Grundrechte gehen den Menschen am Arsch vorbei
Aus meiner Sicht baut unser Land und unser Wohlstand auf diesen Grundrechten auf. Daß nun immer mehr – vorallem Konzerne – daran herumsägen, alarmiert mich – aber ascheinend sonst kaum einen. Die Tierschutzpartei bekam in etwa so viel Stimmen wie die Piraten. Das bedeutet, daß Tiere und deren Rechte den Menschen genauso am Arsch vorbeigehen, wie unsere Grundrechte, an denen, wie gesagt, herumgesägt wird. Viele regen sich zB darüber auf, daß „die in Brüssel sich nur um die Krümmung von Banane und Gurke“ kümmern würden. Wer weiß schon, daß genau diese Punkt in Wahrheit von den maßgeblich deutschen Lebensmittelkonzernen eingebracht und durchgesetzt wurde? Da stellt sich die Frage doch nach dem „wie haben die das geschafft?“ – Oder „Wer wurde dafür bezahlt?“. Es geht hier also im Transparenz von denen, die uns regieren – eben auch von Brüssel aus. Aber das juckt eben keinen – lieber den alten Einheitsbrei wiederwählen…
3) Polemik punktet
Die CSU hat wohl in der AfD einen Meister gefunden. Ein wenig amüsiert mich das allerdings schon – und die CSU hat es verdient, auch wenn ich kein Freund der AfD bin. Ich sehe darin allerdings ein Alarmsignal: Es punktete schonmal einer mit viel Polemik und das ganze endete dann im „totalen Krieg“.
Der „Bus“ bzw. Pritschenwagen meines Schwagers..
Zum Holzmachen habe mir den „Bus“ von meinem Schwager ausgeliehen. Der hat ihn zwecks Hausbau vor 1 Jahr für 1000€ gekauft. Es ist ein VW T4 mit einem Dieselmotor aus der guten alten Zeit (Typ „AAZ“), ein Diesel, der noch wie ein Diesel klingt und nicht dieses fauchen eines Direkteinspriters hat. Sympathisch! Allerdings ist er eben schon alt und hat so seine Macken….
Ich setzte mich rein. Fast ungewohnt kam mir die Dieselgedenkminute vor („Rudolf, wir danken dir!“). Das Lämpchen vermeldete baim ausgehen, daß es theoratisch ausreichend vorgeglüht hat. Dann drehte ich nochmal rum. Glühkerze 1,2 und 4 meldeten: „kaputt“, Kollegin von Nr. 3 sagte „ich geh noch!“ und der Motor, nein äh Zylinder legte los. Es ruckelte, Zylinder Nr. 3 knurbelte die anderen an. Da meldete sich der Auspuff: „*HUST!*“ – Unverbrannter Diesel nebelte hinter mir alles ein, ich hielt die Drehzahl und höre den Motor nageln. „So geht Diesel“, dachte ich und träumte von einem richtigen Auto. Dann trat ich die weiche Kupplung und schaltete in den Rückwärtsgang. „Hau die Gänge nicht so rein!“, motzte es vom Getriebe und ich fuhr langsam rückwärts um zu wenden.
Dann gings weiter. Beim Einschlagen meldeten sich beide Antriebswellengelenke: „Wir sind angeschlagen, aber wir halten durch *gnaggnaggnagg*“ ! Gleichzeitig quietschte es irgendwo von der Karosserie her. „Etwas was quietscht, ist noch nicht ab“, dachte ich und grinste selig.
Der Diesel nagelte inzwischen schön und wurde nur vom ab und zu aufheulenden Turbo gestört. 75PS aus 1,9l.
Dann auf die Autobahn. 110km/h bei 3600U/min. Schööööön. Ich bemerkte, daß der Motor bergauf an seine Grenzen stieß und fand einen Zigarillo im Handschuhfach. Toll! 😀
Dann luden wir Werkzeug ein. Motorsäge, Spaltkeile, diverse Äxte. Zu dritt fuhren wir in den Wald. Führerhaus voll! Es war schon fast eine Kunst, so zu schalten, aber den 5. Gang konnte ich eh vergessen, zu steil.
Den „Bus“ luden wir nur ein mal voll (knapp 2 Ster Holz), ließ sich damit aber prima händeln (es ging ja auch weitgehend bergab).
Gegen 14Uhr waren wir fertig und ich konnte wieder nach Hause drööööhnen.:)
Als ich den Bus zurückbrachte, meldete sich der Wasserwächter: „Achtung Achtung! (Zu?)wenig Kühlwasser“ *rotesLämpchenblinkblinkblink*, was mich dann doch nervös machte, aber da ich gerade eh zum Schrauber fuhr, fuhr ich vorsichtiger. Der Schrauber stellte fest, daß wenig, fast zuwenig Wasser drin ist, aber ich kann (noch) fahren, kein Problem. Das meldete ich meinem Schwager weiter.
Lebensmitte / Midlife ohne Crisis ;-)
Nun bin ich also auch nach schwäbischen Maßstäben erwachsen oder „gscheit“ geworden. Potenziell ist damit mein Leben halb vorbei und potenziell gesehen gehts ab jetzt angeblich ja nur noch „abwärts“, glaubt man den Angstmachern. Ich denke dabei oft, daß das erstens nicht stimmen muß und zweitens, daß da vieles mit Lebenseinstellung zusammenhängt.
Wenn man so hört, daß das Leben „halb vorbei“ ist, scheint dabei mitzuschweben, daß man „bald“ stirbt und vielen macht das Angst. Mir nicht und das befreit ungemein, jedenfalls ist das gefühlt von mir so.
Faktisch gesehen habe ich in den letzten 3 Jahren noch nie so viel körperlich gearbeitet und faktisch gesehen fühle ich mich daher auch fitter als vor 10 Jahren, daß ich außerdem noch >3000km pro Jahr mit dem Rad fahre, das meiste davon zur Arbeit, tut natürlich sein übriges. Ich tue das ja nicht aus Jux und Tollerei, ich will ja mit vielem am Haus weiterkommen und das Radeln zur Arbeit geht nunmal am schnellsten, verglichen mit dem Auto (das ich dafür nicht habe) und dem ÖPNV.
Trotzdem bin ich 40 ;). Ich bin seit 15 Jahren glücklich verheiratet, habe 2 tolle Kinder, ein sog. „Eigen“heim (in Wirklichkeit gehört es natürlich der Bank), in dem ich gut wohne, super Nachbarn und eine wirklich gute Gemeinde, zu der ich nicht 30min fahren muß.
Alles in Allem bin ich derzeit dankbar für mein Leben und damit sehe ich auch keine Crisis – aber das ist sicher auch Einstellungssache. 😉
Besuch vom Kuckucksei ;)
Unser Patenkind besuchte uns. Für uns ist das immer schön, weil wir „außer der Reihe“ dann doch mehr Aktivitäten machen als sonst. Für mich ist es schön, weil ich sie sehr genieße. Und für unsere Kinder ist es schön, weil sie voll auf sie abfahren – inclusive Nachbarskinder ;-).
Wir haben wieder ziemlich viel gemacht und sie mußte sogar mal Steine schleppen *grinz* (wenn ich sie schon nicht mit dem Fahrrad scheuche… ;-)).
Bilder darf ich leider keine veröffentlichen *G*, sonst wäre der Post etwas farbiger geworden.
Ich hatte das Gefühl, sie wieder etwas mehr kennengelernt zu haben und denke auch jetzt, wo sie weg ist, öfter an sie. Es ist wie beim letzten Mal aber so, daß sie mir fehlt, keiner mehr da, der mir von hinten in die Knie fährt und sich am Zusammensacken amüsiert. Aber es ist viel mehr als das.
Nathalie, ich hab dich lieb! 🙂
Mein heutiges Werk
Nachdem die Ransteine gesetzt wurden, konnte ich meine Muschelkalkmauer entlang hochziehen. Dazu haben wir noch 2 Bäume und mehrere Büsche eingepflanzt. Erinnerung: Vor einem Jahr sah das noch so aus (ist allerdings von der Terrasse aus fotografiert).
Warum mich die WM nicht mehr juckt – oder Deutschland so früh wie möglich rausfliegen sollte
Die WM war eigentlich immer etwas zum Feiern. Es war ein sportliches Ereignis und für mich „echter Sport“, kein so gekaufter wie zB die Bundesliga. Im Kern ist das auch heute noch so. Was mich jedoch zunehmend stört, sind die Gängelungen seitens der FIFA, die bis ins Mark korrupt ist. Da werden Stadien hochgezogen, die nach der WM keiner mehr braucht, bezahlen muß das natürlich das Volk des Gastgeberlandes – völlig egal, ob es nun dafür oder dagegen ist. Demokratie ist für mich etwas anderes. Das Schlimme daran ist, daß unsere Medien, die wir mit unsren Rundfunkbeiträgen bezahlen müssen, ihren Job nicht tun und so gut wie garnicht darüber berichten, und wenn, dann irgendwann nach Mitternacht, wenn der arbeitende Bürger längst im Bett liegt. Mir scheint, das hat System. Alles, irgendwie. Und wird ein fröhliches Sportereignis vorgegaukelt, während es im Hintergrund mehr als gährt. Schon 2006 zur WM in Deutschland durften Kioske ihr Bier nicht verkaufen, wenn sie in einer bestimmten Zone waren. Und dann wird uns das Märchen von „Marktwirtschaft“ erzählt? Daß ich nicht lache! Mir scheint, diese Gängelungen wurden von WM zu WM schlimmer und gipfelten in Aufständen in Brasilien. Ich habe keine Lust mehr auf dieses System und denke, daß jeder, der sich für die WM interessiert, anschaut, Public Viewing oder ähnliches tut, sich an dieses System mitschuldig macht.
Ich darf daran erinnern, daß der Bundestag 2006 bei fast jedem Spiel von Deutschland „lustige“ Gesetze verabschiedet hat, was im Halbfinalspiel gegen Italien mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer gipfelte. Und ich erinnere daran, daß „Brot und Spiele“ schon im alten Rom funktionierten. Ich will mich nicht mehr ruhigstellen lassen.
Ich bitte daher die Nationalmannschaft, daß sie schon in der Vorrunde rausfliegt. Laßt die Amis gewinnen, gegen ein solch geballtes Trainergespann (Klinsi+Berti) kommt ihr eh nicht an – Und gegen Portugal zu verlieren ist keine Schande 😉
Toleranz? ;-)
Ich lese ab und zu Artikel vom Chef von Mozilla. Er ist gegen die Homo-Ehe und spendet Geld an eine Organisation, die ein Verbot der Homo-Ehe politisch durchsetzen will. Das kann man machen, muß man aber nicht; ich persönlich halte es so, grundsätzlich die Homo-Ehe zu legalisieren, sage aber auch klar dazu, daß ich dieses Beziehungskonstrukt für Murx halte.
Jetzt wird dieser Mann dazu gedrängt, wegen seiner politischen Einstellung zurückzutreten. Warum? Kann man den nicht einfach in Ruhe lassen?
Ich halte diejenigen, die gegen ihn vorgehen für mindestens genauso intolerant wie ihn selbst.
Mama 2.0 – Papa ist unter der Haube ;-)
Recht kurz nachdem meine Mutter gestorben war, machte sich mein Vater auf, sich eine neue Frau zu suchen, was ich für eine gute Entscheidung hielt. Es folgten teils lustige Geschichten von merkwürdige Frauen, die man im Internet so kennenlernen kann.
Letztes Jahr jedoch lernte er fernab vom Internet Renate kennen – auch wenn sie oft miteinander skypen. Letzten Samstag ließen sie sich trauen. Es war eine Kirchentrauung, mit einem Pastor. Das ganze nicht in einer Kirche, sondern bei Renate zu Hause. Ich war Trauzeuge, mußte allerdings nichts dazu unterschreiben, was mich und die andere Trauzeugin etwas wunderte 😉
Wir kamen mit Kind und Kegel an und unsere Kinder durften Blumen streuen.
Das Wetter war herrlich und der Tag wurde nur von einem Sturz meines Sohnes etwas überschattet – er hat jetzt eine dicke Nase. Die Kinder verinnerlichten sofort die Predigt des Pastors, der meinte, daß die Kinder (also ich) nun zu Renate „Mama“ sagen sollten – und meine Kinder Oma. Renate zuckte anfangs leicht zusammen, wenn sie so genannt wurde :-D.
Es war ein schöner Tag und ich bin gespannt auf die „neue“ Verwandtschaft – Renate hat auch Kinder und Enkel.
Rußlands Drecksack und die Scheinheiligkeit des Westens
Ja, Vladimir Putin brach Völkerrecht und ja, er ist (nicht nur deshalb) ein Drecksack. Ihn als „lupenreinen Demokraten“ zu bezeichnen wäre genauso falsch wie Woda als Wodka zu bezeichnen. Das sog. „Referendum“ der Krim wurde zum Schein durchgeführt, die einen Gegner des Krim-Anschlusses nach Rußland boykottierten die Wahl, die anderen trauten sich anscheinend nicht, ihr Kreuzchen an der Stelle ihrer Wahl zu machen, wenn nebendran bewaffnete Überwacher stehen, die in die gläserne Urne gucken können. Das Ergebnis erinnert ja dann auch an die „gute alte (sozialistische) Zeit“: 95%. Nungut. Putin hat die Krim Rußland einverleibt und machte sich für den Westen damit zum Drecksack, den man dafür bestrafen muß. Ein ukrainischer Kollege sagte diese Tage, daß die Ukraine ihre Eigenständigkeit mit ihren Atomwaffen aufgegeben hatte. So bitter das klingt, so wahr scheint es zu sein, ich frage mich, ob Putin dasselbe gewagt hätte, wenn Kiew die Möglichkeit gehabt hätte, mit Atomraketen auf Moskau zu zielen – andererseits muß man auch sagen: Gott sei Dank, daß Kiew das nicht kann. Ein bulgarischer Kollege hat im tiefen Sarkasmus das ganze so kommentiert: „Ich muß aufhören, russisch zu sprechen, sonst kommen die und beschützen mich!“
Aber wegen solchen und anderen Dingen Rußland, also, Putin zu bestrafen halte ich persönlich für überzogen. Nach diesem Maßstab müßten auch andere „Partner“ bestraft werden. Gut, ja, kein anderes Land hat bisher die Grenzen auf der Landkarte verschoben, die USA zB stürzten ganze Staaten, bzw. Staatsführungen, da wird auch mal hingenommen, daß Rebellen Waffen in die Hand gedrückt bekommen, deren Einstellungen alles andere als human nach westlichen Vorstellungen sind. Und ganz bizarr wird es, wenn man bedenkt, daß Deutschland Panzer nach Saudi-Arabien liefert, die gegen Demonstranten eingesetzt wurden. Kein Wort von Sanktionen kriegt man aus dieser Region zu hören.
In meinen Augen wird da mit zweierlei Maß gemessen und das halte ich für geheuchelt und falsch. Wir sind nunmal durch Öl und Gas von Drecksackstaaten abhängig und dadurch können wir deren System auch nicht verändern.
Oder will die EU an Rußland ein Exempel statuieren?
Für die Ukraine ist klar, daß es nicht bei der Krim bleiben wird. Weite Teile der Bevölkerung, vorallem im Osten, sprechen Russisch, sind Russen, wollen vielleicht auch zu Russland, das kann ich nicht beurteilen, Medienberichten kann man nicht glauben, weil sie so oder so eingefärbt und damit nicht unabhängig sind. Und Fakt ist auch, daß nach der Revolution in Kiew und westlichen Landesteilen wirklich braune Typen an die Macht gekommen sind, in Uzgorod und Lviv zum Beispiel, da muß man Putin nüchtern betrachtet auch Recht geben, auch wenn er mit EU-Nationalisten (etwa der Font National oder der FPÖ) zusammenarbeiten möchte, was wohl eher daran liegt, daß die Euro-Nationalisten gegen die EU sind, die EU schwächen und damit Putin stärken.
Das Problem der Ukraine kommt nicht allein von Rußland – sie ist ein Spielball von Rußland und dem Westen geworden, von beiden Seiten wird da mit unlauteren Mitteln gekämpft. Man hätten die Ukrainer einfach in Ruhe lassen und sie machen lassen sollen – das wollte man aber nicht – und zwar von beiden Seiten. Und jetzt haben wir den Salat, weniger wir als die Ukrainer.
Puzzlestücke zur Lage in der Ukraine
Irgendwie ist die „Berichterstattung“ aus der Ukraine der Bezeichnung nicht wirklich wert, so denke ich jedenfalls über vieles, was uns so „berichtet“ wird, obwohl sicherlich auch wahres über die einschlägigen Informationskanäle gesendet wurde. Was wahr, was übertrieben, überzeichnet und gelogen ist, weiß man jedoch nicht, die Grenzen scheinen da sehr schwer auszumachen zu sein.
Ich will dabei garnicht so weit ausholen, was ich könnte, zB, daß die Krim erst 1954 der Ukraine zugeteilt wurde. Es gab in Kiew einen Aufstand und die Regierung Janukowitsch wurde gestürzt, worüber Putin bestürzt war. Soweit sind sich alle erstmal einig.
Dann tauchten sog. prorussische Milizen auf, gleichzeitig provoziert das russische Militär auf der Krim. Gut, das kann man machen, muß man aber nicht. Ich frage mich erstmal, woher diese prorussischen Milizen kommen. Die können sich ja nicht so einfach materialisiert haben, schon garnicht mit der Bewaffnung, die sie mitbrachten. Der Verdacht liegt nahe, daß es eigentlich russisches Militär ist, was nun auch hie und da gemutmaßt wird und was laut OSZE nun auch wahr ist.
Der Bevölkerung der Krim scheinen diese Milizen jedoch keine Angst einzujagen, sie reagierten, auch laut westlichen Berichterstattungen, weitgehend gelassen. Ob das außerhalb der Städte auch so ist, weiß man natürlich nicht.
Die Krim wurde mit dem Einrücken der Milizen defakto russisch, die Krimregierung wurde ab- und eine neue eingesetzt. Putin behauptet, er hätte damit nichts zu tun und die mehrheit der Krimbevölkerung wäre ohnehin für die Abspaltung der Ukraine. Das kann man so sehen, muß man aber nicht. Es gibt ja nun dieses Referndum, in dem die Krim offiziell von der eigenen Bevölkerung an Russland angeschlossen werden soll. Putin und die neue Krimregierung beharren darauf, dafür eine breite Mehrheit zu haben.
Wenn dem so ist – wieso wurden dann OSZE-Beobachter mit Warnschüssen davon abgehalten, auf die Krim zu gehen? Was spräche gegen eine Überprüfung? Und was hätten die sog. Milizen davon?
Trage ich diese 3 Fakten zusammen, komme ich zum Schluß, daß 1) die Milizen in Wirklichkeit russisches Militär ist, 2) daß Putin und die neue Krim-Regierung in Wirklichkeit vor einer echten (freien) Abstimmung haben und 3) dieses Referendum ganz einfach dazu führen muß, daß die Krim russisch wird.
Aber vielleicht habe ich ja etwas gravierendes übersehen. Es ist schwer, da auch nur halbwegs durchzublicken. Es kommt auch nicht von ungefähr, daß Peter Scholl-Latour sagt: „Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung“.