Uli und Teenies – ein besonderes Verhältnis?

Ich denke zur Zeit darüber nach, wieso ich Teenies so gerne mag. Naiv könnte ich sagen „Gott hat mir ein Herz für Teenies gegeben“. Ja, das stimmt auch, ist aber auch nicht die ganze Wahrheit. Ich habe im Lauf meiner Jahre (hach, ich bin ja sooo alt und erfahren…*hust* *ironie*) viele Menschen kennengelernt, die gerade als Teenies bittere Enttäuschungen und Verletzungen erlebt haben, die oftmals „nur“ einen Menschen suchten/brauchten, der sich mit ihnen befaßte, aber alleine blieben, bzw. gelassen wurden mit ihren Problemen und dann bittere Entscheidungen getroffen haben. Und nein, ich tue das bestimmt nicht aus „christlicher Pflicht“ oder weil „ich ja dann die Leute bekehren könnte“. Auch völliger Quatsch ist das immermal wieder in Chats auftauchende, lächerliche Gerücht, daß ich ja mit den kleinen Teeniemädchen nur ins Bett will. Ich möchte den Leuten, mit denen ich zu tun habe, eine Art „Freund“ (Kumpel) sein, so gut ich das eben kann. Nein, ich möchte den Teenies nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben. Sie müssen sich selbst verletzen, sonst lernen sie nicht. Das klingt überheblich, aber ich habe sehr oft den Eindruck, daß es mir mit Gott genauso geht, insofern bin ich kein Deut besser. Ich bin durch den Altersunterschied in vielen Punkten nur etwas voraus und möchte das auch investieren. Hm. klingt alles so hölzern, ich kriegs nur nicht besser hin.‘);

Spontan auf Party, wo ich niemanden wirklich kannte

Als ich gestern (es ist ja schon nach 0 Uhr) im Mainfranken-Chat war, lernte ich C. kennen. Sie ist 16 und wir kamen ins Gespräch, weil sie in ihrer Chat-Info stehen hatte, daß sie aus Bad Kissingen (KG) kommt. Bei näherem Nachfragen sagte sie, daß sie aus Waldfenster (Zwischen Bad Brückenau und Bad Kissingen) ist. Sie fragte mich, ob ich sie nicht nach KG fahre. Es lag ja eh auf der Strecke. Nach einem Gespräch mit meiner Regierung *g* sagte ich zu. Treffpunkt: 21Uhr Waldfenster und ich Handyphoniere sie an, oderso.

21.07Uhr schlug ich in Waldfenster auf. Ich klingelte sie an, aber es ging keiner ran. Da fiel mir ein, daß sie erzählt hat, daß sie im Jugendraum rumhängt. Und da ich vor nem Zigarettenautomaten stand, wo sich ein -Bürschen grad ne Schachtel Kippen gezogen hat, konnte ich ja (dumm) fragen. Und ja. Er schaute mich ganz komisch an und meinte „ähm, da sind aber so Leut in meinem Alter“, aber als ich sagte, daß ich zu C. will, wußte er anscheinend bescheid und ich fuhr ihm hinter her (er fuhr Mofa). Nunja, ich lud sie ein und wir fuhren los. Sie schien mir recht naiv, oder sie hat ein Gespür für (nicht-)Gefahr. Naja, das will ich hier nicht beurteilen. Jedenfalls kamen wir dann da an. Uij, ich freute mich, lauter Teenies und ich mittendrin. Aber ich kannte keinen. Ja, doch, das eine oder andere Gesicht von der Halloweenparty vor knapp 2Wochen, aber sonst..? nüscht. Also beschloß ich, die Leute zu beobachten. Ich hab n Bier (Industriebrühe, was anderes gabs ja net :-() getrunken. Da bimmelte mein Handy, das ich bei dem Krach kaum hörte. Ich hab einem Mädel angeboten, sie mal eben 15km weiter abzuholen, und so fuhr ich halt mal schnell dahin.. sie bedankte sich artig, aber unterhielten uns kaum. Ich war auch mehr damit beschäftigt, irgendwelche Kriechheimer zu überholen (Konzentration!) :-), schließlich bewegte ich mich ja im Landkreis der _K_riechenden _G_reise.

Ich hab ein paar Leute mit „Abi 2004“-Pullis gesehen und hab mich ein bischen geärgert, daß ich mein „Abi 94“-Pulli nicht anhatte. Aber ich unterhieltm ich dann noch mit einem Mädel, das jetzt in Würzburg Physik studiert. Noch sieht sie ganz normal aus 🙄 …

Je später der Abend desto besoffener die Teenies. Einer laberte mich volll, aber ich war so perplex, daß ich dem nix entgegenzusetzen hatte. Um 0 Uhr fuhr ich dann nach BRK. Ich hab C noch nach Waldfenster gebracht und sie auf der Fahrt gefragt, ob sie denn niemand vorgewarnt hat. Sie fragte, weswegen. Und ich drückte ihr nen Flyer von uns in die Hand und meinte „Na weil ich doch in einer Sekte bin“. Ich habs dann, denke ich, noch halbwegs richtigstellen können. Aber sie bedankte sich artig und ich fuhr dann nach BRK..

Insgesamt fand ich lustig, daß ich bei Teens in den letzten 10-15 Jahren kaum was geändert hat. Nichtmal ein großteil der Musik. Lustig. Nur die Teeniemädels schauen (noch) aufgetakelter aus (meine Abhandlung zu Bauchfreitops wurde dabei mal wieder bestätigt *g*). Aber ich genoß das Treiben dort. Irgendwie bin ich wirklich froh, 30 zu sein.

Reise des Apostels Uli ins Frankenland.

Good old Frankonia.

Ich bin ja seit ein paar Monaten im Mainfrankenchat. Morgen gehe ich dort auf eine Halloweenparty. Irgendwo bei Iphofen in der Pampa. Das erinnert mich einerseits an die Zeit, in der wir vom Hut Club aus unter einer Saalebrücke eine derartige Party veranstaltet haben und gleichzeitig auch daran, daß wir Christen „Salz der Erde“ sein sollen. Salz in einer Salzdose würzt nicht, aber sehr wohl, wenn man es ins Essen streut. Oderso. Nein, keine Bange, ich bin, glaube ich doch, aus dem (geistlichen) Alter raus, in dem ich „den Heiden“ die Bibel um die Ohren hauen muß, aber ich zeige sehr wohl als gläuber Christ Präsenz und bin einfach mal gespannt, was passiert.

Ich besuche von So-Di einige Leute aus dem Chat, auch da bin ich einfach mal gespannt, was passiert. 🙂

Selbstverfreilichst träume ich von neuen JF-Gruppen dort, insbesondere in Bad Kissingen und Schweinfurt. Nicht, daß ich sowas ausm Boden stampfen will, aber man wird ja noch mal träumen dürfen, oder? 🙂 Uli als Neofrankenapostel?

Schaumermal. *grins*

Tu nich so erwachsen! :)

Also man könnte ja behaupten „das Kind im Manne“, aber nein, ich wurde dabei von ner guten Freundi inspiriert. Ich bin mir ihr neulich Zug gefahren und sie schaute einem kleinen Insekt zu, wie es „verstört“ die Scheibe entlangkrabbelte. Sie war ganz begeistert und freute sich daran. Sie gab ihm den Namen „Hertha“. Ich dachte so „eigentlich hat sie ja Recht“, Man übersieht so sauviele kleine Dinge am Rand des Lebensweges (*philosophier* ;-)).

Gestern waren wir auf Spieleabend bei ner anderen Freundin. Sie hat n 2 1/2jähriges Kind. Und nachdem es trotz zahlreicher Einschlafversuche nicht einpennen sollte ich die kleine zum einschlafen bringen. Und sie schien so sorglos, so vertrauend, so .. kindlich eben.

Später dann tranken wir Tee und wir süßten mit Honig, der aus einer Überkopf-Tube rauskam. Das ganze sah ein wenig fäkal aus, aber ich genoß es, den Honig so langsam in den Tee zu drücken und ich lachte mir einen ab. Naja, das fiel bei meinen Mitspielerinnen irgendwie auf Unveständnis, aber das war mir in dem Moment egal. Tut nicht so erwachsen! 🙂

Ich bin bekennender Pfützenspringer und Honigtubendrücker. so. 🙂

Ostfront *g*

Seit 18. April bin ich im Gothic-Chat auf http://www.mainfranken-chat.de/. Mainfranken liegt östlich von hier (Darmstadt). Und weil ich da oft gute Gespräche hatte, aber auch viel Gegenwind, nenne ich es mal „Ostfront“.

Ich bin eigentlich sehr froh darüber, so ab und zu mal aus der „frommen Soße“ rauszukommen und mein Christsein dort auszuleben. Interessant ist, daß ich nicht selten über irgendwelche Dinge gefragt werde und ich dann doch gut antworten kann. Die meisten haben auch inzwischen mitgeschnitten, daß ich Christ bin, aber ich bin so akzeptiert. Jedenfalls von den meisten. Ja, doch, ich fühl mich da ganuz wohl. 🙂

Trotzdem bin ich mir bewußt, daß es missionarisch ist und das heißt auch, daß es manchmal stressig werden kann. Geistliche Angriffe undso. Also bitte betet für mich.

Esoterik und Pizza

Gestern war ich mit „meiner Großen“ in einer Pizzeria in Hemsbach. Die Pizza dort war sehr lecker, nur kamen wir herein und wurden gleich darüber informiert, daß hier „positive Energeen“ am Start sind und daß schon einiges an Heilung an diesem Abend passiert wäre. Die Frau, die sich als „Hexe“ ausgab und uns das sagte erzählte aber viel davon, daß es ihr eigentlich nicht gut geht. Wie auch immer, wir wurden „eingeladen, den Energiekreis zu schließen“, indem wir uns „Engelskarten legen lassen“. Also Tarot in Engelsverkleidung. Wir lehnten dankend ab und widmeten uns den Pizzen. Später dann erzählte uns die Frau davon, daß ja alles irgendwo eins ist und daß es egal ist, ob man nun zu Allah, Buddha oder Jesus betet. Ich meinte, daß man im Koran sich nach nem Satz wie „liebe deine Feinde“ totsucht und daß im Koran was anderes steht als in der Bibel und daß somit der Gott der Bibel ein anderer ist als der Gott des Korans. Obwohl sie einsah, daß der Koran nur Unterwerfung bedeudet, konnte sie nicht glauben, daß Allah nichts mit dem Gott der Bibel zu tun hat. Nunja. Sie schimpfte auf die böse kath. Kirche, wurde aber evangelisch getauft.

Dann kam sie zu uns an den Tisch und wollte wissen, was für ein Sternzeichen ich bin. Meine Standartantwort bei sowas is „Lamm“, womit sie nix anfangen konnte. Danach fragte sie uns, an welchen Wochentag wir geboren wären, um irgendwelche Schlüsse aus der kosmischen Gebährmutter zu ziehen, denn jeder Wochentag hat ne Bedeutung. Dann fragte sie, welches Element ich wäre, ob Feuer, Wasser, Luft oder Erde (wenn ich das richtig rekapituliere?). Ich guckte auf meinen Freakspulli mit Aufschrift „I came to put fire on earth“ (Lukas 10,24) und meinte „Feuer für Jesus“. Zu guter letzt machte sie eine „Geruchsreise“ mit uns. Sie beschmierte uns mit nem Massageöl, wir mußten die Augen schließen und fragte, was wir riechen. Ich meinte „Schwefel“, was ich in dem Moment echt roch *g*. Sie lud uns dann noch zu nem Schamanendingsbums ein, da käme ein toller Schamane aus Mexiko und sie gab mir ihre Karte, falls wir Info wollen. Sie wird ne jf-da-Karte per Post bekommen. Als ich fragte, ob wir für sie beten können, lehnte sie dankend ab :-).

Für mich wars eine Erfahrung, zu sehen, wie schwer es sich Menschen machen können, indem sie ihr Leben nach sehr komischen und vorallem komplizierten Dingen ordnen. Also da bin ich lieber Kind Gottes und weiß was ich bin, will und vorallem wo ich hinwill. Die Frau sucht noch nach ihrem Weg, meinte sie (wenn ich das recht verstanden habe). Ich habe deswegen nichts „gepredigt“, weil ich den Eindruck hatte, daß es nicht dran ist, daß die Frau mich nicht versteht, bzw. aufgrund iherer kath. Vergangenheit (?) falsch versteht. Ich hab ihr schon gesagt, daß ich ein Kind Gottes und Jesus Freak bin, aber sie hat glaube ich nicht so recht gepeilt, was das ist. Schaumermal, vielleicht kommt sie ja mal zu uns in die Krone? *G*

Verpölt nochmal!

Ich finde das ja wirklich lustig: Wir fahren einen relativ alten (Saug)Diesel. Kein Direkteinspritzer, nichtmal nen Turbo drauf, also relativ einfache Technik. Mein Schwager hat mich auf die Idee gebracht, die Kiste mal auf Pflanzenöl umzurüsten, es wäre ja kein Problem, man müßte nur vorheizen und bräuchte dazu einen Extra Tank. In dem Extra Tank ist dann Diesel drin, womit man den Motor anwärmt beim anfahren (ca. 2-3km), im Haupttank ist dann Pflanzenöl (=Pöl), auf das man dann umschaltet (und rückwärts wieder auf Diesel, damit die EInspritzpumpe gespült wird). Das Pöl ist meistens Rapsöl, das man für 75ct/l überall herkriegt, aber es kann auch gebrauchtes Frittenöl (Altpöl) sein, nur muß das dann filtriert sein, logisch. Mit letzerem experimentiert mein Schwager noch und ich war sein erstbestes Versuchskaninchen: nach 30km Filter zu, Filterwechsel, nach weiteren 300km war er nochmal zu und ich mußte wechseln, jetzt hält er immerhin schon 600km. Das alte Frittenöl bezog er vom Griechen und am Auspuff riecht es tatsächlich leicht nach Kalamaris :-).Ich freue mich jedesmal, wenn ich Pöle, daß ich nicht die Ölindustrie unterstütze, sondern den Bauern, schließlich wäre das ja mal eine sinnvolle Nutzung der landwirtschaftlichen Überproduktion in Europa. Und wann man das Altpöl jedoch besser filtrieren könnte (mit Sedimentationsbecken undso), dann würde man zusätzlich noch sinnvoll das Zeug verfahren, was früher Abfall war, denn das Öl darf man nicht so einfach wegkippen, und, mal ehrlich, so schlimm, wie langläufig behauptet wird, stinkts nicht, zumindest bei mir nicht :).

Aber der Pöl-Virus hat mich schon sehr im Griff: Ich fuhr 7 Jahre lang Motorrad, damals hatte ich eine Kawasaki Z440 (ohne LTD hintendran!) mit 36PS (jetzt kann ich das ja sagen *hihi*). Ich fuhr die Mühle eigentich ganz gern, nur machte das Teil dann im Alter von 20 Jahren Probleme und ich verschenkte es. An sich wollte ich mir, wenn, dann eine (kleine) BMW holen (ja, ich weiß, ich werd alt undso…). Und tatsächlich hängt in der GSI am schwarzen Brett eine BMW R45 aus. Aber ich rümpfte nur die Nase und dachte mir, daß man das Teil ja nicht verpölen kann und ging weiter. Irgendwie hats mich echt erwischt.

Abchillen und doch dabei leuchten lassen

Am Samstag (vorgestern) war ich unterwegs. Ich habe alte Bekannte und Freunde besucht, die ich aus dieversen Chats kenne. Da ich sowieso in Bad Brückenau war, wars nach Ebern dann auch nicht weit. Ich bin schön über kleine Landsträßchen (Bundesstraße is uncool, weil zu breit) gehämmert und kam in Ebern zu meiner ersten „Verabredung“ an, wo ich allerdings erstmal versetzt wurde, weil die Person (D.) nicht da war. Aber ich war dann bei L. und C., die zusammen einen VW-Bus reaktivieren, um damit am 17.9. (diesen Jahres? *haha*, Scherz!) nach Spanien zu fahren. Wir sind dann aber erstmal ans „Windrad“ gefahren. Das ist so ne Anhöhe östlich von Ebern mit 2 Stromwindrädern drauf. Unterwegs dahin hat D. auf L.’s Handy ge-sms-t, daß sie wieder zu Hause ist. Wir haben dann erstmal N. besucht, die ich dort (endlich!) mal irl kennenlernen konnte. Toll. Wir saßen da rum, tranken Spezi und laberten Mist. Vorallem C., der von seinen alten Autos erzählte und daß er in einem Radkasten Möhren angepflanzt hatte, wo der TÜV dann aber was dagegen hatte. Tja. hätte er mal besser die ABE vom Gärtner mitgenommen *g*.

Danach fuhren wir zum Wundrad zurück und hatten Hunger, L und ich fuhren nach Ebern zurück, wo L. mich bei D. rausgeworfen hat und Döner holte und mich am Rückweg wieder mitnahm. Ich konnte indessen D. davon überzeugen, mit ihrem Freund, T., zum Windrad mitzukommen.

Später dann fuhr ich mit D. und T. nach Sand am Main, da gabs n Festchen mit nem Konzert, von „Number Nine“, einer (schlechten) Coverband. D. und ich wollten zuvor aber M. abholen. M. war aber nicht zu Hause, sondern in Bamberg. Also haben wir den mal eben schnell abgeholt und nach Sand gekarrt. Wir waren dann in dem Festzelt, wo die Band spielte, und ein paar Kumpels von M. kamen an. M. wollte, daß ich mich mit seinen Kumpels behänge, in dem er ihnen steckte, daß ich ja Christ wäre (wie man unschwer an meinem „jesus.“-T-Shirt erkennen konnte. Einer hatte sogar ein „St. Lucifer“-Shirt an. D. knippste uns beide nebeneinander (Mail mir doch mal das Bild, bitte!). D. war doch recht amüsiert darüber, ich auch. M. meinte, daß er es endlich geschafft hat, mich in seine dunklen, schwarzen Kreise zu ziehen. Ich entgegnete ihm, daß man Licht am besten in Dunkelheit sieht :-D. Mit M. hatte ich dann noch ein paar gute Gespräche, bis ich dann kurz vor 0 Uhr nach Bad Brückenau aufgebrochen bin, wo ich dann 40min ankam.

Urlaub 2004 – Polen in 4590km (noch unvollständig)

Wir fuhren noch am Donnerstag, den los. Erste Station: 130km, Wuerzburg. Wir treffen uns mit ein paar Freunden von Theresa und wurden spontan und ueberraschend noch auf eine Party von Bekannten von mir eingeladen und uebernachteten in der ehem. WG von uns. Freitag. Wir fahren weiter. 170km. Wir pausieren beim schweinfurter Baggersee. Spaeter ueberraschten wir Markus ( „Danzig“), den ich bis dato nur ausm Chat kannte (bei ca. km 200). Wir fahren nachdem wir unsren Bus mit Lebensmitteln vollstopften nach Ebern weiter, wo wir ca. bei km 230 und Gewitter einen Sit-in mit Freunden und Bekannten von mmir hatten. Markus war auch dabei und fuehlte sich wie auf nem anderen Stern. Es schien ihm schleierhaft, wie man auch im (halbwegs) nuechternen Zustand singen kann…

Wir uebernachteten an Ort und stelle und fuhren am Samstag gegen 11Uhr (Ortszeit :-)) weiter gen‘ Osten. Bei km 400 pausierten wir zwecks Vervollstaendigung der Lebensmittel (Rondo!). Theresa uebernahm fuer die naechsten 250km das Steuer. Bei km 650 lasen wir am Rasthof Oberlausitz 2 Maedels auf. 2 Polinnen. Zum Glueck aus Breslau, wovon eine zu Fuss, bzw. ohne uns ueber die Grenze muesste, da der Bus ja nur 3 Sitzplaetze hat und wir keinen Grenzzwioschenfall provozieren wollten (haha!).

Bei km 700 passierten wir die Grenze und erlebten erbitterten Widerstand der polnischen Strasse (Be-tong…be-tong…betong…be-be-be-be-tonggg..be-krawong!), was uns eine Radkappe kostete. Unser Vormarsch wurder voruebergehend durch einen Verkahrsstau gestoppt, aber es ging dann nach ca. 45min weiter. Endlich! Bei km 850 erreichten wir Breslau (Wroclaw, ausgesprochen „Wrotzwhaw“, probierts mal, garnicht so einfach!). Die 2 Polinnen lotsten uns zum Campingplatz, wovon wir per Strassenbahn die Stadt beschauten. Also, wir sind schon ausgestiegen, keine Angst :)). Haetten wir die 2 Polinnen nicht aufgelesen, wuerden wir wahrscheinlich immernoch nach dem Campingplatz suchen. Breslau war schoen, das Wetter sowieso. Die Strassenbahnen klingen wie in Leipzig 🙂

Km 1670 / Warschau.

Nachdem wir ueberraschend schnell in Warschau angekommen sind, durchsuchten wir die Stadt nach einem Campingplatz. Wir haben ja einen einigermassen tollen und aktuellen Reisefuehrer, der die billigen Campingplaetze in Warschau lobt, nur sind die Dinger nicht ausgeschildert, bzw. zum Teil schon (wieder) dichtgemacht. haha! Naja, nach 2 Stunden Irrfahrt durch den Freitagnachmittagverkehr, einem Anruf bei der Touri-Info und einem „Spaziergang“ zu diesem Platz haben wir ihn gefunden – und, haha! – da sind natuerlich auch 2 nebeneinander… unserer war in einem ehem. Schwimmbad, die Klos sind Container, aber es ging schon. Am Abend sind wir dann nochmal schnell mit der Bahn in die Stadt gefahren und haben in einem Innenhof mit Livemusik was getrunken. Am nächsten Tag sind wir wieder in die Stadt gefahren, haben uns so alles geruempel da angeschaut, was es so gibt. Aber man fuehlt sich als Deutscher hier schon komisch. Denn es war am nächsten Tag genau 60 Jahre her als hier in Warschau von polnischen Partisanen ein Aufstand angezettelt wurde, der von den Deutschen nach 36 (?) Tagen niedergeschlagen wurde. Anschliesend wurde die Stadt zur Warnung an das restl. Europa komplett niedergemacht und verwuestet. Die Stadt wimmelte von uniformierten jungen Menschen (Pfadfinder?) und einige spielen den Aufstand nach und verteilen Flugblaetter undso.

Naja, wir verließen tagsdrauf die Zivilisation und fuhren gen‘ Nordosten, an die Masurenseen. Der Bus erfreute sich bester Gesundheit *g* und wir wurden ab und zu an Bergauf-Stellen mit Warnblinker ueberholt (ich glaube so sagt man in Polen, dass mein Auto sehr gut russt :->). Bei der Ankunft in Warschau hat uns einer hupend ueberholt und nen Daumen nach oben gestreckt ausm fenster dabei. Da wir da nicht russten (es ging ja bergab), nehm ich an, er fand den Anstrich toll 🙂

Km 2000 / Suwalki.

Inzwischen sind wir 2000km gefahren und befinden uns kurz vor Litauen. Bei km 1970 waren wir auf einem total abgefahrenen Campingplatz: Eine Streuobstwiese (gemaeht) mit Zelten drauf und Wohnmobile. Das Klo war ein Plumpsklo, aber der Platz war saubillig (20Zloty/ knapp 5 Euro fuer uns samt Bus undso pro Nacht) und lag direkt am See. Wir sind etwas Kanu gefahren und haben den Sonnenuntergang am See genossen. Abends, nachm Essen dann, wurde es kuehl und wir setzten uns zu ein paar jungen Polen ans Lagerfeuer und wir redeten die halbe Nacht lang, teils auf Englisch, teils auf Deutsch. Die Gruppe junger Leute sind aus Lodsch und machen ne Kanutour durch den Nationalpark da (See an See mit Fluss und Kanaelen verbunden). Sie tranken „Tee“, der alledings recht hochprozentig war. Und wir sangen Lieder, also 3 Leute Klampften: Michael (auch „Bushman“ genennt, weil er seine Kindheit im Wald verbracht hat, oderso..), ein Maedel, dessen Namen ich nicht weiss und ich. Naja und ich hab halt ein paar Freakslieder gesungen. Als es spaeter wurde, kam Michael auf mich zu und erzaehlte von einer „white lady“, die in dem Kloster, das ca. 300m weit weg war, spuken soll, die aber toll ist, man soll sich nur von ihrem Ehemann in Acht nehmen. Naja, ich hab ihm meine Meinung dazu gesagt. Dann erzaehlte er, dass er ne Zeit lang satanistisch unterwegs war, und ab und zu einen „Wolfman“ gesehen hat. Ich hab ihm erklaert, dass er, wenn er an Jesus glaubt und seine Vergebung angenommen hat, die Macht hat, den Wolfman zu verscheuchen 🙂 und hab ihm ein paar entsprechenden Schwanks aus meinem Leben erzaehlt. Ich fands interessant, dass es auch in Polen White Ladys gibt. Wir sind nach ein paar Bier, Schluck Wein und „Tees“ gegen 2 Uhr ins Bett gefallen und Theresa hatte nen Kater *grins*. Michael sah auch nicht sehr gut aus am nächsten Morgen. Die Gruppe wollte an dem Tag 25km aufm Wasser zuruecklegen.

Wir sind von Suwalki aus noch in durch die Gegend getingelt, haben uns tolle Landschaften und vorallem ein dt. Ueberbleibsel aus der Zeit vorm 1. Weltkrieg angeschaut: ne Bruecke, die zwar gebaut, aber nie benutzt wurde und nun vor sich hinverfaellt. Wir haben uns die russische Grenze angesehen (man sah aber nur ne Schranke im Wald) und suchten verzwelfelt nach nem Campingplatz, fanden aber +keinen in dieser echt verlassenen Gegend. Dann sind wir weitergefahren, an die masurischen Seen, wo wir bei Elk nen Campingplatz fanden. Naja, wir sind dann weitergefahren und dann bei km 2240 erstmal 2 Tage zwecks Faulenzen annem schoenen, gepflegten Campingplatz in Alt Jucha (Stare Juchy) geblieben. Wir sind an dem anliegenden See rumgeschwommen, haben uns n Kanu ausgeliehen, sind weng rumgepaddelt, undsoweiter.

Achja, wir haben uns Alt Juchy weng angeschaut und trafen auf einen dt. Grabhuegel, wo ne halbe Familie (namens Gruber) beerdigt war. Naja, es ist halt ehem. Ostpreussen. Dazu haben wir ein paar deutsche Fahrradurlaber getroffen. 2 Jungs peilen mitm Rad eine Ostsee-Umradelung an. Der eine is Vegetarier, der andre sogar noch Veganer. Die spinnen ;).

Wir sind von dort (*schnueff*) zur Wolfschanze getingelt, um das ehem. Fuehrerhauptquartier dort anzuschauen. Ihr wisst schon, 20. Juli 1944, Hitler-Attentat, Stauffenberg undso… Es war fuer mich schlimm, ploetzlich so viele „typisch Deutsche“ auf einen Haufen zu sehen. Grausam! Und dann konnte man danoch Postkarten kaufen, die man wahrscheinlich genau so haette vor 60 Jahren so kaufen koennen: 2 Wehrmachtssoldaten, die stolz in die Landschaft gucken und hintendrauf n Bunker, das ganze in schwarz-weiss. WAEH!!!

Wir haben das Gelaende fluchtartig verlassen und sind dann in die naechste Stadt was Essen gegangen. Von dort aus sind wir nach Malbork (km 2550) gefahren. Hier hatte der dt. Ritterorden seinen Hauptsitz und entsprechend gibts hier ne fette Backsteinburg ausm 13. Jahrhundert (oderso). Naja, egal, wo man hier hinkommt, man trifft auf dt. Bunker oder aehnliches Ueberbleibsel aus den verschiedensten Jahrhunderten.

Danzig, km 2750

An sich is nix spannendes mehr passiert, ausser, dass ich beim Bus eine leichte Spurverzerrung entdeckt habe (kein Wunder bei den Schlaglochpisten). Die Burg in Malbork war toll, ein riesen Teil und von Polen, wie ueberhaupt alles hier, liebevoll restauriert (ihr wisst schon, Hitlers „Befehl der verbrannten Erde“ undso). Die Burgfuehrung dauerte allerdings 3h und man musste sich einer Fuehrung anschliessen. Zum Glueck gabs eine in Deutsch :). Danach sind wir an die Ostsee gefahren, nach Piaski, kurz vor Russland. Wir sind da den Strand langgelaufen (*schoen*), aber der 26Zloty-Campingplatz zzgl. 5Zloty pro warme Dusche war … naja.. nicht so der Bringer. Aber immerhin… :))). Tagsdrauf sind wir ueber komische Umleitungsumweg nach Danzig (Gdansk) gekommen und haben uns auf den erstbesten Parkplatz (fuer 4,50 Zl/h) gestellt. Danzig is ne schöne Stadt, ich habe da den polnischen Präsidenten getroffen, naja, er lief ca. 2m an mir vorbei, keine Ahnung, was er in Danzig wollte. Irgendwie war da ein Fest im Gange. Wir kauften ein bissel Mitbringkrämpel ein und gingen zum Bus zurück.

Nach Danzig sind wir auf Hel gefahren. Naja, warum Hel mit nur einem l gechrieben wird, is mir nicht ganz klar. Wir sahen zu unserem Entsetzen, dass diese Halbinsel (gerade am Wochenende) total ueberfuellt ist, etwas, was uns in diesem Urlaub zum ersten Mal passier ist. Naja, der 3. Campingplatz (km 2790) hatte dann auch was fuer uns frei und der Mann, der vor mir in der Rezeption war, guckte auf unser Nummernschild und meint „Äy, ich bin aah aus Kissinge!“, wir dachten nur „oh no!!“. Und so sahen wir auf einem Campingplatz bei Danzig 3 Wohnwaegen mit einer Frankenfahne in der Mite gehisst. Skurril..

Am nächsten Tag haben wir den Platz fluchtartig velassen und sind an einen See nach Pommern gefahren (km 2910). Bei Ulychowo oderso. Wir sahen kaum ne Menschenseele, aber irgendwo im nirgendwo dann ein recht voller (aber kein Vergleich zu Hel!) Badesee, wo man das Balzverhalten pubertierender (polnischer, aber das is ja anscheinend international) Menschen gut (zu unserer Belustigung) beobachten konnte. Ein Rudel prollender Jungs auf

Mofas bzw. Motorraeder jagten auf einem Feldweg mit viel Staub aufwirbeld, umher, manche machten mit ihren Maschin(ch)en „Männchen“. Andere machten Kavallierstarts mit ihren Autos und/oder drehten ihre (Bummbumm-)Mucke auf Anschlag auf, damit auch alle was davon haben. Der See war aber recht sauber und warm :). Bei km 2920 sind wir dann an dem Fluesschen Slupka schlafen gegangen, irgendwo im nirgendwo.

Am nächsten Tag sind wir bis nach Szczecinek (km 3030) gefahrn, haben nochmal ein paar Zloty abgehoben und diese in Klamotten, Schuhe und Tabak sowie einem Mittagessen umgesetzt :). Bei km 3180 haben wir die letzten Zloty in Diesel umgestzt und sind 10km weiter ueber die Grenze. Tschuess Polen (*schnueff*).

Nachdem wir noch bei Katrin und Benni in Berlin, sowie auf einer Hochzeit in Dresden waren, Freunde in Leipzig und Krostitz besucht haben, sind wir ohne weitere Zwischenfällt bei km 4590 in Darmstadt wieder angekommen.