Offener Brief an Dorothee Bär

Sehr geehrte Frau Bär

Ich habe mich dazu durchgerungen, Ihr Bild!-Interview nachzulesen. Was ich dort lese, sind einerseits ambitionierte Ziele (Netzausbau), die nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich fallen, aber eben auch Vereinfachungen im Datenschutz.
Ich bin froh um unseren Deutschen bzw. Europäischen Datenschutz, der, das muß ich jedoch auch klar sagen, nur noch auf dem Papier existiert. In Zeiten, in denen Google & Co den Markt beherrschen, wirken unsere Gesetze, allen voran das Grundgesetz, wie ein Witz, der den Geschäftsmodellen der US-Konzerne entgegensteht. Konkret: Wer sich heute ein Android-Gerät (Smartphone, Tablet, etc), hat erstmal, ob er das will, oder nicht, die Google-Dienste vorinstalliert, die, wie ich lesen muß, an den Benutzereinstellungen vorbei, machen, was sie wollen, bzw. eher von Konzernwegen sollen: Schnüffeln und Daten „nach Hause“ schicken. Wenn ich nun lese, daß Sie vorhaben, diesen Datenschutz zu lockern, anstatt den Wähler vor Google & Co zu schützen, enttäuscht mich das einerseits und bestätigt mich andererseits, nur noch Geräte OHNE Google zu benutzen und konsequent den „Open-Source-Weg“ zu benutzen. Der Staat, das ist die Aussage (inklusive dem Nichtstun) der Politik der letzten Jahre, schützt mich nicht, also muß ich mich selbst schützen! Dazu kommt, daß juristisch gesehen die Nutzung von Windows 10 in Behörden mehr als fragwürdig erscheint. Die einzige Konsequenz wäre aus meiner Sicht, endlich dem US-Silicon-Valley die Europäische Antwort entgegenzutreten: Mit Linux. Mit Open Source, dann klappt es auch mit dem Datenschutz.
Sie sprechen davon, daß Kinder programmieren lernen sollten. Da bin ich dabei, jedoch finde ich es sinnvoll, dabei Open Source zu forcieren. Würde man Kinder schon früh an zB Micro$oft binden, indem man sie auf den Plattformen aus Redmond programmieren läßt, werden sie sich später nicht mehr, oder schwer umstellen. Gewonnen hätte auf diesem Weg einmal mehr ein US-Konzern, von denen Sie und Ihre Kollegen monieren, daß sie zuviel (Markt-)Macht hätten. Die Vorherrschaft der US-Konzerne ist nicht zuletzt eben auch ein Ergebnis der Politik Ihrer Partei (LiMux-Aus durch „erfolgreiches“ Lobbying zugunsten von Micro$oft). Davon hörte ich von Ihnen jedoch genau nichts. Es mag daran liegen, daß es kaum Lobby für Open Source gibt, zumal man damit ja auch kein „Geld verdienen“ (eben keine Lizenzgebühren eingenommen werden) kann, wobei das Geld ja sowieso der Steuerzahler bezahlt. Das sind Gelder für Murks, die ebenfalls in die USA abfließen, das will ich dabei auch mal anmerken.
Sie sprechen davonn, daß Kinder mit Tablets in die Schule gehen sollen. Okay. Ein gebrauchtes (Android-)Tablet kostet heute nicht mehr die Welt. Unser 6 Jahre altes Tablet funktioniert Dank LineageOS noch sehr gut. Nur sollte man da auch Wert drauf legen, daß erstens Tablets angeschafft werden müssen, auf denen keine Googledienste sind und/oder zweitens diese völlig deinstalliert werden können. Alles andere ist in meinen Augen nichts anderes als Lobbying FÜR US-Konzerne.
Die für mich einzige logische Konsequenz aus dem Dilemma wäre, endlich auf Open Source zu setzen anstatt weiterhin US-Konzerne zu unterstützen.
Es ist so ähnlich wie mit der Abgasdebatte: Es war lange Zeit klar, daß das kommen würde und ich denke, beim Datenschutz ist es genauso: Man ignoriert es bis es nicht mehr geht. Bei der Abgasdebatte wird nun gehandelt, ich fürchte, beim Datenschutz werden die „unliebsamen“ Gesetze einfach geändert.
Geschieht das, ist die politische Aussage die, daß wir auf dem Gebiet eine Anarchie („jeder kann tun, was er will“) haben, allerdings nur zu Gunsten von US-Konzernen. Ausgetragen wird das dann u.a. auch auf meinem Rücken.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Popp

Hifiberry

Ich habe mir, bzw. uns mal einen HiFiBerry gegönnt. Das ist im Grunde ein Raspberry Pi mit einem guten Verstärker-Aufsatz. In meinem Fall die Version „Amp2“.
Ich habe alles schön zusammengebaut und mir zusätzlich noch einen „Lautsprecherterminal“ für ein paar Cent angebracht, das fand ich praktischer.
Dann ging ich nach Anleitung vor. Es sah alles super aus, bis ich das Ding unter OSMC in Betrieb nehmen wollte. Der HiFiBerry wurde nicht gefunden. Nur HDMI, Analogue und Alsa:bcm2835. Klasse. Nirgends stand was zu dem Problem.
Ich habe mit Alsa direkt gearbeitet, da lief er. Es hakte nur am OSMC. Mein Workaround: Ich habe eine Datei unter /etc/modprobe.d/blacklist-sound.conf angelegt in der nur eine Zeile steht: „blacklist snd_bcm2835“. Nach einem Neustart gibt es schließlich nur noch den HiFiBerry als Alsa-Gerät und siehe da: Man findet ihn auch im OSMC.
Ich habe momentan kleinere Boxen eines alten Philips-Webradios angeschlossen und das klingt schon ordentlich. Der Amp2 bringt max. 60W Musikleistung, was schon recht gut rummst, für das Bischen Elektronik.
Nun kann meine Frau ihre Youtube-Musik klangschöner anhören :] – Dank „Send to Kodi“-Addon unter Firefox.

Jesus Freaks Kurpfalz

Irgendwie dachte ich am Samstag, ich hätte einen Fluxkompensator im Heck meines Dacias. Ich fuhr nach Edingen bei Heidelberg. Nach 40min kam ich an und traf Sören auch gleich am Hauseingang. Sein schwarzer Jesus Freaks Pulli kennzeichnete ihn :-). Sören leitet die Jesus Freaks sehr engagiert und ist überhaupt engagiert, kümmert sich um „seine Freaks“ und hält mit ihnen Kontakt, so gut er eben kann. Mit dem bisschen Vergangenheit, die er erzählte, beeindruckt mich das.
Seine Freundin, Renate, wirkte auf mich dagegen schüchtern. Sie machte lecker Kürbissuppe und Knoblauchecken. Die Wohnung war verraucht und ich überlegte, wann ich das letzte Mal in einer Wohnung war, in der geraucht wurde. Für mich ist das kein Problem.

Im Wohnzimmer lernte ich erstmal Michael kennen, der mir auch gleich von seinem Fahrrad erzählte, das anno 1994 bei der Tour de France dabei war. Indessen improvisierte Sören hastig und kopierte Liedzettel. „Manche Dinge ändern sich nie“, dachte ich dabei grinsend. Außerdem war da Junis (schreibt man das so?) aus Mogadischu (Somalia).

Später kam noch Günther dazu, der mit seinem langen Mantel düster dreinblickte, aber im Grunde nett ist. Sören meinte noch, daß eine Fränkin käme, die dann auch später mit 30 Bratwürsten ankam und sich mit Claudia vorstellte. Ich wollte schon fragen, ob man ihren Namen mit „G“ schreibt :-D. Die Würste waren übrigens sehr lecker! 🙂
Es kamen noch 2 dazu, deren Namen ich nun nicht mehr präsent habe.
Um punkt 17Uhr ging es dann los und Sören machte Lobpreis und hatte eine Predigt vorbereitet. Er stellt das dann immer ins Netz. Da seine Kamera spiegelverkehrt aufnimmt, hängt auch die Jesus Freaks Fahne falschrum an der Wand. Verwirrte Zuschauer meinen, daß Edingen eine besondere Zeitzone hat, weil sie offenbar die Uhr auch spiegelverkehrt sehen.
Die Predigt war gut, wie ich fand. Es hat mich jedenfalls angesprochen.

Später dann kam noch ein „Notruf“ eines Kumpels, der seinen Bus in der Nähe von Sörens Schrebergarten im Schlamm versenkt hatte. Also liefen wir zu fünft dorthin und halfen dem Bus aus der Misere und fuhren dann alle zusammen zurück. Das war cool, und das nicht, weil es draußen naßkalt war.
Mich hat die Art und Weise beeindruckt, wie Sören das alles organisiert, sich kümmert und das mit einem Gleichmut, der mich beeindruckt. Besuche in der Psychiatrie (als Besucher) inklusive. Er ist ein Jesus Freak, Rocker, er weiß wo er herkommt und wovon er befreit wurde. Ich fühlte mich 20 Jahre zurückversetzt, in eine Zeit, in der es solche Gruppen häufiger gab. Ich weiß aber auch, wieviel Arbeit und Kraft dahintersteckt.
Ich bete für euch, ihr Freaks ! 🙂

Elektronik als Persönlichkeitsprothese

Im Grunde ist es ja nichts neues, daß Menschen sich gerne mit Schnickschnack umgeben, um damit ihre Aura aufzupolieren. Da war, vielleicht bin ich auch keine Ausnahme, nichtsdestotrotz beäuge ich es kritisch. Vor 30 Jahren hatte man einen Walkman, der dann zu einem iPod bzw. MP3-Player wurde. Apple machte aus dem Musikgeschäft mehr Blingbling und damit mehr Geld für im Grunde dieselbe Sache: Musik aus einem Elektronischen Gerät. Vor 30 Jahren gabs schon unterschiedliche Kassettenabspielgeräte und schon damals prahlte man mit dem „echten“ von Sony. Aber das war damals nicht so ausgeprägt wie heute, weil sich damals nur wenige den „echten“ Walkman von Sony leistete. Ich hatte nie einen echten ;-).
Apple legte mit dem Smartphone nach. Die Konkurrenz schlief nicht und heute hat im Grunde „jeder“ ein Smartphone. Der Unterschied ist zum Walkman oder (älteren) MP3Player jedoch, daß die Dinger tatsächlich vernetzt sind und damit leicht zu Anrgriffszielen werden können, sofern deren Software nicht auf dem aktuellen Stand ist. Da sage ich auch nix neues und viele langweilen sich, wenn sie so etwas lesen oder hören (müssen). Auch der Gedanke, daß man bei diesen Updates auf Gedeih und (eher) Verderb den Herstellern ausgeliefert ist, wirkt auf die meisten nerv(töt)end. Dennoch: So isses halt!
Ich betrachte das alles eher mit Softwarevernunft und stelle dabei die Hardware in den Hintergrund. Zum einen, weil ich keinen 8kerner mit 4GB RAM im Handy brauche, zum anderen, weil ich es für befremdlich halte, das Smartphone als eine Art Schmuck zu benutzen. Vielleicht sollte man einfach mal ein großes, dickes Smartphone auf den Markt bringen, das zahlreiche bunte LEDs eingearbeitete hat, die mit verschiedenen Apps lustig blinken können. Oder die Nacht erhellen. Was weiß ich.
Ich betrachte das alles recht nüchtern: Was will ich damit? Kommunizieren, Termine verwalten, vielleicht auch mal ein Bild machen. Mehr nicht. Dazu brauche ich keinen 8Kerner. Dazu brauche ich auch keine 4GB RAM. Dazu reicht ein 3-4 Jahre altes Handy von Ebay aus. Genau deswegen schaue ich mir auch noch genauer die Bauweise an: Kann ich den Akku (einfach) wechseln? Das geht ja mit den neuen Dingern immer schlechter, offenbar, weil genau das nicht gewünscht wird, es würde ja die Lebensdauer verlängern und das will ein Handyhersteller einfach nicht! Die Schafe sollen einfach ein neues Modell kaufen. Und sie tun es auch brav, um sich dann mit dem neuesten Modell scheinbar aufhübschen zu könnnen.
Genau das beobachte ich mehr und mehr. Und ich kratze mir an den Kopf. Das wirkt auf mich wie der Klischee-Autokauf einer Frau: „Ich will das rote Auto haben“ – „Aber das ist Scheiße“ – „Aber es ist rot.“ – „Aber es viel zu teuer“ – „egal, es ist schön rot.“ – Und dann wird das scheißrote Auto halt gekauft. Nur, daß es sich dabei nicht nur um Frauen, sondern um querbeet alle (mit wenigen Ausnahmen) handelt. Als bräuchte man ein blödes Elektronikgerät als Persönlichkeitsprothese, für der Klischee-Mann in der Midlifecrisis einen Porsche benutzt.
Ich kriege das kognitiv nicht verarbeitet und ich glaube, ich versuche es auch nicht (mehr).

Schafsvolk

Das war sie also, die Bundestagswahl 2017. Ich bin nicht entsetzt, wie all die Medien und Politiker, die ja hierzulande was zu sagen haben. Es war klar, daß das passieren würde. Daß die Nazis einziehen würden, war klar, auch, daß sie so stark sein würden. Ich hatte mit mehr als 15% für die AfD gerechnet. Gestern habe ich Steine gefahren, ich war also viel im Auto und hörte Radio. Und ich konnte nur mir Kopfschütteln feststellen, daß viele AfD-Wähler deren Programm anscheinend gar nicht durchgelesen haben. Einer meinte, er hatte die AfD gewählt, weil er Leiharbeit doof findet, ein anderer, weil er die Stahlkocher-Verkaufsaktion bei Thyssen-Krupp doof findet und immer wieder wurde gesagt, daß ja nicht der Wähler, sondern Konzerne das sagen haben. IHR HAMMEL!! (Es waren Männer) Euch ist nicht klar, daß die AfD genau von jenen Kräften bezahlt wird? Informiert euch und denkt nach! Als nächstes wurde beklagt, daß die Krankenversorgung den Bach runtergeht. Auch daran ist Angela Merkel schuld? Nein, ich denke, daran ist der Neoliberalismus schuld und, ganz genau, die AfD IST neoliberal! HIRNIS! (Tschuldigung, aber das muß an der Stelle schonmal sagen) Und wer verhindern will, daß Thyssen-Krupp seine Sparte fürs Stahlkochen verkauft, müßte man den Kapitalismus abschaffen oder eingrenzen. Wer all diese Punkte möchte, hätte nicht die AfD, sondern die Linken wählen müssen. Das sind vom Spektrum her genau die andere Seite. Natürlich kann man die AfD auch einfach aus Protest wählen, aber dann wirds halt braun wie Scheiße.
Warum konnte die AfD überhaupt so punkten? Weil die Medien mantraartig die Flüchtlinge thematisierten und als es dann aus dem braunen Sumpf deswegen gequakt hat, wurde mit dem Finger drauf gezeigt. Stattdessen wurden in meinen Augen andere Themen gar nicht behandelt: Netzpolitik, Überwachung, die Machenschaften des sog. „Verfassungsschutzes“ und des BND, NSA- und NSU-Affaire. Themen gab es wirklich genug. Aber nein, der Fokus lang ständig im braunen Sumpf. Wenn einer von der AfD auch nur mal ins Mikrofon gerülpst hat, waren die Medien zur Stelle. Und genau so machen die Medien Politik, was sie eigentlich nicht sollten. Danke auch!
Die AfD sind für mich Nazis und wer meint, daß es im Grunde nur zum Teil stimmt, mag Recht haben, dennoch muß ich sagen, wer Nazis in seiner Partei duldet, trägt da eine gewisse Mitverantwortung. Der unterstützt Nazis und das ist gefährlich. Und wer immernoch behauptet, es wären keine Nazis, soll sich mal diverse Zitate von den zukünftigen MdB’s antun, die frisch reingewählt wurden. Übrigens auch vom Westen, die Nazis hocken nicht nur im Osten. Ich warte nun auf das mediale Heraufbeschwören, daß die AfD sich selbst zerlegt, was sich ja nun auch abzeichnet. Aber möglicherweise ist das für die Medien ja dann doch zu politisch. *hüstel*
Die SPD hat mich positiv überrascht, indem sie uns vor einer weiteren GroKo (naja so Gro wäre sie ja garnicht mehr) bewahren möchte. Das liegt, denke ich, wohl auch daran, daß die AfD ansonsten Oppositionsführer geworden wäre, was die SPD verhindern möchte. Löblich! Ich bin mal gespannt, ob die Genossen das auch durchziehen. Aber letztlich hat sich aus meiner Sicht die SPD durch ihre „Abstimmung“ zur Vorratsdatenspeicherung und TTIP selbst demontiert. Nur durch Schmerzen scheint man zu lernen und die SPD bewies da wirklich eine gewisse Resistenz.
Eine gewisse Schadenfreude habe ich dabei bei der CSU. Sie fiel unter 40% in Bayern. Wow. Wäre das bei einer Landtagswahl, würde man sagen „Revolution!“. Die CSU versuchte den Spagat zwischen dem rechten Rand und der Mitte – und versagte da kläglich. Wenn man das nicht kann, muß man sich eben für eine Seite entscheiden. FJS meinte mal, daß es rechts von der CSU keine Partei geben dürfe. Es gab da mal die Republikaner und andere. Nur waren sie nie so groß wie die AfD. Nun will die CSU ihre „rechte Flanke“ schließen. Das halte ich für einen groben Fehler, weil erstens die AfD rechts glaubwürdiger erscheint (es sind ja Nazis) und zweitens, weil eine Position so weit rechts einfach braun wie Scheiße ist.
Angela Merkel schaut sich wahrscheinlich den Schlamassel an und wartet mal ab. Wie immer. Das ist ja auch nicht das schlechteste und ich empfinde das als angenehmer als das Poltern aus Bayern. Nach der Absage der SPD bliebe also – läßt man die AfD außen vor – nur Jamaika übrig. Da macht die CSU allerdings nicht mit, wegen der Flanke. Möglich wäre noch ein Zusammenschluß von FDP, Grüne, CDU und den Linken. Ohne CSU. Lustige Vorstellung.
Gut finde ich von der FDP auch, daß sie nicht um jeden Preis in die Regierung will. Noch. Ich bin da skeptisch. Das ginge ja auch nur mit den Grünen, die aus meiner Sicht in den letzten Jahren auch weiter nach rechts gerückt sind (Baden-Württemberg, Hessen).
Also unterm Strich sehe ich nur 3 ernste Möglichkeiten:

1) Die CSU macht bei Jamaika mit und läßt ihre rechte Flanke offen
2) Neuwahlen (mit der Hoffnung, daß die ~8% Protestwähler doch was anderes als AfD wählen – das könnte aber auch nach Hinten losgehen!)
3) Jamaika ohne CSU, aber mit Tolerierung der SPD. Das wäre vermutlich sogar das beste, denn dann müßte eine Regierung auch mal erklären, warum sie was tut.

Das Christliche Abendland geht unter…

Ich hatte mich ja schon ein paar Mal mit Schwulen und Lesben beschäftigt, das passierte schon zwangsläufig, wenn man „an der Front“ mit ihnen zu tun hat. Ich habe Storchs Buch dazu gelesen und diverse Predigten darüber gehört.
Viele Christen sind entsetzt und empört darüber, daß die Politik einfach mal so die „Ehe für alle“ beschlossen hat. Ich sehe das ganze deswegen relativ gelassen, weil dieses „Ehe für alle“-Ding ein Symptom und weniger eine Ursache von Problemen sind. Der Beschluß kommt eben von einer Politik und Gesellschaft, die Gott in der Mehrheit schon längst abgeschrieben hat. Dafür gibt es vielerlei Gründe und ich hätte Gott auch fast abgeschrieben. Grund: Ich wuchs in einer katholischen Gemeinde auf, in der es um Religion (Selbst-Erlösung durch Rituale und Kirchgänge) ging als um Jesus. Ich weiß auch, daß ich da nicht der einzige bin. Solche Gemeinden gibt es überall und sicherlich nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch in Freikirchen, da mache ich mir nichts mehr vor.
Daß ich schon fast ein Exot bin, weil ich mit 24 geheiratet habe, und das noch nichtmal weil ich „mußte“, sondern wollte, das habe ich mitbekommen. Ehe empfand ich selbst im Grunde befreiend, nicht einengend, aber das nur am Rande. Nun wird die Ehe zwischen Mann und Frau politisch abgewertet, weil die Ehe für alle kommt. Es geht dabei um ~2% der Bevölkerung.
Aus biblischer Sicht gibt es wenige Stellen, die Homosexualität verurteilt. Soweit ich weiß gibt es im Neuen Testament nur eine: Römer 1,26-27. Es werden oft mehr genannt, die aber eher auf Lustknaben oder allgemein – ich sage mal im biblischen Sinne falschen Sex – gemünzt ist. Dabei wird der „widernatürliche Verkehr“ genannt, was ich bei Schwulen erstmal mit „Analverkehr“ übersetze. Nun gibt es aber Homos, die das garnicht praktizieren. Übrigens gibt es eine ganze Reihe Homos, die den Christopher-Street-Day (und ähnliches Gehabe von „freier Liebe blabla“) verabscheuen.
Im Alten Testament sollte man Schwule (von Lesben ist gar keine Rede, anscheinend gab es das nicht?) einfach umbringen. Die Kirche hat sie über Jahrhunderte verfolgt, die Nazis haben sie in KZs umgebracht. Vielleicht ist das in den Augen des einen oder anderen Christen ja auch besser? Manchmal bekomme ich genau das Gefühl, wenn wieder Stimmen laut werden, man müsse Homosexualität verbieten, um Gottes Gesetze wieder hochzuhängen. Dabei wird offenbar vergessen, daß Jesus die Sünde besiegt hat, daß Gott sein Gesetz in „fleischerne Herzen schreiben“ (2. Korinther 3,3) möchte – und die Politik das nicht kann.
Ich kann darüber nur mit dem Kopf schütteln. Man kann die Politik dafür verurteilen, okay, von mir aus. Aber damit sagt man ja auch nichts neues: Der Politik ist Gott egal. Das ist ein Fakt, der über weite Strecken stimmt und sich weiß Gott nicht nur in dem „Ehe für alle“-Ding widerspiegelt. Da könnte ich ganz andere Dinge nennen, und da geht es nicht nur um 2% der Leute, sondern 100%.
Das Problem ist nicht, daß eine Politik ohne Gott ich sage mal gottlose Gesetze macht. Das Problem ist eine Gesellschaft, die Gott nicht mehr kennt oder kennen will. Und dann darf ich Christen, die jetzt aufschreien, einfach mal fragen: „Was habt ihr in eurem Leben dazu beigetragen, daß sich das ändert?“ – Viele werden wahrscheinlich ettliches aufzählen können, viele aber auch nicht.
Die Nazis haben Homosexualität verboten bzw. bestehendes Gesetz mit aller Härte durchgesetzt. Waren sie deswegen „gute Christen“ ?
Unser Geheimdienst wurde von Nazis gegründet, dieser Nazi-Geist wirkt dort bis heute. Die Politik spielt dieser „black Box“ gerade enorm zu (zB NSU-Skandal mit allen Verschleierungen..). Das halte ich für viel schlimmer und gravierender und wenn das Christliche Abendland untergeht, dann daran und nicht an der „Ehe für alle“.
Wer die „Christlichen Werte verteidigen“ will, der muß sie einfach nur (vor)leben und dabei kein Hehl daraus machen, Christ zu sein und nicht einen auf (verkappten?) AfD-Anhänger machen.

Spannende Zeiten

Ich finde es atemberaubend, in welch fortschreitender Geschwindigkeit das Grundgesetz außer Kraft gesetzt wird. Die Gerichte kommen mit dem Verbieten von Gesetzesänderungen und neuen Gesetzen gefühlt nicht mehr nach. So sind Gesetze in Kraft, die in meinen Augen illegal sind – was hoffentlich die Verfassungsrichter auch so entscheiden werden, so, wie sie es ja schon mehrfach, zB bei der Vorratsdatenspeicherung 1.0 getan hatten.
Aber seisdrum. Daß in dem ganzen Gemenge dann die sog. „Ehe für alle“ dann so krass betont und beleuchtet wird, finde ich schon wieder interessant. Warum ist das eigentlich so, daß sich unsere Gesellschaft auf Lesben und Schwule zu stürzen scheint, um hinterher sagen zu können „wir sind ja tolerant“ ? Jene Menschen, die dann die als „intolerant“ diffamieren, die eine andere Meinung dazu haben. Und dann stehen andere auf, die von „Entweihung“ sprechen, weil eben jenes Gesetz erlassen wurde, daß Schwule und Lesben heiraten dürfen, mit dem Mitschwingen, daß der Zorn Gottes unser Land überfluten würde.
Nene, ich denke, das erledigen „wir“ schon selbst. „Wir“ lassen nämlich zu, daß die Strukturen für Willkür gerade jetzt gelegt werden, in einem Gesetz, das nach dem „Ehe für alle“-Ding abgeschlossen wurde, übrigens mit weniger als 1/10 der Abgeordneten als noch zuvor beim „Ehe für alle“-Gesetz. Möglicherweise hängt das aber auch miteinander zusammen.
Ich glaube, Gott segnet Menschen, die sich nach ihm ausstrecken und nach ihm suchen, mit ihm leben (wollen). Dann gibt er ihnen seinen Geist, der leitet und eingreift. Physikalisch gesehen ist das Gegenteil von „Licht“ nicht „Finsternis“, sondern Finsternis ist lediglich die Abwesenheit von Licht. Ein „Anti-Licht“ gibt es so nicht (jedenfalls nicht in der Praxis ;)). Genauso ist die gewünschte Abwesenheit Gottes geistliche Dunkelheit. Und die wirkt sich gerade aus.
Das spüre ich, wenn ich zB eine Meinung vertrete, die nicht Mainstream ist. Entweder man wird erst garnicht ernstgenommen, verlacht, oder, wenn das so nicht funktioniert, wird man zT aggressiv angegangen. Ich kann doch sagen, daß aus meiner Sicht eine Ehe nur zwischen Mann und Frau bestehen kann – aber gleichzeitig andere Meinungen dulden. Also ich krieg das schon hin, denn ich bin da tolerant ;). Umgekehrt scheint das bei weitem nicht immer der Fall zu sein. Oft wird „tolerieren“ mit „überzeugt werden“ verwechselt, was jedoch totaler Quatsch ist, betrachtet man die eigentliche Bedeutung von „Toleranz“ (= „Ertragen“, „Dulden“, da müßten ein paar Leute mal in den Duden schauen ;-)).
Christen werden nicht selten dazu angehalten, ihre Meinungen für sich zu behalten, weil sie nicht so ins Bild der Öffentlichkeit passen. Wenn in der Grundschule meiner Tochter von Lehrerseite schon dazu angehalten wird, daß Schüler im Chor zu Weihnachten lieber nichts mehr mir Jesus singen sollen, weil es gegenüber der muslimischen Kinder nicht sein müsse, dann spricht es schon auch für sich, finde ich. Weihnachten ohne Jesus. Dann sollte man Weihnachten ganz abschaffen, wenn schon, denn schon, das wäre dann konsequent. Übrigens: Die muslimischen Kinder und Eltern störten sich nicht an Jesus, die sind da anscheinend toleranter als die Lehrer. Viele fanden die Lieder sogar ziemlich gut.
Wenn wir in einer pluralistischen, „bunten“ Gesellschaft leben, dann sind Christen dazu aufgerufen, ihre Meinung zu sagen. Wenn Christen das nicht mehr dürfen, ist unsere Gesellschaft nicht mehr pluralistisch, sondern wird zu einem Einheitsbrei. Dann müssen alle Schwule und Lesben toll finden, dann muß allen egal sein, daß sie überwacht werden, jeder muß Geiz geil finden und dabei sämtliche Probleme damit ignorieren, bis hin zur Flüchtlingskrise.
Flüchtlinge, die ja immerwieder von einschlägigen Parteien zu Sündenböcken gemacht werden. Aber keiner stellt sich die Frage, warum sie geflüchtet sind. Es wird ignoriert, daß Kindersklaven auf Kakaoplantagen unsere Schokolade ernten (platt gesagt, ich weiß), es wird ignoriert, daß Menschen in Koltan-Minen verrecken, nur, damit „wir“ alle 2 Jahre ein billiges, neues Handy bekommen. Das „lustige“ ist, daß die meisten sich aus Geiz sogar selbst verkaufen: Bewegungsprofile, Bilder, Kamerazugriffe, etc. pp. gehen an Whatsapp/Facebook, Google & Co – und das für Apps, die man eigentlich nicht braucht. Letztlich kann man es nicht greifen, was das ausmacht. Noch nicht.
Für mich ist klar, daß „wir“ die Flüchtlinge selbst erzeugen, indem „wir“ die 3. Welt aussaugen und gleichzeitig Waffen hinliefern. Und das tun wir aktiv, in dem wir zB diejenigen wählen, die dafür verantwortlich sind – und passiv, indem wir garnicht wählen. Das gilt auch für Überwachung & Co.
Für mich als Christ ist das spannend. Ich schaue dem Treiben zu, denke meinen Teil und schüttel mit dem Kopf. Politisch gesehen kann ich nichts ausrichten, das ist klar, gesellschaftlich kann ich jedoch Impulse geben. Aber selbst meine Impulse sind unbequem, so habe ich den Eindruck. Ich bin es gewohnt, anders zu sein, gegen den Strom zu schwimmen und ich frage mich an manchen Stellen schon auch, ob das nicht auch eine (unterbewußte?) Absicht ist, die dahintersteckt. Dann schaue ich mir die Alternativen zu meinem Verhalten an, schüttel mit dem Kopf und denke „Ne, paßt schon“ ;-). Das mag abgehoben klingen und das ist mir auch bewußt.
Und ja, es ist anstrengend, aber weitaus anstrengender war es, im Mainstream mitzuschwimmen, zu versuchen, so zu sein wie die anderen, um daran grandios zu scheitern. Ich bin seit 22 Jahren frei davon und dafür Jesus sehr dankbar. Und das geilste ist: Ich darf auch so sein – das gibt mir (hoffentlich) auch die nötige Demut. 😉

Fahrradaction mit 3 Kindern

Wir waren die letzten beiden Wochenenden mit Kinder und Rädern unterwegs. Das Wetter lud einfach dazu ein, auch wenn das erste April-Wochenende nur 2 Tage geradelt wurde.
Los ging es also mit der ersten Tour am 1. April. Theresa startete mit Salome ab Ober-Ramstadt, während ich mit den Jungs (Jonathan war noch auf Kindergeburtstag) nachkam. Ziel: Kinshasa, äh, Crumstadt.


Netterweise haben wir das Haus von Theresas Kollegin für eine Nacht bekommen. Jonathan fuhr trotz Kindergeburtstag die 8km von Pfungstadt aus recht schnell und Manuel hatte es im Anhänger recht bequem. Abends gingen wir dann zum Griechen, wo wir ordentlich gegessen haben und noch für den nächsten Tag etwas eingepackt bekamen.

Am nächsten Tag gab es frische Brötchen vom Bäcker in Laufnähe. Sehr praktisch! Dann gabs Frühstück, danach gings los.

Morgens war es anfangs noch frisch, aber das wurde schnell wärmer. Es ging erstmal durch Stockstadt am Rhein auf den Kühkopf. Von da aus wieder nach Erfelden, auf den Damm, nach ein paar Kilometer wieder runter, über Leeheim entlang schöner Wege vorbei an seltsamen Satschüsseln wieder auf den Damm, der dann so rumpelig war, daß Manuel im Anhänger Beschwerde angemeldet hatte, bis ich ihn dann vorne auf die Sattelstange setzte. Einen extra Sitz hatten wir nicht dabei. Aber es ging auch so. Nach 18km erreichten wir die Fähre bei Kornsand. Auf der anderen Seite machten wir erstmal Mittag und vertilgten die Reste vom Vorabend (wie praktisch!).

Dann war der eigentliche Radweg entlang des Rheins aus der Pfälzer Seite gesperrt und wir mußten einen Umweg nehmen. So kamen wir dann nach insgesamt 41km an der Imbissbude gegenüber von Gernsheim an. Manuel motzte im Anhänger, weil er sich bewegen wollte. Praktischerweise gab es dort auch einen Spielplatz.



Wir haben dort gegessen, dann setzten wir über. Übrigens kostete die erste Fähre fast doppelt so viel wie die zweite.

Die Kinder waren nicht mehr in der Lage, die letzten ca. 11km nach Pfungstadt zum Auto zurückzufahren, aber sie fuhren noch 3km den Rhein aufwärts, während ich das Auto holte. Kaum fuhren wir los, war Jonathan schon eingeschlafen. Auf dem Weg nach Pfungstadt fotografierte ich exemplarisch eine der vielen Stilblüten von Fahrradausschilderungen an Weggabelungen bzw. Kreuzungen. Ich wäre an der Stelle falsch gefahren, hätte ich nicht Leute nach dem Weg fragen können.

2. Radtour 2.0 mit 6 Kindern und 4 Erwachsenen.

Diesmal fuhren wir mit 10 Leuten von Ober-Ramstadt aus ohne Auto(s) los. Erstes Ziel war am letzten Freitag die Jugendherberge Zwingenberg. Das heißt, gestartet sind wir mit 9, weil mein Nachbar, dessen Anhänger nur an sein Fahrrad geht, nachkam. Da der jüngste mit 4 Jahren schon nach 500m aufgab, kam er in den Sitz und sein Fahrrad in eben diesen Anhänger. Wir fuhren durch den Wald bis nach Darmstadt-Eberstadt, von dort aus über Seeheim-Jugenheim-Alsbach nach Zwingenberg.
Wir dachten, man käme leichter zur Jugendherberge wenn wir am Berg entlang fahren, was sich jedoch als falsch herausstellte. In Zwingenberg hatten wir so viiiel Steigung und ich bekam das Fahrrad + Anhänger + Manuel kaum schiebend hoch.
Ich mußte erst jugendliche 43 Jahre alt werden, um erstmals in einer Jugendherberge zu übernachten. Mein Nachbar kam dann etwas später zu uns und wir leerten dann noch eine Flasche Wein.
Am nächsten Tag gings dann weiter. Es stellte sich an den wenigen Stellen, an denen wir vielbefahrene Straßen kreuzten, als schwierig heraus, den „Sack Flöhe“ (die 5 Kinder auf den Rädern) im Auge zu behalten. So fuhren wir dann fast nur Radwege. Es ging über Rodau nach Schwanheim. Dort machten wir erstmal Pause.

In Lorsch am Kloster gabs dann Mittagessen und danach stoppten wir noch an einem Kinderspielplatz.

Über einen leichten Umweg kamen wir dann nach Heppenheim, um die Starkenburg zu erklimmen. Es ist ja nicht genug, daß man ca. 10% Steigung hat, aber wenn die Straße dazu noch grob gepflastert ist, wirds übel. Gut 2km lang mußten wir dann schieben. Dafür hatten wir oben einen herrlichen Ausblick. Wir tranken schön Bier und hatten ein üppiges Abendessen. Danach leerten wir in der Jugendherberge dort noch eine Flasche Wein. Am nächsten morgen war der Ausblick toll. Zunächst sah man Nebel.

Später dann durften wir noch auf den Turm und die dortige Aussicht genießen.

Beim Runterfahren war ich froh um meine Scheibenbremsen. Oben bekamen wir noch den Hinweis, daß es einen „Kanonenweg“ gäbe, der geteert und nicht gepflastert ist. Den sind wir dann auch runter. Unten dann schlängelten wir uns dann entlang des R8 an Bensheim vorbei, wobei das nicht sehr schön war. Immerhin kamen wir gut vorwärts. In Alsbach-Sandwiese gabs dann nochmal Döner(Teller).
Der 4jährige gab auf und wurde ab da chauffiert. Der Weg führte über den Erlensee nach Pfungstadt. Kurz hinter der Ortsgrenze nach Eberstadt glaubten wir eine archäologische Ausgrabung besichtigen zu können: Die Bahnruine des Bahnhofs Eberstadt. Immerhin fuhr da auch eine Bahn, doch es war schon sportlich alles in den einen VIAS-Zug verstaut zu bekommen. Immerhin mußten wir nicht umsteigen. So kamen wir gegen 17Uhr wohlbehalten in Ober-Ramstadt an.

Ich bin nicht gegen Technik – aber sollte eben kein Murx sein!

Hie und da werde ich drauf angesprochen, daß ich ja technikkritisch wäre. Das stimmt nur eingeschränkt, vieles, was in den letzten Jahren auf den Markt kam, fasziniert mich tatsächlich. Dazu gehört vorallem, daß man es geschafft hat, Computer zu bauen, die mit wenig Energiehunger ein Vielfaches von einem PC leisten, der vor 15 Jahren vielleicht gerade so mit einer Handy-Akku-Ladung gebootet hätte.
Seit über 20 Jahren benutze ich Linux, was anfangs schlicht und ergreifend mit einer Notlösung begann, da Windows auf meinem PC nicht lief. Auch weitere 2 Versuche, ein Windows auf meinem PC zum laufen zu bringen, schlugen fehl. Damit hatte sich das „Windows ist ja soo einfach“ für mich erledigt – weil es bei mir einfach nicht lief (und Linux schon).
Das liegt aus meiner Sicht einfach an einem überaus schlampig zusammengestupfelten „Betriebssystem“, das ständig neue und über längere Zeit ungepatchte (bereits entdeckte) Sicherheitslücken aufweist. Im Klartext: Das „System“ ist angreifbar, Daten können zB abgezogen werden. Daß – obendrauf – noch seit mittlerweile fast 18 Jahren bekannt ist, daß Windows einen sog. „NSA-Key“ enthält und wir seit Edward Snowden wissen, was das bedeutet, setzt dem ganzen noch eine gewisse Krone auf. Wie man da noch von einen „professionellen Betriebssystem“ sprechen kann, ist mir schleierhaft. Geht man da einen Schritt weiter, sind wir bei Industriespionage.
Aber es ist ja nicht nur Windows. Android ist, so wie ich das sehe, mindestens genauso schlimm. Immerhin ist Android an sich Open Source (wenn auch längst nicht alle Treiber), dennoch verwischt sich da für mein Empfinden viel zu sehr die Grenze zwischen Nutzer und Administrator. Das hat zur Folge, daß Android ebenfalls sehr angreifbar ist. Vorallem, wenn man es mit propritären Apps bestückt, die man nicht wirklich kontrollieren kann (der Android-eigenen Sperre für Apps mißtraue ich da).
Anscheinend wollen die meisten darüber nicht nachdenken und argumentieren dann ganz platt mit einem „ich habe doch nichts zu verbergen.“ – Nun, warum macht trotzdem jeder die Türe aufm Klo hinter sich zu?
Wir bekommen von Konzernen und immer mehr von der Politik eingetrichtert, daß alles „smart“ werden muß. Auch da habe ich – prinzipiell – nichts dagegen. Dann muß ich aber (wenn auch nur theoretisch) nachvollziehen können, was welche App wie macht. Vorgesetzt kriegen wir aber, einmal mehr, Murx. Murx, der angreifbar ist, Murx, der uns um die Ohren fliegt und/oder uns erpreßbar macht. Murx, der nach dem Kauf oft softwaremäßig nicht mehr gewartet wird (so wie Windows XP). So, und das will ich nicht. Dann will ich lieber eine Waschmaschine mit einem mechanischem Schaltwerk. Diese kann man, übrigens, dann auch einfach vom Stromnetz nehmen, wenn man Verbrauchsspitzen abmildern will. Dazu muß sie nicht smart sein, es reicht, sie vom Strom zu trennen (Stichwort: „Rundsteuerempfänger“), schaltet man sie wieder ein, macht sie da weiter, wo sie aufgehört hat. Übrigens: Unsere Waschmaschine bekommt vorgeheiztes Wasser von unserer Heizung, man spart so den Strom fürs aufheizen zueinem guten Teil ein – DAS ist sinnvoll, aber offenbar über Jahrzehnte nicht gewollt, weil einfach sauteuer – Wir haben ein Vorschaltgerät dazu.
Wenn man dagegen mittlerweile sogar sein Licht per App einstellen „soll“, kann es ganz schnell dunkel werden. Vieles vom sog. „IoT“ (Internet of things) braucht man, denke ich, nicht und sind Spielereien. Wers mag, okay, nur, wenn man durch einen gewissen „Marktdruck“ zu solchen Geräten gedrängt wird, stelle ich fest, daß ich bei der Wahl meiner Geräte nicht mehr frei bin. So ähnlich wie man beim Auto immer unfreier darin wird, ein Auto zu kaufen – angeboten werden heute ja fast nur noch schlampig programmierte und verbastelte Computer mit einer „Fahr-App“, die am besten online (per Handy-Netz) geupgraded werden sollen. Mir gruselt es bei der Vorstellung, eines Tages nur noch ein Auto mit einem Android oder iOS fahren zu können. Da fahre ich lieber Oldtimer. Oder Fahrrad.