(Un)Freiheit

Geht man von den Medien aus, leben wir in der sog. „freien Welt“, und in der Tat sind wir, verglichen mit Menschen in anderen Ländern, ziemlich frei. Wir dürfen als Christen beten, und niemand darf uns daran hindern. Wir dürfen uns frei versammeln. Oder doch nicht? Naja, zum Glück sind wir ja nicht alles so Chaoten, die (so) gegen die Ordnung verstoßen.

Fragt sich nur, was mit „Ordnung“ gemeint ist. Defakto wird das Versammlungs- und Demonstrationsrecht auch bei uns mehr und mehr eingeschränkt. Auch bei uns werden Menschen ohne Anklage bei Demos eingebuchtet. Huch? Naja, das kann ja mal passieren.

Wir haben bei uns auch das Recht auf freie Meinungsbildung. In Italien gibts das schon länger nicht mehr, da  die Medien von ihrem Staatschef gelenkt werden. Bei uns ist das (noch?) nicht so, oder vielleicht ist es bei uns nur subtiler? Ich hinterfrage, weil ich sehr mißtrauisch geworden bin. Wenn man sich seine Meinung BILD!et, ist klar, daß es allenfalls zu etwas Polemik-Aufnahme reicht. Schaut man Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Sender, wirkt vieles auch recht regierungstreu. Und die privaten? Naja, die berichten wohl eher über eine drei mal getragene Unterhose einer Prinzessin von der Insel als über (in meinen Augen) wirklich relevante Themen.

Kurzum: Wir werden mit sinnloser Information zugeballert, damit wir das wesentliche nicht mehr erkennen können oder gar sollen. Immerhin kommen wirklich interessante Sendungen auf den öffentlich-rechtlichen, aber erst sehr spät abends, zu einer Uhrzeit, in der die Masse schon im Bett liegt.

Freiheit, ja, wir haben ja auch die freie und soziale Marktwirtschaft. Vielleicht war sie früher wirklich frei und sicher auch sozialer. Hier merke ich auch immer mehr, daß entweder durch patentrechtliche Knebel oder Lobbyismus Freiheit genommen wird. Seit Windows95 glaube ich sowieso nicht mehr an die selbstregulierende Marktwirtschaft, wenn Geld ins Spiel kommt, wird Macht ausgeübt und die Regeln des Marktes einfach verändert, oder man ignoriert bestehende Gerichtsurteile, um danach wieder in Revision zu gehen, was sich mindermittelte Leute und Betriebe nicht leisten können. Ganz einfach. Die Abwrackprämie ist ein Beispiel dafür, finde ich.

Uns wird erzählt, daß Atomstrom der billigste überhaupt ist. Bitteschön, das will ich sehen. Lassen wir den Atomstrom frei von Subventionen!

Jetzt, so nach und nach, wacht das Volk auf, es wird zunehmend (wieder) politisch und muckt auf. Zunächst vereinzelt, aber doch spürbar mehr. Hie und da Demonstrationen, hie und da lehnt man sich gegen große Konzerne auf. Noch sind die Demonstrationen relativ klein.

Ich weise darauf hin, daß um unsre 622 Abgeordneten im Bundestag ca. 4000 Lobbyisten schwirren (Quelle: ARD-Morgenmagazin). Sind sie in ihren Entscheidungen da noch frei, oder, nein, entscheiden sie nach dem Willen ihrer Wähler, was eigentlich in unsrer Demokratie deren Job wäre? Ich bezweifel das. Meine Zweifel würden 100%ige Transparenz der Abgeordneteneinkünfte beseitigen.

Während sich Bänker die Freiheit nehmen, sich für ihr Versagen hohe Boni zu gönnen, wird eine Altenpflegerin entlassen, weil sie sich Essen gemopst hat, das eh weggeworfen wäre. Begrüdnung dabei ist, daß die Pflegerin ihr Vertrauen verspielt hat. Hä? Aber das ist (Un)Gerechtigkeit.

Ich will an der Stelle auch Bezug auf den vorigen Post nehmen. Frauen können heute selbst bestimmen, ob sie ihr Kind abtreiben lassen, oder nicht. Aber ich hinterfrage auch da die Freiheit ihrer Entscheidung. Die hängt oft am Geld, oder an der gesellschaftlichen Stellung, oder anderen Dingen, und nicht selten drängen da die Kindsväter zur Abtreibung. Ich habe da ein paar „Dramen“ miterleben dürfen. Hut ab, daß diese Babys trotz widriger Umstände geboren wurden! Ich denke, daß viele werdende Mütter da schlichtweg alleingelassen werden, daß sie zuwenig Unterstützung bekommen, womit sich ihre Freiheit in dieser Abtreibungsentscheidung auch wieder einschränkt. Nein, ich bin nicht für einen Freibrief zum ungeschützten Geschlechtsverkehr, so nach dem Motto „Ja, macht mal, die Allgemeinheit kümmert sich dann ums Kind“. Aber ich glaube schon, daß gerade alleinerziehende Mütter unglaubliches leisten, obwohl sie nicht zu den sog. „Leistungsträgern“ gerechnet werden. Ich finde es suboptimal, wenn eine (junge) Single-Frau schwanger wird. Aber ich finde, man sollte sie dazu ermutigen, das Kind dann auch zu bekommen, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten und Geld.

Soviel zu meinen Gedanken über die Freiheit in diesen unserem Lande. In vielen Dingen sind wir tatsächlich frei, aber ich glaube auch, daß uns in vielen Punkten Freiheit nur vorgegaukelt wird.

Abtreibung

Irgendwie erscheint es mir absurd, zu behaupten, Abtreibung wäre kein Mord. Vorallem, wenn man sich dieses Bild genauer anschaut. Es ist wie aus einem Splatterfilm, nur, daß dieser „Film“ real ist.

abtreibung8wo

Dieses Baby wurde in der 8. Schwangerschaftswoche abgetrieben. Ca. 70% der Abtreibungen finden zwischen der 6. und 10. Woche statt. Wer behauptet, daß es „nur ein Zellhaufen“ ist, liegt da sachlich falsch. Aber nichtsdestotrotz liegt die Entscheidung bei der Mutter. Es ist eine harte Entscheidung, denn so oder so verändert eine  (nicht-)Abtreibung ihr Leben. Wenn sie den – aus meinen Augen – Mord ihres Kindes unterschreibt, wird sie auch mit den Konsequenzen leben müssen.Und nein, ich meine damit nicht, daß man sie ächten oder mit bösen Blicken strafen sollte.

Ich rede von den 97% der Abtreibungen, die weder durch medizinische, noch durch kriminologische Indikation Begründet werden. Also Abtreibung nach einer Vergewaltigung oder wegen einer drohenden Mißbildung des Kindes.

Ich urteile dabei lediglich über die Tat. Ich kann nur schwer nachvollziehen, wie sich eine Frau nach einer Abtreibung fühlt. Ich glaube auch, daß Frauen durch viele Umstände (und nicht selten von den Kindsvätern!) dazu gedrängt werden und eben KEINE freie Entscheidung treffen könen. Was ist dabei schon „frei“? Es ist in meinen Augen eine sehr große Versuchung, auf die Verlockung hereinzufallen, die besagt, daß Abtreibung das „Problem“ löst. Die Realität sieht meist anders aus.

Genaueres findet man im folgendem Film:

[Media=14]

Wasserstoff küßt Uran

In der letzten Strahlzeit, die letzte Woche zuende ging, machten wir viele Bilder vom internen Gastarget. Diese wurden mit einer speziellen CCD-Kamera gemacht. Fügt man dann die vielen Bilder aneinander, hat man einen Film.

Dabei entstanden einige Filme, aber hier ein Beispiel:

[Media=13]

Uran saust mit einer irren Geschwindigkeit von rechts nach links, während es auf Wasserstoff (von oben nach unten schießend) trifft. Bei der Kollision entsteht dieses Licht. Da jedes der tausenden Bilder nachbearbeitet werden mußten, sieht man viele Lichtpunkte, wenn kein Target leuchtet (da wurde der Uranstrahl neu eingeschossen und das Target in der Zeit abgeschaltet).

Deutschland hat gewählt

Das war sie also, die Bundestagswahl. Für mich ein erschütterndes Ergebnis, nicht etwa, weil die SPD so stark verloren hat, sondern weil ich fürchte, daß die FDP ihre Bürgerrechtspolitik in den Koalitionsverhandlungen über Bord schmeißen wird. Wenn das geschieht, steuern wir auf etwas zu, was ich schon fast „biblisch“ nennen möchte, Endzeit eben. Aber noch habe ich naive 2% Vertrauen in mir, daß Angela Merkel wirklich „Kanzlerin für alle Deutschen“ sein möchte, was für mich erstmal heißt, daß sie einen anderen Innenminister einsetzt, einen, der  nicht das gesamte Volk unter Generalverdacht stellt und überrwachen lassen möchte. Und ich habe noch 1% naives Vertrauen zur FDP, daß sie nicht das, was sie an Bürgerrechten versprochen hat, auch umsetzt: Rücknahme der Vorratsdatenspeicherung, etc.pp. Mein Mißtrauen überwiegt jedoch, und so glaube ich, daß „alle Gewalt vom Volke“ von Herrn Schäuble als „Terrorismus“ ausgelegt wird und er weiterhin unsere Freiheit einschränken wird.

Wirtschaftspolitisch habe ich – zugegeben – wenig Ahnung. Ich denke momentan nur, daß ausgerechnet die Wirtschaftsliberalen, für die die FDP nunmal steht, uns die Banken-, Finanz-, und damit Wirtschaftskrise überhaupt erst eingebrockt haben (falls ich da falsch liege, möge man mir das sagen!), erhebliche Zugewinne verbuchen können. Das verstehe ich nicht und kann ich nicht nachvollziehen.

Die SPD ist für mich ein sehr tragischer Verlierer. Ich sehe das so: Wir wurden 16 Jahre lang verKOHLt, und weil der narzisstische (Alt)Kanzler keine Reformen der sozialen Systeme durchführte (das ist ja auch unpopulär und kostet Wählerstimmen), mußte Rot-Grün eben diese unpopulären Entscheidungen  treffen. Diese Reformen hätten so oder so gemacht werden müssen, sonst wären die sozialen Systeme zusammengebrochen, was ebenfalls unpopulär, aber die direkte Konsequenz gewesen wäre. Und aus diesen Hartz4- und anderen Entscheidungen büßt die SPD heute  noch ein. Ein tröstendes Wort: Schlimmer kann es, denke ich, nicht mehr werden, denn jetzt muß Schwarz-Gelb unpopuläre Entscheidungen  treffen.

Wo ich mich etwas freute ist, daß sich meine Partei deutlich von den Splitterparteien abheben konnte und auf 2,0% kam. Und das einigermaßen Flächendeckend, also homogen und das, obwohl sie in Sachsen garnicht angetreten sind. In Berlin holten sie sogar 3,4%.

Mein Freiheitskampf geht also weiter 😉

Die Maschinerie der Angst

Es ist schon krass, wie sehr hierzulande mit der Angst gearbeitet wird. Unnötige Versicherungen werden so an den Kunden gebracht, man redet viel über Gesundheit, Ernährung, Airbags im Auto, etc. pp. Es könnte ja was passieren. Und wenn man nicht abgesichert ist, dann ist man selbst schuld, oderso.
In religiösen Kreisen ist es ähnlich, da wird halt mit dem Verlust der Seele gedroht, oder gar mit der Hölle. Und wird einem von allen Seiten Angst gemacht. Jesus dagegen trat anders auf, er machte keine Angst, außer vielleicht bei den Religiösen seiner Zeit, die wiederum Angst zu schüren versuchten. Dem Normalsterblichen begegnete er jedoch liebevoll, aber direkt. Und seine Botschaft ist gut, sie soll uns eben die Angst nehmen.
In der Politik wird spätestens seit 2001 stets Angst geschürt. Angst vorm Terrorismus und getrieben von dieser Angst scheinen sich unsrere machthabenden Politiker am Grundgesetz zu vergreifen. Mit dieser wie ich glaube bewußt geschürten Angst sollen Leute dazu bewegt werden, die jeweiligen Parteien zu wählen, damit sie legitimiert werden, das Grundgesetz nach ihrer Angst zu verändern.

csu2009

Was unser Land braucht, ist, finde ich, nicht „Sicherheit“, schon garnicht auf Kosten unserer Freiheit (worauf das nämlich klar hinauslaufen würde!).

Ich habe keine Angst, ich denke, unsere Sicherheit funktionierte die letzten Jahrzehnte vergleichsweise sehr gut. Dort, wo man mehr Sicherheit bräuchte, müßte man mehr Personal einstellen, das auch klar einschreitet. Nicht etwa wie eine Provinzpoizei,  die zu einem Banküberfall gerufen wird, und in ihrem Quartier in 1km Entfernung sicher 45 Minuten lang abwartet, bis die Bankräuber sicher verschwunden sind. Nein, ich sage den Ortsnamen jetzt nicht ;-).

Wenn sich „etablierte Parteien“ mit Polemik und Angstmache zu festigen versuchen, müssen sie bei klarem Verstand abgewählt werden.

Piratenpartei Darmstadt

Anfangs habe ich sie, muß ich gestehen, nicht wirklich ernstgenommen. Ich dachte zuerst, es wäre sowas ähnliches die wie APPD, aber für mich ist sie mittlerweile eine ernsthafte und hoffentlich auch bald für alle ernstzunehmende Alternative zum Nichtwählen.
Gestern war ich bei einem Treffen der Piraten in Darmstadt. Wir waren ca. 25 Leute und es ging um an sich trockene Themen stuktureller Art. Aber gleichzeitig bemühen sie sich um Basisdemokratie und nehmen alle, eben auch nicht-Mitglieder ernst. Ein bischen kam ich mir so vor wie im „MAK“ (Mitarbeiterkreis) der Jesus Freaks Darmstadt, nur, daß es bei den Piraten zumindest gestern friedlicher zuging.
Während einer (Raucher)Pause habe ich mit ein paar Leuten geredet, übrigens aus allen Schichten und Altersklassen, sofern man das bei 25 Leuten sagen kann. Es fanden sich Studenten, Angestellte, aber auch Selbstständige ein. Alle sehr frustriert von den sog. „etablierten Parteien“, die, wie ich, eine Alternative zum Nichtwählen suchen oder gefunden haben.

piratenpartei

Wer jetzt denkt, dort gehe es anarchisch zu, oder sehr chaotisch, der denkt falsch. Die Gesprächsrunde lief sehr geordnet ab und es gab bei manchen Streitpunkten eine klare Ansage, zB, wenn man über etwas disktutiert, was man ohnehin nicht ändern kann (zB die Bundes-Satzung der Piratenpartei).
Ich fand es irgendwo spannend, gerade, wenn mehr oder weniger fremde Menschen wegen einer gemeinsamen Vision zusammensitzen und etwas bewegen (wollen).

Ich denke, gerade in unserer heutigen zeit, in der sich so viel verändert, in einer Zeit, in der schizophren die „etablierte Politik“ die 60 Jahre unseres Grundgesetzes feiern und gleichzeitig drauf pissen, geht es um viel. Noch nie in der Geschichte der BRD wurde die Politik so oft vom Bundesverfassungsgericht gerügt wie in den letzten Monaten. Und noch nie in der Geschichte der BRD wurde das unverhohlen mit einem Änderungswunsch (oder -Androhung? der (machthabenden) Politiker quittiert.

Ich möchte in 20 Jahren meiner Tochter nicht sagen müssen, daß ich heute geschlafen habe und durch Nichtwählen im Grunde die Machtverhältnisse abgenickt habe. Aber ich habe auch die Nase gestrich voll, weil ich mich nunmal verarscht fühle. Vielleicht werde ich dann auch politisch aktiver, aber bis zum Bundeskanzler will ich es nicht bringen *grins*

Sola 2009

Sola bedeutet „Sommerlager“ und dieses Jahr waren wir, Dank „Werner“, dem Wohnwagen, dabei. Im Gegensatz zu den Zelten war das natürlich ein Palast, der sogar eine Gasheizung hat, aber mit einem Baby geht es eben nicht anders. Es kamen 112 Teilnehmer (im Alter von 13-16 Jahren), ca 40 Mitarbeiter und dieses Jahr stand das Sola unter dem Motto „Formel 1 – Leben in der Königsklasse“.

geruest

Dazu wurden ein paar bessere Seifenkisten genommen und 5 Teams (Ferrari, Toyota, Renault, Mercedes und BMW) mußten die dann noch verschönern, zB mit Spoiler, Fahrersitz undso. Also die Teenies hatten gut zu tun ;). Das ganze wurde dann auch in großen Veranstaltungen geistlich weiter thematisiert. Sehr gut, wie ich fand, auch wenn ich das Lagerlied furchtbar fand ;-). Die Inputs waren insgesamt sehr geil, vorallem der über (Internet)Pornografie. Es waren wohl viele nachdenklich darüber geworden, sagten jedenfalls die Zeltbetreuer. Es gab dann auch noch einen Entscheidungsabend, wo sich doch einige bekehrten, oder „neu“ mit Jesus anfangen wollten. Toll 🙂

Zwischendrin gabs noch ein Qualifying und am Ende ein Rennen. Seifenkisten wurden von 3 Leuten angeschoben.

rennooh

Für mich persönlich war es die erste christliche Freizeit ohne, daß ich irgendwie leitend tätig war, entsprechend gechillt war es für mich auch. Ich habe das wirklich genossen :). Wir waren für das Gebetszelt (mit)verantwortlich, das wir gestaltet haben. Bei den (freiwilligen) Gebetszeiten stellte sich auch immerwieder heraus, daß mein Liedgut recht inkompatibel zu dem der Teenies war :-}. Mein „Fire and Rain“ kam jedenfalls nicht so gut an :-D.

gebetszelt

Ich fands auch Klasse, daß der Fabian „Fish“ gekommen ist, dessen Job war jedoch nur phasenweise gechillt. 🙂

fish

Salome war aber der absolute Star auf dem Sola. Immer, wenn sie rumgetragen wurde, kamen die Leute an und herzten sie :).

salometheresa

Es waren schöne 8 Tage, irgendwo außerhaln der „Zivilisation“, eben ohne Medien, ohne „die Welt da daußen“. Es ist für mich erstaunlich, wie sich dabei die Gedanken ändern und man für verschiedene Dinge andere Sichtweisen bekommt.

Jo, jetzt bin ich wieder in der Zivilisation, wo es Medien, wame Duschen und WCs gibt.

Trotz(dem)

Ich bin ja im Grunde ein Mensch, der gerne mit Menschen zu tun hat. In den letzten Monaten, ja, vielleicht auch Jahren hat sich das irgendwie verändert. Ich fühle mich auf jeden Fall schneller angegriffen als früher, wenn diverse Leute „antichristliche Dinge“ sagen. Aber das liegt wohl auch daran, daß sie zT einfach Recht haben. Aber ich denke, es ist falsch, menschliches Versagen als „Werk Gottes“ zu werten. Aber es ist natürlich so schön einfach, denn dann ist Gott einfach Schuld und man fühlt sich als durchaus sündiger Mensch einfach mal besser damit. Ich ertappe  mich phasenweise selbst in solchen Denkmustern.

Ich merke derzeit sehr stark, wie stark „diese Welt“ einfach ist, mit all ihren Strömungen und (Binsen)Weisheiten. Gefühlt denke ich oft, mich rechtfertigen zu müssen, daß ich gläubig bin. Dabei vermisse ich oft Menschen, die ich am Anfang meines Studiums und Glaubens in Zwickau kennenlernte, die mich als gläubiger Christ (und manchmal auch Spinner) stehen ließen, ohne mich anzugreifen.

Ich habe natürlich immer die Wahl, Menschen ernstzunehmen, oder gewisse Dinge als „geistlichen Angriff“ zu werten und damit einfach alles zu ignorieren. Und tatsächlich war es bei Menschen, die ich kennelernte, die okkult belastet waren, schlichtweg das beste, was ich machen konnte. „Wessen Geist ich hab, dessen Lied ich sing“, dachte ich dabei oft und konnte so ein „Du Wichser“ oder ein „ich hasse dich“ auch richtig einsortieren. Aber das waren auch heftige Kräfte, die da an den entsprechenden Menschen zerrten.

Ich merke vorallem, daß ich mich von Menschen indirekt stark angegriffen fühle, denen ich vor Jahren bei den Jesus Freaks nahestand, und die inzwischen, ich sag mal „anders glauben als ich“, aber zB Gemeinden schon fast inbrünstig ablehnen. Ich gehe den Menschen zunehmend deswegen aus dem Weg.

Ich bin in einer Gemeinde, und ich bin es gerne, es gibt mir was, dabei zu sein. Und ich glaube auch, daß Gemeinden von Gott nicht umsonst eingesetzt wurden, sondern, daß es den Menschen etwas bringt.

Ich verändere mal den Eingangssatz von den Jesus Freaks etwas auf mich:

Als Jesus Freak behaupte ich, dass, trotz massiver Fehler bei Leitern, kranker Manipulation, Versuchen von Gehirnwäsche, wie ich sie erlebte, und all dem pseudo-religiösen Getue, hinter der Sache mit Jesus etwas Wahres und sehr Phantastisches steckt!

Um ehrlich zu sein glaube ich sogar, dass es nichts besseres auf dieser Welt gibt, als mit Jesus zu leben. Die Beziehung zu Ihm ist der Sinn des Lebens! Dabei geht es nicht um Religion oder irgendwelche Weisheiten und Lebensregeln, sondern vielmehr um eine persönliche Beziehung zum Schöpfer dieser Welt. Jesus hat als Sohn Gottes auf dieser Erde gelebt. Er ist für meine Schuld am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden und ist der Einzige, der heute die Mauer zwischen uns und Gott einreißen kann. Jesus ist der Weg zu Gott.

Daran glaube ich und dafür stehe ich eben auch gerade  – mit allen Konsequenzen. Wenn die Konsequenz die ist, daß ich dafür abgelehnt werde, dan ist es eben so. Wenn die Konsequenz die ist, als „starrsinnig“ oder „naiv“ gewertet zu werden, dann ist das eben so. Wenn ich um meines Glaubens willen gehasst werde, dann ist es eben so. Wenn ich die Wege mancher Menschen nicht mehr  mittragen und damit -gehen kann, dann ist es eben so.