Silberhochzeitsreise an den Golf von Neapel

Wir hatte im Mai eine große Party, Silberhochzeit und ließen uns dafür einen Kurzurlaub von den Gästen sponsern. Theresa wollte endlich mal Pompeij sehen, also buchte ich für uns etwas. Schnell bekam ich heraus, daß fluege.de zwar ein paar €uronen billigere Verbindungen ausspuckt, aber zu unsäglichen Zeiten bzw. mit „Umsteigen“, also buchte ich für wenig mehr direkt bei der Lufthansa.

Ich schaute mir die Karte an und fand es eine gute Idee, in Castellammare di Stabia zu buchen. Ich sah natürlich, daß es da eine Bahnverbindung gibt, aber inwieweit die funktioniert… also buchte ich einen Mietwagen. In der Suchmaske gab ich ein „ohne Kreditkarte“ und buchte bei Autoeurope. Wochen später bekam ich eine Mail mit dem Hinweis, daß ich für die Kaution eben DOCH eine Kreditkarte brauche, die auch noch auf meinen Namen laufen muß. Ich rief an und fragte, was das soll und konnte dann stornieren. Bei Hertz konnte ich meine Spaßkassen-Debit-Karte dafür benutzen, was ich ca. 40€ mehr gekostet hat. Seisdrum. Ich war mir aber bis dahin überhaupt nicht sicher, ob das auch hinhaut. Es klappte.

Und so saßen wir recht schnell im Mietwagen auf dem Weg nach Castellammare di Stabia. Dort erwartete uns erstmal ein Stau. Ein langer Stau, ein Riesen Stau. Bis dahin hatten wir eine recht ich sage mal „aufgeräumte“ Autobahn. Kaum dortruntergefahren, wurde es für Mitteleuropäer chaotisch. Vespas links und rechts, reindrängelnde Fahrzeuge und wir von der Anreise müde wollten nur noch ankommen. Ich glaube, wir zuckelten 1 Stunde und schnell war klar: Parkplatz ist nicht. Ich sah dann ein „Parghetto“ und fuhr rein. 4€ pro Stunde bzw. 25€ für einen Tag. Das machten wir dann auch.

Dann standen wir vor der Unterkunft. Ich bekam einen Pin per Mail, der aber nicht funktionierte. Alle Anweisungen kamen zudem auf italienisch. Da meine SIM im Ausland nicht funktioniert, bekam ich WLAN von Theresa aufs Handy mit einer Email, die 2 Stunden vorher geschickt wurde. Neuer Pin, Anweisung, Die Box öffnete sich, aber kein Schlüssel drin. Aber man konnte anrufen. Andere Nummer als in der ersten Email. Per Internet wurde uns die Türe dann geöffnet und wir waren endlich drinnen. Es war eine bescheidene Wohnung mit einem Schlafzimmer, einem Bad und einer winzigen Küche, in der es zB nur ein einziges Messer gab.

Wir tingelten dann durch den Rummel und wollten, es war ja Samstag, noch ein paar Lebensmittel einkaufen. Ein Laden hatte noch auf und er Typ machte schnell klar, daß er zumachen wollte. Also schnell zB Wasser gekauft.

Wir gingen an dem Abend noch etwas umher, an den Strand, sahen Heerscharen von Teenagern, die da Party machten, Autos, die sich da durchquälten wie wir vorher. Völlig verrückt, das alles, wie wir fanden. Wir fanden heraus, daß man durchaus billiger parken konnte, wenn man einen freien Platz mit blauer Umrandung findet.

Ich hatte noch Hunger und so bestellte ich mir eine Pizza + 1 Flasche Rotwein, den sie dort übrigens kühlen, für 15€. Wir schliefen danach ganz gut 🙂

Am nächsten Tag gingen wir direkt zur Seilbahn. Von dort kann man auf den Monte Faito hoch. Die 72 Jahre alte Seilbahn brachte uns hoch und wieder runter. Wir sind oben auf den Bergen gewandert, sahen den Vesuv.

Oben konnte man noch massenweise Maronen sammeln, was wir dann, wie viele andere, auch taten. Später haben wir sie dann auch gegessen. Das Klima war sehr warm und neblig, also es hatte etwas von Waschküche dort oben.
Man konnte weit sehen.

Am Abend aßen wir dann in einem Restaurant direkt an der Strandpromenade. Ja, es war teuer, aber auch informativ. Es war direkt an der Straße, wo sich auch an einem Sonntag Abend die Automassen entlangwälzten, und schnell merkten wir: Etwa 1/3 fährt da regelrechte Runden! Auch Vespafahrer (die ja irgendwo parken könnten). Wir fragten nach und bekamen als Antwort, daß man das dort Samstags und Sonntags eben so macht. Immerhin bekamen wir zwischen Seilbahn runter und Sonnenuntergang einen billigen Parkplatz, nur verstanden wir nicht, daß der „Parkomettro“ nur ganze Eurobeträge will – also 3,50€ gingen nicht, aber krieg das mal übersetzt! Ein netter junger, den wir am 3. Parkomettro getroffen haben, erklärte uns das dann. Jeder Parkplatz hat eine Nummer, die muß man sich merken, dann muß man so viel Geld reinwerfen, wie man parken will. Von 21-9Uhr zahlt man nix und man parkt dann automatisch bis zB 10Uhr am nächsten Tag. Dann noch das Nummernschild und man bekommt den Bon ausgedruckt, den man ins Auto legen muß.

Der Verkehr an sich wirkt chaotisch und verrückt, unvorstellbar für Deutschland. Ampeln gibt es so gut wie keine, Vorfahrtsschilder werden gnadenlos ignoriert. Das muß man auch, sonst käme man nirgends wo an. Mir fing es an, Spaß zu machen, einfach in eine Kreuzung reinzufahren und zu sehen, wie das klappt. Einbahnstraßenschilder sind für Vespas auch eher eine Richtungsempfehlung. Überhaupt fließt der Verkehr eher garnicht oder sehr zäh, nur selten, vielleicht auf der Autobahn, flüssig.

Am 2. und 3. Tag schauten wir uns die Städte Pompeij und Herkulaneum an. Römische Städte, die gut erhalten von Vulkanasche konserviert wurden.

Im ganzen Golf von Neapel hast du ständig und überall kleine Marienaltärchen mit Marienfigürchen. In Pompeij sieht man, daß jedes Haus einen kleinen Altar mit den jeweiligen Hausgöttern hatte.

Im ganzen Golf von Neapel hast du ständig und überall kleine Marienaltärchen mit Marienfigürchen. In Pompej und auch Herkulaneum hatte jedes Haus einen kleinen Altar mit den jeweiligen Hausgöttern. Im Grunde hat sich also die letzten paar Tausend Jahre da nix geändert. Man hat einfach den Hausgott gegen Astarte Maria getauscht und so dem ganzen einen katholischen Anstrich verpaßt, fertig.


Die nächsten 2 Tage ging es in die Touristen-Nap-Orte an die Amalfi-Küste und dann Capri. Alles wunderschön, aber unglaublich teuer. Positano kostet zum Parken 10€ pro Stunde, also waren wir nach 1 Stunden durch den Ort gelaufen. Schön, interessant, keine Frage, aber halt ne Tourifalle. Nix wie weg.

Nach ein paar Kilometern konnte man zu erträglichen Preisen an einem kleinen Stand parken und Theresa ist ein wenig geschwommen. Wunderschönes Wasser, man konnte da auch etwas umherlaufen.

Weiter gings nach Amalfi, da parkt man, so dachten wir, für 5€ pro Stunde. Im Grunde dasselbe wie Positano, nur etwas entschärfter, im Kleingedruckten stand dann aber, daß die ersten 2 Stunden 7€ pro Stunde kosten. Mafia!

Am Ende des Tages gings über den Berg zurück nach Castellammare, der übliche Verkehrskollaps aber mit glücklichem Ende bei der Parkplatzsuche. Dort ließen wir das Auto dann auch bis zum übernächsten Tag stehen. Abends gingen wir in ein Fischrestaurant, das gut und vorallem günstig war.

So richtig skurril wurde dann aber die Insel Capri. Uns war natürlich klar, daß das nicht billig sein würde, aber wir ließen es krachen! Von Castellammare aus mit dem Boot zur Insel, auf der Insel eine Bootstour gemacht, die wirklich schön war, der Gipfel war dann aber nicht der Berg, sondern die Blaue Grotte. Anfangs hieß es, daß die gesperrt wäre. Aber DANN hatten wir ja GROSSES GLÜCK, daß sie doch offen hat und es warteten schon allerhand Menschen in Booten und angekarrt vor Ort darauf, mit den Ruderbooten dort mal reinzukönnen.
Diskussion unseres Skippers auf Italienisch mit dem Obermotz, der Ciro hieß und in einem Ruderboot stand, um nicht zu sagen „Geschrei“. Interessant, lustig, wir warteten und dann gings los. Zu Viert + Ruderer im Boot gings erstmal zum Kassierboot, wo man mit allem zahlen konnte – Cash, Karte, Gold, Silber alles. Bestimmt. Da gings weiter und es war wirklich interessant, wie der Rudermensch dann seine „Fracht“ an einer Kette ziehend da im Boot liegend reingezogen hat und plötzlich war man drinnen.

Drinnen gabs dann einen chaotischen mehrstimmigen Singsang der Ruderer, nach ein paar Minuten war man dann auch wieder draußen. Bei den Geldern, die ich da einnehmen würde, würde ich wahrscheinlich auch singen.
Zurück im Hafen liefen wir bis Anacapri, von da aus fuhren wir per Seilbahn bis ganz nach oben auf den Berg, von wo man aus, wäre es nicht so diesig, sicher eine gute Sicht hat.

Tagsdrauf regnete es, nein, es schüttete, aber da waren wir sowieso nur im Nationaltheater in Neapel, wo man die wirklich interessanten Dinge ausstellt, die man vorher in Pompeij & Co abgeräumt hatte. Da war ich aber recht schnell von viel Information erschlagen. Wir tappten dann zurück zum Auto durch die Stadt, gingen noch eine Pizza essen. Danach waren wir noch im Dom. Der ist für uns im Grunde häßlich, weil Barock, aber in einem Seitenflügel findet man noch eine Taufkapelle bzw. Taufkirche aus dem Jahr 324, die wohl Konstantin baute. Das Taufbecken ist noch ein richtiges, in dem man wohl im knien getauft wurde. Und urspr. war es die „Christus, der Erlöser“-Kirche, später wurde sie irgendeiner Heiligen „geweiht“ (was auch immer das genau heißt…).


Dann war die Woche rum. Die Lufthansa verschob unseren Rückflug um 2 Stunden nach hinten. Angeblich, weil es in Neapel eine Flugshow gab (im strömenden Regen???). Zum Glück hatte ich in der Unterkunft WLAN und konnte so bestätigen, daß ich eben diesen Flug nehme. Auch unser Auto hat noch brav in Neu-Isenburg auf uns gewartet. 🙂

Spiel mir das Lied von der Angst

Angst, „German Angst“, das gab es seit ich denken kann. Ich wuchs 60km von der DDR-Grenze auf, im Falle eines 3. Weltkrieges wäre mein Dorf nach keiner Stunde fest in sowjetischer Hand gewesen. Die atomare Bedrohung war Thema, auch schon Umweltverschmutzung, Waldsterben. Alles Dinge, die Angst machten. Ja.
Es waren handfeste Probleme, gegen die man allerdings nichts machen konnte. Ja, wow, man führte den Katalysator ein, doch bis 1986 baute VW Motoren, die ausschließlich mit verbleitem Sprit fuhren und somit untauglich für Katalysatoren waren. 1986 kam Tschernobyl dazu.

Dennoch waren wir in der Lage, zumindest viele der Probleme zu verdrängen. Gelöst haben wir sie ohnehin nicht bekommen. Wir lebten, vielleicht auch, weil wir nicht ständig von Nachrichten bombardiert wurden. Es gab ja nur heute und die Tagesschau, die Zeitungen und das Radio. Alles Medien, die eben nicht selektiv auf den Zuhörer/-Schauer bzw. Leser zugeschnitten waren.

Das ist heute ganz anders! Dank (Google, Apple, Meta, Amazon und Micro$oft), jene Konzerne, die die sog. „sozialen Medien“ beherrschen, ist es eben durch breites Datenabsaugen möglich, den Kunden „kennenzulernen“, wie er tickt, was er mag, was er nicht mag. Die dortigen „sozialen Medien“ sind in Wirklichkeit tief asozial antisozial, weil sie mit aller Gewalt möglichst viel Werbung, und damit Aufmerksamkeit generieren. Das tun sie, indem sie Wut, Haß und Empörung triggern. Das schafft „klicks“, völlig egal, ob das, was da geliefert wird, auch stimmt, oder eben doch „Fake News“ sind. Alle anderen ich sage mal „geldgetriebenen“ Medien wie X, TikTok, Snapchat, etc. ticken da ganz ähnlich.

Was macht das mit einem? Wenn man eine Suppe aus Halbwahrheiten, die einen aufstacheln, dreiste Lügen und Wahrheiten mit sofortiger „Auslegung“ serviert wird, löst das eben auch Angst aus, weil man eine Welt präsentiert bekommt, in der man einfach nur ein Opfer ist. Da wird man psychisch krank, wie ich es jetzt im Bekanntenkreis mitbekomme. Da zerbrechen Seelen, bis hin dazu, daß jemand im Wald haust und vor der Polizei Angst hat – aber halt kognitiv die beiden Wörter „bedingungslose“ und „Kapitulation“ nicht ein einem Satz unter zu bringen weiß und behauptet, Deutschland wäre eine „GmbH“ („Reichsbürger“ halt).

Ich dachte lange Zeit, man müsse sich dem ganzen Quatsch nur stellen, wägt ab und verwirft es, wenn es Unsinn ist und ich dachte, das macht jeder so. Nun, da habe ich mich einfach getäuscht. Ich wehre mich innerlich immer noch dagegen, daß die Menschen Schafe sind, wie es die Bibel beschreibt, werde aber ständig eines besseren belehrt. Menschen laufen blind irgendwelchen Leuten hinterher, lassen sich Angst einjagen und bekommen von eben diesen Leuten „einfache Lösungen“ präsentiert, die ihr Leben wieder einfacher machen, erträglicher, aber dabei mehr und mehr in Ängste gefangen werden – bis hin zur Arbeitsunfähigkeit.

Da gibt es Telegramgruppen und auch Gruppen anderswo, wo das genau gepredigt wird. Gift in die Herzen. Nein, der Teufel kommt nie direkt und brachial mit der Lüge. Er sagt erst mal die Wahrheit, danach noch und noch und nochmal, nur wenn du nicht aufpaßt, dem „Prediger“ vertraust, spritzt er sein Gift der Lüge aus, die Angst machen soll, die erstmal lähmt und dazu führen kann, daß dein ganzes Leben erlahmt. Das beobachte ich öfters.

Was bleibt? Ausssteigen? Jein. Ich bin seit 2019 nicht mehr bei META. Ich bin im Fediverse zu Hause. Und JA, mir ist klar, daß ich dort ebenfalls in einer (wahrscheinlich nerdig-links-grün-versiffter) Blase bin, ABER: Diese Blase habe ich mir selbst „erschaffen“, indem ich Leuten „folge“, die ich auswähle, die mir keiner anbietet, keine Werbung, die mir was einflößt und bei mir taucht schon gar kein Dorfdeppengeschwätz in der Timeline auf. Aber das ist nur die technische Seite. Ich glaube, gerade Leute über 50 sind mit dieser durchtechnisierten Welt überfordert. Mir geht es teils genauso, mich überfordern zB überfrachtete Webseiten („Hauptsache viel blinki bing braatz“), aber es ist ja vielmehr. Ein Handy von der Stange überfordert mich, weil es verlangt, daß ich mich überall einloggen oder registrieren muß. Aber das WILL ICH NICHT, also schmeiße ich diese ganze Scheiße runter und installiere mir etwas „seniorengerechtes“, das nebenbei noch Datenschutz mitbringt.

Teenager wollen in gewissen Dingen ständig „uptodate“ sein und folgen irgendwelchen – sorry – Vollpfost:Inne:n (schreibt man das so?). Influenzer, die banal Werbung machen und dabei berühmt werden, Geld kassieren und eine Generation verblöden lassen. Das ist meine Meinung dazu. Teenager, die das durchziehen, streßt das natürlich. Da ist unsere Gesellschaft wirklich toxisch geworden. Als Eltern will man da irgendwie mit, aber hey, wer hat denn die Zeit dazu? Ich bin froh, daß mich das (noch?) nicht so betrifft, aber ich sehe es anderswo. Meine Mutter hat mir beigebracht, daß Werbung einfach nur Scheiße ist. Das war damals nur die Fernsehwerbung. Die Aussage, daß da notfalls gelogen wird, nur, damit das Produkt gekauft wird, mag vielleicht nicht ganz stimmen – aber es ist vieles dran. Und heute? Ich sehe mir das an und kratze mich nur am Kopf.

Mir ist klar geworden, wieviel Gift in den letzten Jahren verspritzt wurde. Gift der Angst. Bezahlt vom Kreml, von Rechtsaußenmenschen (achso, die werden ja auch vom Kreml bezahlt), von Trollen, von.. wer weiß wem. Das Ziel scheint Angst zu sein, lähmende Angst, tötende Angst. Hinterfragt man das, werden einfach neue Ungeheuerlichkeiten behauptet, die aber auch nicht bewiesen werden. Das ist „AfD-Argumentation“ die eben keine ist und die ich schon (eben bis Mai 2019) bei Facebook kennenlernen durfte. Die asozialen antisozialen Medien dienen dabei als Vehikel, eben als Medium. Deswegen sind sie aus meiner Sicht eben auch nicht sozial, sondern asozial antisozial.

Ja, wir leben in heftigen Zeiten. Die Frage ist für mich heute, in welchem System wir leben wollen. Einem System der Angst? Da denke ich an Orwells „1984“, mit allen Überwachungsphantasien. Ja, davor kann man wirklich Angst haben. Oder vielleicht doch ein System der Hoffnung? Veränderung zum besseren? Wenn Menschen ihre Nasen aus ihren Blasen stecken und merken, daß es da draußen garnicht so stinkt, wie in den Blasen ständig behauptet?
Wäre ich kein Christ, wahrscheinlich wäre ich auch irgendwo in Angst. So aber weiß ich, daß ich da nicht alleine bin, daß ich ein Ziel habe: Jesus. Und der sagt im Johannesevangelium 16,33: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“

Es gibt das Böse. Das muß man wisssen.

Ich war am Wochenende auf einer Feier eingeladen, in denen 4 alte Kumpels aus meiner alten Heimat ihren 50er gefeiert haben. Im Vereinsheim, mit Band, mit viel Bier und Pizza. Das war insgesamt auch sehr sehr schön.

Es gibt aber Menschen, denen man schon früher instinktiv eher aus dem Weg gegangen ist. Ich will nicht sagen, daß dieser Mensch abgrundtief „böse“ ist, aber er hat sich vor Jahrzehnten und das inbrünstig singend dafür entschieden, Gott zu hassen. Das hei´ßt erstmal für mch, daß er an Gott glaubt, sonst würde er ihn ja auch nicht hassen, aber sicher hat er eine eigene, andere Erklärung. Er war nicht auf der Feier.

Aber einer, der sich mit Arbeit und Migration beschäftigt, der insgesamt ein grundsätzlich positives Menschenbild hat. Sympathischer Kerl, der auch lebt, was er sagt, nämlich in Duisburg in einem wie wohl viele sagen, sozialen Brennpunkt und dort eben mit Frau und Kinder lebt. Den Stadtteil habe ich vergessen. Er meint, wir alle hätten immernoch ein sehr stark rassistisch geprägtes Denken, die Probleme, die er beobachtet, sind weniger ethnisch, sondern sozial. Es gibt eine Oberschicht und es gibt Menschen, die aufstocken müssen, weil sie von ihrer Arbeit nicht leben können. Er sieht es ja vor der eigenen Haustüre. Okay.

Und dann lernte ich zu später Stunde auf der Feier eine Frau kennen, die ihren Sohn alleine großzog und beschrieb, wie ihr Ex-Mann, der genau der ist, den ich anfangs beschrieben habe, mit ihr und ihrem bzw. auch seinem Sohn umgegangen ist. Diese Frau hat mich beeindruckt, weil sie lange nicht glauben wollte, daß der Vater ihres Sohnes ihren Sohn nicht liebt, sondern stattdessen einfach egozentrisch macht, was er will. Dabei ging es hauptsächlich um Unterhalt, um gemeinsames Vermögen, ich will das garnicht so breittreten. Mich hat sie tief beeindruckt. Und dann dachte ich so bei mir „Es gibt das Böse. Das muß man wissen.“

Die Frage ist, wie man damit umgeht. Im Falle des Ex-Mannes und Ex-Familienvaters habe ich gespürt, wieviel da kaputtging, wie sehr da eine Frau in Mitleidenschaft gezogen wurde. Einer Frau, der man nichts mehr wünscht, als aus ihrer Opferrolle herauszukommen, den ganzen Scheiß hinter sich zu lassen und eben wieder empfänglich für ein „neues Leben“ zu sein. Ich bin davon überzeugt, daß sie [dazu] Jesus braucht, so sehr ich ihr wünsche, daß sie das auch anders hinkriegt, damit sie es überhaupt hinkriegt.

Im Falle es Wahlduisburgers denke ich, daß er in vielen Punkten Recht hat, aber man eben auch sehen muß, daß es „böse Menschen“ gibt. Damit meine ich Menschen, die sich irgendwann mal dafür entschieden haben, böse bzw. im Zweifel ohne Rücksicht auf Verluste egozentrisch zu sein, oder sich eben auch radikalisieren lassen, was ja weiß Gott kein reines Migrantenproblem ist.

Es ist die Aufgabe von der Gesellschaft und letztlich Polizei, eben diese Menschen herauszupicken, sie zu belangen. Das geschieht oft kaum noch, ich behaupte, weil es zu unbequem geworden ist. Dazu kommt, daß viele dieser „Bösen“ einfach Blender sind und Menschen sich gerne blenden lassen. Dabei kann das Böse eben auch in Engelsgestalt daherkommen, so, wie Jesus eben vor falschen Propheten gewarnt hat.

Politisch gesehen ist halt jemand, der Lügen als „Alternative Fakten“ hinstellt, jemand, der Soldaten, die im Krieg systematisch Frauen vergewaltigten, auszeichnet und Geschäfte mit nem Knilch macht, der Christen in seinem Land (das seit Jahrzehnten auf Platz 1 im Ranking für Christenverfolgung steht) in Arbeitslager sperrt, und natürlich dieser Knilch selbst, einfach böse, weil sie das Böse verinnerlicht haben.

Das muß man wissen, damit muß man umgehen. Und das ist geistlich. So, das mußte mal raus.

Eindrücke einer Party

Ich wurde zu einer Party eingeladen. Die war am Freitag. Ich konnte mich in meinem Betrieb früher loseisen und da ich ja ein Deutschland-Job-Ticket habe, beschloß ich, mit Fahrrad und Bahn zu fahren. Das war beim Umsteigen in Aschaffenburg schonmal sportlich, weil mein Zug Verspätung hatte – der Anschlußzug allerdings auch. Eine gute Stunde später kam ich dann in Langenprozelten an.

Ab da fuhr ich Fahrrad, da die Saaletalbahn gerade außer Betrieb war. Das Wetter war super, ich hatte nur leichten Gegenwind, allerdings war ich dann auch zu faul auf ne Karte zu schauen, sah aber einen Weg, und meinen eigentlichen Weg auch, nur waren da dummerweise Gleise dazwischen. Ich fuhr dann also die Gleise entlang. Wohlwissend, daß das falsch ist und hoffend, daß da bald ne Unter- oder Überführung kommt. 1,5km später kam die auch. Naja, ich hatte ja Zeit.

Ich fuhr dann das Saaletal hoch, was man durchaus ohne Karte machen kann, alles gut beschildert. So kam ich der alten Heimat näher. In Hammelburg traf ich mich noch mit einem Schulkameraden, den ich knapp 12 Jahre nicht mehr gesehen hatte. Er war früher viel mit Menschen unterwegs, hat sich inzwischen aber zurückgezogen, ihn regt einfach zuviel auf. Ich kann das nachvollziehen. Wir waren uns sehr einig, daß unsere Gesellschaft an sich unfreier und intoleranter geworden ist, daß wir von anfälliger, unsicherer Technik umgeben sind. Naja, er ist eben einer der 2% unserer Gesellschaft, die mit gesundem Menschenverstand an die Digitalisierung herangehen. Er ist selbstständiger ITler, aber im Herzen eben ein Handwerker und kein Mausschubbser.

Danach war ich kurz bei meinem Vater und war dann in Langendorf im Vereinsheim. Auf der Party. Es waren viele da, die ich gefühlt 100 Jahre nicht mehr gesehen habe. Schlimm wird es aber, wenn man sie nicht mehr wiedererkennt, weil sie in einem anderen „Kontext“ auftauchen, mit dem man selbst nicht gerechnet hat UND sie im Lauf der letzten 2 Jahrzehnte ihre Haarfarbe von dunkel auf weiß geändert haben. „Gell du weißt nicht wer ich bin?“ – Ich schüttelte den Kopf, naja, sie ging dann gnädig mit mir um. Es war die Schwester meiner Ex-Freundin.

Die meisten habe ich aber wiedererkannt, auch wenn es bei einigen etwas brauchte. Ein gebürtiger Vietnamese, der mit mir in die Grundschule ging, einige aus dem Dorf, viele Kinder der Kumpels, die mich einluden, kannte ich so natürlich auch nicht. Es wurde viel erzählt und alte Geschichten ausgegraben. Dinge, die heute undenkbar sind. Da saßen wir in einer Gaststätte. Wir waren 15, einer 14, nur einer war 16. Und der wettete, daß er einen ganzen Kasten Bier trinken kann – und bestellte ihn. Nach der 3. Flasche war ihm klar, daß er das nicht schafft. So tranken wir mit, ich meine, 1 Bier hatte ich auch getrunken. Wir stückelten so zusammen, wer da so alles dabei war und ihm fehlte die Info, daß auch der 14jährige dabei war. Daran konnte ich mich wiederum gut erinnern, da eben jener 14jährige tagsdrauf, es war ein Sonntag, kreidebleich während des Gottesdienstes in die Sakristei kam und nur sagte „ich hab gekoootzt.“ und es kam raus, daß er sich vor der Kirchentreppe entleerte. Er mußte das dann schnell mit ich glaube einer Gießkanne wegspülen. Es war wahrscheinlich für November 1989 normal, daß es nachts <<0°C hatte und daher war Eile geboten, bevor das festfror. Wir haben viel gelacht. Und wieder die Feststellung: Wir sind frei, ja, freier aufgewachsen als Kinder heute, die halt ständig per Handy ich sag mal „gebunden“ werden. da wird von Insta, TikTok & Co was vorgeturnt, was man irgendwie nachahmen muß, so in der Art.

Es war auch eine Band da, was ich jedoch eher vor kontraproduktiv hielt, weil ich mich ja gerne unterhalten habe. Das machte ich draußen, wo es dann frisch wurde. Wo es anderswo jedoch beim Thema „Corona“ schnell zu Dissenz kam, herrschte bei dem Thema, soweit ich das überrissen habe, Einigkeit. Das mag daran liegen, daß doch einige im Gesundheitssektor arbeiten, aber auch daran, daß es 2 Frauen im Dorf, damals Anfang 40, heftigst erwischt hatte. Es wurde das Gehirn befallen. Der Satz „…und dann mußte ich wieder sprechen lernen“ klingelt immernoch in meinem Ohr. Daher, ja, Impfung macht(e) durchaus Sinn. Zumindest eine der beiden erwischte es bevor es Impfungen gab. Keiner widersprach.

Einer verlor nur Wochen vorher seinen Vater, ich weiß nun garnicht, wie überraschend das kam. Er war eigentlich LKW-Fahrer, aber hatte Metzger gelernt und bis 1989 zog meine Oma 2 Schweine groß, die dann geschlachtet wurden und er wurde dazu engagiert. Es war eigentlich alles eingespielt, lief jedes Jahr im groben gleich ab und so fiel beim Därmeausputzen (=> Wurst!) von ihm jedes Jahr derselbe Satz: „Döff ma ned so arch saubermach, weechem Aroma!“ – Ein Satz, der sich in mein Hirn damals schon eingemeißelt hatte.

Gegen Ende, es war dann schon 1Uhr, sprach mich eine an, die ich wirklich nicht kannte. Es war die Ex-Freundin von einem, und die Ex-Frau von einem anderen, der nicht zugegen war. Sie kam zu einer Zeit zu der „Truppe“ dazu, in der ich schon in Zwickau am studieren war, kam eigentlich ~15km weiter weg aus einem anderen Dorf. Sie erzählte dann mir und noch einem Kumpel, der die Feier mitausgerichtet hat, von ihrem Leben als Alleinerziehende Mutter, wie schwierig das war und wie übel ihr Ex-Mann mit ihr und ihrem Sohn umging. Wie sie schon auf ihren Sohn einredete, daß sein Vater ihn doch liebt, bis er mal klar resumierte, daß er das nicht tut, weil er sonst dies und das (nicht) getan hätte. Er hatte aus meiner Sicht Recht und diese Erkenntnis schien für sie härter zu sein als für ihn. Inzwischen ist er volljährig und von dem was sie so erzählte, was auch mein Kumpel so mitbekam, hat sie vieles richtig gemacht.
Dennoch wünscht man sich an der Stelle, daß sie das alles hinter sich lassen kann, um (vielleicht übertreibe ich jetzt) wieder leben zu können. Sie schien noch ziemlich in der Scheiße emotional zu hängen. „Technisch“ gesehen kommt man da raus, indem man vergibt, denke ich so bei mir. Die Alternative ist anstrengender: Nachtragen, nicht aus der eigenen Opferrolle herauskommen. Aber das ist leichter gesagt als getan und wahrscheinlich geht das wirklich nur mit Jesus. Ihr Ex-Mann hatte 1996 inbrünstig gesungen, daß er Gott haßt. Instinktiv bin ich ihm schon immer eher aus dem Weg gegangen. Offensichtlich geht es ihm auch nicht um Beziehung, ging es nie, sondern um etwas anderes. Aber was, das kann ich nicht beantworten. Ihr kann ich nur wünschen, diese Vergangenheit abgestreift zu bekommen. Mit 18 scheint ihr Sohn, was ich gehört habe, reifer zu sein als sein eigener Vater.
Irgendwann sagte mein Kumpel, der mit zuhörte, zu mir „Halt mal mein Bier“ und dann drückte er sie erstmal herzlich.

Ich bin kurz danach zu meinem Vater, bzw. ins Bett gegangen. Am nächsten Tag gefrühstückt und die Saale wieder runter, an anderer Stelle verfahren, endlich war ich am DB-Haltepunkt, aber auf der falschen Seite, aber da war wirklich in der Nähe eine Unterführung, und so kam ich 4min vor dem pünktlich abfahrenden Zug an. In Aschaffenburg hätte ich 7min Umsteigezeit gehabt, beschloß aber, alles zu radeln. Nach 86km kam ich zu Hause an, um festzustellen, daß ich nochmal Wasser holen muß. Also nochmal Anhänger ans Fahrrad. Am Ende hatte ich 90km auf der Uhr, duschte und ging früh ins Bett.

Der politische Weg über Moskau

Ich kann ja mit dem Kopfschütteln garnicht mehr aufhören, wenn ich mir nun das Wahldiseaster der Ampel in Sachsen und Thüringen anschaue. Aber auch die Linke hat ihr Fett wegbekommen. Warum eigentlich?

Weil da eine egozentrische Frau ausgetreten ist und ihren eigenen putinfreundlichen Verein gegründet hat? Zurecht spricht die ausländische Presse von einem „Wahlsieg Putins“. Denn eines ist für mich glasklar: Sowohl die AfD als auch das BSW sind pro-Putin aufgestellt, stellen den Westen, allen voran die USA als „Kriegstreiber“ dar, was aus meiner Sicht glatt gelogen ist. Warum?

Es wird ja ständig so von russischer, aber auch von Seiten der AfD und dem BSW dargestellt, daß Rußland sich bedroht fühlen muß, weil die Nato in den 90ern und 00er Jahren so stark expandiert hat. Unterschlagen wird dabei die Rußland-Grundakte von 1997, in der laut Klaus Gestwa die Nato sich dazu erklärt hat, jenseits der Oder-Neiße-Linie nicht mehr als 5000 Soldaten zu stationieren, woran sie sich bis 2014 und weitgehend sogar bis 2022 gehalten hat. Was ich mich dabei frage ist, wieso das die Medien, die Öffentlich-Rechtlichen nicht so (klar) berichtet haben, wo sie ja sonst ständig auf gewisse Themen herumreiten bis zum Gehtnichtmehr. Und wer an der Stelle aus dem ÖRR eben „Staatsfunk“ machen will, der möge sich mal das übersetzen lassen, daß im tatsächlichen russischen Staatsfunk verbreitet wird. „Ich bin für ein offen Eurasien von Wladiwostok bis Lissabon (oder wahlweise auch Dublin)“, sagte Medwedew. Ich übersetze „Eurasien“ dabei mit „Russland“ oder, historisch gesehen mit „Sowjetunion“, also letztlich möchte er die mafiösen Strukturen ungehindert auch in Westeuropa ausbreiten, so verstehe ich das und lehne dankend ab.

Außerdem wird ständig und fast mantraartig wiederholt, daß die Osteuropäer ja sozusagen von den USA dazu manipuliert wurden. Auch das halte ich für totalen Quatsch. Aus meiner Sicht ist das schlichtweg die historische Folge der politischen Fehler seitens der Sowjetunion bzw. Russlands. Stichworte gefällig? Warschau 1944, Berlin 1953, Budapest 1956, Prag 1968 und ich habe sicher noch welche vergessen. Völker merken sich das und sind ja nicht grundlos mißtrauisch. Mal abgesehen davon, daß die jahrzehntelang unter der sowjetischen Knute gelitten haben und natürlich den schnellsten Weg da raus suchten und sich den auch sichern wollten.
Ich war 2022 in Lettland und ich kann sehr genau sagen, daß die Letten heilfroh sind, in der NATO zu sein und sie fühlen sich da gesichert, nicht verknutet, in etwa so wie wir recht naiv in den 1980er Jahren froh darüber waren, daß die Amerikaner bei uns waren und uns schützten.

Soweit meine Meinung zur NATO-Ostflanke und Rußland bzw dem russischen Verhalten. Aus meiner Sicht versucht Moskau auch auf politischem Weg, Einfluß zu nehmen und läßt Parteien wie die AfD und das BSW eben die ich sage mal „moskauer Märchen“ verbreiten. „Frieden für die Ukraine, damit das Gas wieder fließt und die geschundene Wirtschaft sich erholen kann“, so ist doch der Tenor der beiden Partien, mehr oder weniger. Der Preis dazu? Egal, erstmal die Ukraine, und dann? Wir, also, unsere Freiheit.

Liebe Union, ihr habt das in den 50ern doch auch so gemacht, damals gegen die SPD. Wieso wird von keiner der „etablierten“ Parteien klar gesagt, daß….

Gut, statt „Marxismus“ müßte man etwas anderes nehmen, vielleicht „Diktatfrieden [für die Ukraine]“, odersowas. Ich bin kein Werbefachmann… Stattdessen macht ihr Business als usual, also eure Lobbypolitik, die halt auch am Ende zu sein scheint. Das Volk merkt mehr und mehr, daß politische Entscheidungen tatsächlich nicht mehr für das Volk, sondern für Konzerne getroffen werden, deren 6000-7000 Lobbyisten (mehr als es bis 2014 NATO-Soldaten in Osteuropa gab) ja auch irgendwie bezahlt werden, die sich also lohnen müssen. Die AfD biegt das um in „Entscheidungen pro Migranten“, um bloß ein Thema zu finden, was Emotionen erregt und vom eigentlichen Problem (Lobbyismus) ablenkt. Aber ja, sie hat da einen Punkt, weil auch aus meiner Sicht nicht klar genug klargemacht wird, daß wir hier ein Grundgesetz haben, das es auch durchzusetzen gilt.
Was aber auch Fakt ist: In Regionen, in denen Migration keine Rolle spielt, wird das Migrationsproblem am meisten thematisiert. Ich wüßte jetzt nicht, daß das großartig in Offenbach oder Mannheim der Fall ist.
Ja und nicht zuletzt sehe ich grobe handwerkliche Fehler in der Ampelregierung, die, auch lobbyiert, so Dinge wie ein Heizungsgesetz auf den Weg brachte, was sie aus meiner Sicht nie hätte tun müssen: Zumindest im Raum Bad Brückenau wurden bis zum Gesetz vom örtlichen Heizungsbauer nur noch Wärmepumpen verkauft, ab dem Gesetz, bzw. in der Vorbereitung dazu plötzlich wieder jede Menge Gasthermen („schnell, solange das noch geht!“). Die Notwendigkeit dazu kapiere ich bis heute nicht, CO2 hin oder her, das macht für mich nur Sinn, wenn ich darüber nachdenke, wer davon profitieren möchte: Wärmepumpenindustrie? Damit zusammenhängend eON & Co? Die Dinger brauchen ja [viel] Strom und dummerweise scheint im Winter, wenn man die besonders braucht, die Sonne wenig, sodaß man sie mit eigener PV betreiben könnte. Holzfeuerung, so munkelt man, soll ja inzwischen auch nicht mehr als „CO2-neutral“ angesehen werden, es macht Feinstaub und wird zunehmend dämonisiert, so beobachte ich das. Da ist es egal, ob man sein eigenes Holz vom eigenen Wald, ob man Hackschnitzel, die von gestutzten Autobahngebüschen stammen, verbrennt. Da gab es mal EINEN Pluspunkt fürs Landleben, nämlich den Zugang zu Hackschnitzeln, Holz. Dann kommen so „Stadtgrüne“ daher und wollen es am liebsten verbieten. Dazu kann ich nur zur Vorsicht mahnen: Das Volk ist schon sauer genug auf euch.
So, und da bin ich erstmal nur bei der Heizung und noch nichtmal beim (auch politisch) elektronikvermurksten Auto. Ja, die Wahlen im Osten ist auch eine Rechnung für diesen abgelieferten Murx, aber auch für etliches, was über Jahrzehnte vorher verbockt wurde: Ärztemangel, Lehrer fehlen bzw. die gingen ja alle so plötzlich in Rente,… Meine Frau wurde in den 00er Jahren in Bayern als Referendarin nicht nur mies behandelt (780€/Monat, dafür wird vorausgesetzt, daß man ein Auto hat, womit man auch mal 400km am Tag irgendwohin zu einem Seminar und zurückfahren kann), sondern auch politisch motiviert und mies benotet. O-Ton einer Prüferin danach „Ja, stimmt, da haben wir Sie falsch benotet. Da haben Sie eben Pech gehabt.“ – Meine Frau arbeitet heute in Hessen, auch deswegen. Ich weiß aber auch von vielen Lehrerabgängern damals, die keine Arbeit fanden und sich umorientieren mu´ßten. Heute haben wir den Salat, Probleme made by Politik&Beamtentum (Schulamt), aber das spricht ja auch keiner in der Politik an.
Oder das Gesundheitssystem, das Dank Pharmalobby zugrunde gerichtet wurde. Nein, lieber nicht ansprechen.

So nun speziell zu Thüringen: Liebe Thüringer. Ihr hattet über Jahre einen guten, demokratischen Ministerpräsident gehabt. Einer, der sich nicht zu schade war, 4 Jahre in einer Minderheitsregierung zu sein, also sich in ein „politisches Scheißhaus“ zu setzen. Das hätte von der Union keiner gemacht, das wette ich, von der AfD schon garnicht. Denen wäre das „nicht stabil genug“. Was heißt „Minderheitsregierung“ ? Man muß jegliche Vorhaben auch mit der Opposition absprechen, beschließen. Daß dabei einiges liegenblieb, liegt dabei in der Natur der Sache. Nun habt ihr euch einen Führer gewählt, der halt auch keine Mehrheit hat. Noch nicht, müßte man vielleicht sagen. Die AfD hat 0,3% weniger als die NSdAP am 30.1.1933. Mal schauen, ob da noch der eine oder andere Paukenschlag kommt. Die AfD würde ja gerne mit der Union, die sich (noch?) ziert. Naja jedenfalls scheint das spannend zu werden, drückt man es positiv aus.

Positiv könnte man sagen, daß die Etablierten noch einmal einen Schuß vor und noch nicht in den Bug bekommen haben. Aber lernt man daraus? Ich denke nicht. Achso, ja, nun wird über die „Sperrklausel“ gejammert, die ja in Thüringen die AfD nun hat. Hint: Ohne 5%-Hürde wäre das nicht passiert.

Achso, ja, ich halte weder das BSW noch die AfD für eine Alternative, die sind wahrscheinlich, was Lobbying angeht, noch schlimmer, aus meiner Sicht werden die aus Moskau bezahlt, wofür es ja inzwischen zumindest in der AfD Hinweise zu geben scheint. Aber vielleicht hackt da eine Lobbykrähe der anderen kein Auge aus? ich weiß es nicht. Wer eine der Parteien wählt, der wählt den putinschen Mafiastaat. Schlicht so sehe ich das.

Das Thermostat

Ein Thermostat ist dafür zuständig, daß es nicht zu warm oder zu kalt wird. Es steuert Heizung und ggf. Kühlung, bzw. Klimaanlage.

Seit Corona ist unsere Gesellschaft aufgeheizt wie nie. Und ja, in der Pandemie habe ich mich auch aufheizen lassen. Jedoch nicht aus Angst, das möchte ich betonen. Ich fand es zwischenzeitlich für ziemlich dumm, sich nicht impfen zu lassen, allerdings ließ ich das nicht so sehr heraus, denke und hoffe ich jedenfalls (im Nachhinein). Spahn sagte den Satz „Werden uns gegenseitig mal viel verzeihen müssen.“, ein weiser Satz, auch wenn ich von Spahn ansonsten nicht viel halte.

Rückwirkend waren viele Pandemiemaßnahmen falsch und überzogen, es traf vorallem alte und Kinder, die ungerechtfertigt nicht zur Schule durften und bis heute die Auswirkungen spüren. Mit den Schülern natürlich auch die Lehrer. Daß einige Maßnahmen falsch waren, wurde inzwischen aus meiner Sicht auch eingestanden. Auch der wirtschaftliche Schaden war immens, wir sehen das heute konkret daran, daß 3 Pizzarien in Laufnähe bei uns dichtgemacht haben. Gut, nicht per se alle wegen Corona, aber auch wegen Corona.

Angst hatten viele. Angst sich (ungeimpft) anzustecken und, Angst vor Ansteckung, dann hatte man Angst vor der Impfung und bis heute sind doch einige davon überzeugt, daß uns die Impfung, wenn wir älter werden, noch (sehr) krankmachen würden. Da sehe ich halt auch Angst. Angst scheint uns mehr zu treiben wir alles andere.

Ich denke, Angst vorm Klimawandel hat einen Punkt, denn aus meiner Sicht ist dieser nicht wegzuleugnen. Ich weiß nicht, ob wir als Menschen da noch etwas drehen können, oder ob es inzwischen schon zu spät ist. Die meisten Wissenschaftler sagen, daß es noch nicht zu spät ist. Dann gibt es Stimmen, die vehement behaupten, der Klimawandel wäre nicht von Menschen gemacht. Da entsteht eine Angst vor der Angst der anderen, die vor dem Klimawandel Angst haben, weil es unsere Wirtschaft ruiniert.

Meine Angst ist da eher, daß Lobbyisten sich diese Klimawandelangst zu eigen machen und die Politik dorthin treibt, wo die Lobby schön viel Geld machen kann. Tatsächlich sehe ich Bestrebungen bei den Grünen, zB das Feuern von Holz am besten komplett abzuschaffen. Das sind wahrscheinlich meistens Menschen, die in ihrer Stadtwohnung hocken und keine Ahnung vom Leben auf dem Land haben. Wenn ein Waldbesitzer sein Holz nicht mehr verbrennen darf, enteignet man ihn defacto, weil er dann seinen Wald nicht mehr so nutzen kann, wie er will. Und ja, theoretisch könnte man alles zerhäckseln und zu Spahnplatten verarbeiten, aber in er Praxis kauft keiner eine Hand voll dünner Birken ab, die gefällt werden müssen, damit die umliegenden Bäume größer werden können. Da ziehen sich die Grünen zurecht den Zorn auf sich – und treiben logischerweise die Menschen in die Opposition, und leider vielen siehe die „echte Opposition“ bei der AfD, die eben auch keine Alternative ist, bzw. eine schreckliche. Das Holz-Beispiel ist nur eines von vielen aber konkret sehe ich da halt Lobbyismus, nämlich von Seiten der Wärmepumpenhersteller. Die Leute sollen nun Wärmepumpen kaufen, weils geil fürs Klima ist. Und ja, kann man sie sinnvoll einsetzen, ist das wahrscheinlich auch geil. Wir haben Nahwärme und legte man vor 10 Jahren die Grundgebühr um auf die Kilowattstunde Wärme, die wir verbraten haben, kamen wir auf 34¢t/KWh WÄRME. Das heißt, wir hätten damals billiger direkt mit Strom heizen können. Aber die Nahwärmeabnahme war Pflicht und mit dem Grundstückskauf gekoppelt. Inzwischen verbrauchen wir mehr und der Preis ging so pro KWh runter. Eine Wärmepumpe hätte das auf vielleicht 40% gesenkt. Das ist aber bei unserem Haus so, das 2011 gebaut wurde – nach EnEV 2009 und dabei haben wir ohne Styrodur an den Wänden ein „Effizienzhaus 70“ gebaut, das von der KfW gefördert wurde.
Aber da hocke ich in einem recht neuen Haus, und ich hatte Glück, vor dem Boom 2011 gebaut zu haben. Das Haus kann sich heute so kein normaler Akademiker mehr leisten.
Viele sitzen in Altbeständen, vielleicht mit Etagenheizungen. Klar, man kann sanieren, aber nicht selten liegt die Amortisierung da bei über 100 Jahren (bei aktuellen Gaspreisen, zugegeben), aber selbst wenn Energie sich verdoppeln würde, …. es ist nicht finanzierbar, schon garnicht jetzt. Kommt da ein Zwang zu neuen Technologien, wirds schwierig – für den Vermieter. Nun denken da vielleicht viele „Jaaa, der hat doch Geld, der kriegt doch soo viel Miete“. Mag sein. In einer Großstadtwohnung. Aber in einer Kleinstadt oder gar auf dem Dorf schaut es schon wieder ganz anders aus.

Funfact: vor 1 Jahr lagen bei einem Heizungsbauer in Bad Brückenau noch 2 Gasheizungen rum, die keiner haben wollte. Er verbaute vorwiegend Wärmepumpen und machte sich schon Sorgen darüber, wie er die noch loskriegen würde. Dann kam Habecks Heizungsgesetz und nun brummt es – mit Gasheizungen. Ich denke, da hätte man besser die Finger von gelassen und auch wenn ich nicht wirklich nicht überall an eine „Selbstregulierung des Marktes“ glaube – dort schon! Und es wurde von staatlicher Seite da Angst geschürt und in Panik deckten sich die Leute daraufhin nochmal mit Gasheizungen ein, bevor man es nicht mehr darf. Hätte man da bei den Grünen mal für 5¢t nachgedacht, hätte man da selbst drauf kommen können.

Die letzten Wochen wurde viel gegen die AfD demonstriert, das Volk zeigte da Flagge. Das ist aus meiner Sicht grundsätzlich auch gut so, ja, für mich beruhigend. Dennoch hat es für mich einen bitteren Beigeschmack: Die Regierung bzw. die Regierungsparteien riefen (auch) dazu auf. Angst vor der AfD habe ich nicht, aber doch Respekt – vorallem vor deren rechtem Netzwerk. Das untergräbt unsere Demokratie, einzelne, die gegen die AfD aufmucken werden gezielt eingeschüchtert und/oder von deren Netzwerk diffamiert. Natürlich gibt es keine direkten Beweise dafür, daß die AfD mit den ich sag mal Rechtsterroristen unter einer Decke steckt – aber doch Indizien. Ich fürchte sogar, daß dieses Netzwerk bis hoch in diverse Staatsschutzdienste geht, wie sonst konnte der NSU marodierend „unbemerkt“ so viele Menschen umbringen, während etwa ein Bodo Ramelow vom Geheimdienst überwacht wurde? Wie konnten sog. „Prepper“ SEK-Munitoin „unbemerkt“ zigtausend Schuß Munition im eigenen Garten vergraben? Da steckt für mich einfach ein Netzwerk dahinter, und wenn ich das richtig einschätze, hängt die AfD da mit drin. Für mich ist die AfD eine Nazi-Partei.
Dennoch tun die anderen sog. „demoktratischen“ Parteien alles dafür, die Wähler in die Arme der AfD zu treiben, indem sie eben Lobbypolitik betreiben und NICHTS für ein transpartentes Lobbyregister tun. Tja, wäre auch blöde, wenn man unter die Reden der einzelnen Politiker, wie sie in den Parlamenten sitzen, einblenden könnte, wieviel oder was sie von welchem Konzern/Firma/Stiftung/… bekommen haben, einfach, um einordnen zu können, warum sie was sagen. Und das betrifft aus meiner Sicht ALLE. Und ja, auch die AfD.

Wenn ich „demokratisch“ in Anführungszeichen schreibe, dann meine ich damit, daß gerade die „Etablierten“ dafür Sorgen, daß unbequeme Kleinstparteien nicht mehr ins Europaparlament gewählt werden sollen, sie wollen da eine Prozenthürde einbauen. Damit wollen sie nur ihre eigene Macht ausnutzen und ausbauen. Das Demokratische kaufe ich da deswegen nicht mehr ab.

Ja, ich gebe zu, beim grassierenden Lobbyismus (durchschnittlich 10 Lobbyisten pro MdB müssen sich ja schließlich rentieren!) bekomme ich Angst. Ich beobachte, daß der Mittelstand keine Lobby mehr hat, daher wird er verschwinden. Große Konzerne werden den Platz einnehmen, so wird sich unsere Wirtschaft umgebaut. Dahinter steckt, denke ich, letztlich Gier. Die Gier nach Macht. Geld haben sie ja schon längst. Ich bin davon überzeugt, daß diese Angst, wenn auch unterschwellig viele teilen – und von der Aktuellen Politik schnell und relfexartig in die „Nazi-Ecke“ gesteckt werden, weil sie u.a. von „Großkapitalisten“ sprechen, aber letztlich keine Juden, sondern Lobbyisten meinen. Ich selbst habe das so schon zu spüren bekommen. Die Gemüter sind da einfach so erhitzt, daß es schnell explodiert, so mein Eindruck, vorallem, wenn es gegen die Grünen geht. Es ist zB schon lange her, da kommentierte ich einen Facebook-Post über alte „Haudegen der Energiewende“, die über den Braunkohlabbau reden wollten. Ein Diskussionsabend, meine ich. Ich schrieb sachlich darunter, daß die Grünen im Landtag NRW 2017 für den Braunkohleabbau gestimmt haben. Mein Kommentar wurde gelöscht. Grund: „Hetze“. Das war nur der Auftakt zu Diffamierungen seitens der Grünen zu ich sag mal „andersdenkenden“ (nein, damit meine ich nicht mich).

Das schlimme ist: Die Medien machen da mit. Von Habecks Fährenangriff, oder nicht ? Den Bauernprotesten, die dabei gerne in die Rechte Ecke gesteckt werden. So hat man zB in Hammelburg bei einer Bauerndemo vor der Parteizentrale der Grünen symbolisch für die Steine, die in den Augen der Bauern die Ampel ihnen in den Weg legt, eben Steine gelegt. Dabei wurde u.a. „von guten Mächten wunderbar geborgen“ gesungen, es war insgesamt eine friedliche Verantstaltung. Es gab wohl ein paar wenige Leute, die irgendwelche rechtsnationalen Sprüche abgelassen haben, aber Spinner hast du auf solchen Demos ja immer.

Im großen und ganzen war es also eine friedliche Demo, aber es wurde etwas bedrohliches daraus gestrickt. Eine Demo ist natürlich für den, gegen den demonstriert wird, immer „bedrohlich“, aber eben politisch. Aber klar, es wurde in die rechte Ecke gesteckt, es wurde auch in den Zeitungen daraus etwas gezeichnet, was so laut Zeugen nicht stattgefunden hat. Es wurde in den Zeitungstexten suggeriert, daß die Demonstranten mit den Steinen, die sie abgelegt hatten, werfen wollten. Daß der eine oder andere Bauer, dessen Existenz durch diese (aber auch vorangegangene!) Politik massiv gefährdet ist, ausfällig werden kann, gehört eben auch dazu, das muß man aus meiner Sicht aushalten können, sonst hat man im Politikbetrieb nichts verloren, aber das ist meine persönliche Meinung.
Gerade für Unterfranken (wenig Großvieh, wenig Gülleeintrag, eher Ackerbau, „die Kornkammer Bayerns“,…) ist die Düngeverodnung katastrophal und nutzlos, was jeder Biologe einfach erkennen kann. Die hohen Nitratgehalte im Grundwasser haben nichts mit Dünger oder gar Gülle zu tun, sondern an der geringen Grundwasserneubildung, weil kaum Regen. Aber das erkläre mal einem Grünen, der mutmaßlich in seiner Stadtwohnung hockt und gerne Bauernbashing betreibt: Geht nicht. Ich habs (in meiner Bubble) versucht. Unmöglich. Man meint, man könnte ja Fakten anführen, aber trifft auf blanke Ideologie. Ich will nicht sagen, daß diese Menschen dumm sind – aber verblendet. Das ist das eine, was Ideologie aus meiner Sicht mit Menschen macht: Blind für Fakten. Wenn die Realität nicht zur Ideologie paßt, dann mu´ß die Realität eben angepaßt werden. Oder: Prinzip Stalingrad. Wenn das alles dann einem um die Ohren fliegt, muß man sich nicht wundern und gar das ganze auf die „rechte Ecke“ schieben.

Und nein, ich glaube an den Klimawandel, wir müssen da schleunigst etwas tun. Für mich ist der Klimawandel durchaus Fakt und ich leugne den nicht. Wir sind da in einer Misere. Man hat politisch viel verschlafen.
Bei den Bauern aber müssen wir und die einfache Frage stellen, ob wir weiterhin einen Großteil unseres Essens aus Deutschland, oder aus dem Ausland beziehen wollen, mit allen Abhängigkeiten, die dadurch entstehen. Das ist aus meiner Sicht die einfache Frage, auf die man eine einfache Antwort geben muß. Bei einem „Essen aus Deutschland“ müßte man sich dann die Frage nach dem „wie“ stellen. Da geht es um Preise, da geht es um Kartelle, an die man endlich ran muß! Aber auch da sehe ich seitens der Politik einfach nur großes Versagen (durch Lobbyismus?). Eigentlich müßten die Bauern die Preise bestimmen und diese Preise müßten dann auf den Verbraucher weitergegeben werden. Das kann man mit Subventionen etwas abfangen, im Grunde sehe ich das System ja auch so. Aber solange Lebensmittelkonzerne die Preise diktieren, und das tun sie, klappt das nicht.

Als „Thermostat“ sehe ich gerade überall aufgehetzte Gemüter. Auf vielen Seiten. Ich selbst wurde 2022 bei chaos.social blockiert, weil ich angeblich „homophob“ bin. Ich nerve diverse Abgeordnete mit öffentlichen Briefen zu bestimmten Themen. Immerhin: „Mein“ CDU-MdEP hat vor ein paar Monaten tatsächlich GEGEN die #Chatkontrolle gestimmt. Chapeau! 🙂 Mein Thermostat funktioniert bei IT-Themen nicht so gut, das gebe ich zu, ich versuche mich da auch schwer zusammenzureißen. Aber genau das kann die Gesellschaft heute kaum noch: Zusammenreißen. Vorallem in den sog. „sozialen Medien“ läßt man sofort die Sau raus, egal auf welcher Seite. Ich frage mich dann immer, was das soll. Man geht sofort auf Konfrontation, sofort wird dagegengeschossen, sobald man anfängt, mit unbequemen Fakten zu kommen.

Nächstes Beispiel: Migration. Aus meiner Sicht wird bzw. wurde(?) da im politischen Berlin vieles ignoriert. Die Unterkünfte sind voll, die Kommunen wissen nicht mehr weiter und bald werden, so vermute ich, wieder Sporthallen besetzt. Im Klartext: Weniger bis gar kein Sportunterricht mehr. Das wird vielerorts beklagt und da hat man zu lange geschlafen, aber es wurden nun doch härtere Gesetze erlassen, über die sich einige wiederum aufregten. Aber die, die sich darüber aufregen, sollten den Landräten zuhören und nicht blind ihrer Ideologie. Migranten/Flüchtlinge sind Menschen, die untergebracht werden müssen, die Geld kosten und ich höre immerwieder, daß sie Arbeit verweigern, weil sie ohne arbeiten dasselbe bekommen haben. Das wird sich nun eben wohl ändern.
Gleichzeitig werden aber auch Migranten abgeschoben, die längst arbeiten, sich seit Jahren selbst versorgen und Steuern bezahlen – und das nur, weil sie auf einer bürokratischen Liste stehen, die langsam, aber stoisch abgearbeitet wird. Das kann es eben auch nicht sein! Auch da sollten sich beide Seiten gegenseitig mal zuhören und Fakten austauschen.
Krieg entsteht immer genau dann, wenn man sagt „mit dem kann man ja nicht reden!“ und genau das ist das zweite, was Ideologie macht. Konkret wird die „Gegenseite“ als „Nazi“ deklariert, und mit Nazis kann man ja nicht reden, dabei ist es egal, ob die Gegenseite tatsächlich ein Nazi ist, oder nicht. Und andersrum sind es die linksgrünversifften Ideologen, die blind für die Wahrheit sind und mit denen man nicht reden kann, was aber in meinen Augen dann auch schon wieder eine Ideologie sein kann. Allerdings tun sie vieles dafür – weil sie, wie Helmut Schmidt gesagt hätte, „unanständig“ agieren.

Ja, ich mißtraue zunehmend der Presse, „den Medien“, weil sie einfach teilweise die Wahrheit verzerren gerade dort, wo vermeintliche Gegner der grünen Ideologie sind. Mein Schwager hatte Christian Kowalczyk zu einem Infoabend eingeladen. Lang und breit wurde vorab erklärt, daß es NUR und wirklich NUR um Landwirtschaft in Russland (ich stelle mir das in etwa so vor) gehen sollte. Politisches wurde komplett ausgegrenzt. Einer von der Main Post rief meinen Schwager an und laut meinem Schwager verlief das Gespräch gut, er konnte vieles erklären und, so dachte er, ausräumen. Doch die Main Post titelte zunächst sowas wie „Landwirtschaftsamt bietet Bühne für Verschwörungsschwurbler.“ – der Abend wurde daraufhin abgesagt. Ich kenne den Kowalczyk nicht, zugegeben, aber soweit ich weiß, kam er medial in die „Schwurblerecke“, weil er vom „Einfluß des Großkapitals“ gesprochen hatte. In meinen Augen ist das ein unglücklicher Ausdruck für „Lobbyismus“, den ich ja schon seit Jahrzehnten anprangere. Aber ja, er ist ein Putin-Freund, das muß man eben auch wissen und einordnen, ohne diesen Fakt wäre er nicht „Herr über 28000 Hektar“. Aber, wie gesagt, es sollte ja nur um den landwirtschaftlichen Betrieb gehen und um sonst nichts.
Kollegen meines Schwagers erging es an anderer Stelle, so ganz ohne Putin(-Freund), sogar noch schlimmer, was ich allerdings nicht mehr wiedergeben kann.

Ich sehe mich da oft zwischen den Fronten, zwischen den Stühlen und kratze mich am Kopf, frage mich oft, was ich wem wie sagen kann, und zwar so, daß es auch ankommt. Am Samstag wurde ich im örtlichen Gemüseladen von einer ich vermute Rentnerin angesprochen, die beklagte, daß es in Ober-Ramstadt keine Anti-AfD-Demo gab und daß man da doch mal was organisieren müßte. Ich entgegnete ihr mit einzelnen Fakten, daß die Regierung politisch vieles dafür tut, die Menschen eben in die Arme der AfD zu treiben. „Oh, Sie sind aber gut informiert“, gab sie zurück und ging danach nachdenklich ihres Weges. Ich konnte reden. Mit Fakten. Und es kam an.

Ich habe bei all dem eine andere Theorie: Der „Feind“ ist nicht der Linksgrünvesiffte oder der Nazi. Der Feind ist der Lobbyismus, den kaum einer auf dem Schirm hat. Zur Bankenkrise gabs mal das Bild von einem Bänker, der sich 90% des Einkommens eines Landes nimmt, und dem, mit den restlichen 10% sagt „Paß auf, daß dir der Ausländer deine 10% nicht wegnimmt!“ und den damit aufhetzt. Vielleicht geht es in eine ähnliche Richtung. Denn eines ist klar: Solange sich Rechte und Linke kloppen, liegt die Aufmerksamkeit weit weit weg vom Lobbyismus, der dann schön und umbemerkt einfach weitermachen kann. Und ich mache mir da nichts vor: Ich beobachte jede Partei im Bundestag (außer dem SSW, den nicht ;)) und komme bisher zum Ergebnis, daß KEINE Partei ein Interesse hat, daß man dem Lobbyismus Einhalt gebieten müßte, weil die Politiker dadurch selbst ihre Pfründe bekommen haben. Das behaupte ich einfach mal, weil sich das Bild genau so abzeichnet.

Im Gründe müßten Bauern zusammen mit allen andern Demonstranten Berlin lahmlegen und solange demonstrieren, bis es endlich ein funktionierendes, transparentes Lobbyregister gibt, damit man endlich die Aussagen und das Agieren von Politikern auch entsprechend einordnen kann. So, wie es jetzt läuft, ist es reines Gemauschel aus meiner Sicht.

Auf europäischer Ebene konnte man den Lobbyismus ganz klar bei der #Chatkontrolle sehen, wo sich ein Konsortium aus Ermittlern, KI-Firmen, etc. als „NGO für Kinder“ getarnt hatte. Diese NGO hat sehr stark lobbyiert, was dann aufflog.

Und noch etwas will ich zum Schluß sagen: Wir sollten keine Angst haben. Weder vom Lobbyismus noch vor dem Nazi noch vor „dem Grünen“ noch vor dem Klimawandel noch vor wirtschaftlichen Problemen mit allen gravierenden Auswirkungen. Angst macht oft auch blind und heizt unglaublich emotional auf. Vielleicht sollen wir aber auch einfach durch Angst gesteuert werden, wogegen wir uns eben auch emotional zur Wehr setzen müssen. Das ist nicht einfach, ja, vorallem wenn die eigene Existenz bedroht ist. Funfact zu den Bauern: Es ist die Berufsgruppe, die (bisher) mit Abstand die AfD am wenigsten gewählt hat. Ganz vorne liegen da zB Beamte.

Gottes Segen!

Massenveranstaltung [Fußball]

Es gibt Menschen, die finden Konzerte oder ein Fußballspiel richtig gut und geben dafür auch mal richtig viel Geld aus. Die docken an der Masse an und schwingen mit. Ich gehöre definitiv nicht dazu, da ticke ich auch einfach anders. Das war schon immer so.

Gestern war ich auf eine der für mich absurdesten Veranstaltungen meines Lebens. Ich hatte schon vor Jahren meinem mittleren Sohn versprochen, mal mit ihm zu einem Darmstadt98-Spiel zu gehen. Eigentlich dachte ich dabei ans Böllenfalltor, also, in Darmstadt, dort bekommt man als Nicht-Vereinsmitglied allerdings keine Karten, oder ich stelle mich bei dem Online-Wust auch einfach zu blöde an.

Nun gab es aber die Möglichkeit, zu einem Auswärtsspiel in Heidenheim zu fahren. Es ist nicht allzuweit weg, also, es geht definitiv schlimmer. Karten besorgt, ausgedruckt, alles klar. Wir fuhren also gestern gegen 10:45Uhr los.

Mit einem Zwischenstopp zum Mittag beim Landgasthof zum Rappen (mein Sohn wäre lieber und gerne zum McKotz oder Wörgerking gegangen, aber ich esse da eben auc lieber richtiges Fleisch als … naja..) kamen wir gegen 14:15Uhr in Heidenheim an. Wir kamen an einen großen Parkplatz an, an der Straße daneben steht ein Bus „Shuttle zum Stadion“, das noch ca. 3km entfernt war. Der Bus kostete nichts. Wir stiegen ein. Nur Heidenheimer Fans. Egal, war kein Problem.

Bei der Ankunft fiel mir sofort das riesige Polizeiaufgebot auf. Wow. Was sowas wohl kostet? Und wer bezahlt das? Achja, richtig, der Steuerzahler. Gedanken dazu: „Warum muß ich das mitbezahlen? Werden Vereine da mit in die Pflicht genommen? Ist es das ganze überhaupt Wert?“

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung von nix und ging erstmal an die falsche Schlange, aber schnell und durch Nachfragen wurden wir an die richtige Stelle gelotst. Da sahen wir dann auch Darmstadt98-Fans. Gut. Bis dahin hatte ich folgende Vorstellung eines Stadionbesuches im Kopf: Man schaut dem Spiel zu, feuert, wenn man will (ich ja nicht, da bin ich leidenschaftslos wie ein Stein), „seine“ Mannschaft an und das wars.
Als wir in den Fanblock kamen, wir standen mittendrin, sah man aber vor lauter Fahnen so gut wie nichts vom Spiel, vorne dran 2 Animateure mit Megafons „bewaffnet“, die mit dem Rücken zum Spielfeld in die Menge brüllten. Ich habe wirklich nichts verstanden, aber fast alle um uns herum brüllten auf und klatschten nach den „Vorturnern“ vorne mit Megafon.
Mein Sohn bekam eine Fahne in die Hand gedrückt und schwenkte sie. Da er kleiner ist als viele um ihn herum, fuhrwerkte er so in die Gesichter der Leute vor sich. Ich bekam eine Vorstellung zur Entstehung des Wortes „Rotzfahne“. Er wollte die Fahne dann mir geben, aber ich wehrte ab. Schließlich übernahm dann jemand anders die Fahne.

Kurz vor Ende der 1. Halbzeit fiel das 1:0 für die Gastgeber. Aber das veranlaßte die „Vorturner“, nur noch mehr zu animieren – ich bekomme den Eindruck, daß die anstrengendere „Arbeit“ leisten als die auf dem Fußballfeld.

Es wurden Lieder à la „Darmstadt 98 du bist mein Leben“ gegröhlt und vieles mehr. Da ich schon einigen charismatischen Gottesdiensten beiwohnte, spürte ich doch eine gewisse Ähnlichkeit. Die Fahnen, das Gesinge, diese Leidenschaft. Und ich mittendrin. Als Christ. In Heidenheim. Kann man sich deplatzierter fühlen? Gut, das war nur ein kurzer Gedanke dabei. Ich hab das Spektakel nur innerlich kopfschüttelnd beobachtet. Wegen der Kälte, die mir zunehmend in die Knochen kroch (die „Voith Arena“ liegt um die 600m ü.N.N., da lag also noch Schnee), hatte ich meine Arme verschränkt.

Zur 2. Halbzeit wechselten wir zu einer Stelle, wo man mehr sehen konnte. Weniger Fahnen, weiter oben, auch die Trommel und die Megafone wurden leiser. Mehr vom Spiel. Wir sahen 2 Tore für Darmstadt. Die wurden natürlich in der Stadionanzeige nicht so ausgebreitet, wie die der eigenen Mannschaft.

Weitere 2 Gegentore sahen wir schlecht, weil sie auf der gegenüberliegenden Seite geschossen wurden. das Spiel wirkte auf mich wie Gebolze. Gedanke einmal mehr: „Der Fußball wird völlig überschätzt. Nimmt sich einfach viel zu wichtig“. Gut, waren 2 Aufsteigermannschaften. Trotzdem. Mein Eindruck auch danach ist: Da wird viel zu viel Wind um das Gekicke gemacht, bzw. das ist dabei einfach meine Meinung.
Die Stimmung wurde aufgeheizter, die Animateure gaben ihr letztes. Es wirkte auf mich aggressiver. Am Ende verlor Darmstadt 2:3 und wir mußten einen großen Umweg zu den Shuttlebussen laufen, weil die Polizei bzw. „Security“ den direkten Weg versperrte, damit sich die Fans der gegnerischen Mannschaften nicht begegneten.

Immerhin waren in den Shuttlebussen zurück die Heidenheimer Fans gut gelaunt und da war es nicht schlimm, daß wir als „Darmstädter“ dabei waren. Dabei fiel mir auf, daß das Verkehrskonzept ganz gut war, die meisten darmstädter Fans jedoch reisten wohl per Bus an, die direkt am Stadion standen. Aber ich fragte mich, wo man in Darmstadt große Parkplatzflächen für auswärtige Fußballfans ausweisen könnte und ob es da wohl auch Shuttlebusse gibt? Heidenheim hat jedenfalls 3 Park&Ride-Parkplätze: Nord, Ost und West. Ich unterhielt mich zurück im Bus noch mit einem Heidenheimer, der mir erklärte, daß gerade mehr Stau wegen des Weihnachtsmarktes wäre. Ich entgegnete, daß es in Darmstadt garantiert schlimmer ist. Allerdings kamen wir auch erst gegen 18:20Uhr los, weil die Shuttlebusse im Stau standen.

Zurück fuhren wir wieder beim Rappen vorbei und zwischendrin, als wir über den Spessart fuhren, überlegte ich, ob das Auto auch ein Echolot hat, weil es wirklich extrem regnete. Um Würzburg herum war die Autobahn auf 80km/h deswegen begrenzt. Immerhin war kaum Verkehr. Um 21:40 waren wir wieder zu Hause.

Insgesamt ist diese Fußballwelt für mich eine extrem fremde. Bei größeren Vereinen mit mehr Geld spielen da für mich einfach nur überbezahlte Leute mit, die Fußball spielen. Die Fans und Fußballzuschauer, auch bei Dazn&Co, bezahlen das. Und ich unfreiwillig auch ein Bißchen. der Nutzen ist vielleicht, daß wir als Gesellschaft bzw. Land nicht wieder zurück in Kleinstaaterei mit Kleinkriegen verfallen. Ich weiß es nicht. Die Schlachtrufe, das Rumgefahne, lassen mich das denken. Ich denke auch, daß viele zu so einem Spiel gehen, vielleicht zusammen mit Fans im Bus schon ordentlich bechern, um aus ihrem Alltag auszubrechen und in ihre „Fußballwelt“ einzutauchen.

Ich bin Christ. Da habe ich etwas besseres. Vielleicht schüttel ich aus dieser Perspektive meinen Kopf darüber und empfand diese Veranstaltung als eine der absurdesten, die ich je erlebt habe.

Die Narrative unserer Zeit…

Man könnte ja wirklich meinen, es brennt an jeder Ecke und wir sind im Dauerkrisenmodus. Ich denke auch, daß es wirklich derzeit ziemlich abgeht. Schon biblisch, wenn man so will, schließlich beschreibt die Offenbarung das Herannahen des Endes der Welt mit Geburtswehen.

Vor 20 Jahren hätte kaum einer gedacht, daß wir derartige Probleme haben werden. Wir glaubten, aufgeklärt zu sein und doch waren die anfällig für Verblendung. Ich merkte das zum ersten Mal in meiner christlichen Blase mit „Wort und Geist“, als ein ehemaliger Jesus Freak dort predigte und dabei wortwörtlich sagte „Ich folge nicht mehr Jesus Christus nach, sondern dem Völkerapostel Helmut Bauer!“ Das ganze konnte man sich damals auf Youtube anhören aber diese Predigt wurde recht schnell wieder entfernt, wie so viele Predigten. Ich habe diesen Mann keine 3 Jahre vor der Predigt noch kennengelernt. Er suchte eine Übernachtungsmöglichkeit und wir unterhielten uns länger. Ich fand ihn eigentlich recht korrekt. Wie er so abdriften konnte, ist mir auch schleierhaft, aber es sagte mir, daß man sich niemals so ganz sicher sein vor Verblendung sein darf.

Wir haben beim arabischen Frühling gemerkt, wieviel Macht die Sozialen Netzwerke haben, die damals vielleicht wirklich noch recht frei waren. Oder sie waren damals schon gesteuert. Spätestens seit dem Brexit und der Trumpwahl ist aber klar: Man kann die Meinung(en) ganzer Länder kaufen, indem man sie per soziale Medien beeinflußt – gegen Geld natürlich. Man kauft sich also die Demokratie und das wohl auch recht effektiv, jedenfalls effektiver als flächendeckende Werbung, weil der Empfänger vor dem Bewerben oder Antibewerben analysiert wird und entsprechende (Anti-)Werbung geschaltet bekommt. 2016 etwa wurden Demokraten, die sich von den Republikanern nicht überzeugen ließen, dazu aufgefordert, gar nicht wählen zu gehen. Stichwort: Microtargetting.

Die Wissenschaft hat in all dem Trubel und „Geschreie“, so nehme ich das wahr, keine Chance mehr. Es ist sogar noch schlimmer: Es wird behauptet, sie wäre garnicht neutral, sondern folge der „linksgrünen“ Meinung. Beim Klimawandel gäbe es ja schließlich noch andere Meinungen. Die Klimakleber und -Aktivisten werden ja schließlich auch dafür bezahlt, den Verkehr aufzuhalten. Ich habe bisher dazu nur Gerüchte gehört, aber nix handfestes bekommen. Handfest sind aber die über Jahrzehnte verdeckten Erkenntnisse über den Klimawandel. Von denen, die vom Gegensteuern einer Klimakrise das Nachsehen haben und die alles (an Geld) daran setzten, damit sie Jahrzehnte lang so weitermachen konnten. So und da frage ich mich: WER bezahlt da mehr für die Meinungsmache? Klimaaktivisten oder Ölkonzerne? Und wer profitiert mehr davon? Wer hat die größeren finanziellen Resourcen? Darüber sollte man grundsätzlich mal nachdenken.

Wer die (Google, Apple, Meta, Amazon, Micro$oft) „Sozialen Medien“ als irgendwie „frei“ einstuft, irrt gewaltig. Jeder Nutzer unterliegt dem Algorithmus, der ihm vorgegeben wird. Man wird manipuliert, oder es wird eben versucht. Das muß einem klar sein – oder er unterliegt dem vielleicht größten Narrativ unserer Zeit. Nicht wenige glauben den „etablierten Medien“ weniger als das, was er bei Facebook&Co liest. Was sich im Einzelnen da tummelt, ist schon putzig. Das meiste ist Angstmache, so mein Eindruck. Angst vor dem Niedergang der Wirtschaft, Angst vor Veränderung. Ich war bis 2019 bei Facebook und schon damals gab es irgendwelche „Institute“, die Deutschland und Europa in allen möglichen Belangen verängstigend dem Ende zugehen gesehen haben wollten. Ich denke, heute ist es noch viel schlimmer. Ich habe mir irgendwann gesagt, daß ich mir davon keine Angst mehr einjagen lasse. Und ja, ich hinterfrage unsere Regierung auch, ich finde sie Ampel nicht geil, so ist es ja auch nicht, allerdings befinden wir uns heute nicht zuletzt in einer wirtschaftlichen Mißlage, weil wir 16 Jahre lang von der Union und Merkel eingeschläfert wurden und uns wurde die „schwarze Null“ als das geilste der Welt verkauft.

Und heute: Investitionsstau, kaputte Infrastruktur und Dank Union ein marodes Internetzwerk aus Kupfer. Dazu eine eingestampfte Solarindustrie zu Gunsten von Kohleabbau mit dem Aufbau von Gasabhängigkeit von Russland ab 2014. Bei all der Kritik an der Ampel sollte man vielleicht auch mal seitens der Union ganz mucksmäuschen still sein – ihr habts nämlich mindestens mitverkackt. So! Das mußte mal raus.
Immerwieder höre ich gerade von Seiten der Union den Vorwurf der „Ideologie“. Mit Sicherheit spielt das mit rein. Und ja, das ist auch nicht gut. Aber die Union selbst verfolgte so lange Zeit ihrer eigenen Ideologie. Dazu zähle ich die „schwarze Null“, Privatisierung von Wohnungen, den Umbau der Bahn mit all seinen Schwierigkeiten, das Zentralisieren von Fleischproduktion auf Kosten von kleinen Metzgereien („Marktbereinigung“), den organisierten Lehrermangel aufgrund auch aufgrund von unfairen Prüfungen. („Ja, da haben wir Ihnen einen Fehler angerechnet, der keiner war, da haben Sie Pech gehabt“) und schlechten Übernahmebedingungen (11 Monate Arbeit, danach arbeitslos, danach Versetzung, um wieder 11 Monate arbeiten zu können), etc. pp. Ja, die SPD hat da mitgemacht und steckt da auch mit drin. Da ist also ein Teil des Problems in der Ampel drin.

Das Gejammer heute ist groß, oft auch zurecht. Aber vieles sind auch einfach Folgen von Jahrzehnte langer Mißwirtschaft und Fehlpolitik. Das sehe ich heute und habe es damals nicht immer so gesehen. Nun wäre es ja an der Politik, klar zu sagen „Jawoll, da haben wir Scheiße gebaut, da haben wir uns geirrt, wir machen das jetzt konsequent anders“ – was passiert aber tatsächlich: Man zeigt mir dem Finger auf den jeweils anderen, wie im Kindergarten: „Der wars! Derda!“ Tatsächlich wurden gerade auf europäischer Ebene großes Unheil gerade von den ich sag mal „linken“ abgewehrt, zB die #Chatkontrolle. Und ich muß an der Stelle „meinen“ MdEP von der Union, Dr. Michael Gahler, loben, daß er in der letzten Abstimmung entgegen vieler seiner Fraktionskollegen gegen die #Chatkontrolle gestimmt hat.

Und doch kommt immerwiedermal Narrativ-Feuer, wie neulich in der FR, in der ein Schreiberling blind den Datenschützern vorwarf, für Kinder nichts übrig zu haben, was an der Stelle schlichtweg Lüge war. Ich nehme an, an anderer Stelle gib´t es so ähnliches auch beim Spiegel und sonstwo. Ich will damit sagen, daß es Ideologie überall gibt auch im vermeintlich „eigenem Lager“, wenn man so will. Ich komme mir oft vor als würde ich von allen Seiten mit Information bombardiert werden und ich muß dabei filtern was dabei stimmt und was nicht. Das ist unglaublich anstrengend. Nicht immer erkennt man schnell, daß hinter einem sog. Institut in Argentinien letztlich irgendein russischer Oligarch oder sonstwer steckt, der mich manipulieren will.

Vielleicht geht es ja unseren MdBs, MdLs und MdEPs ähnlich, nur, daß sie eben von Lobbyisten beeinflußt, eingeschüchtert oder manipuliert werden. Ein transparentes Lobbyregister, das funktioniert, würde da Klarheit schaffen – aber ich mache mir da nichts vor: Darauf haben die wenigsten in den Parlamenten Lust und da wird sich nichts tun, bis Millionen begreifen, wie das alles funktioniert (dabei ist das für mich recht klar!), zu Fackel und Forke greifen und dafür auf die Straße gehen. Das tun sie jedoch anders: Sie wählen AfD und glauben, daß die „den Laden mal aufräumt“, obwohl die AfD selbst ein Teil des Systems ist und auch keine Lust auf Transparenz hat – wahrscheinlich noch viel weniger als die anderen. Aber so erkläre ich mir deren Zuwachs. Lobbyismus kostet und auch hier haben große Firmen oder Milliardäre eben mehr Resourcen und setzen sich durch, zB bei der Erbschaftssteuer, die dereinst mal (defacto) abgeschafft wurde. Aber auch da würde eine AfD niemals Hand anlegen. Hannes Loth von der AfD versprach im Wahlkampf zum OB-Amt, die KiTa-Gebühren in seinem Ort Raguhn-Jeßnitz abzuschaffen und kurz nach Amtsantritt erhöhte er sie um 60%. Das ist für mich die „AfD in a Nutshell“: Sie lügt. Und das noch schlimmer als die anderen. Aber diejenigen, die die geil finden, wollen davon nix wissen, das ist dann „linksgrünversiffte Meinungsmache“, oder ähnliches. Ich vergleiche das eher mit der Wehrmacht vor Stalingrad. Man will die Wahrheit nicht wissen, sondern einfach in seiner Blase weitermachen, ohne mal rausschauen zu wollen. Das hat mit Intellekt nichts zu tun, das ist Verblendung und nein, das ist nicht dasselbe. Die sind nicht blöde, sie lassen sich „nur“ verführen.

Ich weiß, ich hacke schon sicher 15 Jahre auf den umsichgreifenden Lobbyismus gerade in Berlin herum und vielleicht bin ich da auch in gewisser Weise verbissen oder „verblendet“ in dem Sinn. Bisher aber sehe ich mich durchaus bestätigt. Geauso, wie ich – zugegeben manchmal verbissen – gegen proprietäre Softwarelösungen angehe. Aber auch da sehe ich mich durch Snowden & Co, Nachhaltigkeit, etc. bestätigt. Man bestätigt mich insgeheim auch und sagt hinter vorgehaltener Hand „Du hast schon recht, aber ich mags halt bequem“. Naja, damit wären wir wieder bei den „normalen“ Sozialen Medien, die manipulieren. Es ist so bequem, in der eigenen algorithmisch erzeugten Blase zu schmoren und sich dort bestätigt zu fühlen. Aber wehe, jemand wagt es, Argumente dagegen zu bringen!
Leider sehe ich ähnliches auch im Fediverse, wie zB im selbsternannten „Wohnzimmer“ bei chaos.social. Ich werde da nichts mehr kontraargumentieren, weil man mich sonst wieder als „homophob“ abstempelt und „abklemmt“, was im Grunde grotesk ist. Ja, mir ist klar, daß ich mir damit eine „Schere im Kopf“ eingebaut habe. Wie gesagt, ich finde es einfach nur schade und an der Stelle sehe ich da verblendete, hassende Ideologie gegen alles, was in irgendeiner Weise dagegen sein könnte – und sie wähnen sich selbst als total tolerant. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es ein schlechter Witz. Aber das ist eben Verblendung, als hätte man eine VR-Brille auf, die einem „die Wahrheit“ vorgaukelt. Ich erinnere daran, daß die sowjetische „Pravda“ (=“Wahrheit“) und Trumps troth.social (=“Wahrheit“) nichts weiter als Propaganda war und ist.

Offener Brief an Michael Gahler, MdEP

Sehr geehrter Herr Gahler

Sie ahnen es vielleicht schon, nachdem ich Sie bereit im September 2020 und im Mai 2022 bezüglich „Chatkontrolle“ kontaktiert habe, in denen ich Ihnen die Risiken beschrieben habe.
Die Faktenlage ist heute jedoch eine ganz andere geworden: Bisher glaubte man, es stecke eine unabhängige NGO als treibende Kraft hinter der Idee, unsere Geräte unsicherer zu machen und deren Inhalte für Polizei und andere Ermittler zugänglich zu machen. Inzwischen ist klar: Es stecken knallharte Lobbyisten etwa von US-KI-Firmen dahinter. Mehrere Medien (zB die Zeit und Heise) berichteten darüber.
Ich mag es nicht, belogen zu werden und an der Stelle fühle ich mich zutiefst belogen: Es geht nicht um Kinderpornographie, darum ging es nie, es ging immer darum, mit fadenscheinigen, emotional aufgeladenen (Pseudo-) Argumenten uns, also dem eigentlichen Souverän, davon zu überzeugen, unsere Freiheitsrechte wie Privatsphäre, Briefgeheimnis (ich rede vom digitalen), sowie Sicherheit und Autonomie (wenn ich ein alternatives Betriebssystem auf meinem Handy haben möchte) aufzugeben.
Die Diskussion darüber verlief nie transparent, hätte man von Anfang an gewußt, wer dahinter steckt, wäre nie eine Diskussion entstanden. Daher fordere ich außerdem noch auf europäischer Ebene ein funktionierendes, transparentes Lobbyregister mit drakonischen Strafen (sofortige Aufhebung der Immunität, sofortiges Absetzen ohne Ansprüche auf Pension o.ä.) bei Nichtbeachtung.
Ja, ich bin sauer, das gebe ich offen zu, weil man mich einmal mehr versucht, anzulügen.
Allerdings gebe ich Ihnen da keine Schuld, dennoch fordere ich Sie nun nochmals auf, gegen diese unsägliche Chatkontrolle vorzugehen. Ja, ich fühle mich mehr als bestätigt in meinen Befürchtungen und Sie waren bisher uneingeschränkt dahinter gestanden.
Ich hatte ihnen bereits geschildert, daß Sie mit diesem Monster „Chatkontrolle“ außerdem jegliche Konkurrenz aus Europa gegen das Silicon Valley ausschalten. Nun ist klar, daß knallhartes Geld für knallhartes Lobbying dahintersteckt, mit knallharten wirtschaftlichen Interessen. Ist das Ihre Vorstellung von „Wettbewerb“ ? Ich will nicht in einer Überwachungswelt für große Firmen bzw. Staaten leben. Wenn die Chatkontrolle kommt, haben wir ein Monster, da war die STASI nichts dagegen, weil die technischen Möglichkeiten – auch zur Speicherung – gigantisch geworden sind. 1984 war nicht als Anleitung gedacht, sondern als Abschreckung!
Sie haben die Verantwortung. Sie sind gewählt. Handeln Sie!

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Popp

Offener Brief an Falter bzw. BICO Zweirad Marketing GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren

Ende 2016 habe ich mir ein Falter F6.0 von meinem Händler gekauft. Mit Schloß und anständigen (Schwalbe) Reifen kostete es am Ende 1000€. Man sagte mir, daß Zahnriemen lange halten, viel langlebiger als eine Kette.
Ich habe 2012 beim selben Händler ein Winora Trekking Rad mit Kettenschaltung geholt und bemerkte schnell, wie kurzlebig eine Kette sein kann. Dieses Trekking Rad kostete 600€ inkl. anständige Reifen. Mein Winora erlebte also einige Winter und fuhr tadellos. Es schaute nach 5 Jahren auch noch recht gut aus.

Nach dem 1. Winter wies das Falter Rad bereits viele rostige Schrauben auf, die inzwischen wirklich gammelig aussehen. Im 2. Winter, nach 2 Jahren und 6 Wochen, blockierte die Nabenschaltung an einer Kreuzung derart, daß ich das Rad erstmal tragen mußte, die Zähne vom Zahnriemen flogen weg und ich konnte nur noch schieben. Die Garantie war da gerade mal 6 Wochen abglaufen und ich mußte ca. 130€ für das Instandsetzen inkl. neuer Zahnriemen bezahlen. Die Nabenschaltung tut seitdem so einigermaßen, man sagte mir, daß man sie in Öl tauchen müsse, um einen Winter lang überstehen zu können. Das wurde anscheinend bei der Inspektion im 1. Jahr nicht gemacht. Zum Zeitpunkt der Blockade bin ich keine 3000km damit gefahren.

Am 24.2. diesen Jahres flogen mir erneut die Zähne vom Zahnriemen davon. 4 Jahre später, pandemiebedingt bin ich allerdings keine 7000km damit gefahren. Die Nabenschaltung funktionierte, nur flog mir der Riemen herunter – und ich stellte fest, daß Zähne fehlten.

Ich habe das Rad umgehend meinem Händler in die Werkstatt gestellt, wo festgestellt wurde, daß nicht nur der Riemen, sondern auch das vordere Riemenrad verschlissen und ersetzt werden mußte. Ich rege mich nicht über die 350€ auf, die ich für ein „Upgrade“ (weil Aluminium statt Plastik) bezahlt habe auf, aber schon, daß ein Riemenrad keine 10000km hält.

Zu diesem insgesamt für mich offensichtlichen konzeptionellen Murks erwarte ich nun eine Stellungnahme, ansonsten muß ich davon ausgehen, daß ihr Slogan „Perfekte Begleiter im Alltag. Und auf langen Touren.“ gelogen ist und Sie in Wirklichkeit nur Fahrräder zum Brötchen holen am Sonntag Morgen (nur wenn die Sonne scheint) verkaufen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Popp