Diejenigen, die mich schon länger kennen, wissen, daß ich das eine oder andere Mal Menschen geholfen hatte. Zu den meisten habe ich heute keinen Kontakt mehr, zu ein paar vagen und zu ganz wenigen regen Kontakt, zu einer Frau nach langer Funkstille wieder mehr. Erzähle ich mehr, würden viele wissen, wen ich meine, was sie ja nicht will 😀
Sie sagte mir vorhin, daß ich ihr damals das Leben gerettet habe und daß es richtig war. Ich merkte auch, daß es sie Überwindung kostete, das zu sagen.
Danke! *schnüff* Ich bin immernoch ganz gerührt… und Gott sehr dankbar gerade *snief* 🙂
Kategorie: Glauben
Christen im alltäglichen Weltbild
In den Medien wird oft von „den radikalen Christen“ berichtet, oder zumindest „radikale Einstellungen“, die Christen nunmal haben. Meistens wird dies negativ beurteilt, Christen erscheinen oft stark konservativ, nicht zuletzt, weil die meisten Homosexualität ablehnen. Damit werden wir Christen oft als intolerant eingestuft. Ich bin Christ und empfinde die Bibel eben an manchen Stellen als konkret, klar und richtungsweisend. Oft ist diese Richtung jedoch genau die entgegengesetzte der Gesellschaft.
Man kann jetzt auf 2 Wegen mit Christen diskutieren. Die eine ist die Theologische, daß man eben auf Grundlage der Bibel und deren Stellen über dies und das diskutiert.
Das andere ist der Umgang mit biblischen Überzeugungen in der Gesellschaft. Verurteile ich einen Homosexuellen? Nein, ich maße mir das nicht an, ich denke nur (erstmal) für mich selbst, daß es nicht gut (für mich) ist. Das ist meine persönliche Überzeugung, die ich nunmal habe und lebe. Ich greife also niemanden an, nur, weil er anderer Überzeugung ist als ich, ich werde mich hüten. Werde ich jedoch klar gefragt, antworte ich da auch sehr klar und sage meine Überzeugung.
Wahr ist, daß Christen anders leben, konservativer, gerade im Umgang mit Beziehung und Familie. Deswegen funktionieren christliche Ehen aber nicht zwingend besser als andere, oder halten länger.
Dennoch ist es schon seltsam, daß ein (angeblich) christlicher Pastor, öffentliche Koranverbrennungen veranstaltet, so viel Aufmerksamkeit genießt. Die Welt kann mal wieder auf „die scheiß Christen“ zeigen. Ich weiß nun nicht, wieviele Menschen an der Koranverbrennung beteiligt waren, aber es waren wahrscheinlich weniger als 1000, wahrscheinlich weniger als 100. Verbrennen Tausende Islamisten Flaggen der Nationen der Westlichen Welt, wird das als „haja, das ist eben so“ hingenommen. Obama machte da mal ne Ausnahme, das ist schon richtig.
Was ich oft traurig finde ist, daß Christen oft als Verfolger hingestellt werden, was sie zum größten Teil nicht sind. Christen werden in großen Teilen der Welt verfolgt. Im 3. Reich auch in Deutschland. Und es waren keine Christen, die in Deutschland in der Zeit Homosexuelle verfolgten, sie hielten oft die Rübe für Verfolgte hin.
Salome und Essen
Normalerweise kann es meine Tochter nicht abwarten, zu essen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, daß sie vorher schon recht viel gemampft hat, jedenfalls sagte sie, als wir alle am Tisch saßen, „Mausi, Mausi!“. Also machten wir mit ihr „Piep, piep, Mäuschen, bleib in deinem Häuschen, wir essen unsern Teller leer, bleibt für dich kein Krümel mehr, piep, piep, piep, guten Apetit.“ Als wir damit fertig waren, sagte sie sofort „beten! beten!“ und faltete ganz andächtig ihre Hände. Also beteten wir und sie sagte mit uns zusammen „Amen.“ am Ende. Erst dann legte sie los und hat, wie immer, nicht wenig gefuttert. 😉 Tolles Kind! 😀
„…der werfe den ersten Stein.“
Jesus war jemand, der gerade die Pharisäer aufgrund der Schrift überführte. Er beschimpfte sie sogar, vorallem, weil sie sehr scheinheilig lebten. Er sprach davon, daß die Fassade von ihnen zwar gut aussieht, schaut man jedoch dahinter, ist es faul.
Viele kennen die Bibelstelle, in der eine Ehebrecherin, auf frischer Tat ertappt, gesteinigt werden soll. Oft wird Jesus als der gute Onkel hingestellt, der diese und jene Sünde einfach so vergibt. Es ist ja alles nicht so schlimm (jedenfalls kommt es mir so vor). Zugegeben hatte ich irgendwo so ähnlich gedacht, freilich mit dem Hintergrund, daß die Frau danach nicht mehr sündigen soll.
Johannes 8,3-11: „Da schleppten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau heran, die beim Ehebruch überrascht worden war, stießen sie in die Mitte und sagten zu Jesus: ‚Lehrer, diese Frau wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt. Im Gesetz hat Mose uns befohlen, eine solche Frau zu steinigen. Was meinst du dazu?‘ Sie fragten dies, um Jesus auf die Probe zu stellen und ihn dann anklagen zu können. Aber Jesus bückte sich nur und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie nicht locker ließen, richtete er sich auf und sagte: ‚Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!‘ Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf die Erde. Als die Menschen das hörten, gingen sie einer nach dem anderen davon – die älteren zuerst. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Da stand er auf und fragte sie: ‚Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?‘ ‚Nein, Herr‘, antwortete sie. ‚Dann verurteile ich dich auch nicht‘, entgegnete ihr Jesus. ‚Geh, aber sündige nun nicht mehr!‚“
Es ist nicht überliefert, was er in den Sand schrieb. Fest steht, daß es Schriftgelehrte, also, Pharisäer, waren, die die Frau anschleppten. Sie wurde inflagranti erwischt, das bedeutet, den Mann haben sie ebenfalls dazu erwischt. Da alle gingen, ist es für mich wahrscheinlich, daß Jesus aus der Schrift in den Sand zitierte. Im 5. Mose 22,22 steht: „Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.“
Da danach alle gingen, steht für mich fest, daß alle mit dier Frau geschlafen hatten. Wahrscheinlich fanden sie das, als sie es herausfanden, so ungeheuerlich, daß sie sie daraufhin anklagten. Und weil Jesus grad in der Nähe war, wollten sie ihn damit sogar herausfordern. Doch Jesus kannte die Schrift und überführte sie, wie so oft, aufgrund der Schrift, so, wie Jesus den Teufel in der Wüste überführte. Sie unterschrieben alle ihr Todesurteil, oder mindestens für einen von ihnen. Der war sicherlich bei der Meute dabei, aber ließ sich als Täter nicht erkennen.
Die Ganze Geschichte erscheint mir, nachdem ich 5. Mose 22,22 gelesen hatte, weit scheinheiliger als gedacht. Und noch etwas erkenne ich: Es ging bei der Ehebrecherin um Ehebruch, nicht um alle möglichen Sünden allgemein. Es ist eine Erweiterung der Splitter-Balken-Sache (Matthäus 7, Lukas 6), aber im Grunde um einiges bissiger, exakt auf diese Pharisäer gemünzt.
Der Anspruch an einen selbst
Gestern haben wir im Hauskreis über Matthäus 25, 31-45 gesprochen:
„Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir. Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was10 ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was11 ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan.“
Ich habe bei der Stelle oft an Hilfe gedacht, daß wir Christen anderen helfen sollen. Aber im Grunde steht das da überhaupt nicht drin. Man soll Menschen begleiten, ohne, daß man den Anspruch an sich selbst erhebt, zu helfen, denn meistens können wir das garnicht (leisten). Letztlich bin ich oft an diesem Anspruch, der unterschwellig oft zugegen war, zerbrochen, oder habe aus dem Grund den Antrieb verloren, diese Menschen weiter zu begleiten. Mit den Jahren ist das vielleicht etwas besser geworden.
Dennoch ist es oft schwer, Menschen zu begleiten, die sich ziemlich offensichtlich in Schwierigkeiten hineinmanövrieren. Man muß dabei oft eine gewisse innere Zerrissenheit aushalten. Und dennoch: Wir sind nicht dazu da, um echte Hilfe zu leisten, das muß man sich immerwieder klarwerden.
„Bachale butt!“
Heute waren wir bei meiner Cousine und meinem Kumpel, ihrem Freund. Weil das Wetter schön war, sind wir hingeradelt. Auf dem Hinweg saß unsere Salome auf Theresas Fahrrad, auf dem Rückweg nahm ich den Sitz. Ich radelte also los. Nach etwa 50 Metern rollte ich auf eine T-Kreuzung zu und bremste. In dem Moment blockierte alles vorne, ich sah nur noch Salome in ihrem Sitz umherfliegen und dann lag ich schon da. Salome neben mir. Ich war geschockt und überrascht, fragte mich, was das denn war. Nachdem ich Salome rausgefuddelt hatte, und sie im Arm hatte, sah ich, daß die Gabel abgeknickt war. Ich sagte „Fahrad kaputt“ zu Salome. Sie antwortete dann heftig mit einem „Bachale butt!“, ein Satz, den sie aufgeregt bis zum Schlafengehen ungefähr 2376Mal gesagt hatte.
Ihr ist nichts weiter passiert, sie hat sich was im Mund aufgebissen, sodaß sie etwas Blut an den Mundwinkeln hatte, ich hab mir garnix getan. Wir fuhren mit der Bahn nach Hause.
Danke Gott, daß nix weiter passiert ist! 🙂
Und morgen hol ich n „neues“ Rad.
Ich mache keine Musik – Ich mache Lobpreis
Lobpreis ist für mich eine Sache des Herzens. Man singt und betet zu Gott, und ich finde, dazu gehört eine gewisse Authentizität. Wenn Lobpreis zu perfektionistisch gespielt wird, verliert er für mich eben diese. Es wird dann zu Musik, vielleicht auch irgendwo zu einer Art Konzert. Ich will damit jetzt nicht die Lobpreiser kritisieren, die bis zum Abwinken ihre Lieder üben und danach zum Besten geben, ich sage nur, wie es mir mit so manchem Lobpreis geht und was ich darüber denke. Die Betonung liegt auf „bis zum Abwinken“ ;-).
Lobpreis sollte von Herzen kommen, man sollte das auch so meinen, was man da singt und sich damit innerlich verbinden, und eben nicht damit, wie Hans Wurst in der Gemeinde meine Musik..äh..meinen Lobpreis da gerade findet. Es sollte völlig wurscht sein. Es geht nicht um Hans Wurst, sondern um Jesus, finde ich.
Bei denen, die mich etwas näher kennen, ist bekannt, was ich damit meine. Viele finden mein schiefes Gegröhle schön, selbst wenn die Gitarre dazu leicht verstimmt ist. Einmal habe ich einem damals 15jährigen Mädchen, das kein Christ ist, „Fire and Rain“ vorgesungen. Sie hatte danach Tränen in den Augen. Nicht vor Schmerzen, sondern, weil es sie irgendwo ergriffen hatte. Und genau das war sicherlich nicht mein Verdienst.
Am 12. Dezember darf ich, wie es aussieht, im Kinderplenum unserer Gemeinde Lobpreis machen. Ich werde für normale Gemeindemitglieder unbekanntes, aber deutsches Liedgut spielen. Es wird von Jesus Burger Junior, Maskil, evtl. noch von Obadja und Waiting for Steve sein.
[Audio:http://sanktheiner.popps.org/Sankt_Heiner-Dankbar-06-Fire_and_rain.mp3]
Und ja, ich werde üben – wenn auch nicht bis zum Abwinken 🙂
Grundsätzliche Lebensentscheidungen
Ich wollte schon lange mal darüber schreiben, aber irgendwie fehlten mir bisher die richtigen Worte dazu. Keine Ahnung, wie gut mir das jetzt gelingt.
Aufhänger des Themas sind Worte von ein paar Leuten, die mit mir bei den Jesus Freaks waren. Glaubenskrisen gehören zum Christsein irgendwie dazu (ja, auch bei mir), aber mir wurde manchmal vorwurfsvoll an den Kopf genagelt, daß mir das Glauben ja viel leichter fällt, weil es mir ständig so gut geht. Wem es gut geht, der glaubt auch leichter, so die These.
Abgesehen davon, daß sich diese These durch die vielen Gläubigen in Afrika, denen es an sich schlechter geht als uns Europäern, widerlegen läßt, gehe ich mal mehr auf mein Leben ein.
Sicher ist mein Leben gesegnet, und ja, es ist auch nicht mein Verdienst. Aber damit Gott mich überhaupt segnen kann, muß ich diverse Dinge im Leben dazu richtig „schalten“, eben gewisse Entscheidungen treffen. Ich bin zB davon fest überzeugt, daß ich ohne Jesus beziehungsunfähig wäre. Zum einen, weil ich ohne Jesus nie gelernt hätte, eine Beziehung zu führen, wie ich sie jetzt führe, zum anderen, weil ich nie gelernt hätte, daß ich mein Leben nicht an einer Beziehung aufhängen sollte.
In den ersten Monaten der Beziehung wurde mir vorgehalten, daß „kein Sex vor der Ehe“ völlig unnatürlich und ungesund sei. Ich solle meine Freundin doch mal „ordentlich nageln“. Ich wette, hätte ich das damals nur versucht, wäre ich heute nicht verheiratet (weder mit meiner heutigen Frau, noch mit sonstwem). Ich hatte mich damals dafür entschieden, keinen Sex vor der Ehe zu haben und es war absolut richtig so. Ich lernte, Beziehung anders zu führen, und zB nicht auf Sex auszurichten (und das ist wirklich ein Lernprozeß!).
Ich lernte außerdem, Gott ernst zu nehmen. Man geht so durchs Leben wie ein Schiff auf dem Meer, man sieht manchmal nicht, daß es Untiefen oder Riffe gibt und man wird gewarnt. Ich erhielt mal gegen 1:45Uhr morgens einen Anruf von einer Bekannten, mit der ich an sich garnicht so viel zu tun hatte. Sie sagte, daß Gott zu ihr gesprochen hat und daß sie mir dies und das sagen müsse. Es war ein eindeutiges Stop-Schild, das ich beachtet habe. Macht mich das zu einem besseren Menschen? Nö, ich hatte mich vorher in eine schwierige Lage hineinmanövriert wo nur noch Umkehr half. Um auf das Bild zurückzukommen war es so als wären vor mir und seitlich von mir nur noch Untiefen und Riffe.
Es kostet ne Menge Stolz, zuzugeben, daß man sich verhaspelt hat. Ich will jetzt nicht sagen, daß eine Beziehung schiefgeht, wenn man Sex vor der Ehe hat, also, ich will da keine Regeln aufstellen. Darum geht es mir auch garnicht. Ich denke nur, daß Gott vor Dingen warnt, auch wenn man diese Warnungen gerne überhört, denn sie sind meist einfach unbequem. Oft werden sie von (unbequemen) Menschen ausgesprochen. Sicher, man muß alles prüfen, doch ich habe ziemlich schnell gemerkt, wenn etwas stimmt. Geprüft habe ich danach trotzdem.
Was ich jedoch nicht verstehen kann sind Menschen, die sich über Gottes Nicht-Eingreifen beschweren, nachdem sie offenkundig gewarnt wurden und trotzdem ihren Stiefel weitergelebt haben.
Gott und der Hausbau
Wir haben ja nun lange um den einzig wahren Bauträger gerungen. Wir haben viel darüber gebetet und tatsächlich war der Bauträger relativ schnell klar. Doch dann trat eine Immobilienfirma auf und machte uns einen bombigen Vetrag mit einem anderen Bauträger. Den haben wir sogar unterschrieben, nachdem wir den Bauträger vom Bauherrenschutzbund haben prüfen lassen. Daß es diesen Bauherrenschutzbund gibt, habe ich genau zu der Zeit erfahren.
Wir beteten um ein deutliches Zeichen für, am besten für ein „Stop“.
Nun, 4 Tage später kam die Nachricht, daß der Bauträger wegen Überlastung den Vertrag nicht gegenzeichnen will. Aber die Immobilenfirma zauberte einen Alternativbauträger ausm Hut, der 1:1 unseren Vertrag übernimmt.
War es nun ein „Stop“ für den Bauträger oder für die Immobilienfirma?
Ich ließ den Alternativbauträger vom Bauherrenschutzbund überprüfen. Das Ergebnis fiel vernichtend aus.
Gott sei Dank haben wir bei den Konkurrenten der Immobilienfirma noch nicht abgesagt, wir nehmen jetzt den Bauträger, der für uns vor dem Auftreten der Immobilienfirma für uns in Frage kam. Die bereits von uns unterschriebenen Verträge sind vernichtet worden.
Das mit dem Sterben ;-)
Ich habe ja in Fulda über dieses ähnliche Thema gepredigt und dabei einige Dinge angerissen, worum es beim „Fleisch“, bw. dessen sterben, so alles geht.
Doch einen Gedanken greife ich nochmal auf, weil er mich nicht losläßt. Der Mensch neigt oft dazu, sich aufzuopfern, meistens, damit er hinterher vor sich selbst und/oder anderen vermeintlich besser dasteht. Diese Denkweise habe ich, zumindest theoretisch, schon immer abgelehnt. Bei den JF-Darmstadt kassierte ich dafür auch harsche Kritik, als ich noch in der Leitung war. Ich sagte mir immer „Jesus ist Chef und wenn er das ist, dann sorgt er auch für entsprechende Kapazitäten, falls wir Dinge (zB Seelsorge) umsetzen sollten“. Auch wenn ich mir das im Kopf immer sagte, so handelte ich phasenweise anders und fiel teilweise nach Seelsorgegesprächen gegen 4 Uhr morgens unter der Woche ins Bett (Dieses Beispiel ist nicht wirklich repräsentativ in dem Zusammenhang, aber ich hab grad kein anderes ;)). Manche Situationen sind eben schwer, auszuhalten, man möchte etwas tun, es fällt eben schwer, loszulassen.
Läßt man (Menschen) los, kriecht in einem die Angst hoch, daß es schiefgehen könnte. Gerade als Leiter läuft man in Gefahr, so zu denken und vorallem, Dienst vor Gott bzw. Dienst vor Ehe zu stellen, was fatale Auswirkungen hat. Wer aus einer Angst heraus handelt, der handelt automatisch nicht mehr im Glauben. Das Gegenteil von Glaube ist, denke ich heute, nicht „Unglaube“, sondern Angst.
Wenn man nun nicht gerade Leiter ist, sondern irgendwie ein Schäfchen in einer Gemeinde, vielleicht vollgestopft mit Verletzungen, die man garnicht loslassen will, bzw. wo es schwerfällt, handelt man auch oft aus einer Angst heraus. Man befindet sich in einer Opferrolle, an die man sich so schön gewöhnt hat. Man wurde verletzt, Schuld sind immer die anderen und vor sich selbst steht man stets als vermeintlich besserer Mensch da. Ich glaube nicht, daß vielen Menschen, die so geprägt sind, deren Verhalten bewußt ist, dennoch können sie gerade in Gemeinden wahre Kotzbrocken sein, übrigens genauso wie übereifrige, ängstliche Leiter ;-).
So oder so gilt es doch, die (eigene Versagens-)Angst, Verletzungen, eben Dinge, die uns doch am Leben hindern, abzulegen und im Glauben annehmen, daß wir, so wie wir sind, geliebt sind. Ich glaube, der erste Schritt in diese Richtung ist eine bewußte Entscheidung.
„…damit meine Angst immer mehr vergeht und Ehrfurcht bleibt!“ *g*
[audio:2010-09-22-Obadja-Ehrfurcht.mp3]Ohne Tod keine Auferstehung, das ist doch logisch, oder? Das Alte muß erst vergehen, damit neues werden kann.