Wir leben in keinem christlichen Land (mehr)

Das ist eine Feststellung, die ich immerwieder mache. Viele Christen regen sich darüber auf, daß biblische Werte über Bord geworfen werden und ich finde das tatsächlich auch alarmierend. Nur frage ich mich, ob man da tatsächlich Parteien dafür verantwortlich machen kann. Ich würde sagen „jein“, denn Parteien werden von Menschen bzw. der Gesellschaft gewählt, geformt, gemacht. Dabei ist es – zeitverzögert – egal, ob sie ein „C“ beinhaltet, oder nicht. Die Gesellschaft, sag ich mal salopp, scheißt dadrauf, was in der Bibel steht, das beobachte ich sehr häufig und das muß man erstmal als Christ verdauen. Viele scheinen dagegen sturmzulaufen, zu protestieren, sind eben gegen den Zeitgeist. Ich bin das auch, nur schimpfe ich nicht (mehr) darüber. Ich stelle es nüchtern erstmal fest. Wie es soweit kommen konnte, darüber kann man sich das Hirn zermartern, ich habe da so meine Thesen. Zum einen hat – Gott sei Dank – die Kirche nicht mehr die Macht über Menschen wie eins, zwei Generationen vor mir. Schon zu meiner Jugendzeit gingen einige nur noch wegen der Oma oder „aus Tradition“ in die Kirche, Gründe, die ich damals schon nicht verstanden habe. Ich bin konsequent mit 19 ausgetreten – mit allen Konsequenzen und bin heute heilfroh darüber. Ich kann nachvollziehen, daß viele Menschen, die in die Kirche gezwungen/manipuliert wurden, dagegen aufbegehren und vergessen dabei, daß Manipulation und Zwang nicht Gottes Wille ist. Konsequenz: Sie warfen mit der Kirche auch den Glauben an Gott über Bord. Schade, aber ich kenne viele, die das taten. Die meisten waren, wie ich, katholisch, aber analog gibts das sicher auch in (streng) Lutherischen Kirchen, also, behaupte ich mal. Aber gerade die ev. Kirche versucht schon seit Jahrzehnten, sich dem Zeitgeist anzupassen. Sie liberalisiert und an vielen Punkten (Ehe und Familie) warfen sie biblische Grundsätze über Bord und beraubt sich so selbst ihrer Existenzberechtigung (würde ich mal so sagen).
Ich sehe auch, daß viele, die ihre Kirche, aber nicht ihren Glauben über Bord warfen, sich in Freikirchen wiederfinden. Darüber freue ich mich, allerdings machen Freikirchler prozentual kaum etwas in der Gesellschaft aus und wenn sie sich bemerkbar machen, haben sie oft keinen guten Stand (mir ist sowas aber grad Wurscht).
Ich habe mich dazu entschlossen, mich nicht darüber aufzuregen, wenn in Berlin-Kreuzberg Weihnachten abgeschafft wird, von mir aus könnte man das völlig abschaffen. Überhaupt könnte man von mir aus sämtliche Christliche Feiertage abschaffen – wir sind ja eh kein christliches Land mehr – das wäre dann wenigstens konsequent. Ich würde Weihnachten eher in den Juli, oder August legen, das wäre nach meinem Wissenstand sowieso autentischer (man nimmt an, daß Jesus eher im Sommer als im Winter zur Welt kam…). Ich bin nur mal gespannt, wie die Menschen reagieren würden, wenn man ihnen die „christlichen Feiertage“ wegnehmen würde, für mich wäre es nur eine Konsequenz aus ettlichen Entscheidungen vieler Menschen, deren eine Entscheidung gegen Gott vorangegangen ist. Man sollte dann aber darauf pochen, daß die (wenigen) Christen ihre Feiertage dann auch feiern können, wir leben ja angeblich auch in einer freien, pluralistischen und toleranten Gesellschaft (was ich im Grunde anzweifle, aber offiziell sind wirs ja).

Piratendrohne ;)

Also man muß sich das mal reinziehen. Da werden wir abgehört bis zum Gehtnichtmehr, und es wagen tatsächlich ein paar Demokraten (damit meine ich nicht die Mitglieder einer zwielichten Partei der USA) dagegen zu protestieren. Naja okay, wir sind ja eine Demokratie, also erlaubt man das. Man erlaubt es sogar, vor dem US-Gelände, dem „Dagger-Komplex“ in Griesheim bei Darmstadt. Da standen nun 20 Demonstranten, alle oder fast alle Piraten, und demonstrierten.
Einer hatte die Idee, seine Spielzeugdrohne aufsteigen zu lassen. Das wurde sofort von den US-Militärs entdeckt und die Polizei kam mit einem größeren Aufgebot, darunter einem Hubschrauber. Die Drohne wurde beschlagnahmt, obwohl sie das Gelände nicht überflog. Die Personalien der 20 Demonstranten wurden aufgenommen (und wahrschelich direkt an die NSA geschickt?).
Geile Idee!! Weiter so!! 🙂

Was sagt das mir?
1) Die US-Militärs sind offenbar wichtiger als der Normalbürger, der, wenn er die Polizei wegen nichts ruft, nicht mit einem so großen Aufgebot rechnen kann.
2) Die Exekutive wirkt nervös. Ihr Eingreifen war unverhältnismäßig, zumal der Einsatz sicher nicht billig war.
3) Demokratie scheint ein echtes Problem für unsere „amerikanischen Freunde“ zu sein.

Was mich an der „Abhöraffaire“ so nervt

Es ist anundfürsich erstmal garnicht die Tatsache, daß und in welchem Umfang wir abgehört werden. Es ist die Tatsache, daß nahezu alle so tun als hätten sie vorher von nichts gewußt, obwohl darüber im Vorfeld hie und da mit aus meiner Siche eindeutigen Hinweisen berichtet wurde. Aber freilich nicht beim Springer-Verlag. Es gab schon 1989 einen Spiegel-Artikel „Freund hört mit“. Mir fällt dann ein, daß sich 1995 auf recht eigenartige und mir nicht nachvollziehbarer Weise Windows 95 gegen das stabilere und schnellere OS/2 „durchsetzte“. Aus heutiger Sicht mutmaße ich, daß es politisch gewollt war, damit sich ein System verbreitet, das man kontrollieren kann. Als 1999 der „NSAKey“ entdeckt wurde, kam das kaum zu Beachtung. Mich wunderte das damals, schließlich werden von Behörden emsig und unter Datenschutzbedingungen meine Daten gesammelt. Nur die Russen waren auf ihre Weise konsequent (ja, sicher nicht auf allen Ebenen) und führten statt Computer wieder Schreibmaschinen ein, um nicht von der NSA ausgespäht zu werden. Im Grunde ist das auch richtig: Man muß eben die Technik ausschalten, die man selbst nicht beherrscht bzw. beherrschen kann. Zugrunde liegt für mich dabei der transparente Zugriff auf den Quellcode. Ich bin zwar selbst kein Informatiker und könnte schon garnicht nachvollziehen, was an welcher Stelle ein Betriebssystem bzw. ein Programm so alles treibt, aber es beruhigt mich doch enorm, zu wissen, daß mein Betriebssystem von anderen Menschen (die vom Programmieren was verstehen) offen durchgeschaut werden kann. Dazu müßte man natürlich, wenn man da konsequent bleiben will, nur noch quelloffene Software und Linuxtreiber ohne sog. Firmware benutzen (wobei ich mir bei der Firmware gerade nicht so sicher bin). Das hieße für mich im Klartext, daß ich kein Flash(player), kein Java und kein Acrobat Reader mehr benutzen dürfte. Für Flash und Java gibt es Open Source-„Ersatz“, der allerdings nicht so gut funktioniert.
Für Benutzer von Propitären (nicht-quelloffenen) Betriebssystemen liegt (aus meiner Sicht) der Fehler schon buchstäblich im System: Man weiß einfach nicht, was das Betriebssystem so alles treibt, scannt und zu sonstwem „funkt“, obendrauf kommen dann noch diverse propitäre Programme, die wiederum eine potentielle Quelle von Horch-und-Guck-Gimmicks bergen können.
Kurz gesagt: Wollen wir in Deutschlacht wirklich Datenschutz haben, müssen wir so konsequent sein und sämtliche Verwaltungsbürokratie auf Quelloffene Software umstellen, sonst haben wir keinen Datenschutz, da kann mir Microsoft, Apple, Google und sonstwer garantieren, was er will.
Was mich wirklich nervt ist, daß die Öffentlichkeit genau davor kneift und unsere Bundeskanzlerin eiskalt die Hucke vollügt, indem sie erzählt, daß Deutschland souverän ist und dessen Grundrechte bei uns gelten.
Wäre das der Fall, müßte die NSA (oder die USA) angeklagt werden, weil sie auf dt. Boden gegen das dt. Grundgesetz verstoßen hat. So einfach ist das für mich. Und weil das nicht geschieht, ist Deutschland nicht souverän und die Grundgesetze sind ausgehöhlt bis nicht existent. Das ist meine Feststellung. Und im Grunde ist das auch nix neues, wie bei einem Interview für mich herauskam.
Wir haben dennoch Marktwirtschaft, der Kunde kann entscheiden, was er kauft oder nicht kauft. Und er kann auch darüber entscheiden, ob er sich dem Apfel unterwirft, sich von Microsoft verarschen oder seine Seele an Google verkaufen will. Nur diese 3 Möglichkeiten scheint er zu sehen. Ich dagegen lebe da einigermaßen in Freiheit – Auch wenn mir klar ist, daß ich vor Spähern nicht ganz gefeit bin, aber es ist bei mir mit (viel) mehr Arbeitsaufwand verbunden ;-).
Und was sagt der Kunde? Wie schon damals 1995 „Es war halt schon drauf, da kann ich ja nix dafür“ und erfreut sich an den bunten Bildchen und Gimmicks, die ihn so schön ablenken.

NSA

Die NSA wurde 1952 gegründet. Die Gründungsunterlagen sind bis heute geheim, es gab und gibt keine staatlich/demokratisch legitimierte Kontrolle. Die NSA wurschtelt also seit über 60 Jahren vor sich hin und lauscht in die Welt, egal, ob Feind, Freund oder eigene Landsleute. Sogar der inner-US-Briefverkehr wurde und wird gescannt. Daß unsere Nachrichtendienst-Oberern von all dem nichts gewußt haben wollen, halte ich für einen Witz. Für wie blöd wollen die mich eigentlich verkaufen? Warum sollte ich, nach all den Lügen, ihnen da glauben?
A propos Lüge. Wenn die NSA alles abhört und scannt, und das offenbar seit Jahrzehnten, wenn die NSA wirtschaftsspionage betreibt und vermutlich auch deutsche Entwicklungen in die USA transferierten, wieso zum Kuckuck wurde dann nicht der 9/11 verhindert? Für mich gibts da eigentlich nur 2 Möglichkeiten:
1) Die Bush-Administration hat der NSA nicht geglaubt und nichts unternommen.
2) Es wurde mit Absicht nicht verhindert, um zB später Gesetze durchdrücken zu können, die vorher keine Chance gehabt hätten.
Die Möglichkeit, daß auch die NSA davon nichts gewußt hat, scheidet wohl heute definitiv aus!
Es liegt für mich der Verdacht nahe, daß die NSA eine kriminelle, organisierte Verbrecherbande/Vereinigung ist, die von US-Gebiet aus operiert. Wir profitieren tatsächlich manchmal davon, weil ab und zu auch mal ein paar Terroristen ins Raster fallen, aber ich glaube, das geschieht mehr zu Werbezwecken, damit wir suggieriert bekommen, wie bräuchten die NSA.

Happy independence day! Oderso.

Die Verhältnismäßigkeit

Irgendwie merke ich immer spürbarer, wie sich die Verhältnismäßigkeiten von verschiedenen Bereichen unseres Lebens dramatisch verändern. Und was mich am meisten wundert: Die breite Masse akzeptiert das und macht zum großen Teil dabei mit, meistens als „ahnungslose“ Konsumenten. In Wirklichkeit stellt man sich da natürlich dumm und will garnicht wissen, was bei den Dingen, die man benutzt, eigentlich dahintersteckt, warum wer massiv mehr verdient als andere und schreitet nicht für Gerechtigkeit ein.

Ein Punkt, den ich beobachte, ist das, was wir so verdienen. Ich bin in einer recht guten Position, kann also nicht meckern, was mein Gehalt angeht (ich verdiene in etwa 2/3 von dem, was ein Kollege in der freien Wirtschaft verdient, was aber okay ist, angesichts meiner Arbeitszeiten). Es gibt aber viele Menschen, die von ihrem Gehalt nicht leben können, während wenige sauviel Geld schäffeln. Ich habe nichts dagegen, wenn zB ein Herr Knauf Geld verdient. Er trägt für den Laden ja schließlich auch entsprechende Verantwortung. Ich gönne ihm das gerne und ich bashe hier nicht auf „die Reichen“. Das machen, so wie ich das beobachte, auch die wenigsten. Ich hinterfrage nur, mit welchem Recht sog. „Top Manager“ so viel Geld bekommen (ich rede hier absichtlich nicht von „verdienen“!), die Firmen in den Sand setzen und obendrauf noch ne dicke Abfindung bekommen. Dann sehe ich Menschen im Pflegedienst, die eine magere Ausbeute für ihren Job bekommen, kaum von leben können. Bei den „Top Managern“ ist es „freie Marktwirtschaft“, bei den Pflegekräften greift der Staat ein, weils ja sonst zu teuer wird. Ich finde das mehr als ungerecht und mir zeigt es, wer die eigentliche Macht im Staate hat: Diejenigen, die mit Geld ihre Pfründe sichern wollen, anders kann ich mir das nicht erklären. Vor 20-25 Jahren verdiente ein Manager in etwa das 20fache des durchschnittlichen Lohnes in dem Betrieb, in dem er arbeitete. Heute liegt dieses Gehalt zT beim 1000fachen. Da stimmt etwas nicht, finde ich, schon garnicht, wenn diesem Gehalt null Risiko gegenübersteht. Also ein Manager muß 1 Monat arbeiten und hätte in dem Fall für sein Leben ausgesorgt, würde er einen Lebensstandart haben, der doppelt so hoch ist wie der eines Arbeiters in seinem Laden.

Gleichzeitig betreibt die Linke Lobby bei den Hartz4-Empfängern, die vom Staat abgespeist werden. Um sie abspeisen zu können, wird das Geld eben aus der sog. „Mittelschicht“ genommen. Während ein Hartz-4-Empfänger ungefähr 600€ (wenn man Miete mit reinrechnet…) „Rente“ bekommt, bekommt ein Facharbeiter, der sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, 800€. Das sind nun keine genauen zahlen, die können 100€ rauf oder runter gehen, dennoch stimmt die Größenordnung. Das ist mehr als ungerecht, finde ich. Da würde ich mich als Facharbeiter schon fragen, warum ich überhaupt noch arbeiten gehen soll, gerade wenn ich viel pendeln muß.

Mein Eindruck ist, daß unsere Gesellschaft eine Ehrfurcht vor Managern und Banken hat, eine Angst, daß, wenn wir nicht nach ihrer Pfeife tanzen, wir noch weniger Geld bekommen und es uns ganz schlecht geht. Sind wir wirklich so angstgesteuert? Wenn ja, frage ich mich wieder: Wer hat die Macht im Lande? Das Volk? Nein, das hat seine Macht abgegeben und „feiert“. Noch kann es sich das auch leisten…

Und ich denke mehr mehr und mehr „sagt mal spinnt ihr jetzt alle?“

Als nächstes sehe ich eine eklatante Ungerechtigkeit auf dem IT-Sektor: Während ich als Linux-User mit einem Bein im Gefängnis stehe, wenn ich als root ein „apt-get install nmap“ ausführe, dürfen anscheinend ganze Staaten ungeschoren gegen geltendes Gesetz operieren. Nmap ist ein Portscanner, ein Programm, daß lediglich scannt, welche Dienste ein Server so anbietet, ich finde das eigentlich nicht schlimm. Laut unserem IT-Sicherheits-Fachmann in der GSI darf ich das als normal-user nicht verwenden, ich würde mich allein mit der Installation dieses Programms strafbar machen.

Und ich denke mehr mehr und mehr „sagt mal spinnt ihr jetzt alle?“

Und was macht die Politik? Beschäftigt sich nebelkerzenartig mit Nonsens wie diesem da: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1265959/ und keinen juckts…

Und ich denke mehr mehr und mehr „sagt mal spinnt ihr jetzt alle?“

Ich kann derzeit garnicht so viel fressen wie ich kotzen könnte. Ehrlich.

„Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern.“

Wir reden in letzter Zeit sehr viel von Freiheit, Datenschutz und Überwachung. Die Medien sind voll davon und ich finde es mehr als lächerlich, wie unsere „etablierten“ Politiker damit (nicht) umgehen. Vornerum „blabla“, hintenrum geben sie kleinbei, wahre Taten bleiben aus (Snowden hat auch in Deutschland Asyl beantragt…). Aber das ist garnicht das Thema.

Ich teste gerne meine Grenzen aus, was ich sagen darf, das noch „okay“ ist, was noch toleriert wird und was nicht. Es ist eine Sache, seine Meinung zu sagen und eine andere, über andere zu hetzen. Manchmal ist das auch für mich ein schmaler Grat (gerade, wenn ich an Türken denke, die vehement den Völkermord an den Armeniern leugnen).

Ich habe mich 1995 bekehrt. Das war zu einer Zeit, in der die kath. Kirche noch groß war und in gewisser Weise Meinung machte. Reflexartig stellte ich mich gegen viele Meinungen der Kirche und stieß damit auf Widerstand mit vielen meiner Kumpels und Verwandte, die sich einerseits über mich lustig machten, andererseits aber auch versuchten, mir meine Meinung auszureden. So empfand ich das damals jedenfalls. Ich bin durch meine Bekehrung aus einem gewissen gesellschaftlichen Gefüge ausgebrochen und mir war in vielen vielen Punkten auf einmal Scheiß egal, was andere über mich dachten. Das ist eine Freiheit, die ich bis heute noch sehr genieße ;-).

Kurz drauf zog ich von einem unterfränkischen 700-Seelen-Dorf nach Zwickau. Ich lernte viele neue Leute kennen und Integration war so gar kein Problem. Wir studierten zusammen und machten auch recht viel zusammen. Ich war zwar als Christ eher ein Außenseiter, doch kaum einer machte sich über mich lustig. Es war vielmehr so, daß man mich akzeptierte, wie ich war, auch wenn mir klar war, daß hie und da hinter meinem Rücken getuschelt wurde. Die Folge war, daß ich mich dort überaus wohlfühlte und ich empfand die Gesellschaft in Unterfranken als ziemlich einengend, wenn ich mit den Leuten zusammenkam, was ich durchaus noch gerne tat. Ausgerechnet Joachim Gauck, der Knilch, der Snowden „puren Verrat“ unterstellt, erklärte mir in einem Vortrag in Zwickau im evangelischen Gemeindehaus, warum ich mich in Zwickau so wohl fühlte. Er sagte, die Menschen im Osten hätten für ihre Freiheit gekämpft und leben sie bewußter, während man sich im Westen freiwillig gesellschaftlichen Gepflogenheiten unterwarf. Den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf, sinngemäß sagte er das aber und mir ging ein Licht auf ;-). Viele Leute im Osten attestierten mir Respekt, weil ich meinen Glauben so offen lebte. Ich konnte sogar mit meinem „Jesus Freaks“-Pulli in eine Gothicdisko gehen und mich mit den Leuten dort unterhalten. Überhaupt habe ich mich viel mit Leuten unterhalten, die ich allein mit Bibellesen dazu „provozierte“ ;-).

Ich beobachte heute, daß die Gesellschaft an sich immer intoleranter wird und vorallem Menschen, die vorgeben, tolerant zu sein, anscheinend ein anderes Verständnis von „Toleranz“ haben als ich. Von mir aus kann jeder seine Meinung sagen, sofern das nicht in Hetze (also wenn man nicht zum Lynchmob gegen Menschen oder sowas aufruft, das ist aber juristisch eh verboten) endet. Ich mußte gerade bei den Jesus Freaks in meiner Gemeinde viele andere Meinungen aushalten. Oft wurden sie mir auf sehr provokante Weise unter die Nase gerieben, was mich – glaube ich jedenfalls – fast immer kalt ließ. Ich ließ sie aber in ihrer Meinung und sagte dazu halt einfach meine. Und gut war. Das Zusammenleben klappte trotzdem – oder genau deswegen. Wir hatten Menschen, die der Meinung waren, daß Schwule durchaus heiraten undso sollen – und es gab eine Frau die dazu nur sagte, daß man Schwule dort, wo sie herkommt (Afrika) zu tode steinigt. Das mal nur so als Beispiel. Es gab noch ganz andere K(n)ackpunkte, die ich nun garnicht anführen will. Noch heute würde ich Leute in meiner Gemeinde tolerieren, die es für richtig halten, daß Schule heiraten sollten – ich bin eben anderer Meinung. Jeder muß die Meinung des anderen aushalten können. Wer das nicht kann, der ist in meinen Augen intolerant.

Wer auf diese Weise intolerant ist, versucht, der Gesellschaft seine Meinung aufzudröseln, das ist für mich eine logische Konsequenz, denn dann hat er diesen inneren Konflikt nicht mehr, den er aushalten müßte. Sicher wäre eine Gesellschaft harmonisch, die keine Konflikte mehr hätte, aber sie wäre keine freie Gesellschaft mehr, denn jegliche Meinung, die anders wäre, würde getilgt werden. „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern.“, soll Rosa Luxemburg gesagt haben und sie hat Recht damit.

Bananenrepublik Hessen II

Vor ein paar Monaten habe ich ja schonmal über unsere Bananenrepublik gepostet. Da gings um Steuerprüfer, die unter fragwürdigen Umständen außer Gefechtgesetzt wurden. Die Politik hatte da für mich klar die Hand im Spiel.
Jetzt geht das vom Prinzip her von vorne los, nur, daß es hierbei nicht um Geld, sondern um Freiheit geht, was mich persönlich empfindlicher trifft. Die Message ist für mich klar: Wer aufmuckt, kriegt eins aufs Dach. Und genau dieses fragwürdige Verhalten der Polizei wird nun von einem pro-Regierungs-Rechtsverdreher als „rechtmäßig“ erklärt. Herzlichen Glückwunsch!

Obama, der Erlöser *ironie*

Als Obama vor fast 5 Jahren gewählt wurde, machte er viele gute Verprechungen. Die Medien verwursteten das oft so hin, daß jetzt ein besser, neue Präsident an die Macht kommt als der komische vorher, der den USA und der Welt viel Leid gebracht hatte. Bush war der böse Christ, Obama war der gute, neue, der nicht so christlich und damit natürlich viel besser sein würde. So nahm ich die Medien wahr und anno 2008 konnte ich ihnen das noch nichtmal verübeln. Bush wirkte wir ein schlechter Kreuzritter, daß er dabei noch sagte, daß er Christ ist, verwirrte mich, wenn ich ehrlich bin.
Aber zurück zu Obama, der so oft als „Erlöser“ dargestellt wurde. Was hat er denn nach 4 1/2 Jahren eingehalten? Öh.. nix? Also, klar, etwas politisch durchzusetzen, ist in einer Demokratie zäh, die Medien hatten viel viel Verständnis für den armen Mann, der da gerade in den USA Präsident ist. Bis zu einem gewissen Grat stimmt das wahrscheinlich noch.
Doch Obama hat ebenfalls eine ganze Menge Mist gebaut – oder den zu verantworten. Mir fällt da zB dieser Angriff auf die US-Botschaft in Bengasi ein, der, mitten im US-Wahlkampf, Obama schlechte Noten gegeben hätte. Die braven, unkritischen Medien erzählten uns das Märchen vom „Spontanen Volkszorn wegen des Mohammed-Videos“. In Wirklichkeit aber war es ein geplanter Anschlag von Alqida. Ich hab davon in den Nachrichten nichts gehört oder mitbekommen. Anscheinend hat da der US-Geheimdienst gepennt.
Und genau da bin ich beim Thema. Die Obama-Administration hat gegen das Völkerrecht verstoßen und einfach alles Mögliche, auch von Europa, abgehört und mitgeschnitten. Die großen Internetfirmen, im Grunde alle aus den USA, halfen dabei brav mit. So schauts für mich aus.
Ich war lange skeptisch bei Obama, schon alleine, weil man so einen Hype um ihn gemacht hat, doch spätestens jetzt hat er seine Maske heruntergerissen und sein wahres Gesicht gezeigt. Und wenn er es selbst nicht war, dann seine Administration, die er offensichtlich nicht im Griff hat. Das wäre wahrscheinlich noch schlimmer, weil es für mich hieße, daß das letzte Bischen Demokratie zugunsten einer machthungrigen Bande in der Regierung geopfert wurde. Und die Medien feiern Obama immernoch. *Facepalm*

PRISM – Oder NSA-Key, oder was auch immer

Damals, in den 1980er bis weit in die 1990er Jahre gab es noch einen Wettbewerb zwischen einer Vielzahl verschiedener Firmen. Die einen machten mehr Serverkram, die anderen spezialisierten sich auf Videobearbeitung, etc. pp. Und – ganz wichtig, es hatte so gut wie keiner Internet, das erst so ab Mitte/Ende der 90er Jahre auftauchte. Als Micr$oft begann, sich „durchzusetzen“. In Wirklichkeit wurde einfach der Markt gekauft und die Menschen folgten ihm nach und kauften brav bei Vobis einen PC, auf dem Windows 95 „ja schon installiert“ war und man garkein anderes (vielleicht besseres) OS aufzusetzen oder gar auszuprobieren. Wozu auch, Windows 95 „funktionierte“ (naja, ich verstehe da was anderes darunter….) ja und außerdem wars schöön bunt.
Lange Zeit wehrte ich mich gegen die biblische Aussage, die Menschen mit Schafen (oder Böcken) vergleicht. Aber ich muß eingestehen, daß es wirklich so ist: Blind folgten die meisten dem bunten DOS-Aufsatz aus Redmond nach, was alle haben, kann ja nicht schlecht sein, auch wenn man es nicht wirklich, schon garnicht über lange Zeit benutzen konnte. Es gab nur wenige Böcke unter den Schafen, die sich dagegen wehrten und alternative Betriebssysteme aufsetzten oder dem Hl. Macintosh schon in der Prä-iPhone-Zeit nachfolgten ;). Meisten wurden sie verlacht. „Das setzt sich doch nicht durch“, hieß es. Zum Teil stimmte das auch, zum größeren Teil aber nicht: M$ verlor, das muß man klar sagen, den Kampf um die Server, trotz aller zum großen Teil unlauteren Mittel, die M$ da aufgefahren hatte. Macintosh überholte M$ mit Knebel-Lizenzen, ohne M$ einzuholen und ist heute das angeblich teuerste Unternehmen der Welt. Bleibt man in der Mac-Welt, funktioniert eben alles in sich. Egal, darauf will ich garnicht hinaus, sondern darauf, daß aus vielen Betriebssystemen (meist Unixen) der prä-Internet-Zeit eine Hand voll geblieben sind. Naja, vielleicht ein bischen mehr.
Was aber die meisten Windumm-User nicht wissen, oder garnicht wissen wollen ist, daß es (angeblich schon seit Windows 95b) einen „NSA-Key“ hat. Ich hab das immermal in Debatten eingeworfen, aber das wurde von mir gefühlt garnicht wahrgenommen, bzw. man sagte sowas wie „ach, was sollen sie bei mir schon finden, die können doch eh überall reinschauen“. Wie scheinheilig ist dann die Debatte, die jetzt ihre lauf nimmt. Auf einmal gibt es einen riesen Aufschrei. Aber ich frage mich: WARUM? Es ist doch schon ewig klar, was da Phase ist, seit den späten 1990er Jahren. Das sind inzwischen fast 15 Jahre. Ich kann darüber nur mit dem Kopf schütteln.
Wäre ich in den 1990ern in Regierungsverantwortung gewesen, hätte ich damals schon auf Open Source Systeme umstellen lassen, der ganze Lizenzknebel wäre weg, der Quellcode wäre einsehbar, vieles wäre billiger und einfacher geworden. Aber man wollte es politisch nicht. Man sagte, es wäre „zu teuer“, München macht vor, daß genau das Gegenteil der Fall ist (in Freiburg scheiterte es, weil man es nur halbherzig anging, btw). Man wollte es also politisch nicht. Angst spielt dabei sicher eine Rolle, aber auch Bequemlichkeit, denn Veränderungen sind immer unbequem. Ich frage mich und die Verantwortlichen jedoch and er Stelle, was wichtiger wäre: Sicherheit für meine/unsere Daten oder deren Bequemlichkeit. Die Angst schürt hauptsächlich M$ selbst und malt(e) ein Open-Source-Gespenst an die Wand, das schlimme Auswüchse haben kann, sodaß danach nix mehr geht. Das würde ich als Konkurrent auch sagen, oder es versuchen, als Kunde würde ich das ignorieren.
Es ist für mich seit M$/NSA-Key klar, daß große Firmen mit der NSA (oder anderen Geheimdiensten) Hand in Hand arbeiten, ich denke nicht, daß es da heute großartige Ausnahmen gibt. Aber sich heute darüber aufzuregen halte ich für zu spät und daher lächerlich. Man kann nur insofern die Konsequenzen ziehen und nur noch Software benutzen, deren Quellcode offengelegt ist. So gut ich das kann, tut ich das auch. Schon lange. Auch wenn ich dafür schon immer belächelt wurde und werde. Is mir aber egal. Ich bocke da eben unter den Schafen, aber nur an dieser Stelle, da darf ich das auch *g*, anderswo bin ich lieber ein Schaf O:-).

Innovation?

Manchmal kommt es ja doch noch vor, daß hie und da auch sinnvolle Dinge entwickelt werden – im Sinne des Kunden bzw. Benutzers und nicht im Sinne des Herstellers.
Seit gestern ist unser Dacia wegen ein paar Kleinigkeiten in der Werkstatt und wir haben solange einen Renault Clio. Der hat keinen Schlüssel, sondern eine „Karte“, mit Knöpfen drauf. Damit macht man das Auto auf und zu und schiebt man die Karte im Auto in einen Slot, kann man mit einem „Start/Stop“-Knopf das Auto starten oder stoppen (Zündung ausmachen). Das Radio ist ein LG-Touchscreen und hat sogar USB. Der Drexx-Boardcomputer motzt piepsend und mit wechselnden Signalen herum, daß man nicht angeschnallt ist (das geht dem Mistding einen feuchten Kehrricht an, ob ich angeschnallt oder ohne Gurt fahre!!!). Natürlich hat die Karre Vollausstattung mit allem PiePaPo, Dinge, die sicher leicht kaputtgehen können und die man eigentlich nicht braucht. Nein, also, so ein Auto möchte ich einfach nicht haben! Das muß ich nochmal ganz klar sagen und ich habe das Gefühl, daß da die Autoindustrie – egal welcher Hersteller – dem Kunden da Dinge aufoktroieren will, die er eigentlich garnicht will!
So ähnlich wie man automatisch ein Windows auf nem Laptop gleich mitkauft, was ich auch tunlichst nicht haben will. Erstens, weil ichs nicht benutzen kann und zweitens, weil ich nicht einsehe, dem Drexxkonzern mit seinen hinterlistigen Machenschaften auch noch Geld für seine „Innovation“ zu geben. Innovation? Genau, ja, seit Windows XP ist ja bei Windows alles gut, oder vieles besser, sagt man. Dazu muß man wissen, daß Windows XP auf Windows 2000 bzw. letztlich auf Windows NT 4.0 aufbaut. Windows NT 4.0 entwickelte M$ nicht maßgeblich selbst – sondern mit der Firma „Digital“, einem damaligen Unix/BSD-Spezialisten. Soweit ich weiß hält das OpenVMS von Digital entwickelt immernoch den Stabilitätsrekord (kann sich inzwischen aber auch geändert haben). Digital ging unter – wahrscheinlich weil seine Produkte zu gut waren und einfach funktionierten?
Mein Fahrrad, noch kein Jahr alt, verlor eine Schutzblechhalterung, die im wesentlichen NUR GEKLEBT war. Ich mein, ich hab ein Trekkingrad und ich fahre auf Waldwegen rum. Da sind Erschütterungen normal. Daß sie da so nen Murx hingefriemelt haben, hat mich schockiert – dem Fahrradladenschrauber übrigens auch. Der montierte mir eine METALLHALTERUNG hin. Das hält jetzt auch. Liebe Schnüdelschrauber, was habt ihr euch dabei gedacht? Naja, wohl weniger die Schrauber, eher die sog. „Wirtschaftswissenschaflter“ dachten sich sowas wie „ui, 3 cent billiger!“. Hpmf.
Achja, genau da gabs ja vor Urzeiten einen Traktor von Mercedes, der MB-Truck. Eine Serie davon war einfach zu gut – und daher wurde die Produktion lieber eingestellt. Ich mein, es kann ja nicht angehen, daß ein Gerät so lange hält und nicht kaputtgeht.
Der Deutz D25 meiner Oma fährt nach 52 Jahren heute noch. Mein Onkel spaltet und fährt damit heute noch sein Holz. 2 Zylinder, Luftgekühlt, Stößel (ohne Hydro). Einfache, aber robuste Technik, ganz im Sinne des Kunden. Aber viele Firmen gingen wohl genau deswegen kaputt.
An der Stelle muß ich einfach unser kapitalistisches System hinterfragen. Oder ist es die Geiz-Ist-Geil-Einstellung vieler Kunden? Wahrscheinlich beides. Ich kann darüber nur mit dem Kopf schütteln und werde nicht müde, Verkäufer genau mit den Dingen zu nerven, die ich _NICHT_ haben will. Ich will echte Innovation, wozu meinetwegen USB 3.0, immer schnellere und dabei sparsame CPUs gehören. Ich warte jedoch immernoch auf einen 15″-Laptop mit ARM-CPU ;-).