Ich finde es immerwieder befremdlich, wenn das Thema „Toleranz“ behandelt wird. Ich bekomme mehr und mehr den Eindruck, daß Toleranz längst nicht mehr das ist, was das Wort beinhaltet (etwas ertragen), sondern eben viel viel mehr (am besten dieses etwas übernehmen). Nun wird zum X. Mal behandelt, ob der Islam zu Deutschland gehört, oder nicht. Klar ist, daß genau darum geht, daß man sich darum streitet, dann ist der Plebs wenigstens beschäftigt.
Deutschland hat seit Jahrzehnten Muslime. Muslime übrigens, die früher schneller Deutsch gelernt haben – weil sie es mußten. Seit es TRT-Sat & Erdogan-TV gibt, wird man ja zu Hause mit allen „relevanten“ Informationen (*hust*) versorgt, ohne dabei Deutschkenntnisse haben zu müssen. Aber das nur am Rande. Wir haben diese Muslime nunmal im Land und ich finde schon, daß sie zu Deutschland gehören. Mit ihnen gehört dann auch der Islam zu uns, ein Umstand, den ich bewußt ertrage, also, toleriere.
Doch meine Toleranz hat eben auch Grenzen. Grenzen, die eben unbequem sind und da Politiker anscheinend gerne Probleme umschiffen, klammern sie genau das aus und dabei wird nicht selten wirklich wirklich dummes Zeugs dahergeredet, ich will da garnicht weiter drauf eingehen, am Ende jedoch kommt die Message rüber, daß wir Deutschen und zu Gunsten von Moslems zurücknehmen sollen, ja, müssen. Und genau das finde ich nicht.
Menschen, die bei uns leben, haben das Grundgesetz zu akzeptieren. Tun sie das nicht, haben sie bei uns auch nichts verloren. So einfach sehe ich das. Dazu müssen eben auch entsprechende Kräfte (Polizei, ggf. Gefängnisse,…) geschaffen werden, die das durchsetzen (können!). Das ist hart, aber wichtig.
Ich habe jedoch den Eindruck, daß etliche Politiker meinen, das Grundgesetz der falsch verstandenen Toleranz zu opfern – Als wäre Toleranz eine Art Ersatzreligion, der man eben opfern muß. Warum nicht auch unser Grundgesetz? Wen juckt denn heute schon das Grundgesetz?
Nun kommt die AfD um die Ecke, die genau das bedient, obendrein noch Angst schürt und damit Zuwächse hat. Was kann die derzeitige Regierung tun? Sie wirkt ratlos und umschifft das Problem weiter, so mein Eindruck. Damit heimsen sie sich auch Sympathien von denen ein, die genau das auch nicht (ein)sehen wollen. Ich finde, eine Regierung muß dafür sorgen, daß Gesetze eingehalten werden, denn sonst haben Gesetze keinen Sinn (mehr). Gut, die GroKo hat schon in der Vergangenheit bewiesen, daß sie gegen das Grundgesetz handelt (Vorratsdatenspeicherung, NetzDG,…). Dem Wahlvolk ist der Datenschutz vielleicht zu 99% egal – Die Religion(sfreiheit) aber nicht. Ich bin gespannt, wieviel dem „Götzen Toleranz“ noch geopfert wird.
Aus dem Leben eines Familienvaters
Gegen 6:20Uhr werde ich das erste Mal wach. Die großen Kinder machen Radau und wecken bei der Gelegenheit auch den Kleinen, der eigentlich bis 7:30Uhr schlafen könnte. Immerhin wird es ruhiger und ich kann bis 7Uhr schlummern. Aufstehen. Die ersten 3 „Fahrradtage“ (Ich fahre von März bis Oktober zur Arbeit und nach Hause komplett mit dem Rad) im Jahr stecken mir in den Knochen.
Es ist im Grunde wir immer: Die Schulkinder frühstücken, packen alles zusammen und verlassen gegen 7:30 Uhr das Haus. Der kleine frühstücke nach ihnen. An sich müßte ich ihn heute nicht zum Kindergarten bringen, weil die Nachbarn „dran“ sind (sie haben auch einen Sohn im Kindergarten). Manuel will 2x Nachschlag, was mich etwas wundert, aber auch nichts wirklich ungewöhnliches ist. Danach besteht er darauf, daß ich ihn zum Kindergarten bringe. Er bevorzugt also meine Fahrradstange dem Autokindersitz. Es liegt direkt auf meinem Weg, also bringe ich ihn.
Um 8:15Uhr fahre ich weiter. Zur Arbeit. Die ca. 16km fahre ich in 45min, am Anfang des Jahres bin ich eben noch nicht so fit und der Waldweg ist stellenweise sehr weich und man walgt eben mit den Rädern den Boden durch. Das kostet Kraft.
9:00 Uhr. Ich komme an. Langsam. Automatisiert und mit der Eleganz eines Zombies mache ich mir Kaffee und fahre den PC hoch. Beim ersten Schluck bekomme ich Nachricht, daß mein Kindergartenkind gekotzt hat. 2Mal. Ich muß wieder nach Hause. Ein Blick aufs Wetterradar bzw. der Vorhersage sagt mir, daß es nicht schlecht ist, früh zu fahren (Regenfront im Anmarsch, aber noch weit weg), aber 9:15 ist definitiv zu früh. Aber gut, was will man machen. Ich fahre wieder zurück.
Ich überlege beim Zurückfahren, zu welchem Arzt ich gehe, denn unser Hausarzt hat Donnerstag zu. Und ich muß zu einem Arzt, weil ich ja den Zettel für meine Personalabteilung brauche. Also fahren wir zum Kinderarzt in den Nachbarort, das Auto ist zum Glück da. Dort ist es voll und ich bekomme den Rat, in 30-45min wiederzukommen. Was soll ich in der Zeit machen? Ah! Thomas Phillips, ein Billigladen. Ich fahre hin. Kaufe dies und das. Mein jüngster sitzt zufrieden im Einkaufswagen. Plötzlich steigt ein unverkennlicher Duft empor.
Kaskadenartig rattert es in meinem Kopf und mir fällt ein, daß er die erste Woche WINDELFREI ist. Alarm! Ich frage, ob er aufs Klo muß oder es zu spät ist. Er meint, daß er muß, aber noch nichts passiert wäre. Ich motiviere ihn mit Gummibärchen, durchzuhalten (glücklicherweise gibts die da auch). Er kneift die Hinterbacken zusammen. Eisern. Er schafft es zu meiner Erleichterung – er erleichtert sich auf dem Klo beim Arzt und mampft danach zufrieden ein Gummibärchen.
Der Arzt rät uns zur Schonkost, aber dem Kleinen geht es gut. Ich hole noch beim Metzger etwas zu essen für mich und eine Brezel beim Bäcker für ihn, die er kaum ißt. Unter Protest lege ich ihn ins Bett (Mittagsschlaf), danach mampfe ich die Metzgerbrötchen.
Gegen 14:30 kommen die Großen nach Hause und bringen einen „Läusezettel“ mit.
Seit dem Wochenende haben wir ein kleines Loch am Dachfenster des Carports. Nichts schlimmes. An solchen Tagen kann man das mal versuchsweise flicken. Mal schauen, ob es was gebracht hat, denn morgen soll es ja wieder regnen.
Bei der Gelegenheit tausche ich noch den Wettersensor, der, den ich 2015 installiert hatte, gab recht früh seinen Geist auf und gab seltsame Feuchtigkeitswerte an.
Dir Großen Kinder haben indessen Besuch bekommen und tauschen weit ausgebreitet im Wohnzimmer Fußballsticker vom Aldi. Es schaut aus wie nach einem Krieg. Ich schaue weg und beschließe, zu bloggen…. 😉
Offener Brief an Dorothee Bär
Sehr geehrte Frau Bär
Ich habe mich dazu durchgerungen, Ihr Bild!-Interview nachzulesen. Was ich dort lese, sind einerseits ambitionierte Ziele (Netzausbau), die nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich fallen, aber eben auch Vereinfachungen im Datenschutz.
Ich bin froh um unseren Deutschen bzw. Europäischen Datenschutz, der, das muß ich jedoch auch klar sagen, nur noch auf dem Papier existiert. In Zeiten, in denen Google & Co den Markt beherrschen, wirken unsere Gesetze, allen voran das Grundgesetz, wie ein Witz, der den Geschäftsmodellen der US-Konzerne entgegensteht. Konkret: Wer sich heute ein Android-Gerät (Smartphone, Tablet, etc), hat erstmal, ob er das will, oder nicht, die Google-Dienste vorinstalliert, die, wie ich lesen muß, an den Benutzereinstellungen vorbei, machen, was sie wollen, bzw. eher von Konzernwegen sollen: Schnüffeln und Daten „nach Hause“ schicken. Wenn ich nun lese, daß Sie vorhaben, diesen Datenschutz zu lockern, anstatt den Wähler vor Google & Co zu schützen, enttäuscht mich das einerseits und bestätigt mich andererseits, nur noch Geräte OHNE Google zu benutzen und konsequent den „Open-Source-Weg“ zu benutzen. Der Staat, das ist die Aussage (inklusive dem Nichtstun) der Politik der letzten Jahre, schützt mich nicht, also muß ich mich selbst schützen! Dazu kommt, daß juristisch gesehen die Nutzung von Windows 10 in Behörden mehr als fragwürdig erscheint. Die einzige Konsequenz wäre aus meiner Sicht, endlich dem US-Silicon-Valley die Europäische Antwort entgegenzutreten: Mit Linux. Mit Open Source, dann klappt es auch mit dem Datenschutz.
Sie sprechen davon, daß Kinder programmieren lernen sollten. Da bin ich dabei, jedoch finde ich es sinnvoll, dabei Open Source zu forcieren. Würde man Kinder schon früh an zB Micro$oft binden, indem man sie auf den Plattformen aus Redmond programmieren läßt, werden sie sich später nicht mehr, oder schwer umstellen. Gewonnen hätte auf diesem Weg einmal mehr ein US-Konzern, von denen Sie und Ihre Kollegen monieren, daß sie zuviel (Markt-)Macht hätten. Die Vorherrschaft der US-Konzerne ist nicht zuletzt eben auch ein Ergebnis der Politik Ihrer Partei (LiMux-Aus durch „erfolgreiches“ Lobbying zugunsten von Micro$oft). Davon hörte ich von Ihnen jedoch genau nichts. Es mag daran liegen, daß es kaum Lobby für Open Source gibt, zumal man damit ja auch kein „Geld verdienen“ (eben keine Lizenzgebühren eingenommen werden) kann, wobei das Geld ja sowieso der Steuerzahler bezahlt. Das sind Gelder für Murks, die ebenfalls in die USA abfließen, das will ich dabei auch mal anmerken.
Sie sprechen davonn, daß Kinder mit Tablets in die Schule gehen sollen. Okay. Ein gebrauchtes (Android-)Tablet kostet heute nicht mehr die Welt. Unser 6 Jahre altes Tablet funktioniert Dank LineageOS noch sehr gut. Nur sollte man da auch Wert drauf legen, daß erstens Tablets angeschafft werden müssen, auf denen keine Googledienste sind und/oder zweitens diese völlig deinstalliert werden können. Alles andere ist in meinen Augen nichts anderes als Lobbying FÜR US-Konzerne.
Die für mich einzige logische Konsequenz aus dem Dilemma wäre, endlich auf Open Source zu setzen anstatt weiterhin US-Konzerne zu unterstützen.
Es ist so ähnlich wie mit der Abgasdebatte: Es war lange Zeit klar, daß das kommen würde und ich denke, beim Datenschutz ist es genauso: Man ignoriert es bis es nicht mehr geht. Bei der Abgasdebatte wird nun gehandelt, ich fürchte, beim Datenschutz werden die „unliebsamen“ Gesetze einfach geändert.
Geschieht das, ist die politische Aussage die, daß wir auf dem Gebiet eine Anarchie („jeder kann tun, was er will“) haben, allerdings nur zu Gunsten von US-Konzernen. Ausgetragen wird das dann u.a. auch auf meinem Rücken.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Popp
Sind meine Synapsen zu alt, oder ist die Welt wirklich so… bescheuert geworden?
Ich werde ja als angeblich technisch versierter hin und wieder gefragt, welches Handy man sich kaufen soll. Ich zucke da mittlerweile nur noch mit den Schultern und verweise darauf, daß mein Motorola Moto G2 LTE „Thea“ schon uralt ist, aber mit SailfishOS läuft. Ich erkläre dann immerwieder, warum ich SailfishOS für recht gut halte und auch, daß es Geräte gibt, die außer dem Open Source SailfishOS noch eine propritäre Androidenblase mitbringt, sofern man sowas unbedingt will.
Man schaut mich dann an wie ein nerdiger Außerirdischer und ich werde gefragt, warum ich das so mache. Nun könnte ich einfach sagen: „Weil ich es für unwürdig halte, wenn mein Gerät von diversen Konzernen ferngesteuert wird“, aber das wird dann immer heruntergespielt. Es würden ja alle tun und man glaubt mir dann maximal zur Hälfte. Dann sage ich, daß ein Handy Kameras und Mikrofon(e) hat, die eben auch ferngesteuert werden (können). Wenn dann ein „ich hab ja nix zu verbergen“ kommt, frage ich dann schon harsch nach, ob sie auf der Toilette die Türe hinter sich zumachen, was dann natürlich bejaht wird. Aber man könne es ja nicht so miteinander vergleichen. Und ich sage: „DOCH! Man kann und man muß sogar!“
Ich glaube, ab dem Zeitpunkt werde ich dann für komplett bescheuert gehalten. Im besten Fall kommt ein „Ja, du hast schon recht, aber…“ und hinterher kommt dann raus, daß man solche Geräte und Apps rein aus Bequemlichkeit und Ästhetik des Handys benutzt. Mit einem Motorola könnte man sich ja nicht identifzieren. Das ist dann der Zeitpunkt, bei dem ich aussteige. Komplett. Leute geben lieber ein Heidengeld für ein Gerät aus, das in deren Augen hübsch ist, Schnüffelsoftware (zB Google Apps) onboard hat, statt für 1/10 des Geldes sich ein Gerät gebraucht zu kaufen, das sicher „weniger kann“, aber dies eben auch im Sinne der Konzerne und nicht nur des Nutzers. Und wenn man sich schon über die Jahre an Android gewöhnt hat, so what, dann kann man sich auch ein Gerät kaufen, das von LineageOS unterstützt wird. LineageOS ist ein Android OHNE Google Apps. Erstmal. Unser fast 6 Jahre altes Tablet bekommt so bis heute aktuelle Sicherheitspatches.
Genau. Sicherheitspatches. Das ist das nächste. Viele Androiden werden schon billigst mit veralteter und anfälliger Firmware von der Resterampe verkauft. Der Nutzer wird so nicht nur gläsern für Google & Co, sondern läuft in Große Gefahr, daß Kriminelle das Ding zunächst unbemerkt kapern. Ich kenne nur sehr wenige, die sich über Sicherheit eine Platte machen. Den meisten ist es – ganz genau – scheißegal. Man weiß es irgendwie, aber man ignoriert es, weil es ja so schön bequem ist. Das ist die nächste Synapse, die bei mir nicht zusammengeht. Ich finde dieses Denken schlicht und ergreifend fahrlässig und bescheuert. Ja, deren Ausmaße kenne ich heute nicht, dennoch kommt es mir vor wie die Wehrmacht vor Stalingrad, die über Wochen beobachtete, die Geschütze von der Roten Armee angekarrt wurde und dann „weg“ waren. Die Obersten der Wehrmacht zuckten mit den Schultern und ignorierten das, bis zum Tag, als eben diese Geschütze losfeuerten.
„Und was ist mit Apple?“ – In meinen Augen ist Apple ein Konzern, der gerne selbstherrlich über seine Jünger verfügt und softwaretechnisch fühlt es sich an wie „Zuckerbrot und Peitsche“: Ich benutze als Messenger nunmal Jabber und ich habe bisher keinen Client unter iOS gefunden, auf dem das (auch im Hintergrund!) läuft. Apple verbietet zB Chatsecure, im Huntergrund zu laufen, Telegram wurde aus dem AppStore geworfen und das mit einer Begründung, die man auch auf Whatsapp und Email anwenden könnte. Nein, Apple geht garnicht, schon aus dieser selbstherrlichen und kundenunfreundlichen Arroganz heraus.
Nun werde ich gefragt, was denn an den persönlichen Daten, die unbemerkt erhoben werden, so schlimm ist. Ich stelle mir vor, daß es zB bei Google eine große Festplatte gibt, auf der viele Verzeichnisse sind. Eines davon ist von dir angelegt. Und dort wird alles reinkopiert, was du machst: Bewegungsprofile, Bilder, Mikrofonmitschnitte, Filme, Musik, die du hörst, was weiß ich. Alles eben. Wenn du das Handy aufs Klo nimmst, eben auch Bilder von dort (was aus meiner Sicht entwürdigend ist, aber die meisten haben ja, wie gesagt, nichts zu verbergen). Du bist jung und dir ist das alles egal. Man weiß an Hand von Bewegungsprofilen, daß du einmal die Woche zu einer bestimmten Adresse gehst. Du gehst zu einem Freund. Nebendran jedoch ist, sagen wir mal ein Psychologe. Das wird alles gespeichert. Du wirst älter, die Ausbildung ist fertig und du wunderst dich, daß dich – trotz guter Noten – niemand haben will. Grund: Die Personalabteilungen fragen mal bei Google nach, wer du bist und finden heraus, daß du mit hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig zum Psychologen gehst, was nicht mal stimmt, aber es wird eben so ausgewertet. Ich nehme an, daß Google, Facebook (Whatsapp), oder wer auch immer noch Daten „erhebt“, da eigene Dienste hat, die solche Auswertungen erstellen (können). Datenschutz? Vergiss es! Der gilt nur auf dem Papier. Und der Wähler will es offenbar auch nicht anders, bzw. es ist, genau, scheiß egal!
Ich spinne? Ich übertreibe? Ja, das sagte man mir auch, als ich vor gut 15 Jahren über den NSA-Key in Windows-Systemen erzählte. Seit Snowden ist klar: Es ist noch viel viel schlimmer.
Aber zurück zu LineageOS: Ich wurde vor 1 Jahr von 2 Frauen gefragt, ob ich ein Handy für sie hätte und sie haben seitdem ein Motorola Moto G1 mit LineageOS ohne Google Apps. Die sind zufrieden, ich denke auch, weil es ohne Blinkiapps auch übersichtlicher ist. Was wollen sie denn damit machen? Emails, Whatsapp (wers braucht..), SMS, Andressbuch, Musik hören, vielleicht noch einen Kalender, fertig. Da braucht man kein Google zu. Es funktioniert. Mit aktuellen Sicherheitspatches, die übrigens recht einfach installiert werden. Grotesk dabei ist, daß bei jedem Booten eine Warnung kommt, daß man dem Gerät bloß nicht vertrauen soll, da der Bootloader geöffnet und eine andere Software installiert wurde. Der Preis pro Gerät: 40-60€. Vor einem Jahr. Bei einem Gerät mußte ich nach 1/2 Jahr für ~20€ den Akku tauschen. Genau, das geht da nämlich noch recht einfach.
Hifiberry
Ich habe mir, bzw. uns mal einen HiFiBerry gegönnt. Das ist im Grunde ein Raspberry Pi mit einem guten Verstärker-Aufsatz. In meinem Fall die Version „Amp2“.
Ich habe alles schön zusammengebaut und mir zusätzlich noch einen „Lautsprecherterminal“ für ein paar Cent angebracht, das fand ich praktischer.
Dann ging ich nach Anleitung vor. Es sah alles super aus, bis ich das Ding unter OSMC in Betrieb nehmen wollte. Der HiFiBerry wurde nicht gefunden. Nur HDMI, Analogue und Alsa:bcm2835. Klasse. Nirgends stand was zu dem Problem.
Ich habe mit Alsa direkt gearbeitet, da lief er. Es hakte nur am OSMC. Mein Workaround: Ich habe eine Datei unter /etc/modprobe.d/blacklist-sound.conf angelegt in der nur eine Zeile steht: „blacklist snd_bcm2835“. Nach einem Neustart gibt es schließlich nur noch den HiFiBerry als Alsa-Gerät und siehe da: Man findet ihn auch im OSMC.
Ich habe momentan kleinere Boxen eines alten Philips-Webradios angeschlossen und das klingt schon ordentlich. Der Amp2 bringt max. 60W Musikleistung, was schon recht gut rummst, für das Bischen Elektronik.
Nun kann meine Frau ihre Youtube-Musik klangschöner anhören :] – Dank „Send to Kodi“-Addon unter Firefox.
Jesus Freaks Kurpfalz
Irgendwie dachte ich am Samstag, ich hätte einen Fluxkompensator im Heck meines Dacias. Ich fuhr nach Edingen bei Heidelberg. Nach 40min kam ich an und traf Sören auch gleich am Hauseingang. Sein schwarzer Jesus Freaks Pulli kennzeichnete ihn :-). Sören leitet die Jesus Freaks sehr engagiert und ist überhaupt engagiert, kümmert sich um „seine Freaks“ und hält mit ihnen Kontakt, so gut er eben kann. Mit dem bisschen Vergangenheit, die er erzählte, beeindruckt mich das.
Seine Freundin, Renate, wirkte auf mich dagegen schüchtern. Sie machte lecker Kürbissuppe und Knoblauchecken. Die Wohnung war verraucht und ich überlegte, wann ich das letzte Mal in einer Wohnung war, in der geraucht wurde. Für mich ist das kein Problem.
Im Wohnzimmer lernte ich erstmal Michael kennen, der mir auch gleich von seinem Fahrrad erzählte, das anno 1994 bei der Tour de France dabei war. Indessen improvisierte Sören hastig und kopierte Liedzettel. „Manche Dinge ändern sich nie“, dachte ich dabei grinsend. Außerdem war da Junis (schreibt man das so?) aus Mogadischu (Somalia).
Später kam noch Günther dazu, der mit seinem langen Mantel düster dreinblickte, aber im Grunde nett ist. Sören meinte noch, daß eine Fränkin käme, die dann auch später mit 30 Bratwürsten ankam und sich mit Claudia vorstellte. Ich wollte schon fragen, ob man ihren Namen mit „G“ schreibt :-D. Die Würste waren übrigens sehr lecker! 🙂
Es kamen noch 2 dazu, deren Namen ich nun nicht mehr präsent habe.
Um punkt 17Uhr ging es dann los und Sören machte Lobpreis und hatte eine Predigt vorbereitet. Er stellt das dann immer ins Netz. Da seine Kamera spiegelverkehrt aufnimmt, hängt auch die Jesus Freaks Fahne falschrum an der Wand. Verwirrte Zuschauer meinen, daß Edingen eine besondere Zeitzone hat, weil sie offenbar die Uhr auch spiegelverkehrt sehen.
Die Predigt war gut, wie ich fand. Es hat mich jedenfalls angesprochen.
Später dann kam noch ein „Notruf“ eines Kumpels, der seinen Bus in der Nähe von Sörens Schrebergarten im Schlamm versenkt hatte. Also liefen wir zu fünft dorthin und halfen dem Bus aus der Misere und fuhren dann alle zusammen zurück. Das war cool, und das nicht, weil es draußen naßkalt war.
Mich hat die Art und Weise beeindruckt, wie Sören das alles organisiert, sich kümmert und das mit einem Gleichmut, der mich beeindruckt. Besuche in der Psychiatrie (als Besucher) inklusive. Er ist ein Jesus Freak, Rocker, er weiß wo er herkommt und wovon er befreit wurde. Ich fühlte mich 20 Jahre zurückversetzt, in eine Zeit, in der es solche Gruppen häufiger gab. Ich weiß aber auch, wieviel Arbeit und Kraft dahintersteckt.
Ich bete für euch, ihr Freaks ! 🙂
Elektronik als Persönlichkeitsprothese
Im Grunde ist es ja nichts neues, daß Menschen sich gerne mit Schnickschnack umgeben, um damit ihre Aura aufzupolieren. Da war, vielleicht bin ich auch keine Ausnahme, nichtsdestotrotz beäuge ich es kritisch. Vor 30 Jahren hatte man einen Walkman, der dann zu einem iPod bzw. MP3-Player wurde. Apple machte aus dem Musikgeschäft mehr Blingbling und damit mehr Geld für im Grunde dieselbe Sache: Musik aus einem Elektronischen Gerät. Vor 30 Jahren gabs schon unterschiedliche Kassettenabspielgeräte und schon damals prahlte man mit dem „echten“ von Sony. Aber das war damals nicht so ausgeprägt wie heute, weil sich damals nur wenige den „echten“ Walkman von Sony leistete. Ich hatte nie einen echten ;-).
Apple legte mit dem Smartphone nach. Die Konkurrenz schlief nicht und heute hat im Grunde „jeder“ ein Smartphone. Der Unterschied ist zum Walkman oder (älteren) MP3Player jedoch, daß die Dinger tatsächlich vernetzt sind und damit leicht zu Anrgriffszielen werden können, sofern deren Software nicht auf dem aktuellen Stand ist. Da sage ich auch nix neues und viele langweilen sich, wenn sie so etwas lesen oder hören (müssen). Auch der Gedanke, daß man bei diesen Updates auf Gedeih und (eher) Verderb den Herstellern ausgeliefert ist, wirkt auf die meisten nerv(töt)end. Dennoch: So isses halt!
Ich betrachte das alles eher mit Softwarevernunft und stelle dabei die Hardware in den Hintergrund. Zum einen, weil ich keinen 8kerner mit 4GB RAM im Handy brauche, zum anderen, weil ich es für befremdlich halte, das Smartphone als eine Art Schmuck zu benutzen. Vielleicht sollte man einfach mal ein großes, dickes Smartphone auf den Markt bringen, das zahlreiche bunte LEDs eingearbeitete hat, die mit verschiedenen Apps lustig blinken können. Oder die Nacht erhellen. Was weiß ich.
Ich betrachte das alles recht nüchtern: Was will ich damit? Kommunizieren, Termine verwalten, vielleicht auch mal ein Bild machen. Mehr nicht. Dazu brauche ich keinen 8Kerner. Dazu brauche ich auch keine 4GB RAM. Dazu reicht ein 3-4 Jahre altes Handy von Ebay aus. Genau deswegen schaue ich mir auch noch genauer die Bauweise an: Kann ich den Akku (einfach) wechseln? Das geht ja mit den neuen Dingern immer schlechter, offenbar, weil genau das nicht gewünscht wird, es würde ja die Lebensdauer verlängern und das will ein Handyhersteller einfach nicht! Die Schafe sollen einfach ein neues Modell kaufen. Und sie tun es auch brav, um sich dann mit dem neuesten Modell scheinbar aufhübschen zu könnnen.
Genau das beobachte ich mehr und mehr. Und ich kratze mir an den Kopf. Das wirkt auf mich wie der Klischee-Autokauf einer Frau: „Ich will das rote Auto haben“ – „Aber das ist Scheiße“ – „Aber es ist rot.“ – „Aber es viel zu teuer“ – „egal, es ist schön rot.“ – Und dann wird das scheißrote Auto halt gekauft. Nur, daß es sich dabei nicht nur um Frauen, sondern um querbeet alle (mit wenigen Ausnahmen) handelt. Als bräuchte man ein blödes Elektronikgerät als Persönlichkeitsprothese, für der Klischee-Mann in der Midlifecrisis einen Porsche benutzt.
Ich kriege das kognitiv nicht verarbeitet und ich glaube, ich versuche es auch nicht (mehr).
Schafsvolk
Das war sie also, die Bundestagswahl 2017. Ich bin nicht entsetzt, wie all die Medien und Politiker, die ja hierzulande was zu sagen haben. Es war klar, daß das passieren würde. Daß die Nazis einziehen würden, war klar, auch, daß sie so stark sein würden. Ich hatte mit mehr als 15% für die AfD gerechnet. Gestern habe ich Steine gefahren, ich war also viel im Auto und hörte Radio. Und ich konnte nur mir Kopfschütteln feststellen, daß viele AfD-Wähler deren Programm anscheinend gar nicht durchgelesen haben. Einer meinte, er hatte die AfD gewählt, weil er Leiharbeit doof findet, ein anderer, weil er die Stahlkocher-Verkaufsaktion bei Thyssen-Krupp doof findet und immer wieder wurde gesagt, daß ja nicht der Wähler, sondern Konzerne das sagen haben. IHR HAMMEL!! (Es waren Männer) Euch ist nicht klar, daß die AfD genau von jenen Kräften bezahlt wird? Informiert euch und denkt nach! Als nächstes wurde beklagt, daß die Krankenversorgung den Bach runtergeht. Auch daran ist Angela Merkel schuld? Nein, ich denke, daran ist der Neoliberalismus schuld und, ganz genau, die AfD IST neoliberal! HIRNIS! (Tschuldigung, aber das muß an der Stelle schonmal sagen) Und wer verhindern will, daß Thyssen-Krupp seine Sparte fürs Stahlkochen verkauft, müßte man den Kapitalismus abschaffen oder eingrenzen. Wer all diese Punkte möchte, hätte nicht die AfD, sondern die Linken wählen müssen. Das sind vom Spektrum her genau die andere Seite. Natürlich kann man die AfD auch einfach aus Protest wählen, aber dann wirds halt braun wie Scheiße.
Warum konnte die AfD überhaupt so punkten? Weil die Medien mantraartig die Flüchtlinge thematisierten und als es dann aus dem braunen Sumpf deswegen gequakt hat, wurde mit dem Finger drauf gezeigt. Stattdessen wurden in meinen Augen andere Themen gar nicht behandelt: Netzpolitik, Überwachung, die Machenschaften des sog. „Verfassungsschutzes“ und des BND, NSA- und NSU-Affaire. Themen gab es wirklich genug. Aber nein, der Fokus lang ständig im braunen Sumpf. Wenn einer von der AfD auch nur mal ins Mikrofon gerülpst hat, waren die Medien zur Stelle. Und genau so machen die Medien Politik, was sie eigentlich nicht sollten.
Die AfD sind für mich Nazis und wer meint, daß es im Grunde nur zum Teil stimmt, mag Recht haben, dennoch muß ich sagen, wer Nazis in seiner Partei duldet, trägt da eine gewisse Mitverantwortung. Der unterstützt Nazis und das ist gefährlich. Und wer immernoch behauptet, es wären keine Nazis, soll sich mal diverse Zitate von den zukünftigen MdB’s antun, die frisch reingewählt wurden. Übrigens auch vom Westen, die Nazis hocken nicht nur im Osten. Ich warte nun auf das mediale Heraufbeschwören, daß die AfD sich selbst zerlegt, was sich ja nun auch abzeichnet. Aber möglicherweise ist das für die Medien ja dann doch zu politisch. *hüstel*
Die SPD hat mich positiv überrascht, indem sie uns vor einer weiteren GroKo (naja so Gro wäre sie ja garnicht mehr) bewahren möchte. Das liegt, denke ich, wohl auch daran, daß die AfD ansonsten Oppositionsführer geworden wäre, was die SPD verhindern möchte. Löblich! Ich bin mal gespannt, ob die Genossen das auch durchziehen. Aber letztlich hat sich aus meiner Sicht die SPD durch ihre „Abstimmung“ zur Vorratsdatenspeicherung und TTIP selbst demontiert. Nur durch Schmerzen scheint man zu lernen und die SPD bewies da wirklich eine gewisse Resistenz.
Eine gewisse Schadenfreude habe ich dabei bei der CSU. Sie fiel unter 40% in Bayern. Wow. Wäre das bei einer Landtagswahl, würde man sagen „Revolution!“. Die CSU versuchte den Spagat zwischen dem rechten Rand und der Mitte – und versagte da kläglich. Wenn man das nicht kann, muß man sich eben für eine Seite entscheiden. FJS meinte mal, daß es rechts von der CSU keine Partei geben dürfe. Es gab da mal die Republikaner und andere. Nur waren sie nie so groß wie die AfD. Nun will die CSU ihre „rechte Flanke“ schließen. Das halte ich für einen groben Fehler, weil erstens die AfD rechts glaubwürdiger erscheint (es sind ja Nazis) und zweitens, weil eine Position so weit rechts einfach braun wie Scheiße ist.
Angela Merkel schaut sich wahrscheinlich den Schlamassel an und wartet mal ab. Wie immer. Das ist ja auch nicht das schlechteste und ich empfinde das als angenehmer als das Poltern aus Bayern. Nach der Absage der SPD bliebe also – läßt man die AfD außen vor – nur Jamaika übrig. Da macht die CSU allerdings nicht mit, wegen der Flanke. Möglich wäre noch ein Zusammenschluß von FDP, Grüne, CDU und den Linken. Ohne CSU. Lustige Vorstellung.
Gut finde ich von der FDP auch, daß sie nicht um jeden Preis in die Regierung will. Noch. Ich bin da skeptisch. Das ginge ja auch nur mit den Grünen, die aus meiner Sicht in den letzten Jahren auch weiter nach rechts gerückt sind (Baden-Württemberg, Hessen).
Also unterm Strich sehe ich nur 3 ernste Möglichkeiten:
1) Die CSU macht bei Jamaika mit und läßt ihre rechte Flanke offen
2) Neuwahlen (mit der Hoffnung, daß die ~8% Protestwähler doch was anderes als AfD wählen – das könnte aber auch nach Hinten losgehen!)
3) Jamaika ohne CSU, aber mit Tolerierung der SPD. Das wäre vermutlich sogar das beste, denn dann müßte eine Regierung auch mal erklären, warum sie was tut.
Das Christliche Abendland geht unter…
Ich hatte mich ja schon ein paar Mal mit Schwulen und Lesben beschäftigt, das passierte schon zwangsläufig, wenn man „an der Front“ mit ihnen zu tun hat. Ich habe Storchs Buch dazu gelesen und diverse Predigten darüber gehört.
Viele Christen sind entsetzt und empört darüber, daß die Politik einfach mal so die „Ehe für alle“ beschlossen hat. Ich sehe das ganze deswegen relativ gelassen, weil dieses „Ehe für alle“-Ding ein Symptom und weniger eine Ursache von Problemen sind. Der Beschluß kommt eben von einer Politik und Gesellschaft, die Gott in der Mehrheit schon längst abgeschrieben hat. Dafür gibt es vielerlei Gründe und ich hätte Gott auch fast abgeschrieben. Grund: Ich wuchs in einer katholischen Gemeinde auf, in der es um Religion (Selbst-Erlösung durch Rituale und Kirchgänge) ging als um Jesus. Ich weiß auch, daß ich da nicht der einzige bin. Solche Gemeinden gibt es überall und sicherlich nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch in Freikirchen, da mache ich mir nichts mehr vor.
Daß ich schon fast ein Exot bin, weil ich mit 24 geheiratet habe, und das noch nichtmal weil ich „mußte“, sondern wollte, das habe ich mitbekommen. Ehe empfand ich selbst im Grunde befreiend, nicht einengend, aber das nur am Rande. Nun wird die Ehe zwischen Mann und Frau politisch abgewertet, weil die Ehe für alle kommt. Es geht dabei um ~2% der Bevölkerung.
Aus biblischer Sicht gibt es wenige Stellen, die Homosexualität verurteilt. Soweit ich weiß gibt es im Neuen Testament nur eine: Römer 1,26-27. Es werden oft mehr genannt, die aber eher auf Lustknaben oder allgemein – ich sage mal im biblischen Sinne falschen Sex – gemünzt ist. Dabei wird der „widernatürliche Verkehr“ genannt, was ich bei Schwulen erstmal mit „Analverkehr“ übersetze. Nun gibt es aber Homos, die das garnicht praktizieren. Übrigens gibt es eine ganze Reihe Homos, die den Christopher-Street-Day (und ähnliches Gehabe von „freier Liebe blabla“) verabscheuen.
Im Alten Testament sollte man Schwule (von Lesben ist gar keine Rede, anscheinend gab es das nicht?) einfach umbringen. Die Kirche hat sie über Jahrhunderte verfolgt, die Nazis haben sie in KZs umgebracht. Vielleicht ist das in den Augen des einen oder anderen Christen ja auch besser? Manchmal bekomme ich genau das Gefühl, wenn wieder Stimmen laut werden, man müsse Homosexualität verbieten, um Gottes Gesetze wieder hochzuhängen. Dabei wird offenbar vergessen, daß Jesus die Sünde besiegt hat, daß Gott sein Gesetz in „fleischerne Herzen schreiben“ (2. Korinther 3,3) möchte – und die Politik das nicht kann.
Ich kann darüber nur mit dem Kopf schütteln. Man kann die Politik dafür verurteilen, okay, von mir aus. Aber damit sagt man ja auch nichts neues: Der Politik ist Gott egal. Das ist ein Fakt, der über weite Strecken stimmt und sich weiß Gott nicht nur in dem „Ehe für alle“-Ding widerspiegelt. Da könnte ich ganz andere Dinge nennen, und da geht es nicht nur um 2% der Leute, sondern 100%.
Das Problem ist nicht, daß eine Politik ohne Gott ich sage mal gottlose Gesetze macht. Das Problem ist eine Gesellschaft, die Gott nicht mehr kennt oder kennen will. Und dann darf ich Christen, die jetzt aufschreien, einfach mal fragen: „Was habt ihr in eurem Leben dazu beigetragen, daß sich das ändert?“ – Viele werden wahrscheinlich ettliches aufzählen können, viele aber auch nicht.
Die Nazis haben Homosexualität verboten bzw. bestehendes Gesetz mit aller Härte durchgesetzt. Waren sie deswegen „gute Christen“ ?
Unser Geheimdienst wurde von Nazis gegründet, dieser Nazi-Geist wirkt dort bis heute. Die Politik spielt dieser „black Box“ gerade enorm zu (zB NSU-Skandal mit allen Verschleierungen..). Das halte ich für viel schlimmer und gravierender und wenn das Christliche Abendland untergeht, dann daran und nicht an der „Ehe für alle“.
Wer die „Christlichen Werte verteidigen“ will, der muß sie einfach nur (vor)leben und dabei kein Hehl daraus machen, Christ zu sein und nicht einen auf (verkappten?) AfD-Anhänger machen.
Die enge Pforte
Mir kommt in den letzten Tagen immerwieder der Bibelvers aus Matthäus 7,13 in den Sinn. Da heißt es: „Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen.“
Ja, mir ist bewußt, daß man vieles „vergeistlichen“ und somit verteufeln kann, was im Grunde erstmal garnichts mit Gott und seinem Wort zu tun hat. Meist sind es kulturelle Dinge, die dann vergeistlicht-verteufelt werden, wie zB der Spruch „Rock’n’Roll ist vom Teufel“, der – Gott sei Dank – inzwischen doch einigermaßen der Vergangenheit angehört (voralllem, weil er in meinen Augen Blödsinn ist).
Dennoch kommt mit die Gesellschaft, die Menschenmasssen schon ziemlich manipuliert vor – und sie lassen es ja auch mit sich machen. Der technische Fortschritt wird dabei in keinster Weise hinterfragt und so werden unhinterfragt Techniken benutzt, deren Ausmaße nicht faßbar sind. Noch nicht.
Mir geht es dabei in erster Linie um den Datenschutz. Der wird zwar an vielen Stellen hochgehalten (was auch gut ist), aber an immer mehr Stellen ist er den Menschen im Grunde scheißegal. Vorallem junge Menschen wollen ein Smartphone haben, mit denen sie Whatsapp & Co benutzen wollen. Ungeachtet, was das Ding danach über den Besitzer „nach Hause funkt“. Ja, theoretisch weiß es jeder, zB Whatsapp macht daraus auch keinen Hehl – und trotzdem viel Geld mit der Methode oder dem „Geschäftsmodell„. Mir kommt es als „Außenstehender“ vor wie großer Datenklau. (Auch) Die Cloud klaut Daten. Und dabei ist es völlig egal, wer das tut.
Ich höre immerwieder dieses „Was wollen sie bei mir schon finden, ich hab doch nix zu verbergen“. Wenn ich zB im Adreßbuch eines Smartphones stehe, auf dem Whatsapp läuft, werden so auch meine Daten mitübertragen. Ich will das nicht, mich stört das und ja, da stelle ich mich auch an! Es gibt inzwischen sogar ein Gerichtsurteil, das genau das verbietet und Whatsapps Geschäftsmodell als illegal bezeichnet.
Immerhin: Viele meiner Freunde gingen von Whatsapp weg und benutzen das zumindest clientseitig quelloffene Telegram, das ich meistens über meinen Jabber-Transport nutze. Ja, da weiß ich zwar auch nicht, was von dem, was ich übermittel, gespeichert wird, aber immerhin läuft da nix drauf, was in meinem Gerät herumschnüffelt und „nach Hause funkt“.
Dennoch: Die breite Masse benutzt unbeirrt Whatsapp, Snapchat, also irgendwelche Chatsysteme, die einfach zu installieren, „kostenlos“ und eben „hipp“ sind. Gerade Teenager werden davon angesprochen – und in meinen Augen ausgenutzt. Nicht selten kommt da noch hinzu, daß sie meist abgelegte, alte und damit softwaremäßig unsichere Smartphones von ihren Eltern oder älteren Geschwistern benutzen. Es ist in meinen Augen jener „breite Weg“, den die Bibel hier beschreibt. Breit, weil es so einfach und bequem ist, breit, weil es „alle“ so machen. Aber ich denke, es ist falsch.
Wer Datenschutz wirklich ernstnimmt, müßte eigentlich diverse Dienste schlichtweg nicht benutzen und ignorieren. Ich glaube, es geht nicht anders, auch wenn es bei jenen Apps um 3. Untermenü hinten links ein „Häkchen“ gibt, das den Datenschutz aktiviert und in Social Medias als „Trick“ verkauft wird. An diese Tricks glaube ich nicht, denn man hat es mit einer „Black Box“ zu tun, von der man nicht weiß, was sie außer dem, was man nutzt, noch so alles ausspioniert und auf einschlägigen Servern speichert. Der ach-so-tricksige Haken könnte also theoretisch garnix bewirken.
Ich gehe sogar so weit, daß ich „Mainstream“ Closed Source Smartphones (Also orginal Firmwares) nicht vertraue. Gerade Chinesische „Billig“-Smartphones haben Apps vorinstalliert, die man nicht löschen kann und eben alles mögliche wegfunken. Für Samsung, Apple & Co lege ich meine Hand jedenfalls nicht ins Feuer, nach Snowden schon garnicht.
Was bleibt? Entweder ein Smartphone ohne Google-Dienste und LineageOS (=Open Source Android), oder man vertraut auf Jollas SailfishOS, das wegen Lizenzgeschichten auch nur zum Teil quelloffen ist. Letzteres gefällt mir sehr gut, vorallem, weil es ein richtiges, echtes Linux ist. Es hat jedoch auch seine Macken, keine Frage, dennoch habe ich die letzten fast 3 Jahre gemerkt, daß sich Jolla viel Mühe mit Upgrades gibt. Das Gerät meiner Frau bekam sicher 5, gefühlt eher 10 Systemupgrades, die einfach so durchliefen und funktionierten. Dennoch: Es ist kein Androide, es ist anders, obwohl man auf den nativen SailfishOS-Geräten auch Android-Apps laufen lassen kann, die dann eben in einer „Sandbox“ laufen und bei denen das SailfishOS aufpaßt, daß sie nix wegschnüffeln.
Für mein Sailfish-OS-Gerät gibt es gar keine Android-Umgebung, da es kein natives SailfishOS-Gerät ist. Ich kann darauf leicht verzichten und bin zufrieden. Dennoch ist es gefühlt schon der „schmale Weg“, die „enge Pforte“, weil man so vieles zu verpassen scheint. Aber der Preis dafür ist mir schlichtweg zu hoch, denn ich will keine Wanze mit mir rumschleppen, die auch noch meine Geo-Daten abschürfen. Das verstößt für mein Gefühl schon gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes: Es entbehrt jeglicher Würde und stempelt jeden, der das benutzt, zu einem Konsumäffchen ab. Die Jugend scheint da schon besonders gut gedrillt zu sein.
Was könnte man mit den Daten anstellen? Gerade als junger Mensch wird man so gläsern wie sonstwas. Einkäufe, Geldflüsse, Aufenthaltsorte werden, sagen wir mal vereinfacht, in ein Verzeichnis auf irgendeinem Server abgespeichert. Über Jahre. Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche, Fitnesstudios, Spielhöllen, Diskotheken, alles wird aufgezeichnet. Im Grunde erstmal nichts schlimmes. Und doch reicht eine falsche Auswertung aus. Du gehst oft zum Orthopäden und hast ein Problem? *Zack* kriegst du Werbung. Auch noch nicht schlimm. Dann willst du dich aber später bewerben und der zuständige Personalheini kauft einfach mal einen Blick in eben „dein Verzeichnis“, das du übrigens selbst nicht kennst. Mit einer fertigen, möglicherweise falschen Auswertung. Danach bist du spielsüchtig (Spielhölle), krank (Arztbesuche) und damit wirst du „komischerweise“ ständig abgelehnt. Man stellt sicherheitshalber jemanden ein, der eine vermeintlich saubere Weste hat. Sozialer Abstieg ist dabei vorprogrammiert. Das wäre in etwa ein Szenario, das ich für durchaus denkbar halte. Dann geht es nicht mehr um Leistung oder Qualifikation, sondern darum, wie du drauf bist und das wird daran gemessen, was alles von dir gespeichert wird.