Verschlüsselung und die Union

Immerwieder bekomme ich als Antwort, wenn ich auf Veschlüsselung dränge, „wenn die ranwollen, dann kommen die da auch ran, mach dir doch nix vor.“ Nun, offensichtlich ist es doch nicht so einfach, wie kürzlich unser Innenminister verlauten ließ, wenn auch nur zwischen den Zeilen: Er fordert, daß jeder, der verschlüsselt, den Schlüssel zum Entschlüsseln einer Behörde hinterlegt, übrigens genauso, wie es Herr Cameron, Premier der Briten, fordert. Es heißt außerdem, daß seit den Snowden-Enthüllungen mehr verschlüsselt wird, und so die Geheimdienste garnicht mehr an die Terrordaten herankämen. Ja, die Amerikaner (ich glaube CIA) behaupten sogar, daß Verschlüsselung Menschenleben kosten würde.

Nun muß man sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Es wird mehr verschlüsselt, weil die Geheimdienste – außer jeglicher demokratischer Kontrolle – Mist gebaut haben. Und die Geheimdienste jammern, daß nun mehr verschlüsselt wird und fordern deshalb, daß sie alles wieder entschlüsseln können und der Benutzer dazu eben seine digitalen Schlüssel hergeben muß.

Ähm. Gehts noch? Soll ich auch gleich meinen Haustürschlüssel mitabgeben, damit die Polizei ohne Vorwarnung in mein Haus können, weil ich ja im Keller (ja, ich habe einen!) Bomben basteln könnte? Was ist dann, analog, mit dem Postgeheimnis? Soll das auch aufgehoben werden?

Ich darf Sie, jegliche Politiker, die in der Regierung bzw. deren Partien sitzen, daran erinnern, daß wir ein Grundgesetz haben. Daraus zitiere ich Artikel 10:

„(1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.

(2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden. Dient die Beschränkung dem Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung oder des Bestandes oder der Sicherung des Bundes oder eines Landes, so kann das Gesetz bestimmen, daß sie dem Betroffenen nicht mitgeteilt wird und daß an die Stelle des Rechtsweges die Nachprüfung durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane tritt.“

Im Klartext, liebe Politiker, heißt das, daß ihr erstmal (ich duze mal, weil es mir vorkommt als würde ich mit störrischen Kindern sprechen!) eure Finger davon lassen sollt. Und wenn ihr daran Hand anlegt, dann nur, wenn die „freiheitlich demokratische Grundordnung oder der Bestand oder die Sicherung des Bundes oder eines Landes“ geschützt werden soll. Das kann man, meiner Meinung nach, nicht mit diversen Attentaten im Ausland begründet sein. Wenn ihr nun von jedem alles entschlüsseln wollt, also jeden Brief (E-Mail), jeden Chat, Telefonat, etc. pp. von jedem Bürger unseres Landes einsehen oder -hören wollt, dann verstößt ihr eindeutig gegen Artikel 10 GG, denn dann stellt ihr jeden Bürger unter Generalverdacht, was dieser Passus so garnicht hergibt. Nein, ich gehe weiter: Wenn ihr das so wollt und versucht, durchzusetzen, ist DADURCH die freiheitlich demokratische Grundordnung gefährdet, weil im Grunde nicht mehr vorhanden. Warum?

Wenn der Staat überall mithört, muß jeder Bürger dann aufpassen, was er sagt, was er e-mailt, schreibt (Post), etc, denn es könnte ja auf ihn zurückfallen. Aus Angst vor etwaigen Repressalien seitens der Regierung (die ja zu allem Zugang hat), oder regierungs“nahen“ Menschen, wie diverse Chefs die in eben der Regierungspartei sind und wissen wollen, ob und wer in der Belegschaft aufmuckt. Nur so als Beispiel. Man kann ahnen, wohin das führt: Zur vollständigen Abschaffung jeglichen Pluralismus und Freiheit und damit zur Vernichtung der Demokratie in unserem Lande.

Die meisten werden denken, daß es sie nicht betrifft, weil sie ja (einigermaßen) angepaßt leben und die paar Übertretungen wird Papa Staat schon verzeihen, denn dies und das macht ja „jeder“. Vielleicht so, wie viele in der DDR lebten (ich kann es nicht wirklich beurteilen, ich lebte nicht in der DDR). In der DDR waren es aber diejenigen, die aufmuckten, die sich konspirativ trafen, die – letztlich – die DDR zum Einsturz brachten. Aber ganz ehrlich – ich will hier keine DDR haben! Ich will hier demokratische Grundsätze haben, ohne wenn und aber. Dazu brauchen wir erstens eine Kontrolle derjenigen, die „uns“ kontrollieren wollen und zweitens weiterhin die Erlaubnis, zu verschlüsseln.

(Ich Sieze wieder) Frau Bär, Sie haben mir gesagt, daß die Bevölkerung umfassend zur NSA-Affaire aufgeklärt werden muß. Ich bin vom NSA-Untersuchungsausschuß mehr als enttäuscht. Ihre Fraktion scheint, so wie ich das lese, dabei massiv zu behindern, statt aufzuklären. Setzen Sie sich persönlich dafür ein und riskieren Sie dafür notfalls „ihren Kopf“, statt sich dabei im Hintergrund zu halten (wie ich das so mitkriege, was natürlich auch falsch sein kann). Fakt ist, daß die NSA und der BND das Grundgesetz auf Deutschem Boden verletzt haben, Fakt ist, daß es dafür Verantwortliche gibt und ich will die Namen genannt haben. Ich fordere eine Verurteilung derjenigen, und zwar alle bis zum Chef, die davon wußten, es veranlaßten und/oder es zuließen. Dass nun – offensichlicht – eben die Geheimdienste, grundgesetzwidrig handelten, (erneut) offenbar Einfluß (warum sonst sollte unser Innenminister so etwas sagen?) auf die Politik nehmen (können), erschüttert mich und läßt mich zunehmend an der Demokratiefreundlichkeit all unserer verantwortlichen Politiker zweifeln, vor allem in der Unionsfraktion. Ich will an der Stelle anmerken, daß wir noch den Artikel 20 im GG haben.

Manuel Jannis Popp

Am Ende gings dann doch ganz schnell und er kam heute Morgen um 3:10 zur Welt. Es verlief dann auch alles gut, es ist alles dran, was dran sein soll und auch nichts zuviel, was nicht hingehört. Auch die Mama ist wohlauf.
Technische Daten: 4080g / 54cm Länge / 36cm Kopfumfang.

DCIM100MEDIA

Die Union, speziell die CSU …..

Nunja, wie soll ich es sagen, sie erinnert mich irgendwie an meine kleine Tochter, vorallem, als sie noch jünger war. Also meine Tochter, nicht die Union.
Meine Tochter faßt ein Ziel ins Auge und darauf wird dann zugehalten, koste, was es wolle. Anders als manch anderes Kind steckt sie nicht vorher ab, was passiert, wenn sie diverse Grenzen überschreitet, sie testet es vorher nicht aus.
Bei der Union, speziell der CSU, ist es die Vorratsdatenspeicherung (VDS). Sie will das unbedingt haben, wie ein kleines Kind am Quängelregal eines Supermarktes. Teile der Wähler aber vorallem das Verfassungsgericht sagen dann „nein“ dazu und das kleine Kind schmollt. Es denkt sich neue Strategien aus, egal, wie unsinnig sie ist. Da werden wirklich hanebüchene „Argumente“ ins Feld geführt, die, betrachtet man sie genauer, eigentlich genau das Gegenteil vom Willen der Union führen müßten. Das Schlimme ist: Weite Teile unseres ach-so-freien „Journalismus“ macht dabei auch noch mit, vorallem dann, wenn sich irgendwelche „sturen Kleinkinder“ aus der Union aus der Deckung wagen und mal wieder Stammtischtiraden aus ihren Sprechblasen über uns entleeren (wollen). Ich bin dabei manchmal so erstaunt über die Dummheit, die aus diesen Sprechblasen quillt, daß mein Mund offen stehenbleibt. Ich denke dann immer „das kann doch nicht ernstgemeint sein!“ – doch weit gefehlt: Es ist ernst.
Nun zum konkreten letzten Fall: Diese Woche wurde Frankreich von einer Reihe Attentaten erschüttert. Das ist schlimm und nicht akzeptabel, keine Frage. Kurz später erschallt aus der CSU der Ruf nach VDS, mit der Begründung, daß das wir uns mit Hilfe einer VDS gegen solche Anschläge schützen können. Blödsinn, Unfug, Lüge: Frankreich hat bereits eine VDS und TROTZDEM kam es zu diesen Anschlägen. Das bedeutet im Umkehrschluß: Eine VDS bringt da nichts.
Wie so oft kann man kleinen Kindern nicht mit Vernunftsdenken kommen. Das Problem nur: Die „sturen kleinen Kinder“ in der CSU sind (mit) an der Macht.
Warum ich darüber schreibe? Weil eine VDS grundgesetzwidrig ist, nichts bringt, außer Einschnitte in meine Freiheit, für die immerhin im letzten Jahrhundert viel Blut vergossen wurde. Warum sollte ich das für etwas hergeben, was überhaupt nichts bringt?

Konsequenzen, die auch mal wehtun (müssen)…

Ab 1.1.2015 sollen mal wieder die AGBs bei Facebook geändert werden. Es sind wohl veränderungen, die einmal mehr deutsches (also nationales) Recht brechen. Ich habe mich nicht weiter damit befaßt, aber doch gelesen. Gelesen habe ich auch ettliche Proteste vieler Facebook-Nutzer. Was bringt das? Genau: NIX! Ich benutze (noch) den Facebook-Dienst, aber überlege nun erstmals, nach fast 5 Jahren wieder auszusteigen. Der Grund liegt einmal mehr in der Selbstherrlichkeit, in der sich ein Konzern über geltendes Recht hinwegsetzt.
Dabei vergessen die Nutzer, ja, genau die Nutzer, die sich so lauthals über den Laden beschweren, daß genau sie diesen Laden so mächtig machen. Ich frage mich an der Stelle immer, daß sie doch einfach Facebook verlassen können. Es gibt schließlich Alternativen. Es gibt sogar eine OpenSource-Alternative: Diaspora. Aber wenn da „keiner“ drauf ist, interessiert das auch keinen. Gefickt eingeschädelte Marktmacht, wie so oft – gerade bei Internetgeschichten. Achso, ja, natürlich, Diaspora ist nicht so bunt und einen Messenger bringt das auch nicht mit (mal ganz abgesehen davon, daß das Messengersystem unter Facebook ein XMPP, also Jabber, ist, das selbst Open Source ist).
Worauf ich rauswill ist: Wer sich bei Facebook wirklich empfindlich bemerkbar machen will, muß Facebook den Rücken kehren. Diese „NänänäihrFacebookarschlöcherdaswillichabernicht“-Meldungen gehen mir auf den Keks. Entweder man nickt ab, was dir vorgesetzt wird, oder man verläßt den Laden, so einfach ist das, jedenfalls für mich. Da von der Politik diese Rechtsbrüche geduldet werden, und Facebook machen kann, was es will, sollte man sich einmal mehr überlegen, ob man diesen Dienst noch benutzt. Aber dazu brauchts Rückrat, dazu brauchts Würde – und die haben die meisten „Ich hab ja eh nix verbergen“-Benutzer sowieso schopn längst an einer (anderen) AGB-Garderobe abgelegt.
Schöne neue Welt. Mal sehen, wie lange ich noch bei Facebook bin.

Pegida, Dagida, dadada…

Seit ein paar Wochen gibt es Massenkundgebungen von bis zu 10000 Leuten, die das Abendland vorm Islam retten wollen, die also gegen eine zunehmende Islamisierung unserer Gesellschaft ist. Haben wir eine Islamisierung? Ja, sicher, es wandern ja viele ein, in den letzten Jahren entstanden sichtbar diverse Moscheen – jedenfalls in Darmstadt.
Die Medien jedoch zeigen unter den Demonstranden die Dumpfbacken, die hohle rechte Sprüche und damit auch ohne Substanz raushauen. Sowas wie „Die Ausländer kriegen unser Geld, unsere Arbeitsplätze“ etc. pp. Es ist natürlich Unsinn, Asylsuchende dürfen garnicht arbeiten und viel Geld haben sie wahrlich nicht. Ganz abgesehen davon, daß viele Flüchtlinge, deren Wohnheime in diesen Tagen (wieder) brennen, vor Terroristen flohen und garnicht aus wirtschaftlichen Gründen in Deutschland sind. Das sind im Grunde Heimatvertriebene, die unsere Unterstützung brauchen – und liebe *-gidas: Viele darunter sind Christen (was viele von euch eben nicht sind)!
Die Politik reagiert einmal mehr verständnislos und will die Menschen auf der Straße in die Rechte Ecke drängen. Sicher, die Initiatoren mögen rechts eingestellt sein, aber die Tatsache, daß ihnen so viele Menschen folgen und auf die Straße gehen zeigt doch, daß eine reale Angst dahintersteckt. Da hat sich offenbar auch einiges angestaut und das sollte man auch ernstnehmen und nicht gleicher hohler Münze „vergelten“, wie es viele Politiker tun.
Ich gebe mal ein Beispiel: Vor ca. 7 Jahren waren wir in Darmstadt-Kanichsein neben dem Arheilger Woog im Biergarten. Da kamen 2 Jungs an, angeblich Asylantenkinder, die warfen Steine auf die Gäste bzw. auf den Biergarten. Die schlugen im Plexiglas einer Abdeckung ein. Der Besitzer meinte, daß er Anzeige erstattete, doch seit Wochen nichts geschehen ist. „Es ist Asylanten, da kann man nichts machen“, meinte er. Die Jungs waren dunkelhäutig und laut Angaben des Wirtes eben Asylantenkinder. Für mich gibt es da 2 Möglichkeiten: 1) Der Staat greift ein und verwarnt die Jungs und damit die ganze Familie hintendran, 2) der Staat bezahlt den Schaden. Es passiert aber genau nichts, der Wirt wurde alleingelassen und war – verstädnlich – wütend. Ich finde, man muß von staatlicher Seite aus eine Handhabe gegen Asylanten haben können, die meinen, sich bei uns aufführen zu können wie die Axt im Walde. Das Beispiel mit den beiden Jungs ist war wohl eher harmlos, auch wenn es gefährlich ist, von Steinen am Kopf getroffen zu werden.
Mein Vorschlag: Jeder, der nach Deutschland kommt, muß sich (in der eigenen Landessprache) mit den Gesetzen, allen voran dem Grundgesetz vertraut machen und bekommt mitgeteilt, daß er bei der 3. Verwarnung rausfliegt, wenn er es bricht, dabei haften Eltern auch für ihre Kinder. Entsprechend müßte man (glaube ich jedenfalls) das Gesetz verändern. Geht aber ein Politiker in diese Richtung, wird er gleich in die rechte Ecke gestellt und als Nazi beschimpft.
Die Politik und Gesellschaft muß zur Kenntnis nehmen, daß bei vielen Menschen – eben auch aus der Mitte – eine Angst da ist. Es ist die Angst vor dem Islam, wie gesagt wird. Die ist sicher AUCH da. Vielmehr ist doch da eine diffuse Angst, die man garnicht recht greifen kann, die sich dort Luft macht. Angst ist oft ein schlechter Ratgeber.
Zum Islam selbst muß ich feststellen, daß sich zu wenig muslimische Gruppen in Deutschland vor dem Islam-Terror distanzieren. Es wurde bisher von einem Tag berichtet, an dem in Deutschland von Muslimen, die gegen den Islam-Terror auf die Straße gingen, berichtet. Danach kam nichts mehr. Das wirft unterschwellig die Frage auf, ob die Moslems, die vordergründing gegen den Terror sind, insgeheim doch damit sympathisieren? Ich weiß es nicht, ich kann nur sagen, daß es sich genau so anfühlt (wobei ich meinen Gefühlen selten vertraue). Ob es an den Medien liegt, die einfach nicht davon berichten, weiß ich auch nicht, ausschließen würde ich das nicht.
Ich unterstreiche nochmal: Ich bin dafür, daß wir Flüchtlinge aufnehmen, aber wir haben ein Grundgesetz, dem sich alle Menschen, die in unserem Land leben, unterordnen müssen. Und das muß – eben auch mit Konsequenzen – klar sein! Ich will hier nämlich keine Zustände haben, wie sie zB in Saudi-Arabien (Scharia) sind.
Und nein, ich bin nicht „Pro-Pekidadadings“, genausowenig, wie ich „Pro-Putin“, bin, ich versuche nur, die Menschen zu verstehen und ernstzunehmen. Wer das in der Politik nicht versucht, oder gar unfähig dazu ist, der hat in der Politik nichts, aber auch garnichts verloren.
Den Pekidadadadings-Leuten möchte ich eines zurufen: Habt keine Angst. Wer unter euch Christ ist, schon garnicht. Jesus erweckt gerade die muslimische Welt, es bekehren sich Imame, denen Jesus erscheint. Viele Menschen bekehren sich zu Jesus und finden endlich das, wonach sie ihr Leben lang suchten. Wenn ihr schon ein „Christlies Abendland“ propagiert, dann solltet ihr dafür sein, daß Christen aus der arabischen Welt bei uns Zuflucht finden! Denn das muß doch jedem Klar sein: Wer sich in Arabien vom Islam zu Jesus bekehrt, der ist „vogelfrei“, also „zum Abschuß freigegeben“.

Für die Jugend der EFG-Ober-Ramstadt ;-)

Es gibt – vereinfacht – in der Welt der Software 2 Welten: Die Freie und die Propitäre. Frei bedeutet: Man kann den Quellcode einsehen und es kostet nichts. Dazu gehören der Firefox und Open-, bzw. LibreOffice.
Unfrei bedeutet, daß jemand anders seine Hand auf der Software hat, die man oft auch „kostenfrei“ benutzen darf. Wobei „kostenfrei“ da stets mit Vorsicht zu genießen ist – letztendlich wollen, nein müssen irgendwelche Leute ja damit Geld verdienen und wenn schon nicht direkt, dann eben indirekt, macht euch da mal nichts vor. Indirekt bedeutet zB das Ausspähen eurer Kontaktliste, Adressen sind nämlich für Werbefirmen blankes Geld wert. „Na und“, werdet ihr denken, „sollen sie doch. Ich hab ja nichts zu verbergen.“ Das mag euch nicht jucken, mich jedoch schon: Für mich ist es eine Sache der Würde. Wenn jeder Konzern in meinen Daten herumschnüffeln darf, dann habe ich sie irgendwo abgegeben. Dazu kommt noch, daß sich die propitäre Welt ständig verändert. Was heute noch gängig ist, kann morgen schon weg vom Fenster sein.
Ich erlebe das mit ICQ. Vor Jahren war das „in“, heute ist es der Versenkung verschwunden. Zwar kann man es noch benutzen, aber es benutzt keiner mehr. Dasselbe mit Yahoo etc. pp. Dasselbe wird über kurz oder lang auch mit Whatsapp, Threema und wie sie alle heißen passieren. Es wird neues kommen – und gehen. Da kann man mitmachen, ständig wechseln, oder eben auch bei einem Standard bleiben. Und noch etwas: Alle propitären Messengersysteme (Whatsapp, Threema, ICQ, Yahoo…) haben genau und nur EINEN Server, über den ALLES läuft. Email und Jabber haben ein ganzes und großes Netz an Servern, die miteinander kommunizieren – dadurch sinkt deutlich die Störanfälligkeit.
Ich benutze auch propitäre Dienste (Facebook und Telegram), aber ich benutze sie mit freier Software (Pidgin). Ich habe kein Android- iOS- oder gar Windummphonegerät, auf dem ich zB Whatsapp installieren könnte – und selbst wenn ich eines hätte – ich würde es garnicht wollen. Warum? Weil meine Würde schon per Grundgesetz unantastbar ist.
E-Mail ist ein Standard, der plattformunabhängig und frei ist. Jedes Smartphone hat ein E-Mail-Programm. Benutzt es. 😉 Es gibt für jede Plattform auch Jabber-Clients: Chatsecure (iOS/Android), Xabber (Android), Pidgin (Windows/Linux), Adium (MacOS), IM+ (Windows Phone/Android)

Jolla – Erste Eindrücke

Nachdem Nokia von Micro$oft aufgekauft wurde, das Nokia N9 (MeeGo/Linux) innerhalb der Garantiezeit kaputtging und dieses dann OHNE RÜCKSPRACHE von M$ gegen ein Lumia 820 getauscht wurde (das ich schnellstmöglich vertickt habe), legte ich meiner Frau also den Nokia-N9-Nachfolger Jolla zu.
Das Gerät ist augenscheinlich nichts besonderes, es ist, meine ich, hardwaremäßig mit einem Samsung Galaxy S2 vergleichbar. Dennoch wollte ich keinen Androiden, da mir Android einfach zu wackelig daherkommt (die Grenze zwischen Administrator und User ist dort meiner Meinung nach ziemlich verschwommen).
Auf dem ersten Blick merkte ich, daß es für das Sailfish-OS noch weniger Apps gibt wie für das Nokia N9. Wichtig war mir das Synchronisieren mit der eigenen OwnCloud auf meinem Heimserver. Es gab schon für das N9 ein Kommandozeilentool namens „Syncevolution“, das auch einigermaßen Tat, doch fing es eines Tages an, Blödsinn zu machen, so wurden Termine einfach mal gelöscht. Ich dachte, es läge am (doch dann recht betagten) Kommandozeilen tool, doch genau dieser Fehler setzte sich beim Jolla fort. Ich stieß auf den Hinweis, daß OwnCloud in Verbindung mit Sqlite3 bei höherem Datenvolumen anfängt, Unfug zu machen, also legte ich die OwnCloud-Datenbank auf einen MySQL-Server, so, wie es OwnCloud auch empfielt. Seitdem geht es wunderbar, SyncEvolution macht alles so, wie es soll.
Man findet fürs Sailfish noch so allerhand nützliche (native) Apps, manches fehlt mir jedoch. Da wir im Januar unser 3. Kind bekommen, wäre eine BabyPhone-App, wie fürs N9 schon gut, immerhin habe ich mir dessen Quellcode heruntergeladen. Angeblich wäre das Portieren aufs Sailfish nicht so schwer, da sich beide Systeme doch ähnlich sind.
Es fehlen auch die (Nokia-)Offline-Karten, aber man kann die Android-App dafür wohl installieren und nutzen. Android-Apps laufen in einer „Sandbox“ (sehr gut! da gehören sie auch hin :D!).
Wie beim N9 muß ich jedoch beim Jolla feststellen: Weniger ist mehr! So gibt es zB für Android gefühlte zig Apps, mit denen man ein XBMC (Rasbmc) fernsteuern kann. Alle Androidenapps, die ich ausprobierte, waren jedoch umständlich, so mußte man bei jeder die IP-Adresse des XBMC-Gerätes per Hand eingeben. Die passende Jolla-App findet es ganz alleine und man kann sofort und intuitiv loslegen. Man findet noch ne App für die Bahn (huch?!), Wikipedia, die Bibel (inkl. Volxbibel :D), Taschenrechner und mehr. Aber viele Apps sind es nicht. Man merkt, daß die Jolla-Entwickler an einer Vielzahl von Apps arbeiten, und dabei eben auch von ettlichen „freien Programmieren“ unterstützt werden, ähnlich, wie es beim N9 auch schon war. Kalender, Emailprogramm, Kontakte, Jabber (inkl. Facebook) funktionieren „out of the box“. Messengermäßig wird wohl emsig an einer Telegram-Implementierung gearbeitet, der Sailfish-Whatsapp-Messenger wurde von Whatsapp gesperrt, so, wie meine Whatsapp-Pidgin-Implementierung geperrt wurde (Whatsapp möchte, daß deren Dienst ausschließlich mit der eigenen und nicht mit eigengestrikter Software genutzt wird), aber Whatsapp paßt auch nicht wirklich zur Jolla-Philosophie ;-).
Die Jolla-Philosophie dagegen gefällt mir: Einfach, aber funktional und vorallem offen, das macht es übersichtlich. Aber: Es ist dennoch in gewisser Weise ein „Bastelphon“, mir gefällt sowas zu administrieren, und das, was fehlt, kann man per Yandex-Appstore (Android) wenigens annähernd komplettieren.

Fragen zur Cloud

Warum werden Clouds ausgebaut, wo doch die lokalen Speichermedien immer billiger und schneller werden?
Warum nehmen die Leute es einfach so hin, daß sie teilweise in die Cloud gedrängt oder gezwungen werden?
Warum motzen viele über neue Funkmasten und benutzen zeitgleich mit ihrem Mobilgerät Clouds?
Warum kommen überhaupt gerade jetzt Clouds so auf, und sind im Kommen, wo doch klar ist, daß gerade in der Cloud alles für NSA&Co lesbar ist?
Tun die Menschen das freiwillig, oder werden sie dazu gedrängt oder gar gezwungen? Und wenn ja: Warum lassen sie sich das gefallen?
Hinterfragt das keiner? Merkt dabei niemand, daß er seine Würde an irgendeiner Konzerngarderobe abgegeben hat? Und wenn doch: Warum ist es ihm egal?

Wie sich der Kapitalismus selbst widerlegt

In der Schule lernte ich, daß der Kapitalismus gut ist, weil dort ein Wettbewerb stattfindet. Wir  haben dabei oft die marode DDR bzw. den maroden Ostblock vor Augen geführt bekommen. Sicher, der Sozialismus hat den Haken darin, anzunehmen, daß der Mensch von sich aus gut (arbeitswillig) ist, was ich für falsch halte.

Doch ist der Kapitalismus so viel besser? Ich beobachte, daß nicht der Wettbewerb in den einzelnen Disziplinen fair stattfindet, sondern, daß die vermeintlich „größeren“ die „kleineren“ fressen und danach von der Bildfläche verschwinden lassen. Im Grunde führt sich in meinen Augen damit der Kapitalismus ad absurdum, weil er den ach-so-wichtigen Wettbewerb verhindert: Man kauft einfach die Konkurrenz auf und macht die platt. Das war schon 1990 so, als Osram die DDR-Firma „Narva“ aufkaufte. Narve produzierte damals Glühbirnen, die ein Vielfaches der Lebensdauer einer Osram-Glühbirne hatte – sie war also besser, deren Produktion wurde aber eingestampft und der Kunde mußte weiterhin die Osram-Lampen mit kurzen Lebensdauern kaufen. Warum die Narva-Lampen länger hielten? Weil im Sozialismus geplante Obsoleszenz blödsinnig, weil resourcenfressend war.

Ich stelle also nüchtern fest, daß vorallem große Firmen den Wettbewerb meiden, indem sie Konkurrenz aufkaufen und sie damit aus dem Weg räumen. Bei Banken sagt man irgendwann, daß sie „too big to fail“ sind, also, da werden sie noch vom Steuerzahler finanziert. Toll. Bei großen Firmen ist es so, daß man am Arsch ist, wenn man sein Recht einklagen will. Geld bringt macht, bis ins Gericht.

Die Handelsabkommen TTIP, CETA und wie sie alle heißen, tun dabei ihr übriges: Die Macht großer Konzerne wird gestärkt und unsere Politiker behaupten, es wäre gut fürs Volk. Dabei ist doch eines glasklar: Konzerne wollen nur unser bestes: Unser Geld. Sonst nichts. Es geht immer um Gewinnmaximierung, egal, was es kostet, egal, ob es einzelne Kunden kostet. Auch hier geht es um den Aus- oder Aufbau von Machtstrukturen, um noch mehr Geld herauszupressen – und um Wettbewerb so weit wie möglich einzudämmen. Und hey, die EU ist empfänglich dafür und entwirft immerneue Bestimmungen, um Wettbewerb einzudämmen, wie ich schonmal am Beispiel von Metzgereibetrieben beschrieben habe.

Wenn also irgendwann kaum bis gar kein Wettbewerb mehr stattfindet, und darauf laufen wir zu, haben wir wieder Strukturen ähnlich des Sozialismus: Kein Wettbewerb, Zentralistische Machthaber (in dem Fall Konzerne). Abweichend vom Sozialismus haben wir dann viele viele Hartz4-Empfänger, die man als „Verfügungsmasse“ einsetzen kann, zu Dumpinglöhnen.

Was wir brauchen ist ein echter, freier Wettbewerb und kein (konzern-)gelenkter. Bis dahin ist der Kapitalismus die immer mehr ungezügelte Macht des Geldes. Und ja, Highlund, ich muß das Buch endlich mal lesen und ich rege mich im Grunde auch garnicht darüber auf. 😉

Sprüche 25,5 – Lose Gedanken ;-)

Heute hörte ich im ERF einen kurzen Beitrag über Sprüche 25,5. Dort heißt es „Man entferne den Gottlosen vom König, so steht sein Thron fest durch Gerechtigkeit.“ (Elberfelder Übersetzung). Die Sprüche hat König Salomon aufgeschrieben. Das war also keine Demokratie, sondern eine Diktatur. Ich finde, Diktatur ist nicht das schlechteste, sofern der, der regiert, nicht gottlos ist. Jeder, der ein Land führt, hat Berater, ich denke, keiner kann selbst bis in alle Einzelheiten alle Belange überblicken. Es kommt also viel auf die Berater an. Das ist bei uns wohl heute noch so. Jeder Bundestagsabgeordnete hat eine Menge Mitarbeiter, die ihn, so vermute ich, auch (aber nicht nur) beraten.

Man muß sich dabei allerdings auch fragen, was „gottlos“ bedeutet. Viele werden jetzt an strenge Gesetze denken, gerade diejenigen, die einen strengen christlichen Hintergrund haben. Ich denke hauptsächlich dabei an Freiheit. Ich denke, daß zB unser Grundgesetz eine gute Sache ist, im Sinne Gottes. Es brachte unserem Land Segen über Jahrzehnte, es „funktionierte“ sehr gut.

Wenn nun Politiker sich vorne- oder hintenrum, vielleicht sogar „ungewollt“ gegen das Grundgesetz und damit gegen unsere Freiheit stellen, dann ist das in meinen Augen „gottloses“ Verhalten. Das „gottlose“ könnte man jedoch schon an Hand der Bibel an vielen anderen Stellen festmachen, worauf ich jetzt nicht eingehen will, da gibts genügend andere Blogs ;-), mit denen ich allerdings auch nicht immer übereinstimme.

Worauf ich hinauswill ist jedoch: Wer entfernt im Falle eines Gottlosen eben diesen Gottlosen? Das Volk hätte von gesetzwegen die Macht dazu, bei uns jedenfalls, mit dem „Gottlosen“ wird allerdings auch der „König“ (Kanzler(in) bei uns) entfernt, bzw. ist es eher umgedreht – ich denke, anders geht es auch nicht in unserem System.