Einmal diagonal durch Neugrünland – mitm Rad

Ich hatte letztes Jahr die fixe Idee, mal zu Freunden bzw. unseren Patenkindern zu radeln. Heute habe ich den ersten Tag hinter mich gebracht. Ich wählte von Ober-Ramstadt aus eine Route durch den Odenwald bis an den Neckar bei Eberbach. Ich fuhr um 7:16Uhr los, in meiner Trinkflasche war Grobe Faßbrause. Es war ziemlich kühl und die Sonne ging kurz vorher auf. Das sah dann so aus:
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Ich kam ziemlich gut vorwärts, das Gersprenztal zog sich dann doch recht lange und so kam ich nach 1 1/2Stunden an den Abzweig in Richtung Waldmichelbach. Auch das ging sehr gut, und ich kam auf die B460, die ich dann bis zum Marbach-Stausee entlangfuhr.

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Der nächste Aufstieg war dann jedoch heftiger: Beerfelden. Eine Stadt aufm Odenwald, quasi. Viele Geschäfte dort stehen leer, sind zum Verkauf oder Vermieten. Ich war dann ziemlich verwirrt, weil ich nen Kaffee trinken wollte. In der Touri-Info (die aufhatte) schickte man mich zu einem Café, das ich nicht gefunden habe, dafür stieß ich auf eine Bäckerei. Die Bedienung dort war ziemlich nett und wir plauderten ein wenig. Ich bemerkte, daß ich meine Karten vergessen hatte, aber da war der Odenwald eh schon zu Ende. Der Bedienung erzählte ich mein Vorhaben und sie sagte, daß sich der Neckar „wie Kaugummi ziehen“ würde. Nundenn… In meiner Trinkflasche war ab dann Spezi, vorher hatte ich sie ausgenuckelt.

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Dann stürzte ich fast schon runter, mein Tacho (neu gekauft) erzählte mir was von 62km/h. Irgendwie fand ich das garnicht so schnell. Dann der Neckar. Ich fuhr erstmal die B37 entlang.

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Die Kilometerangaben am Necker sind verwirrend. Manchmal fuhr ich lat Straße 7km, aufm Tacho waren es nur 3km und umgekehrt. Das Spezi war alle und ich kippte dann Malzbier rein. In Neckarzimmern machte ich erstmal Mittag.

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Dort trank einer ein Spezi und gab mir den Rat, die Neckarseite zu wechseln, weil man da besser radeln könnte. Danke für den Tip. Dennoch zog sich der Neckar wirklich, gegen 14 Uhr erreichte ich Bad Wimpfen.

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Es ging recht zügig an Neckarsulm (besteht das eigentlich nur aus AUDI?) vorbei und ich fuhr quasi an Heilbronn vorbei, jedenfalls habe ich von der Stadt selbst kaum war mitbekommen. Ich war überrascht, wie nahe Lauffen ist. Doch in Lauffen hörte der Neckar-Radweg irgendwie auf, ich hatte mich verfahren, verließ das Neckartal auf der B27 und dachte „ganz verkehrt ist es nicht“.

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Das war ein bisschen blöd, weil da viele Autos fuhren und ich nicht immer auf einem seitlichen Weg ausweichen konnte. In Lauffen selbst sah ich mir großem Schrecken ein Radfahrschild „Ludwigsburg 42km“. Ich weiß nicht, wie man das hinkriegt, aber der Neckar scheint sich echt krass zu schlängeln. Ich gurkte querdurch. Eine Straße war gesperrt, die ich fuhr, ich konnte das Fahrrad an der Baustelle vorbei über seitliches Gras schieben :). Auch Ludwigsburg verwirrte mich radfahrtechnisch, da scheint ja garnichts ausgeschildert zu sein, aber ich fand kurz nach Ortsausgang einen Weg, der neben der Straße führte. Dann konnte ich nach Aldingen abbiegen. Das hörte sich für mich gut an und ehe ich mich versah, war ich wieder am Neckar und kam so an Stuttgarter Randbezirke. Es ging auch erstmal ganz gut am Neckar entlang, bis sich der Radweg in Bad Cannstadt irgendwie „auflöste“. Ich fuhr dann Landstraße weiter und kam nach Obertürkheim. Der Stern winkte.

Gegen 19Uhr kam ich in Esslingen an. 189km gefahren. Morgen gehts weiter, laut Google sinds morgen 101km, laut Google wären es heute 170km gewesen. Nunja 🙂

Ich bin bei meinem ehem. WG-Genossen, der mich dann auch zum Kroaten eingeladen hat. Dankeschön dafür :). Heute Nacht werde ich sicher guuut schlafen.

2. Tag. Es ging gemütlich los. Wir haben gut gefrühstückt und so gings um 9:36 wieder auf den Drahtesel. Es war wieder mehrere Male vewirrend, nach und durch Plochingen zu kommen, aber es lief dann. Ich gondelte den Neckar weiter hoch, bis ich die Lauter-Mündung erreichte.

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Dann wurde es steiler, ich schaltete einen Gang runter. Es schnörkelte sich durch Kirchheim unter Teck (bis ich mal begriffen habe, daß Teck kein Fluß sondern eine Burg ist!). Es zog sich zäh, aber immerhin war der Radweg klar, auch wenn er oft im Zickzack verlief.

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Gegen 12Uhr erreichte ich dann Oberlenningen. Dort machte ich in der Bahnhofsgaststätte Mittag. Es war eine witzlige Spellunke mit einem netten Wirt. Er schob eine Dr. Oetker-Pizza in den Ofen und gab mir sogar noch etwas Süßzeug aus ;-).

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Weiter gings, es wurde steiler, der Radweg endete und ich mußte auf der B465 weiterfahren. Die sollte sich die Alb seeeeehr lange hochschlängeln, war allerdings nicht so steil wie befürchtet (7%).

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Nach 20 Minuten war der Spuk jedoch vorbei und ich war oben. Die Alb an sich ist relativ langweilig. Ich brauchte ca. 1 1/2 Stunden um sie zu überqueren und stand dann am Albabstieg.

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Mit Spitze 67km/h (11% Gefälle) bin ich dann die Alb runtergeschossen und war in Schelklingen. Der Rest war dann relativ langweilig. Es ging bergab, ich kaufte in Ehingen mein Bahnticket für Sonntag nach Hause und kam nach insgesamt 307km in Biberach an.

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Und hier nochmal die Käffer:

Ober-Ramstadt – Hahn – Groß-Biberau – Brensbach – Nieder-Kainsbach – Gerprenz – Unter-Ostern – Erzbach – Hiltersklingen – Hüttenthal – Hetzbach – Beerfelden – Gammelsbach – Eberbach – Lindach – Zwingenberg – Neckargerach – Binau – Neckarelz – Neckarzimmern – Hassmersheim – Neckarmühlbach – Heinsheim – Bad Wimpfen – Neckarsulm – Heilbronn – Nordheim – Lauffen – Kirchheim – Gemmrigheim – Besigheim – Ingersheim – Ludwigsburg – Mühlhausen – Bad Canstatt – Untertürkheim – Obertürkheim – Mettingen – Esslingen.

Esslingen – Oberesslingen – Altbach – Plochingen – Wendlingen – Ötlingen – Kirchheim – Dettingen – Owen – Unterlenningen – Oberlenningen – Gutenberg – Feldstetten – Heroldstatt – Ingstetten – Schelklingen – Allmendingen – Ehingen – Weisel – Sontheim – Ingerkingen – Schemmerhofen – Warthausen – Biberach.

Lebensmitte / Midlife ohne Crisis ;-)

Nun bin ich also auch nach schwäbischen Maßstäben erwachsen oder „gscheit“ geworden. Potenziell ist damit mein Leben halb vorbei und potenziell gesehen gehts ab jetzt angeblich ja nur noch „abwärts“, glaubt man den Angstmachern. Ich denke dabei oft, daß das erstens nicht stimmen muß und zweitens, daß da vieles mit Lebenseinstellung zusammenhängt.
Wenn man so hört, daß das Leben „halb vorbei“ ist, scheint dabei mitzuschweben, daß man „bald“ stirbt und vielen macht das Angst. Mir nicht und das befreit ungemein, jedenfalls ist das gefühlt von mir so.
Faktisch gesehen habe ich in den letzten 3 Jahren noch nie so viel körperlich gearbeitet und faktisch gesehen fühle ich mich daher auch fitter als vor 10 Jahren, daß ich außerdem noch >3000km pro Jahr mit dem Rad fahre, das meiste davon zur Arbeit, tut natürlich sein übriges. Ich tue das ja nicht aus Jux und Tollerei, ich will ja mit vielem am Haus weiterkommen und das Radeln zur Arbeit geht nunmal am schnellsten, verglichen mit dem Auto (das ich dafür nicht habe) und dem ÖPNV.
Trotzdem bin ich 40 ;). Ich bin seit 15 Jahren glücklich verheiratet, habe 2 tolle Kinder, ein sog. „Eigen“heim (in Wirklichkeit gehört es natürlich der Bank), in dem ich gut wohne, super Nachbarn und eine wirklich gute Gemeinde, zu der ich nicht 30min fahren muß.
Alles in Allem bin ich derzeit dankbar für mein Leben und damit sehe ich auch keine Crisis – aber das ist sicher auch Einstellungssache. 😉

Besuch vom Kuckucksei ;)

Unser Patenkind besuchte uns. Für uns ist das immer schön, weil wir „außer der Reihe“ dann doch mehr Aktivitäten machen als sonst. Für mich ist es schön, weil ich sie sehr genieße. Und für unsere Kinder ist es schön, weil sie voll auf sie abfahren – inclusive Nachbarskinder ;-).
Wir haben wieder ziemlich viel gemacht und sie mußte sogar mal Steine schleppen *grinz* (wenn ich sie schon nicht mit dem Fahrrad scheuche… ;-)).
Bilder darf ich leider keine veröffentlichen *G*, sonst wäre der Post etwas farbiger geworden.
Ich hatte das Gefühl, sie wieder etwas mehr kennengelernt zu haben und denke auch jetzt, wo sie weg ist, öfter an sie. Es ist wie beim letzten Mal aber so, daß sie mir fehlt, keiner mehr da, der mir von hinten in die Knie fährt und sich am Zusammensacken amüsiert. Aber es ist viel mehr als das.

Nathalie, ich hab dich lieb! 🙂

Mama 2.0 – Papa ist unter der Haube ;-)

Recht kurz nachdem meine Mutter gestorben war, machte sich mein Vater auf, sich eine neue Frau zu suchen, was ich für eine gute Entscheidung hielt. Es folgten teils lustige Geschichten von merkwürdige Frauen, die man im Internet so kennenlernen kann.
Letztes Jahr jedoch lernte er fernab vom Internet Renate kennen – auch wenn sie oft miteinander skypen. Letzten Samstag ließen sie sich trauen. Es war eine Kirchentrauung, mit einem Pastor. Das ganze nicht in einer Kirche, sondern bei Renate zu Hause. Ich war Trauzeuge, mußte allerdings nichts dazu unterschreiben, was mich und die andere Trauzeugin etwas wunderte 😉
Wir kamen mit Kind und Kegel an und unsere Kinder durften Blumen streuen.

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Das Wetter war herrlich und der Tag wurde nur von einem Sturz meines Sohnes etwas überschattet – er hat jetzt eine dicke Nase. Die Kinder verinnerlichten sofort die Predigt des Pastors, der meinte, daß die Kinder (also ich) nun zu Renate „Mama“ sagen sollten – und meine Kinder Oma. Renate zuckte anfangs leicht zusammen, wenn sie so genannt wurde :-D.

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Es war ein schöner Tag und ich bin gespannt auf die „neue“ Verwandtschaft – Renate hat auch Kinder und Enkel.

K(r)ampf der Ideologien

Ich weiß nicht wieso das so ist, aber es scheint so zu sein, daß sich viele Menschen einer gewissen Ideologie annehmen. Ich war selbst davor nicht gefeit, denke ich an 1986, Tschernobyl, als ich zu einem Hasser der Schwarzen und einem glühenden Vereherer der Grünen wurde. Für mich war der Mensch nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Gipfel unglücklicher evolutionärer Zufälle und damit sowas wie „lebensunwertes Leben“, auch wenn der Begriff in dem Zusammenhang eher unglücklich anklingt. Da ich mich selbst als Loser sah, war ich noch lebensunwerter als meine Mitmenschen. So ungefähr war meine Gefühlslage. Ich begreife in dem Zusammenhang auch viele Tierschützer, deren Abtreibungen von Babys unwichtiger erscheinen als das Beschützen von Tieren – schließlich sind ja Menschen daran Schuld, daß die Tiere leiden/sterben müssen, von daher ist ja eine Abtreibung „legitim“. Ich dachte früher tatsächlich so, abgesehen davon, daß der Mensch die Welt zugrunde richtet und in den 1980er Jahren die atomare Bedrohung (gefühlt) viel näher war als heute.
Spätestens als ich Christ wurde, fing ich an, umzudenken. Ich bekam (mehr) Selbstwertgefühl und damit ließ ich auch meine alten Ideologien los, was nicht immer einfach war. Ich fühlte mich phasenweise in eine andere Welt katapultiert, lernte Menschen kennen, die Probleme hatten, von denen ich nur entfernt gehört hatte – mit all den Konsequenzen. Doch ich sah mich einem neuem K(r)ampf von Ideologien gegenüber: Charismatiker gegen Evangelikale, einige werden sich daran vielleicht noch erinnern ;-). Ich stand von Anfang an irgendwo dazwischen und konnte, wollte mich da garnicht positionieren, im Nachhinein betrachtet war dieser K(r)ampf auch völliger Schwachsinn. Paulus sagt dazu treffend: „Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll“ (1. Kor 8,2)
Ich war auch für relativ kurze Zeit ein „Antikatholik“, was letztlich in dasselbe Horn blies, aber da wurde ich Gott sei Dank sehr schnell von geheilt ;-). Die Kath. Kirche muß für das, was sie (nicht) tut, selbst mal geradestehen, da will ich nicht zu richten, zu einigen Punkten habe ich jedoch sehr wohl eine Meinung 😉 – Trotzdem erkenne ich an, daß es in der kath. Kirche durchaus Christen gibt, was für einen Freikirchler leider nicht immer selbstverständlich ist. Gott sei Dank funktioniert das bei uns in Ober-Ramstadt aber auch sehr gut!
Die Zeit ändert sich und mit ihr auch die Ideologien, wobei sich vieles ähnelt. Es geht fast immer um Schubladendenken, man ordnet die Welt und ihre Menschen in „Gut“ und „Böse“ ein, wobei das „Böse“ bekämpft werden muß. Die Medien scheinen davon zu leben, schüren sie doch immerwieder gerne Klischees, eben Schubladendenkenmenschen. Daß mit dem K(r)ampf der Ideologien unsere Freiheit geopfert wird, sehen dabei leider die wenigsten, denn er läßt nicht zu, daß wir frei über Dinge nachdenken, sondern immwieder zum Schubladendenken zwingt, so empfinde ich das zumindest sehr oft.
Als Ideologie sehe ich auch an, daß man anscheinend nicht frei über Homosexualität diskutieren kann. Die einen beschimpfen Andersdenkende als „Arschloch“, die anderen schießen genauso wütend dagegen. Ist dabei ein freier Diskurs überhaupt möglich? Wir haben 2% Homosexuelle in Deutschland, wenn überhaupt. Bei dem Medieninteresse wirkt das so als wären es 30%. Bei der NSA-Affaire dagegen wirkt es so als ginge es nur 2% der Menschen an, so geschwächt war das Medieninteresse. Das sagt mir, daß die Medien bestimmt nicht ideologiefrei sind. Die logische Folge: Freier Journalismus findet da garnicht statt und die Meinung wird mit aller Gewalt verzerrt. Dabei ist das Thema mittlerweile völlig egal. Blöd! dir deine Meinung!

Wiedersehen nach über 7 1/2 Jahren.. :)

Heute war ich – mal wieder – bei den Wollbacher, nein Neustädter, ach, bei den Freaks da halt. An sich sollte ja nur Lobpreis da gemacht werden, was aber toll war. Ich mag es irgendwie dabei, meine Stimmbänder blutig zu „singen“. Lobpreis ist scheinbar nicht immer (anspruchsvolle) Musik, muß es auch nicht sein, Lobpreis muß vorallem eines sein: ehrlich.
Ich habe wieder einige Leute dort wiedergesehen, die ich schon Jahre nicht gesehen hatte. Mir fiel dort auf, wie toll die Atmosphäre dort ist, wie ich den Spirit dieser Gruppe genieße. Es wirkt – zumindest auf den ersten Blick – wie ein Stück heile Welt dort.
Danach bin ich auf einen Geburtstag gefahren. Zu Jessica, die ich seit dem Geburtstag ihrer Schwester Sindy 2006 nicht mehr gesehen hatte. Sindy war damals schon gläubig, nur eben anders, um es mal dezent auszudrücken. Inzwischen hat sie sich bekehrt und vor etwas mehr als eine Woche taufen lassen! Auch ihre Mutter Silke ist in den letzten Jahren gläubig geworden. Mit Silke fand ich sofort eine spezielle Gesprächsebene, ums mal salopp auszudrücken, wir wechselten anfangs nur dumme Sprüche aus ;-), dennoch schafften wir es, auch vernünftige Gespräche zu führen, ach, ich habs genossen. Mit Sindy ratschte ich fast den gesamten restlichen Abend, sie hatte auch viel zu erzählen und vorallem krasse Stories. Mal sehen, evtl. richte ich ihr einen Blog ein. Mir fiel wiedermal dieses tolle Grinsen auf, das mir heute, d.h. inzwischen gestern, noch breiter schien als 2006. Ich lernte ihren 5jährigen Sohn kennen, den ich öfter durchgekitzelt habe :D. Mit dem Geburtstagskind redete ich dagegen relativ wenig, zugegeben, aber inzwischen weiß ich so grob, was sie treibt – arbeitet am Ort meiner geheimen Ängste, ums mal so zu sagen :-}. Die Zeit verging sehr sehr schnell und ich wunderte mich, daß es dann schon fast Mitternacht war. War ein schöner Tag!! 🙂

Ting und Linux

Wir haben und, nach Rückfrage mit Thalia, einen Ting-Stift gekauft, weil man mir dort sagte, daß man zum Draufladen der Dateien nicht unbedingt eine Windows-Software braucht, man könne das wohl auch per Hand. Dazu müßte man allerdings wissen, wo man sie runterladen kann, was mir, nachdem ich den Stift in der Hand hielt, am Telefon keiner mehr sagen konnte. Ich suchte in diversen Foren und fand EINEN brauchbaren Kommentar. Erstmal: Wie funktioniert das Ding?
Du mußt den Stift für das jeweilige Buch aktivieren, indem du einen Kreis im Buch damit antipst. In dem Kreis ist wohl irgendwie die Hörstift-ID drinnen. Findet der Stift auf seinem USB-Flash-Speicher die jeweilige Datei, ist alles ok, wenn nicht, sagt der Stift „Bitte mit einem PC verbinden“. Unter Linux kann man eben dieses Flashlaufwerk mounten. Bei mir geschieht das unter /media/Ting, das interessante Verzeichnis ist /media/Ting/$ting. Dort müssen die Dateien reingeladen werden. Die zugehörige Hörstift-ID wird dort im File „TBT.TXT“ angelegt. Das ist zB 05246. Jedes dieser Bücher, bzw. Hörstift-IDs hat 3 Dateien, wobei, wenn ich das überblicke, nur die .ouf-Datei wichtig ist. Die muß dann, warum auch immer 05246_en.ouf heißen und man kann sie unter http://system.ting.eu/book-files/get/id/05246/area/en/type/archive herunterladen. Ich habe ein Script gebastelt, womit man das automatisch tun kann und die Dateien dann auch gleich richtig abgelegt werden:

#!/bin/sh
export tingv=“/media/Ting/$ting“
export id=`cat $tingv/TBT.TXT`
export png=“en.png“
export txt=“en.txt“
export ouf=“en.ouf“
pngfile=$id_“$png“
txtfile=$id_“$txt“
ouffile=$id_“$ouf“

echo „Verzeichnis $tingv“
echo „Lade BuchId $id“

echo „Dateien:“

echo $pngfile
echo $txtfile
echo $ouffile

wget http://system.ting.eu/book-files/get-description/id/$id/area/en -O $tingv/$txtfile

wget http://system.ting.eu/book-files/get/id/$id/area/en/type/thumb -O $tingv/$pngfile

wget http://system.ting.eu/book-files/get/id/$id/area/en/type/archive -O $tingv/$ouffile

Ich habe keine Ahnung, wie sauber das ist, es funktioniert bei mir unter Debian/Gnu Linux 7.0 (Wheezy) jedenfalls einwandfrei. Warum es dazu unter Ting oder sonstigen Anbietern dieses Stiftes keinerlei Inforamtion gibt, oder sie nicht einfach so ein Script zusammengestellt haben, ist mir ein Rätsel…

Jesus Freaks – Homezone.

Es ist schon erstaunlich, ich war nun jahrelang nicht mehr bei den Freaks und doch fühlt es sich an wie zu Hause. Ich war neulich bei de Freaks in Bad Neustadt a.d.S. (NES), also, eigentlich nennen sie sich Jesus Freaks Wollbach, aber seit einigen Jahren ist das Domizil in NES. Die Gruppe gründete sich 2005 und in den Anfangsjahren war ich auch ein paar Mal dort.
Als ich dort vor 3 Wochen dort mit Anja, einer Freundin, die ich im Mainfrankenchat („Ostfront“) kennenlernte, aus den Augen verlor und mit der ich seit einem guten Jahr wieder Kontakt habe, aufkreuzte, kannte ich keinen mehr von den Freaks, fühlte mich aber trotzdem sofort heimisch. Ich überlegte, warum das so war. Zum einen gabs Abendessen. André kochte eine sehr interessante Gemüsesuppe, die im Wesentlichen aus ganzen, ungeschälten Kartoffeln, grob geschnippelter Salatgurke und viel Petersilie bestand. André ist Vegetarier und machte einen altersgerecht-verpeilten Eindruck. Die anderen, ähnlich jung, lästerten auf recht liebevolle Weise über die Suppe ab :).
Der Gottesdienst war für mich wieder gewöhnungsbedürftiger, ich bin es nicht gewohnt, daß Smartphones dabei im Einsatz sind – „Das hat es zu meiner Zeit nicht gegeben!“, aber ich bin ja inzwischen auch schon zur Kaste der Dinofreaks aufgestiegen ;). Ich durfte dann auch gleich mit Lobpreis machen, als wäre es voll selbstverständlich. Anja war verwirrt, weil ich wirklich niemanden von ihnen vorher kannte und wir trotzdem so miteinander umgegangen sind.
Ich war zuletzt vor 1 Woche dort, da waren dann auch Leute von der „alten Garde“ da, die ich noch kannte. Es war schön, und weil ihr jetzt immer SAMSTAGS Gottesdienst habt, werde ich auch öfter kommen können. JUHU!

Allerheiligen

Heute ist Allerheiligen. Das ist ein katholischer Feiertag, dessen wahre Bedeutung ich entweder nie im katholischen Sinn verstanden habe, bzw. schon früh als skurril empfand. Ich mußte also um 18Uhr zum Friedhof, um dort einen Rosenkranz herunterzuleiern. Das empfand ich schon deshalb als sinnfrei, weil ich mit den Gedanken stets woanders war. Ich kann mich erinnern, daß wir in der 3. Klasse, kurz vor meiner Erstkommunion, über Markus 7,6 bzw. Matthäus 15,8 den Text „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.“ durchgenommen hatten. Ich wollte in dem Moment einwenden, daß doch genau das in der Kirche an vielen Stellen gemacht wird, letztlich habe ich mich aber nicht getraut, etwas dazu zu sagen. Eine dieser Stellen war für mich immer diese knappe halbe Stunde am Grab meiner Uroma. Als ich 5 Jahre alt war, starb sie und man sagte mir, daß sie in den Himmel kommen würde, damit war für mich die Sache abgehakt. Warum sollte ich dann noch am Grab stehen und einen Rosenkranz herunterleiern? Wie gesagt, ich hab den (Un)Sinn dieses Rituals nie verstanden und fand es daher tief drinnen als tief unsinnig. Die katholische Affinität zu  Toten habe ich ebenfalls schon immer abgelehnt und als falsch empfunden.

Heute bin ich Christ und dankbar dafür, daß – so hoffe ich jedenfalls – niemand an meinem Grab stehen „muß“, um mich irgendwie „in den Himmel zu beten“ (vielleicht verwechsel ich jetzt auch was in der kath. Kirche?), übrigens ein Gedanke, den ich schon immer tief drinnen völlig abgelehnt habe. Es ist doch logisch, daß ein Mensch nur dann in den Himmel kommt, wenn er auch mit Gott leben will. Und ob der mit Gott leben will, oder nicht, kann er zu Lebzeiten entscheiden. Ihn versuchsweise im Nachhinein „in den Himmel zu beten“ wäre ja dann im Grunde auch gegen seinen Willen – Und Gott respektiert den Willen des Menschen. Wer sich zu Lebzeiten für Gott entschieden hat, der bleibt auch bei Gott, wer sich gegen ihn entschieden hat, der muß die Ewigkeit auch nicht mit Gott verbringen.

Wer mit Jesus lebt, der ist geheiligt, sagt die Bibel. Paulus spricht viele ganz normale Menschen, die in den Gemeinden waren, mit „Heilige“ an. Also denke ich, daß ich durch Jesus Christus ebenfalls heilig bin. Und damit ist ja „Allerheiligen“ mein Feiertag. In diesem Sinne… 😉

[audio:http://sanktheiner.popps.org/Sankt_Heiner-Dankbar-06-Fire_and_rain.mp3]

Aushalten

Wenn ich wohl etwas in den letzten 15 Jahren gelernt habe, dann gewisse negative Dinge auszuhalten. Ich bin gerade in der Vergangenheit Menschen begegnet, denen es mehr als schlecht ging. Manchen konnte ich helfen, vielen nicht, mir blieb nichts anderes übrig, als zuzuschauen, wie sie in die Scheiße rennen. Ja, sicher, als Christ habe ich eine Idealvorstellung vom Leben, die nicht von allen geteilt wird und wahrscheinlich denken jetzt einige, ich würde „in die Scheiße rennen“ mit „nicht Glauben“ gleichsetzen. Nun, für manche Menschen denke ich das tatsächlich, aber die meine ich dabei im Grunde nicht. Unter ihnen gibt es Menschen, die ich tatsächlich noch lieb habe, auch wenn ich das heute nicht mehr zeige, ich habe sie losgelassen und das ist auch gut so.
Ich habe Paare gesehen, die für mich offenen Auges in eine Beziehungskatastrophe gingen (die dann auch eintrat), schwer Drogenabhängige im Teeniealter, und nicht zuletzt viele mißbrauchte und vergewaltigte Mädchen und Frauen. Einer, der ähnlich viel wie ich miterlebte, sagte mal „die Scheiße, die ich gesehen habe, reicht für mehrere Leben“. Ich dachte eine Zeit lang tatsächlich, ich könnte allen, oder zumindest vielen helfen. Viele sagten auch, daß ich geholfen habe, wo ich allerdings die (okay, selbstauferlegte) Nachhaltigkeit in Frage stelle: Den meisten gings nur vorübergehend besser und sie lebten ihren Stiefel wie vorher, um wieder Scheiße zu bauen.
Das ist auch ihr gutes Recht und ich denke über vieles heute anders. Ich habe den Anspruch, denke ich, abgelegt, daß durch mich sich viele Menschen verändern könnten. Im Grunde ist das auch ein ziemlich egozentrischer Ansatz und wenn ich so darüber nachdenke, muß ich schmunzeln, weil ich damals eine doch ziemlich seltsame Ansicht hatte. Ich sagte zwar immer „alles kann, nichts muß“, aber ich tat doch alles dafür, daß alles geht. Oderso. Ja, sicher, ich war und ich glaube, ich bin noch ein Werkzeug Gottes, das er eben so einsetzt(e), wie er es für richtig hielt und hält.
Mit Sicherheit bin ich an einigen Stellen hart geworden, was eine Entwicklung ist, die ich für schlecht halte, aber ich glaube, Gott arbeitet daran und das ist zuweilen echt unbequem ;-).
Aushalten lernen jedoch ist gut, Menschen loslassen auch. Ich merke das immerwieder, wenn ich zB ehemalige Jesus Freaks sehe, die heute mit Jesus nichts mehr zu tun haben wollen. Ich ertrage das leicht und denke emotionslos so bei mir, daß sie hinterher nicht behaupten können, sie hätten von nichts gewußt. Die einzige Emotion, die ich dabei spüre, ist eben, daß ich sie liebhabe. Aber ich will sie damit (lieber) nicht nerven. Es sind einfach tolle Menschen! 🙂 Auch das halte ich recht leicht aus und dafür bin ich dankbar.
Ich merke aber trotzdem, daß es gut ist, Menschen loszulassen und trotzdem noch „lieben“ zu können.