Von Verhältnismäßigkeiten

Mag sein, daß ich in meinem „Nerdiverse“ in einer sehr seltsamen Bubble bin, aber ich bin nicht der einzige, der Beobachtet, daß ein paar Themen eine seltsame Relevant bekommen haben.

Ich bin verheiratet, ich arbeite und habe 3 Kinder, von denen ich 2 recht aktiv vor multinationalen Konzernen (#GAMAM) schützen will, bzw das als eine Aufgabe von mir sehe. Das ist zuweilen sehr aufwendig, wenn man nicht den „breiten Pfad des Verderbens“ (um es religiös auszudrücken) gehen möchte. Kurzum: Ich bin viel beschäftigt und kann – und will mich auch nicht mit jedem Thema befassen (müssen).

Dennoch beobachte ich in den letzten Wochen und Monaten, daß in meiner Bubble das Thema „Transsexualität“ ständig auftaucht, als hätten wir gerade keine anderen Probleme. Mir ist klar, daß gerade die „evangelikalen Rechten“ in den USA da viel viel dagegen trommeln und aus meiner Sicht Fakten da außer Acht lassen, daß es da einen gewissen K(r)ampf gibt, aber den sehe ich bei uns nicht. Ja, auch bei uns schreien Leute mit (aus meiner Sicht) Lügen dagegen, aber das ist schon wieder Jahre her.

Es geht letztlich aber um 0,3%-0,7% der Bevölkerung in Deutschland. Legt man das auf die weltweite Bevölkerung um, sind es demnach (derzeit) 30-60 Mio Menschen. Ich habe keine Ahnung, wo sie wie sehr verfolgt sind. Weltweit erfahren jedoch auch das über 5fache an Menschen Repressionen weil sie an Jesus glauben, davon höre und lese ich schlicht NICHTS in den Bubbles und selten erfährt man etwas darüber in den Nachrichten. Darin sehe ich eine gewisse Unverhältnismäßigkeit.

Sagt man, daß einem das Thema „Transsexualität“ egal ist, wird man sofort als „intolerant“ abgestempelt und angefeindet – was aber garnicht stimmt. Sagt man obendrauf, daß man Christ ist, wird man nicht selten muß Haß überhäuft. Wenn das der Weg ist, den man einschlägt und mit Leuten umgeht, die nicht „100%ig auf Linie“ sind, gehe ich nicht mit und kann davor nur warnen. Da muß ich sagen, ist das auch nicht besser als seinerzeit die Nazis waren.
Nein, ich habe keine Meinung zum Thema an sich und ich lasse mir Zeit, diese mir zu bilden. Ich höre mir zB Kataschas Blog an, ich lese hie und da, informiere mich, aber schlage nicht schnell (blindlinks) eine Richtung ein.

Zum Thema Christenverfolgung jedoch habe ich eine Meinung: Das ist übel und die Welt sollte da genauer hin-, und nicht wegschauen. Ob die Zahlen so auf OpenDoors stimmen, oder ob es um ein paar Mio abweicht, ist dabei egal: Da werden Menschen in Lager gesperrt, dort wie Vieh gehalten (Nordkorea), da werden Frauen in Gefängnissen systematisch vergewaltigt (Iran), und vieles mehr.

Man hört auch von den verfolgten Uiguren in China mehr. 15Mio Menschen weltweit (stand 2010). Ich glaube, in China sind da mehr Christen wegen ihres Glaubens eingesperrt. Dazu habe ich aber keine Zahlen.

Nun könnte man sagen, daß das Whataboutism ist. Die ganze mediale Welt ist voll von Whataboutismen. Das ist meine Meinung und so sehe ich heute die (mediale) Welt. Man muß laut schreien, um Aufmerksamkeit zu kriegen und dabei muß man geholfen kriegen. Zur Not mit Lügen voller Ungeheuerlichkeiten.

Die kapitalistisch angelegten sozialen Medien sind dabei nur an einem interessiert: Profit. Und Profit=Klicks. Dabei ist es egal, ob es ein Lügen-Klick ist oder einer, der wahres bringt. Ungeheuerlichkeiten erzeugen mehr Klicks, und die Wahrheit ist dabei meistens eben nicht ungeheuerlich, sondern erscheint als langweilig und geht dabei unter. So meine Wahrnehmung.
Nur so konnte Trump gewinnen, nur so konnte der Brexit durchgehen: Unsere Demokratie kann man kaufen und wird verkauft. ist das egal. Hauptsache Profit.

In meiner sozialen Medien Bubble ist das anders. Dennoch gibt es auch da Bubbles und die werden oft gegen „Eindringlinge“ (andere Meinungen als die eigene) verteidigt. Da wird es nicht kapitalistisch angetrieben, sondern ideologisch. Das wirkt auf den ersten Blick moralisch besser, ist es aber nicht. Es ist eigentlich moralisch schlimmer, weil die eigene Ideologie wichtiger ist als der Austausch. Ideologie führt zu Systemen wie sie in der DDR zu finden waren. Auch da bin ich mir mittlerweile recht sicher. „Erfunden“ haben es aber die Nazis. Vor Stalingrad.

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