Ich freu mich so :)

Vor Jahren lernte ich an der „Ostfront“ Sindy kennen. Ich weiß garnicht mehr, wie alt sie damals war, ich glaube um die 18. Ziemlich gleichzeitig lernte ich auch ihre jüngere Schwester Jessica kennen, später, als ich die beiden mal besuchte, auch deren Mutter Silke. Was heißt „kennenlernen“, Silke habe ich mal gesehen und wir haben uns mal nett unterhalten.
2006 war ich auf Sindys Geburtstag, was für mich ziemlich schön und interessant war. Ich machte nie einen Hehl daraus, was ich als Anfang-30er auf einer Party mit so jungen Leuten mache. Ich fand drei ziemlich nett und fand es schade, daß wir uns danach garnicht mehr getroffen haben. Ich hatte auch weniger Zeit, und schließlich zog mich Gott 2009 von der „Ostfront“ ab. So verloren wir uns aus den Augen. Ich hatte ich über vage Buschfunkmeldungen gehört, daß Sindy heute in Hannover wohnt und einen Sohn hat.
Durch das Fratzenbuch haben wir wieder Kontakt zueinander. Gestern überraschte mich Sindy mit der Meldung: „I LOVE JESUS!!! he he 🙂“ – Ich dachte zunächst, es wäre ein schlechter Scherz oder irgendwie anders gemeint, als es dasteht – aber weit gefehlt. Sie erzählte mir von einem Prozeß über 3 Jahre und daß sie sich bekehrt hat. Sie schickte mir noch einen Text, in dem sie lose Gedanken aufschrieb und der dadurch auch nicht so leicht zu lesen war, dennoch fand ich mich in einzelnen Passagen wieder. Sindy erzählte mir außerdem, daß sich ihre Mutter schon lange bekehrt hat und in Schweinfurt in eine Gemeinde geht (welche wußte sie nicht, aber es ist in Schweinfurt, nicht in Geldersheim :>). Ich freue mich jedenfalls voll und verbinde nun mehr als unglaubliche Grinsegrübchen, wenn ich an Sindy denke :). Gott segne dich oberfett, Sindy! 🙂

Pate – Oder Wegbegleiter

Als Kathrin, eine Freundin noch aus zwickauer Studienzeiten, anfragte, ob wir die Patenschaft für ihre Kinder (Floriane, 5 und Nathalie, 13) übernehmen wollen, war ich ziemlich überrascht und bin bis heute noch ziemlich gerührt. Kathrin habe ich 1996 kennengelernt und wenn ich das richtig mitgeschnitten habe, bin ich dran „Schuld“, daß sie mit meinem Studienkollegen Michael zusammengekommen ist O:-). Mit Kathrin und noch einem Freund gründete ich 1997 die erste Jesus Freaks Gruppe in Zwickau und abgesehen davon erlebten wir allerhand (ich sag nur „Quax, Altöl und Katzenallergie“ :>).
Kathrin beeindruckt(e) mich in vielerlei Hinsicht, lernte ich sie doch kennen, als sie mit ihrem Glauben neu anfing. Sie wuchs in einer Brüdergemeinde auf und brachte von dort ziemlich viele und heftige Verletzungen mit. Doch sie überwand sie, zumindest viele davon und es ist immerwieder schön, das zu sehen. Besonders genieße ich diesen leicht schwarzen, stichelnden Humor, den sie an den Tag legt und der sich mit meinem manchmal schön hochschaukelt *g*.
Kathrin lernte ende 1997 ihren heutigen Mann kennen und ein Jahr später war sie schwanger, was ich jedoch bis kurz vor der Geburt nicht mitbekam. Kathrins damals beste Freundin kündigte die Freundschaft, weil sie unverheiratet schwanger wurde. Ich empfand das schlichtweg scheinheilig und übel und machte Kathrin klar, daß ich nicht so ticke, auch wenn ihr Weg nicht optimal verlief (diese „Freundin“ ließ sich vor ein paar Jahren übrigens scheiden). 2002 (2003?) heiratete sie („Jetzt ist das offiziell, was schon die ganze Zeit Fakt ist“, mailte sie mir). Inzwischen wohnt sie in einem Reihenendhaus, hat noch ein Kind bekommen und ist in ihrer Baptistengemeinde engagiert. Ich hatte sie in den letzten 10 Jahren ein paar Mal besucht, bzw. wir haben einmal zusammen Urlaub gemacht. Nathalie war damals noch keine 3 Jahre alt und bekam Mittelohrentzündung. Ich weiß garnicht mehr, wie es dazu kam, aber ich errinnere mich noch, daß die kleine meine Hand eine Zeit lang ganz fest gehalten hatte und dabei keinen Mucks machte. Erst 3 Jahre später sah ich sie wieder. Sie mochte mich irgendwie, und ich sie auch, ich hab sie rumgeworfen und sie saß länger auf meinem Schoß. Michael kommentierte das mit „Mach dir doch selbst ein Kind. Du weißt doch wie das geht“ *g*. 2009 besuchten wir sie mal kurz mit Salome und lernten bei der Gelegenheit auch Floriane kennen. Im Januar besuchten wir sie noch einmal auf dem Weg zu unsrem Winterurlaubsort.
Kathrin hatte Theresa und mich gefragt, aber mit 2 Kindern mal eben binnen 24 Stunden 640km fahren und dann noch anderswo übernachten, das wollten wir uns nicht antun, also blieb Theresa mit den Kindern zu Hause. Ich fuhr also am Samstag los, rief vorher noch an, ob ich mit Schlafsack und LuMa anrücken soll, oder nicht. Mit Kathrin kann man solche Details ja sehr schnell klären und man umgeht dabei diverse Höflichkeitsfloskeln. „Soll ich die LuMa mitnehmen?“ -„Ja, ne, ja äh…“ – „Also ja!“ “ – „Ja!“ *G*. Also packte ich meine 1,90×1,40-LuMa aufgepumpt in den Dacia (wozu habe ich nen Kombi…) und fuhr am Samstag um 15:10 los. 320km, eine Pinkelpause und einen Tankstop bzw. 3:20h später kam ich dann an. Zum Glück war es noch hell, denn sie wohnen in einer Art Wohngebietslabyrinth in Biberach/Riß. Kathrins Eltern und Bruder kamen später, ihre Schwiegermutter war schon da. Die Hütte war also voll 😉 und ich war dann froh bis beeindruckt, daß ich trotzdem einen Raum zum pennen für mich alleine hatte :D. Der Gottesdienst war ziemlich vorbereitet, ich mußte im Grunde nur dekorativ rumstehen und (mit)beten, was aber eigentlich egal war. Der Pastor griff statt dem Begriff eines „Paten“ den Begriff „Wegbegleiter“ auf, wofür ich gerne bereit bin. Kathrin muß ja in etwa wissen, was das bei mir bedeuten kann :>. Kathrin ist es wichtig, daß Leute da sind, die für ihre Kinder beten. Das werd ich auch tun! Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß Nathalie mich nach dem Gottesdienst zunehmend gepiesakt hat. Ständig ist sie mir von hinten in die Knie gefahren und grinste mich mit einer diebischen Freude danach an, besonders, wenn ich besonders tief dabei abgesackt bin. Ich hab sie dann zurückgepiesakt, bzw. griff im rechten Moment ihren Fuß, sodaß sie ein paar Meter auf einem Bein rumhüpfen mußte (HAHA! :D). Ich hoffe und gehe davon aus, daß ich sie alle öfter sehe als mal alle Schaltjahre. Nathalie kann uns gerne auch mal alleine per Zug (Ulm->Ober-Ramstadt: 2:53h, 2x in Darmstadt umsteigen) besuchen, oderso, würde mich jedenfalls sehr freuen *g*. Außerdem wollen sie uns Ende Mai besuchen kommen *JUCHU!!*.

Komische Diskussion… da gibts nun wirklich dringlicheres!!!

Seit ein paar Wochen verfolge ich die Diskussion über Homo-Ehe, Adoptionsrecht, blablabla. Kann man ja machen, nur wird dem viel zu viel Augenmerk geschenkt, finde ich. Laut Wikipedia gibt es in Deutschland in gut geschätzt 1,3% Homosexuelle. Ich nehme mal an, daß es sich darum um Erwachsene Menschen handelt. Pro Jahr werden in etwa 4000 Kinder adoptiert. Würde man jetzt – das wäre ja nur gerecht – den Anteil auf die Homosexuellen herunterbrechen, wären das im Jahr, na sagen  wir mal 50 Adoptionen, um die so heftig gestritten wird.

„Jahaa! Es geht doch ums Prinzip!“, höre ich dabei oft. Okay, dann möchte ich dem mal entgegenwerfen, daß heutzutage weit mehr Kinder und Jugendliche in Satanistenzirkeln gequält, abgerichtet und getötet werden. Nicht selten Babys, die, weil auch niemand etwas von der Schwangerschaft davor mitbekommen hat, auch nirgends registriert waren. Für die offiziellen staatlichen Stellen gibts die einfach nicht, und damit haben sie auch kein Problem damit. Es reagiert niemand. Es wird, glaube ich auch aktiv vieles unter der Decke gehalten, aber das, was zum Vorschein kommt, ist dafür umso heftiger:

Viele, die das lesen, werden jetzt sagen „Ja, das sind ja wenige Ausnahmen“ – Ich bin auch aus eigener, unmittelbarer Erfahrung davon überzeugt, daß das, was hier berichtet wird, viel viel häufiger vorkommt, als „man“ so denkt. Man erahnt nicht, daß sich so etwas mitten in Deutschland abspielt.

Lobpreis und Anbetung

Ich höre auf dem Weg zur Arbeit Musik und allerhand Predigten. Über vieles denke ich nach, vieles ist neu und ich bin dankbar dafür, daß ich mir das anhören kann. Schon länger mache ich mir Gedanken um Lobpreis, bzw. Anbetung. Ich habe in der Hinsicht auch schon vieles miterleben dürfen, mit und ohne Weizen(glas) ;-), schief gesungen und perfektioniert-geweichspülert. Als Jesus Freak, gerade in den 1990er Jahren, als die ersten Freakbands CDs bzw. Demo-Kassetten (für die jüngeren unter uns: Das waren die Dinger mit dem aufgerolltem Band, voll analog, nix digital!) herausbrachten und sich mit Christen behängen mußten, für die Rockmusik noch vom Teufel war (wahrscheinlich auch heute noch ist). Die Musik, die die Freaks machten war oft einfach – musikalisch gesehen – schlecht. Aber für mich kam und kommt es bis heute nicht darauf an, wie perfekt im musikalischen Sinn der Lobpreis ist, sondern wie ehrlich er ist. Ich weiß nicht, ob man Gott noch lobpreisen kann, wenn man sich mit einem Lied über Wochen hinweg abgequält hat, vielleicht auch Kritik von Bandmitgliedern einstecken mußte, weil man aus verschiedenen Gründen einfach keine Zeit mehr gefunden hat, zu üben. Ich sage schon länger, daß mein Lobpreis nicht unbedingt (gute) Musik ist. Das letzte Mal krallte ich mir die Gitarre der eigentlichen Lobpreisleiterin, die absichtlich „Lücken gelassen“ hat, damit so jemand wie ich auch mal trällern darf (oder so), und klampfte drauflos, ohne vorher groß geübt zu haben. Ich weiß nicht, wie schief es klang, aber ich meine, es war ehrlich und kam daher von Herzen. Das strahlt dann auch aus und viele, ob alt oder jung, sangen mit und freuten sich daran. Das war nicht bei den Jesus Freaks in einem feuchten Keller, sondern in meiner Gemeinde ;-).
Ich hoffe, Storch lyncht mich jetzt nicht, wenn ich einfach mal seine Predigt vom 20. Januar zerpflücke, bzw. nur einen Ausschnitt poste, aber er brachte es ziemlich auf den Punkt:

[audio:http://uli.popps.org/audio/2013-01-20-Storch-Predigt_Ausschnitt-Wahre_Anbetung.mp3]

10 Jahre Maskil

Es war einfach schön, mal wieder in Alzey gewesen zu sein. Ich wurde ja via Facebook zur Party eingeladen. Alzey war für mich gefühlt immer weit weg und vorallem größer, ales eigentlich ist (ein bischen größer als Ober-Ramstadt). Egal, wir fuhren mal dahin.

Maskil, die vielleicht letzte Jesus Freaks Band, die eine CD rausgebracht hat, feierte ihr 10jähriges bestehen. Johannes, der Sänger, hatte außerdem noch Geburtstag. Ob er nun 39, 34 oder 29a-f geworden ist, weiß ich nicht, ist auch egal. Doch man merkte schon, daß die Jesus Freaks von früher heute gesetzter sind, was nicht unbedingt schlecht ist. Man hat jetzt eben Kinder und damit ist die Verantwortung anders gelagert. Johannes nahm mir das Wort aus dem Mund, als er sagte, daß man heute eben nicht mehr das leisten kann wie vor 10 Jahren und ohne Kinder. Die sprangen dann auch munter im Keller der Stadtmission herum.

Dennoch war ein Regiotreffen Süd-West angedacht (hä? Wurde die Region nicht irgendwann 2006 eingestampft? :D), woraus dann eben die Geburtstagsparty wurde. Schön wars allemal, man sah viele alte Gesichter wieder und hatte oft Schwierigkeiten, Namen darunter zu kriegen. Manche erkannte ich aber sofort 😉

Christine sagte dann auch passend zu mir: „Du bist ein Freaksgesicht, aber ich kenn deinen Namen nicht mehr“ – Ich hätte sie vom Gesicht her nichtmal freakig eingeordnet. Jo, und so erzählten wir uns, was so passiert ist. Alles geht in Arsch. Auch die Jesus Freaks Gruppen. Nur der Glaube an Jesus nicht ;-).

[audio:2012-12-Maskil-Wunder.mp3]

Für uns war es schön, die Band zu hören, den Lobpreis, mit dem ich persönlich einfach weit mehr anfangen kann als mit der weichgespülten Lobpreismarschmusik (so empfinde ich das einfach, ist nicht böse gemeint!), die in (freien) Gemeinden so gespielt wird. Es ist einfach eine andere Kultur, die mich geprägt hat. Als ich neulich zum Gebetstag „Lobe den Herrn“ von Obadja geklampft und gesungen habe, fanden es alle gut, immerhin! 🙂 Ich finde es einfach schade, daß Maskil so unbekannt sind, gut sind sie allemal! Mal sehn, vielleicht klampfe ich ja in meiner Gemeinde ein paar Lieder von ihnen, wenn sie mich lassen *harhar*.

Der Heilige Geist und Gemeinde

Hin und wieder denke ich an „die gute alte Zeit“ und daran, wie es damals bei den Freaks so war (jaja, ich weiß schon, die Vergangenheit malt immer mit bunteren Farben.. ;-)) . Neulich jedoch, als ich eine Predigt von Gert Hoinle hörte, klickerte es, nein, es machte mir etwas klar, was ich schon länger unterschwellig wußte. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie Claudia zu uns gestoßen ist und sich total wunderte, wie sehr wir uns alle doch mögen würden. Das war in einer Zeit, in der, wie ich heute denke, der Hl. Geist stark am Wirken war. Und wie das bei einer Gruppe voller unterschiedlicher Menschen ist, schwenkte das sehr schnell um. Schon 2 Wochen später schlug einer den anderen krankenhausreif und ein Mädchen wollte sich vom Götheturm in Frankfurt stürzen, nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. Das hatte mit dem Hl. Geist nichts mehr zu tun. Aber zurück zu dem, was Gert Hoinle sagte. Er meinte, jedenfalls habe ich das so verstanden, daß der Heilige Geist die Menschen in der Gemeinde gegenseitig achten, mindestens aber ertragen läßt. Zweifelsohne war das bei so manchen Charaktären bei den Freaks damals eine Herausforderung. Der Heilige Geist wird in der Bibel als „Windhauch“ bezeichnet, also etwas, was man an sich über weite Strecken kaum bis garnicht spürt und schnell weg ist. Ich würde sogar sagen, daß man den Heiligen Geist durch Egoismus schnell vertreiben kann, bzw. er macht dem Egoismus platz, weil Gott jeden Menschen(willen) respektiert und sich eben nicht aufzwängt.Wir hatten weitere 2 Wochen nach den negativen Geschehnissen ein Treffen, an dem wir doch um sowas wie einheitliche Punkte gerungen haben. Heraus kam das Leitbild und ich denke bis heute, daß es gut war, daß alle, wirklich alle am Ende damit einverstanden waren, auch an diesem Sonntag Nachmittag auch das letzte Komma verbal ausgefochten wurde. Am Ende stand es jedenfalls und wir konnten uns danach wieder wichtigerem, nämlich Jesus (*haha*!) zuwenden.

In einer Gemeinde kann, denke ich, der Heilige Geist „von unten“ (von den normalem Menschen, die dorthingehen), aber auch „von oben“, eben von der Leitung, verdrängt oder „verscheucht“ werden. Von unten findet das meist durch kleinere bis größere Grabenkämpfe unter den Leuten statt. X kann Y nicht leiden, weil Y zu Z etwas verletzendes gesagt hat, was Y vielleicht ganz anders gemeint hat, was aber X nicht weiß. Kindergarten eben. Als Leiter haben wir mindestens ein Mal, daran erinnere ich mich noch sehr genau, für die Gruppe (Gemeinde) gebetet, daß sie eben nicht durch solche Dinge auseinanderfliegt. Wir selbst sahen uns als Leiter da voll überfordert. Doch Gott wirkte prompt und viele Leute taten daraufhin Buße, baten um Vergebung und es kam zu einem Ruck in der Gruppe. Ich denke, als Leiter sollte man genau so mit ähnlichen Problemen umgehen.Freilich darf man auch einzelne ermahnen, doch mal sollte nicht vergessen, daß das griechische Wort für „Ermahnung“ gleichtzeitig auch dasselbe Wort für „Auferbauung“ ist! Wer also in Liebe und damit sozusagen mit dem Heiligen Geist ermaht, sollte bemüht sein, auch aufzuerbauen, was oft eine heroische Aufgabe ist, dann mal ganz ehrlich: Als Leiter könnte man den einen oder andern grad an die Wand klatschen und nach allem möglichen, außer in Liebe ihm (vermeintliche) Vernunft eintrichtern. Geduld ist da also angesagt und ich kann verstehen, daß man als Leiter das eine oder andere Mal die Geduld verliert. Dann muß man als Leiter Buße tun.
Den Heiligen Geist „von oben verdrängen“ heißt, eine augenscheinlich chaotische Gruppe durch Regeln zu zügeln. Man versucht also, Regeln zu etablieren, um „Sünde“ einzudämmen, ohne den Heiligen Geist danach zu fragen. Das fängt oft damit an, daß man eine vermeintlich gute Idee entwickelt und diese dann – im Nachhinein – versucht von Gott absegnen zu lassen, ohne ernsthaft nachzufragen, ob das eine gute Idee ist. Hier gilt: „Das Gegenteil von ‚gut‘ ist ‚gut gemeint'“. Man kann eine noch so gute Idee haben und sie noch so gut oder wichtig finden – man muß alles Gott hinlegen (können). Tut man es nicht, beginnt man, sich zu verrennen und ignoriert eklatante Probleme (die aufzuzählen erspare ich mir jetzt) – bei den Freaks führte das über schwerwiegende Verletzungen bis hin zum Zusammenbruch. Vorausgegangen ist jedoch das Verschwinden des Heiligen Geistes, der, so sehe ich das heute, durch Regeln zu ersetzen versucht wurde. Ohne Heiligen Geist war es eigentlich nur logisch, daß die Gruppe sich auflösen würde. Es ging über Monate nicht mehr um Jesus, nicht mehr um Gemeinsamkeiten sondern nur noch gegen dieses Regelwerk (=Anleitung dafür, wie man _nicht_ Gemeinde baut), das übrigens meiner Meinung nach in einigen Punkten im Widerspruch zum einheitlich ausgefochtenem Leitbild stand.
Sicher sagt die Bibel vieles über Verhaltensweisen aus, Paulus sagt sehr viel, was man als Christ tun und lassen sollte und ja, irgendwo setzt er da auch Maßstäbe. Dennoch sehe ich deutlich einen Zusammenhang zwischen dem Heiligen Geist und dem, was eine Gruppe oder Gemeinde zusammenhält. Gerade bei den Jesus Freaks, die aus den verschiedensten Hintergründen kommen funktioniert ein „Kit aus einheitlichen Regeln“ nicht, dazu waren wir damals zumindest viel zu unterschiedlich. Anders ist es vielleicht in alt eingesessenen Gemeinden, deren Mitglieder schon in den Gemeinden aufgewachsen sind, die mit den Statuten großwurden und sie annahmen. Da ist dann der Unterschied zu einer alteingesessenen katholischen Kirchgemeinde vielleicht garnicht mehr so groß, wie man denkt, man hat seine Gemeinsamkeiten weniger in dem (freien) Glauben an Jesus, sondern mehr darin, wie man ihn in der Gemeinde auslebt. Man übt also mehr Religion als Glaube aus und „verscheucht“ so den Heiligen Geist. Die Folge: Eine Gemeinde stirbt, sie kriegt es nur nicht mit. Das empfinde ich noch schlimmer als ein Zusammenbruch und Auflösen einer Gemeinde.
Umso mehr bin ich froh, heute in einer Gemeinde zu sein, deren Mitglieder aus unterschiedlichen Hintergründen kommen und deren Leiter sehr gut damit umgehen. Jedenfalls fühlt es sich so an. Am Aufbau der Gemeinde wirkten nicht zuletzt Menschen mit, die nicht dem Gemeindebund angehören. Es zählt der Glaube an Jesus allein und das finde ich gut und wichtig! Man ist offen für alles und wenn ich endlich mal wieder (nach Hausbauarbeiten und Kinder) zum Luftholen komme, bin ich zu jeder „Schandtat“ bereit *grinz*.

Kulturell oder doch geistlich?

Heute ist Reformationstag. Da ich katholisch aufgewachsen bin, hat mich der 31.10. eigentlich nie interessiert. Als Katholik geht man am 1.11., zu „Allerheiligen“, auf den Friedhof, um für den toten Opa, Oma, die Eltern oder sonstwen zu beten. Also, genauergesagt, einen Rosenkranz herunterzuleiern (Ich war sogar Ministrant, fand das Rosenkranzgedöhns schon immer suspekt bis blödsinnig und wenn ich als Ministrant mal vorbeten mußte, dann tat ich das provokativ schnell. Naja, fertigwerden wollte ich mit dem Unfug natürlich auch schnellstmöglich. Mit 17 Minuten für einen Rosenkranz halte ich vielleicht heute noch den Rekord in Langendorf *grinz*).
Als ich mich 1995 bekehrte, war für mich spätestens klar, daß ich am 1.11. sicherlich nicht auf den Friedhof gehen werde (mal ehrlich, was soll ich da?). Für mich war der kulturelle/geistliche Kampf also immer zwischen Rosenkranz oder nix.
1990 feierten wir jedoch erstmals Halloween Helloween, weil wir einfach einen Grund suchten, mal wieder eine Party zu schmeißen und wir damals alle emsige Helloween-Fans waren. Da auch die Deutsche Metalband den Kürbis als Maskottchen hat, stellten wir welche in unseren damaligen „Jugendräumen“ auf. Wir feierten Helloween, ohne süßes oder saures, sondern mit Bier und vorallem „Glühmost“, einem Punsch, auf dem ich nach Wunsch (und Aufpreis) nen Schuß Wodka obendraufkippte. Geistlich dachten wir garnicht daran, wir hatten Spaß, typisch für den Zeitgeist der 90er Jahre. Kulturell gesehen feierten wir etwas, was es bis dahin noch garnicht gab.
Sicher, geistlich gesehen ist der Schmarrn um Halloween (diesmal mit „a“) natürlich Schwachfug: Irgendwelche Geister mit Monstermasken aus- oder umtreiben ist für mich als Christ einfach nicht drin, also, ich möchte nicht mit Geistern rumexperimentieren. Daß die Kinder, die das heute tun, auch nicht daran denken und nur ihren Spaß haben wollen, ist halt so. Man muß aber nicht unbedingt dabei mitmachen. Genau vor dieser „Herausforderung“ stehen wir nun: In der Nachbarschaft wurde schon angekündigt, daß Kinder zum Süßigkeiteneinsammeln geschickt werden – wie damit umgehen?
Mein Nachbar ist in Kanada aufgewachsen, für ihn ist das gar kein Problem, für ihn gehört Halloween einfach dazu, auch für die US-Familie (mit 4 Kindern) in unserer Gemeinde ist das kein Problem: Die feiern sogar mit. Und mal ehrlich, in Deutschland feiern wir Fasching, was nun auch nicht wirklich besser ist, wogegen aber keiner etwas sagt.
Für mich ist es erstmal ein Kulturelles Problem, das nun zwischen Reformationstag und Halloween „ausgetragen“ wird. Reformationstag war für mich nie ein Thema, aber gehe ich tiefer, ist das natürlich Blödsinn: Ohne Martin Luther würde man in Deutschland vielleicht immernoch zu 100% (naja, ich übertreibe…) in ausschließlich kath. Gottesdiensten sitzen und die Kirche würde auf Latein abgehelten werden. Es gäbe vielleicht keine einzige Deutsche Übersetzung der Bibel und ich wäre daher – vermutlich – 1995 nicht zum Glauben gekommen. Wie gesagt, das ist vielleicht etwas übertrieben ;-).
In unserer Gemeinde gab es am Sonntag Schilder zu mitnehmen Auf denen steht:

„Halloween steht nicht in unserem Kalender. Einige finden das süß, andere werden deswegen sauer. Ihr könnt am Reformationstag gerne bei uns klingeln! Es gibt auch was Süßes! Und vielleicht wollt ihr auch wissen, was ‚Reformationstag‘ ist?“

Aus Gottes Hand – in Gottes Hand

Nach langer Krankheit ist meine Mutter gestern Morgen gegen 6:30Uhr gestorben. Für mich ist das nicht so schlimm, wie es sich anhört, sie hatte sich in den 90ern für Jesus entschieden, von daher weiß ich, wo sie hingeht. Ein Vorteil von einer langen Krankheit zuvor ist eben auch, daß man sich lange daran gewöhnen kann, daß sie sterben wird, es überrascht einen nicht, auch wenn es am Ende überraschend schnell ging.
Gestern suchten wir einen Spruch für den Krank am Grab. Es war komischerweise überwiegend eine lustige Runde, mein Bruder machte den Vorschlag „Top Mama, gerne wieder!“, mein Vater suchte Bilder fürs Sterbebild heraus, wobei er dankbare Worte fand – meine Eltern waren 45 Jahre zusammen, davon 42 Jahre verheiratet. Dankbar bin ich für die 38 Jahre, die sie meine Mutter war und mich letztlich doch an vielen Punkten zu dem geprägt hat, was ich heute bin.

Heute habe ich ein paar Bilder für eine Art Diashow herausgesucht, die beim „Dröasdl“ abgespielt werden soll.
Meine Mutter wurde 64 Jahre alt. Immerhin hat sie noch ihre 2 Enkel erlebt und sich daran freuen können.

Machs gut, Mama, cu later.

P.S.: Die Trauerfeier (komisches Wort, btw..) findet am Dienstag, den 4. September um 13:30Uhr bei gemeldeten sonnigen 25°C in Langendorf auf dem Friedhof statt.

Sind alle Veganer so drauf?

Ich kenne seit ein paar Jahren ein paar vereinzelte Veganer. Und es werden mehr. Und je mehr es werden, desto mehr bekomme ich das Gefühl, daß das Veganerdasein zu einer Art (Ersatz)Religion geworden ist. Ursprünglich eher eine politische Einstellung, scheint es mehr und mehr zu einer „Mission“ zu werden, nach dem Motto: „Wären alle Veganer, hätten wir keine Probleme mehr.“ (überspitzt ausgedrückt!)
Hin und wieder kriege ich seltsame Posts auf dem Fratzenbuch mit, daß Milch angeblich Calcium den Knochen entzieht statt daß das Milchcalcium die Knochen stärkt. „Wissenschaftlich erwiesen“, angeblich. Es scheint gerade so, als sollen wir alle zu Veganern Missioniert werden.
Gerade habe ich einen Artikel gelesen, der genau das nochmal unterstreicht. Seltsame Welt…
Die (Er)Lösung liegt nicht in einer Ideologie, nicht in einer Religion, sie liegt in Jesus Christus.