Bürokratiewahnsinn – Das „Hessen-Baudarlehen“

Wir haben von dem Hessen Baudarlehen (HBD) gehört und uns auch die Broschüre dazu durchgelesen. Laut Information der sog. „Wirtschafts und Infrastrukturbank Hessen“ (WI-Bank) würden wir voll in das Raster fallen und die Bewilligung bekommen. Wir bekamen außerdem heraus, daß uns das Landratsamt (LRA) beim Ausfüllen der Formulare helfen würde. Unser Nachbar war bereits bei ihnen, hörte sich an, was sie zu sagen hatten. Die Cheffin des Bereichs (die wir später noch gut kennenlernen sollten) hatte Probleme mit ihrem Excel-Sheet, irgendwie funktionierte ihr Formular nicht. Mein Nachbar schlug vor, es für sie zu editieren. Sie hab bereitwillig ihr Passwort ein, sodaß er es in einen funktionsfähigen Zustand versetzen konnte. Mein Nachbar ist Bänker und er war so entsetzt darüber, daß er von vornherein sagte „mit solchen unprofessionellen Leuten arbeite ich nicht zusammen.“ Wir sagten uns, daß die Leute aufm Amt nicht unbedingt für Kredite geschult sein müßten – wenn auch die bereitwillige Passworteingabe und folgende „Bereitstellung“ von einem Behörden-PC für mich skandalös ist.

Also machten wir uns im Oktober auf und telefonierten erstmals einem Herrn vom LRA. Wir bekamen ein Formular, das wir auszufüllen hatten. Es war ziemlich viel, erfaßt wird dabei Einkommen, Bauvorhaben (Neubau oder Renovierung bzw. Umbau), Pläne, Größe, wieviel Kinder wir haben und wir unser Kreditplan insgesamt aussieht.

Im November trug ich dann brav meinen Nettoverdienst in dieses Formular ein, doch der Herr wies mich darauf hin, daß es nicht stimmt. Also kopierten wir über ein Jahr alle Gehaltszettel, nahmen ettliches an Material (Hausplan, Kreditverträge mit der Sparkasse bzw. der KfW-Bank, Steuerbescheid, Grundstückskaufvertrag, Bestätigung der Bauanzeige,  etc.pp.) mit und trafen uns mit dem Herrn. Der war sehr nett zu uns und trug dann aufgrund unserer Gehaltszettel gefühlte Hausnummern in das Formular ein. Wie erwartet schaut alles sehr gut aus. doch wir verbrachten 2 Stunden bei ihm.

Meine Frau hatte noch 2008 Geld angelegt, das mit 4% verzeinst wurde und erst Ende 2015 ausgezahlt wird. Die Sparkasse finanzierte uns dieses Geld zu 3% vor und auch dazu haben wir einen extra Kreditvertrag. Diesen Kreditvertrag liesen wir jedoch auf Anraten des Herrn weg, weil es die Sache nur viel zu sehr verkomplizieren würde. Am 6. Januar war alles komplett und der Antrag ging raus.

Dummerweise tauchte die Summe dieser Vorfinanzierung in der Grundschuldeintragung wieder auf. 4 Wochen später (4.2.) bekamen wir Post von der WI-Bank. Die dortige Sachbearbeiterin wollte noch ein paar Inforamationen. Im Grundstückskaufvertrag sind sog. Lasten eingetragen. Das sind „Spielregeln“ für das Grundstück. Dafür existieren sog. Eintragungsbewilligungen (von 1918, 1919 und 1974). Sie wollte wissen, was da genau drinsteht. Außerdem wollte sie Klärung wegen des Betrags der Grundschuldeintragung. Ich habe sie also, naiv, wie ich bin, angerufen und erklärt, daß diese Eintragungsbewilligungen nicht für unser Grundstück gelten (bei diesen Punkten werden extra Flurstücke angegeben. Es geht bei den Punkten um Verbote von Wucherpflanzen, also nichts wirklich wichtiges in meinen Augen.

Außerdem wollten sie noch wissen, wann meine Frau nach der bevorstehenden Elternzeit mit welchem Gehalt wieder anfängt zu arbeiten. Ich meinte, daß es nach einem Jahr wieder sein wird, aber daß wir noch nicht genau wissen, mit wieviel Stunden meine Frau wieder einsteigen wird. Einen tag später bekamen wir erneut Post von der WI-Bank mit einem Formular für eine Bürgschaft.Bürgschaft, weil meine Frau schwanger ist? Ist das HBD nicht für Familien gedacht? Darf man da nicht schwanger werden?

Außerdem wollten sie noch wissen, wieviel Wohnfläche nach Wohnflächenverordnung  (WoFlV; „lichte Maße, kein Putzabzug“) unser Haus hat. Ich meinte, daß sie doch alle Angaben dazu hätten. Sie meinte, daß der Techniker das haben möchte. Ich fragte, wozu. Antwort: „Sie wissen ja, daß die maximale Fläche für das HBD 150m² ist“. Aha, wir haben 123m², wieviel Putz, glauben die, daß wir da innen an die Wände klatschen? Mein Bauträger beschimpfte nach meiner Anfrage die WI-Bank-Bürokraten aufs Äußerste und meinte, daß er für diese Sache jemanden ein paar Stunden lang rechnen lassen müsse. Zitat: „Was die wollen, das gibt es nicht.“, also, WoFlV ist etwas anderes, als der Techniker haben möchte?

Bevor wir am Telefon vor der WI-Bänkerin ausfällig werden, riefen wir im LRA an. Der Herr war nicht da, dafür seine Cheffin. Wir fingen mit der Wohnraumberechnungsanfrage an und ich meinte, daß mein Bauträger im Grunde alle Maße geliefert hat und daß er für die Extraberechnung jemanden stundenlang rechnen lassen müßte. Antwort: „Ich stelle mich da auf der Seite der Landesbank, man bekommt ja viele Maße, und wenn dann die Bauherren meinen, es wäre eine Rechnung für Dumme, dann sollen sie jemanden von der Dummenschule dafür einstellen.“ Daraufhin konnte meine Frau nicht an sich halten und fragte, was sie unter „Dummenschule“ versteht. Erst danach holte sich die Frau unsere Akte und wir klärten mit ihr ein paar andere Dinge.

Am 10.2. war ich dann nochmal im LRA und versuchte, mit der Frau unser Bürgschaftsproblem und das mit den uralten Eintragungsbewilligungen zu klären. Sie meinte, daß diese Eintragungsbewlligungen sehr wohl zu unserem Grundstück gehört. Dann kamen wir auf den seltsamen Betrag der Grundschuld zu sprechen. Sie blökte mich schon fast an, daß man diesen Betrag hätte als Kreditanteil eintragen müssen. Ich entgegnete ihr, daß ich das wollte, aber ihr Mitarbeiter meinte, daß man das nicht braucht, da es im Grunde Eigenkapital ist und die Sache nur verkomplizieren würde. „Das kann ich nicht glauben“, rief sie, worauf ich mit der Faust auf den Tisch haute und zurückblökte „Das war aber so!“ (Wer glaub sie eigentlich, wen sie vor sich hat?). Die sache mit der Bürgschaft bezeichnete sie als „dumm gelaufen“, weil ich einfach so mit der Frau von der WI-Bank telefoniert hatte. „Wenn Sie das so sagen, ist es klar, daß es schiefgeht. Kommen Sie immer zu uns, wir geben der WI-Bank dann Zahlen weiter, mit denen sie auch arbeiten können.“ – Mit anderen Worten: Man darf keine ehrlichen Angaben machen, sondern muß bürokratische Hausnummern liefern, damit sie irgendwas in ihre Bürokratieformulare eintragen können? Das LRA ist also der Vermittler zwischen Gott der WI-Bank und den Menschen. Ich als Mensch bin unwürdig zu doof, eigenständig mit der WI-Bank zu kommunizieren. Mit diesem Gefühl fuhr ich nach Hause.

Dort rief ich den Leiter der Immobilienabteilung der Sparkasse Darmstadt an. Der wollte nun auch mal mit der WI-Bankfrau telefonieren.

14.02. Ich fand heraus, daß sich die WoFlV hat sich im Zuge der Jahre geändert hat, denn nach Neuerung der WoFlV gibt es keinen Putzabzug mehr, da mehr und mehr Holzständerbauweise (Fertighäuser) eingesetzt wird. In unserem Fall macht es jedoch Sinn, weil wir nunmal Putz an den Innenwänden haben werden. Nach längerem Hinundher bestand jedoch der Techniker nicht mehr auf eine Neuberechnung, wahrscheinlich, weil unsere Wohnfläche mit Nichten mehr als 150m² betragen wird, egal, wie man da rechnet.

15.02. Ich rief im Grundbuchamt an, um nach den Eintragungsbewilligungen zu fragen. Die Frau dort, herrlich sarkastisch, meinte, daß alles vor 1945 verbrannt sei, aber sie sucht das fehlende Puzzlestück von 1974 heraus.

16.02. Dabei ging es um Flurstücke/Grundstücke, die wohl nicht zu uns gehören und es stand was von einem Abstand von 5m drin. Wenn das so stimmt, dann ist unser Haus falsch geplant, so, wie alle Häuser um uns herum falsch geplant worden sind. Einige stehen ja schon. Müssen die jetzt wieder abgerissen werden? Ich bringe jedenfalls alles fehlende zum LRA, ich dachte, es wäre kein Problem, die paar Zettel mal eben vorbeizubringen. Dort traf ich den netten Herrn, der sofort seine Cheffin beiholte. Die Frau rüffelte mich zusammen, weil ich außerhalb der Sprechzeiten einfach so vorbeikomme . Ich wandte ein, daß ich ja nur die paar Zettel vorbeibringen wollte und daß das LRA auf dem Weg lag. Sie meinte aber, daß sie und ihr Mitarbeiter nun Arbeit unterbrechen müsse und damit deren „Verwaltungsablauf massiv stören“ würde. Ich grinste nur noch und nickte, da blieb mir echt die Spucke weg. Sie wies mich noch harsch darauf hin, daß meine die Erklärung meiner Frau nicht genügen würde, sie bräuchte noch eine genaue Bestätigung für den Brutto- und Nettoverdienst bei heutigem Stand ab Mai 2012. Ich kommentierte das mit einem „Okay, wenn die ne Hausnummer wollen, dann kriegen sie eben eine.“ Sie schicken alle Unterlagen weiter, die Bestätigung vom Arbeitgeber kommt per Fax. Und so verlies ich das LRA mit einem Grinsen und Kopfschütteln.

2. März. Der Sachbearbeiterin der WI-Bank ist aufgefallen, daß unsere Baunebenkosten überaus hoch wären und sie wollten eine Aufschlüsselung. Irgendwie scheint da jeder Bauträger etwas anderes darunter zu verstehen, also erfragte ich bei meinem Bauträger ein paar Hausnummern dazu, inzwischen weiß man ja, wie der Hase läuft. Diese Zahlen, mit denen sie arbeiten können, schickte ich am folgenden Tag.

7. März. Der Kreditvertrag ist da!!! Allerdings mit 0,3% höhren Zinsen als wir uns ausrechneten, aber mit 2,7% (incl. Disagio) immernoch sehr niedrig.

9. März. Ich rief nochmals bei der WI-Bank an und fragte nach, wie die Spielregeln für die Zinsbindung sind. „8 Wochen nach Unterschrift bleiben die Zinsen fest.“ Ok, also haben wir jetzt höhere Zinsen, weil die WI-Bank satte 8 Wochen gebraucht haben, unseren Antrag zu bearbeiten? Gut, ziehen wir 2 Wochen großzügig ab, in denen wir diverse Papiere noch beischaffen sollten (davon waren wir eine Woche krank zu Hause).

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, daß es uns viele Nerven gekostet hat, vorallem der Ärger über die Behandlung von der Frau im Landratsamt. „Bürgerfreundlich“ ist das jedenfalls nicht. Sie strotzte (nicht zuletzt bei meinem Nachbarn) nur so vor Inkompetenz, was sie anscheinend mit Arroganz und ungeheuerlichem Benehmen wettzumachen versuchte. Ihr Mitarbeiter tut mir Leid, wir überlegen, ihm eine Beileidskarte wegen einer solchen Cheffin zu schicken. Die Sachbearbeiterin der WI-Bank war auch stets nett und freundlich, auch, wenn sie merkte, daß ich beim Telefonieren das eine oder andere Mal in die Tischkante biß.

Das ist nicht die Krönung, das ist der Gipfel!

E10 wurde ja von unserer Regierung gepusht und sollte nun mehr und mehr eingeführt werden. Der Sprit soll nun also 10% (E10) statt bisher 5% Ethanol enthalten. Daß Alkohol auch keine Lösung des Spritproblems ist, sollte jedem, der bis drei zählen kann, klar sein.

Das gute alte Super (95 Oktan) sollte dem E10 weichen, wessen Auto kein E10 verträgt müßte also Super Plus (98 Oktan und ca. 12ct/l teuerer) tanken. Jetzt ist aber auch nachgewiesen, daß man mit E10 mehr Sprit braucht, bis zu 10%. Damit würde sich also effektiv der Sprit um knapp 14ct/l verteuern. Da käme man sogar mit Super Plus billiger.

Daß die Leute demnach E10 nicht akzeptieren, ist nur logisch. Der Deutsche mag zwar nicht auf die Poltik schauen, aber auf das Geld schaut er allemal. Ich denke, daß er vorallem deswegen E10 nicht tankt. Die Medien und Politik inszeniert mal wieder Meinungsmache. „Die Leute sind nicht richtig informiert“, heißt es da. Vielleicht sind sie einfach zu gut informiert?

Der Gipfel ist für mich der sog. „Benzingipfel“, der die Leute jetzt informieren soll. In Wirklichkeit geht es doch nur darum, die E10-Plörre den Leuten anzudrehn, damit die „arme“ Mineralölindustrie keinen oder wenig Verlust damit macht. Deren Tanks ist damit ja voll. Sowas blödes aber auch.

Marktwirtschaftlich gesehen müßte der Preis von E10 höchstens bei dem von Diesel liegen, damit es sich für den Ottonormalbetanker lohnt. Aber wer möchte schon Marktwirtschaft, wenn es für einen selbst von Nachteil ist?

Ich dürfte E10 tanken. Aber ich tue es nicht zu diesem horränden Preis. Da tanke ich lieber Super Plus.

(Daß E10 auch umweltpolitischer Blödsinn ist, brauche ich ja nicht zu erwähnen)

Und wieder ein massiver Angriff auf Freiheit und Demokratie

In Bayern laufen die Uhren anders, das war schon immer so und ja, manchen gefällts, manchen nicht. Laut einem HeiseArtikel wurde jedoch vom bayerischen LKA aus gesetzeswidrig Spionagesoftware auf einen Laptop installiert. Und das nicht bei einem Schwerkriminellen oder Terroristen, ja nichtmal bei einem, der dem Terror nahesteht. Es ist ein Angestellter einer Pharmaziefirma, der es tatsächlich wagte, sich  mit Skype & Co den Abhörmethoden der Polizei zu entziehen. Dummerweise ist das ja verschlüsselt. Wer ist dafür verantwortlich? Nein, die Politiker natürlich nicht, die sind immer fein raus. Dennoch begünstigen deren Entscheidungen solche Methoden.

„…der werfe den ersten Stein.“

Jesus war jemand, der gerade die Pharisäer aufgrund der Schrift überführte. Er beschimpfte sie sogar, vorallem, weil sie sehr scheinheilig lebten. Er sprach davon, daß die Fassade von ihnen zwar gut aussieht, schaut man jedoch dahinter, ist es faul.

Viele kennen die Bibelstelle, in der eine Ehebrecherin, auf frischer Tat ertappt, gesteinigt werden soll. Oft wird Jesus als der gute Onkel hingestellt, der diese und jene Sünde einfach so vergibt. Es ist ja alles nicht so schlimm (jedenfalls kommt es mir so vor). Zugegeben hatte ich irgendwo so ähnlich gedacht, freilich mit dem Hintergrund, daß die Frau danach nicht mehr sündigen soll.

Johannes 8,3-11: „Da schleppten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau heran, die beim Ehebruch überrascht worden war, stießen sie in die Mitte und sagten zu Jesus: ‚Lehrer, diese Frau wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt. Im Gesetz hat Mose uns befohlen, eine solche Frau zu steinigen. Was meinst du dazu?‘ Sie fragten dies, um Jesus auf die Probe zu stellen und ihn dann anklagen zu können. Aber Jesus bückte sich nur und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie nicht locker ließen, richtete er sich auf und sagte: ‚Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!‘ Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf die Erde. Als die Menschen das hörten, gingen sie einer nach dem anderen davon – die älteren zuerst. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Da stand er auf und fragte sie: ‚Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?‘ ‚Nein, Herr‘, antwortete sie. ‚Dann verurteile ich dich auch nicht‘, entgegnete ihr Jesus. ‚Geh, aber sündige nun nicht mehr!‚“

Es ist nicht überliefert, was er in den Sand schrieb. Fest steht, daß es Schriftgelehrte, also, Pharisäer, waren, die die Frau anschleppten. Sie wurde inflagranti erwischt, das bedeutet, den Mann haben sie ebenfalls dazu erwischt. Da alle gingen, ist es für mich wahrscheinlich, daß Jesus aus der Schrift in den Sand zitierte. Im 5. Mose 22,22 steht: „Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.

Da danach alle gingen, steht für mich fest, daß alle mit dier Frau geschlafen hatten. Wahrscheinlich fanden sie das, als sie es herausfanden, so ungeheuerlich, daß sie sie daraufhin anklagten. Und weil Jesus grad in der Nähe war, wollten sie ihn damit sogar herausfordern. Doch Jesus kannte die Schrift und überführte sie, wie so oft, aufgrund der Schrift, so, wie Jesus den Teufel in der Wüste überführte. Sie unterschrieben alle ihr Todesurteil, oder mindestens für einen von ihnen. Der war sicherlich bei der Meute dabei, aber ließ sich als Täter nicht erkennen.

Die Ganze Geschichte erscheint mir, nachdem ich 5. Mose 22,22 gelesen hatte, weit scheinheiliger als gedacht. Und noch etwas erkenne ich: Es ging bei der Ehebrecherin um Ehebruch, nicht um alle möglichen Sünden allgemein. Es ist eine Erweiterung der Splitter-Balken-Sache (Matthäus 7, Lukas 6), aber im Grunde um einiges bissiger, exakt auf diese Pharisäer gemünzt.

Verfassungswidrige Gesetzgebung?

Laut Netzpolitik.org bzw. Open-report.de könnte es nun doch zu „Internet-Sperren gegen Kinderpornografie“ kommen. Zumindest haben ein paar CDU-Hardliner unsreren Innenminister De Maizière dazu aufgefordert, mit zum Teil irrwitzigen Argumenten.
Daß dies im Grunde Zensur ist und gegen das Grundgesetz verstößt, scheint diese Herren nicht zu jucken. Doch Dank der gigantisch Großen Menge der Nichtwähler wurde ja diese Regierung erst möglich.

Gelten Gesetze für sog. „etablierte Parteien“ (in Pfungstadt) nicht?

Ich habe gerade gelesen, daß diverse Piraten-Plakete offensichtlich von den „etablierten Parteien“ entfernt wurden. Es ist schon seltsam, wie sich manche so aufführen, abgesehen davon, daß es verboten ist.
Gut, ja, in den 80er Jahren haben wir im jugendlichen Leichtsinn diverse REP-Kanditaten mit Hitlerbärtchen versehen. Das war auch verboten, auch wenn wir das damals noch nicht wußten. Entfernt haben wir aber soweit ich weiß keine Plakate. Aber gut, Fakt ist:

zu Guttenberg – Ich versteh das alles nicht

Als der Baron Minister wurde, kam es relativ schnell zu einer Erhebung seiner Person. Ich kann jetzt als „kleiner Mann“ nicht so genau erkennen, wieso das dazu kam, aber ich denke, viele Medien, die ja eigentlich „unabhängig“ sein sollten, haben ihren Anteil daran. Was hat er so viel gutes getan? Spontan fällt mir ein, daß er von einem „Krieg“, nein, einem „kriegsähnlichen Zustand“ in Afghanistan gesprochen hat, immerhin benutzte er die Silbe „krieg“, was dem Kern gut trifft, aber sich vorher kein Minister zu sagen traute. Wow. Und dann setzte er die Wehrpflicht aus, immerhin.
Gefühlt wurde er ziemlich schnell als „Retter“, oder „super Politiker“ hochstilisiert. Ich habe nie so recht verstanden, warum. Gefühlt hat da unser ehem. Finanzminister Steinbrück mehr geleistet (ja, darüber kann man sich streiten), nur waren seine Entscheidungen nicht so populär, aber er steht immerhin bis heute dazu. Und er ist nach seinem Ausscheiden nicht in die Finanzwirtschaft gewechselt, weil es sich „nicht gehört„, wie er sagte. Er ist nicht, wie mein Ex-Ministerpräsident, Chef des Konzerns geworden, den er vorher als Ministerpräsident mit Aufträgen versorgt hatte.
Aber gut, Karl-Theodor von Guttenberg ist kein Koch, aber ich frage mich, wieso er in den Monaten so hochgehoben wurde. Nur, weil seine Entscheidungen populär waren? Nein, er steht vielmehr für Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und andere Dinge, die er mit seiner Plagiatsgeschichte im Grunde verloren hat. Fest steht für mich, daß er die Bewertung seiner Doktorarbeit allein seiner Parteizugehörigkeit zu verdanken hat. Ich habe durch meine Frau, die ein bayerisches Lehrer-Referendariat hinter sich hat, einfach zuviel Mist und Klüngelei erlebt, als daß ich etwas anderes glauben könnte. Ich denke, die Uni-Bayreuth hat ihm einfach eine goldene Brücke gebaut, um so besser ins das Politikgeschäft einsteigen zu können.
Aber genau das fällt jetzt auf eben diese Universität zurück – und auf unseren bisherigen „Saubermann“. Interessant ist, daß trotz aller vorliegenden Klarheit, trotzdem, daß er die Werte, die er bisher so gut verkörpert hat und die ganze Zeit eigentlich mit Füßen getreten hat, große Teile des Volkes hinter ihm zu stehen scheinen. So als wollten viele garnicht wahrhaben, daß er Mist gebaut hat (obwohl er es zugab). Schnell wurde zB bei Facebook eine Gruppe „Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg“ gegründet. Enorm viele Menschen traten der Gruppe bei. Ich sehe das, was gerade mit Herrn zu Guttenberg passiert, nicht wirklich als „Jagd“. Er hat Mist gebaut und muß sich dafür verantworten – so, wie jeder andere Mensch auch. Auch wenn viele versuchen, diese Plagiatsgeschichte dazu zu benutzen, der Regierung zu schaden, so empfinde ich das nicht wirklich als maßgeblich. Das wird immer irgendwie versucht und gehört zum politischen Geschäft (wobei ich das nicht für gut heiße!). Sicher, sein Doktortitel ist in der Politik nicht wichtig, deswegen will er auch darauf verzichten. Aber daß er beschissen hat, schadet nunmal seinem Ansehen – auch und vorallem als Politiker.
Erschreckend finde ich trotzdem, daß wir offenbar wenig objektive Berichterstattung dazu in der Presse finden. Entweder sie ist pro- oder kontra. Man müßte im Grunde einige Blätter verbieten, die so klar für oder gegen die Regierung hetzen und so die Meinung des Volkes bilden. Sie sind nicht „unabhängig“, und wenn sie das klar nicht sind, sollte man sie verbieten. Das ist meine Meinung.

Das Ergebnis der Hamburg-Wahl

Es zieht sich der Trend weiter, daß immer mehr Deutsche nicht wählen gehen. Man könnte auch sagen, sie scheißen auf die Demokratie. Über 40% gingen in Hamburg nicht wählen. Damit erzielte die SPD mit gut 28% der Stimmberechtigten über 50% aller Sitze. Wer sich jetzt fragt „ist das noch Demokratie?“, dem muß ich sagen „Ja, so sind die Spielregeln.“
Wenn der Trend so weitergeht, wird sich Politik, und damit die Macht in Deutschland noch mehr auf die „großen“ verteilen. Wer dabei „die großen“ sind, ist erstmal unerheblich, wichtiger ist, daß sich die vermeintlich „kleinen“ selbstmitleidig zurückziehen und einen auf „Ich kann ja doch nix bewegen“ machen. Mich kotzt das an, weil sich viele Menschen so feige aus dem Staub machen können – außerdem kann man so viel besser rummotzen. Ich spreche jedoch jedem das Recht ab, herumzumotzen, der nicht gewählt hat. Nichtwähler, die motzen, kann ich nicht ernstnehmen, weil sie offensichtlich die Demokratie nicht ernstnehmen (sondern drauf scheißen).
Die CDU ist der SPD gefolgt: Viele ihrer Stammwähler gingen nicht mehr wählen. Die SPD profitierte freilich davon, auch wenn sie wohl viele CDU-Wähler abwarben. Der massive Erfolg der SPD geht dennoch, denke ich, zu einem großen Teil dadurch hervor, daß viele CDU-Wähler zu Hause blieben. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, weshalb die FDP relativ (aber nicht absolut) dazugewann und wieder einzog (so genau weiß ich das nun aber nicht). Das heißt auch, daß die Grünen nach absoluten Stimmen nicht dazugewonnen haben, die Linken haben Wähler verloren.
Im Grunde schaut das Ergebnis grob so aus (Rechnet man die Nichtwähler mit ein):
SPD: 28,5%, CDU: 12,9%, GAL: 6,6%, FDP: 3,9%, Die Linke: 3,8%, Sonstige: 3,3%, Nichtwähler: 41,0% (Quelle: „Die Zeit„)


Der Anspruch an einen selbst

Gestern  haben wir im Hauskreis über Matthäus 25, 31-45  gesprochen:

„Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir. Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was10 ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was11 ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan.“

Ich habe bei der Stelle oft an Hilfe gedacht, daß wir Christen anderen helfen sollen. Aber im Grunde steht das da überhaupt nicht drin. Man soll Menschen begleiten, ohne, daß man den Anspruch an sich selbst erhebt, zu helfen, denn meistens können wir das garnicht (leisten). Letztlich bin ich oft an diesem Anspruch, der unterschwellig oft zugegen war, zerbrochen, oder habe aus dem Grund den Antrieb verloren, diese Menschen weiter zu begleiten. Mit den Jahren ist das vielleicht etwas besser geworden.

Dennoch ist es oft schwer, Menschen zu begleiten, die sich ziemlich offensichtlich in Schwierigkeiten hineinmanövrieren. Man muß dabei oft eine gewisse innere Zerrissenheit aushalten. Und dennoch: Wir sind nicht dazu da, um echte Hilfe zu leisten, das muß man sich immerwieder klarwerden.