Erdgeschoß….

Zügig gehts voran, derzeit wird das Erdgeschoß gebaut. Vom Bau her können wir uns nicht beschweren, auch wenn nach den Außenmaßen die Stirnseiten um 2cm zu klein geworden sind, was aber noch innerhalb der Toleranz ist.

Inzwischen habe ich mit Frau Wolff, meiner CDU-Landtagsabgeordneten, telefoniert und ihr meine Lage geschildert. Geht das so weiter, treibt uns diese „Familienförderung“ (=Hessen-Baudarlehen) in den Ruin, da die zuständige WI-Bank immerwieder neue Gründe zu finden scheint, den Kredit nicht auszahlen zu „können“. Die Sparkasse finzanziert uns das gerne, das hieße aber unterm Strich, daß diese „Familienförderung“ uns teuerer käme als die Sparkasse (wenn wir dort gleich letztes Jahr abgeschlossen hätten). Sie will beim Wirtschaftsministerium nachhaken und sagt in den nächsten Tagen Bescheid.

Die WI-Bank schlägt zurück

Im Zuge des Hausbaus haben wir parallel diverse Dinge für das Hessen-Baudarlehen (HBD) erledigt. Wir haben die Grundschuld eintragen lassen, diverse Bescheinigungen seitens der Sparkasse besorgt und unterschreiben lassen, die extra dafür vorgesehenen Bautenstandberichtszettel zum Bauträger geschickt. Alles gut, das dachte ich.
Jedoch wollte die WI-Bank noch eine Bescheinigung dafür, daß die Privatstraße, die noch garnicht auf uns überschrieben wird und die auch in den nächsten Jahren nicht überschrieben sein wird, anteilig „mitverpfändet“ ist. Ich rief dort an und sagte, daß die Straße auch auf längere Zeit nicht uns gehören wird. „Ja, dann können Sie ja die Straße garnicht benutzen!“, entgegnete mir die Frau am Telefon. Ich hielt dagegen, daß wir im Grundstückskaufvertrag bis dahin ein Benutzungsrecht haben. Sie meinte, daß sie das mit ihrem Chef besprechen müsse.
Ein paar Tage später sagte sie mir, daß sie eine Grundbucheintragung, bzw. die Kopie dessen, braucht, daß wir die Straße auch benutzen dürfen, daß es im Vertrag steht, reiche nicht aus.
Gerade habe ich mit dem Notar telefoniert und die Angestellte meinte, daß sie sich dazu was ausdenken müsse, sie verstehe grundsätzlich das Problem, müsse das aber nochmal mit dem Notar besprechen, denn es ist nicht vorgesehen, daß das (eh nur vorübergehende) Nutzungsrecht der Straße im Grundbuch eingetragen wird.
Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt, langsam brennt uns finanziell halt schon der Kittel…

Kellerdecke ist gegossen

Das war knapp! Letzte Woche wurden die Sichtbetondecken (armiert, 6cm dick) aufgelegt und abgestützt. Am Samstag mußte ich für die Elektrik erste Löcher für Leerrohre bohren. Wie mehrfach angeraten legte ich für die Lampen die Kabel gleich mit in die Leerrohre hinein, da sie beim Rütteln (Rüttelbirne + Leerrohr = kaputt) beschädigt werden können. Die Armierung der Kellerdecke war noch nicht ganz fertig, sodaß ich Schwierigkeiten hatte, die Leerrohre, die senkrecht von unten nach oben gehen sollen, zu befestigen.
Montag morgen hatte ich den inneren Trieb, unbedingt zur Baustelle zu fahren. Dort angekommen, sah ich schon, daß die Armierung vollständig war und meine senkrechten Leerrohre mit einem Bogen waagrecht aus der Wand bzw. der noch zu gießenden Decke schauten. Mit dem Betonlaster im Anmarsch begann ich, die 6 Rohre wieder wie gewünscht zurechtzubiegen. Ein paar Minuten später war die Decke gegossen. Das ging gerade nochmal gut.
Ich wurde hingewiesen, daß man von unten nach oben bohrt, weil sonst viel von der Sichtbetondecke abplatzt. Im Keller hab ich halt noch geübt O:-). Aber gut, man kann das abgeplatzte ja auch noch verspachteln, alles nicht so schlimm.

Bürokratiewahnsinn – Das „Hessen-Baudarlehen“

Wir haben von dem Hessen Baudarlehen (HBD) gehört und uns auch die Broschüre dazu durchgelesen. Laut Information der sog. „Wirtschafts und Infrastrukturbank Hessen“ (WI-Bank) würden wir voll in das Raster fallen und die Bewilligung bekommen. Wir bekamen außerdem heraus, daß uns das Landratsamt (LRA) beim Ausfüllen der Formulare helfen würde. Unser Nachbar war bereits bei ihnen, hörte sich an, was sie zu sagen hatten. Die Cheffin des Bereichs (die wir später noch gut kennenlernen sollten) hatte Probleme mit ihrem Excel-Sheet, irgendwie funktionierte ihr Formular nicht. Mein Nachbar schlug vor, es für sie zu editieren. Sie hab bereitwillig ihr Passwort ein, sodaß er es in einen funktionsfähigen Zustand versetzen konnte. Mein Nachbar ist Bänker und er war so entsetzt darüber, daß er von vornherein sagte „mit solchen unprofessionellen Leuten arbeite ich nicht zusammen.“ Wir sagten uns, daß die Leute aufm Amt nicht unbedingt für Kredite geschult sein müßten – wenn auch die bereitwillige Passworteingabe und folgende „Bereitstellung“ von einem Behörden-PC für mich skandalös ist.

Also machten wir uns im Oktober auf und telefonierten erstmals einem Herrn vom LRA. Wir bekamen ein Formular, das wir auszufüllen hatten. Es war ziemlich viel, erfaßt wird dabei Einkommen, Bauvorhaben (Neubau oder Renovierung bzw. Umbau), Pläne, Größe, wieviel Kinder wir haben und wir unser Kreditplan insgesamt aussieht.

Im November trug ich dann brav meinen Nettoverdienst in dieses Formular ein, doch der Herr wies mich darauf hin, daß es nicht stimmt. Also kopierten wir über ein Jahr alle Gehaltszettel, nahmen ettliches an Material (Hausplan, Kreditverträge mit der Sparkasse bzw. der KfW-Bank, Steuerbescheid, Grundstückskaufvertrag, Bestätigung der Bauanzeige,  etc.pp.) mit und trafen uns mit dem Herrn. Der war sehr nett zu uns und trug dann aufgrund unserer Gehaltszettel gefühlte Hausnummern in das Formular ein. Wie erwartet schaut alles sehr gut aus. doch wir verbrachten 2 Stunden bei ihm.

Meine Frau hatte noch 2008 Geld angelegt, das mit 4% verzeinst wurde und erst Ende 2015 ausgezahlt wird. Die Sparkasse finanzierte uns dieses Geld zu 3% vor und auch dazu haben wir einen extra Kreditvertrag. Diesen Kreditvertrag liesen wir jedoch auf Anraten des Herrn weg, weil es die Sache nur viel zu sehr verkomplizieren würde. Am 6. Januar war alles komplett und der Antrag ging raus.

Dummerweise tauchte die Summe dieser Vorfinanzierung in der Grundschuldeintragung wieder auf. 4 Wochen später (4.2.) bekamen wir Post von der WI-Bank. Die dortige Sachbearbeiterin wollte noch ein paar Inforamationen. Im Grundstückskaufvertrag sind sog. Lasten eingetragen. Das sind „Spielregeln“ für das Grundstück. Dafür existieren sog. Eintragungsbewilligungen (von 1918, 1919 und 1974). Sie wollte wissen, was da genau drinsteht. Außerdem wollte sie Klärung wegen des Betrags der Grundschuldeintragung. Ich habe sie also, naiv, wie ich bin, angerufen und erklärt, daß diese Eintragungsbewilligungen nicht für unser Grundstück gelten (bei diesen Punkten werden extra Flurstücke angegeben. Es geht bei den Punkten um Verbote von Wucherpflanzen, also nichts wirklich wichtiges in meinen Augen.

Außerdem wollten sie noch wissen, wann meine Frau nach der bevorstehenden Elternzeit mit welchem Gehalt wieder anfängt zu arbeiten. Ich meinte, daß es nach einem Jahr wieder sein wird, aber daß wir noch nicht genau wissen, mit wieviel Stunden meine Frau wieder einsteigen wird. Einen tag später bekamen wir erneut Post von der WI-Bank mit einem Formular für eine Bürgschaft.Bürgschaft, weil meine Frau schwanger ist? Ist das HBD nicht für Familien gedacht? Darf man da nicht schwanger werden?

Außerdem wollten sie noch wissen, wieviel Wohnfläche nach Wohnflächenverordnung  (WoFlV; „lichte Maße, kein Putzabzug“) unser Haus hat. Ich meinte, daß sie doch alle Angaben dazu hätten. Sie meinte, daß der Techniker das haben möchte. Ich fragte, wozu. Antwort: „Sie wissen ja, daß die maximale Fläche für das HBD 150m² ist“. Aha, wir haben 123m², wieviel Putz, glauben die, daß wir da innen an die Wände klatschen? Mein Bauträger beschimpfte nach meiner Anfrage die WI-Bank-Bürokraten aufs Äußerste und meinte, daß er für diese Sache jemanden ein paar Stunden lang rechnen lassen müsse. Zitat: „Was die wollen, das gibt es nicht.“, also, WoFlV ist etwas anderes, als der Techniker haben möchte?

Bevor wir am Telefon vor der WI-Bänkerin ausfällig werden, riefen wir im LRA an. Der Herr war nicht da, dafür seine Cheffin. Wir fingen mit der Wohnraumberechnungsanfrage an und ich meinte, daß mein Bauträger im Grunde alle Maße geliefert hat und daß er für die Extraberechnung jemanden stundenlang rechnen lassen müßte. Antwort: „Ich stelle mich da auf der Seite der Landesbank, man bekommt ja viele Maße, und wenn dann die Bauherren meinen, es wäre eine Rechnung für Dumme, dann sollen sie jemanden von der Dummenschule dafür einstellen.“ Daraufhin konnte meine Frau nicht an sich halten und fragte, was sie unter „Dummenschule“ versteht. Erst danach holte sich die Frau unsere Akte und wir klärten mit ihr ein paar andere Dinge.

Am 10.2. war ich dann nochmal im LRA und versuchte, mit der Frau unser Bürgschaftsproblem und das mit den uralten Eintragungsbewilligungen zu klären. Sie meinte, daß diese Eintragungsbewlligungen sehr wohl zu unserem Grundstück gehört. Dann kamen wir auf den seltsamen Betrag der Grundschuld zu sprechen. Sie blökte mich schon fast an, daß man diesen Betrag hätte als Kreditanteil eintragen müssen. Ich entgegnete ihr, daß ich das wollte, aber ihr Mitarbeiter meinte, daß man das nicht braucht, da es im Grunde Eigenkapital ist und die Sache nur verkomplizieren würde. „Das kann ich nicht glauben“, rief sie, worauf ich mit der Faust auf den Tisch haute und zurückblökte „Das war aber so!“ (Wer glaub sie eigentlich, wen sie vor sich hat?). Die sache mit der Bürgschaft bezeichnete sie als „dumm gelaufen“, weil ich einfach so mit der Frau von der WI-Bank telefoniert hatte. „Wenn Sie das so sagen, ist es klar, daß es schiefgeht. Kommen Sie immer zu uns, wir geben der WI-Bank dann Zahlen weiter, mit denen sie auch arbeiten können.“ – Mit anderen Worten: Man darf keine ehrlichen Angaben machen, sondern muß bürokratische Hausnummern liefern, damit sie irgendwas in ihre Bürokratieformulare eintragen können? Das LRA ist also der Vermittler zwischen Gott der WI-Bank und den Menschen. Ich als Mensch bin unwürdig zu doof, eigenständig mit der WI-Bank zu kommunizieren. Mit diesem Gefühl fuhr ich nach Hause.

Dort rief ich den Leiter der Immobilienabteilung der Sparkasse Darmstadt an. Der wollte nun auch mal mit der WI-Bankfrau telefonieren.

14.02. Ich fand heraus, daß sich die WoFlV hat sich im Zuge der Jahre geändert hat, denn nach Neuerung der WoFlV gibt es keinen Putzabzug mehr, da mehr und mehr Holzständerbauweise (Fertighäuser) eingesetzt wird. In unserem Fall macht es jedoch Sinn, weil wir nunmal Putz an den Innenwänden haben werden. Nach längerem Hinundher bestand jedoch der Techniker nicht mehr auf eine Neuberechnung, wahrscheinlich, weil unsere Wohnfläche mit Nichten mehr als 150m² betragen wird, egal, wie man da rechnet.

15.02. Ich rief im Grundbuchamt an, um nach den Eintragungsbewilligungen zu fragen. Die Frau dort, herrlich sarkastisch, meinte, daß alles vor 1945 verbrannt sei, aber sie sucht das fehlende Puzzlestück von 1974 heraus.

16.02. Dabei ging es um Flurstücke/Grundstücke, die wohl nicht zu uns gehören und es stand was von einem Abstand von 5m drin. Wenn das so stimmt, dann ist unser Haus falsch geplant, so, wie alle Häuser um uns herum falsch geplant worden sind. Einige stehen ja schon. Müssen die jetzt wieder abgerissen werden? Ich bringe jedenfalls alles fehlende zum LRA, ich dachte, es wäre kein Problem, die paar Zettel mal eben vorbeizubringen. Dort traf ich den netten Herrn, der sofort seine Cheffin beiholte. Die Frau rüffelte mich zusammen, weil ich außerhalb der Sprechzeiten einfach so vorbeikomme . Ich wandte ein, daß ich ja nur die paar Zettel vorbeibringen wollte und daß das LRA auf dem Weg lag. Sie meinte aber, daß sie und ihr Mitarbeiter nun Arbeit unterbrechen müsse und damit deren „Verwaltungsablauf massiv stören“ würde. Ich grinste nur noch und nickte, da blieb mir echt die Spucke weg. Sie wies mich noch harsch darauf hin, daß meine die Erklärung meiner Frau nicht genügen würde, sie bräuchte noch eine genaue Bestätigung für den Brutto- und Nettoverdienst bei heutigem Stand ab Mai 2012. Ich kommentierte das mit einem „Okay, wenn die ne Hausnummer wollen, dann kriegen sie eben eine.“ Sie schicken alle Unterlagen weiter, die Bestätigung vom Arbeitgeber kommt per Fax. Und so verlies ich das LRA mit einem Grinsen und Kopfschütteln.

2. März. Der Sachbearbeiterin der WI-Bank ist aufgefallen, daß unsere Baunebenkosten überaus hoch wären und sie wollten eine Aufschlüsselung. Irgendwie scheint da jeder Bauträger etwas anderes darunter zu verstehen, also erfragte ich bei meinem Bauträger ein paar Hausnummern dazu, inzwischen weiß man ja, wie der Hase läuft. Diese Zahlen, mit denen sie arbeiten können, schickte ich am folgenden Tag.

7. März. Der Kreditvertrag ist da!!! Allerdings mit 0,3% höhren Zinsen als wir uns ausrechneten, aber mit 2,7% (incl. Disagio) immernoch sehr niedrig.

9. März. Ich rief nochmals bei der WI-Bank an und fragte nach, wie die Spielregeln für die Zinsbindung sind. „8 Wochen nach Unterschrift bleiben die Zinsen fest.“ Ok, also haben wir jetzt höhere Zinsen, weil die WI-Bank satte 8 Wochen gebraucht haben, unseren Antrag zu bearbeiten? Gut, ziehen wir 2 Wochen großzügig ab, in denen wir diverse Papiere noch beischaffen sollten (davon waren wir eine Woche krank zu Hause).

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, daß es uns viele Nerven gekostet hat, vorallem der Ärger über die Behandlung von der Frau im Landratsamt. „Bürgerfreundlich“ ist das jedenfalls nicht. Sie strotzte (nicht zuletzt bei meinem Nachbarn) nur so vor Inkompetenz, was sie anscheinend mit Arroganz und ungeheuerlichem Benehmen wettzumachen versuchte. Ihr Mitarbeiter tut mir Leid, wir überlegen, ihm eine Beileidskarte wegen einer solchen Cheffin zu schicken. Die Sachbearbeiterin der WI-Bank war auch stets nett und freundlich, auch, wenn sie merkte, daß ich beim Telefonieren das eine oder andere Mal in die Tischkante biß.

Gott und der Hausbau

Wir haben ja nun lange um den einzig wahren Bauträger gerungen. Wir haben viel darüber gebetet und tatsächlich war der Bauträger relativ schnell klar. Doch dann trat eine Immobilienfirma auf und machte uns einen bombigen Vetrag mit einem anderen Bauträger. Den haben wir sogar unterschrieben, nachdem wir den Bauträger vom Bauherrenschutzbund haben prüfen lassen. Daß es diesen Bauherrenschutzbund gibt, habe ich genau zu der Zeit erfahren.

Wir beteten um ein deutliches Zeichen für, am besten für ein „Stop“.

Nun, 4 Tage später kam die Nachricht, daß der Bauträger wegen Überlastung den Vertrag nicht gegenzeichnen will. Aber die Immobilenfirma zauberte einen Alternativbauträger ausm Hut, der 1:1 unseren Vertrag übernimmt.

War es nun ein „Stop“ für den Bauträger oder für die Immobilienfirma?

Ich ließ den Alternativbauträger vom Bauherrenschutzbund überprüfen. Das Ergebnis fiel vernichtend aus.

Gott sei Dank haben wir bei den Konkurrenten der Immobilienfirma noch nicht abgesagt, wir nehmen jetzt den Bauträger, der für uns vor dem Auftreten der Immobilienfirma für uns in Frage kam. Die bereits von uns unterschriebenen Verträge sind vernichtet worden.