Gestern haben wir bei Tobil gegrillt. Wir redeten über die JF-DA und ich fragte mich mal wieder, die man vieles hätte verhindern können. Schlußendlich kam ich auf den Gedanken, daß vieles zu unklar war, wo der Laden hätte hingehen sollen. Und daher war das zu sehr beeinflußbar.
„Was sind Jesus Freaks?“ – oder „Wie stelle ich mir meine Gemeinde vor?“
Es soll in erster Linie um Jesus gehen, auf Grundlage der Bibel. Ich will sehen, daß Menschen Jesus erleben und durch ihn heil werden. Ich will, daß Menschen in Freiheit geführt werden und darin auch leben können, ohne dabei wieder in Unfreiheit zurückzufallen.
Die Menschen in dieser Gemeinde müssen daher aber auch viel aushalten können. ZB eine andere als die eigene Bibelauslegung, andere Ansichten. Es soll dabei keine Grabenk(r)ämpfe geben sondern stets die Einheit bei Jesus Christus gesucht werden. Das geht wahrscheinlich nur, wenn man für sich selbst annimmt, daß man mit zunehmender Erkenntnis erkennt, mehr und mehr erkennen zu müssen, anstatt so zu tun als hätte man die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Es heißt auch, daß sich jeder irgendwo einbringen muß und es bedeutet auch, daß jeder anfängt, vor seiner eigenen Haustüre zu kehren, bevor er mit seinem nackten Finger auf angezogene Leute richtet. Ich bin davon überzeugt, daß jeder Christ für sich selbst Jesus an sich ranlassen muß, um Jesus mehr und mehr „attraktiv repräsentieren“ zu können. Je mehr man Gott liebt, mit ganzer Seele, ganzem Herzen und ganzem Gemüt, desto weniger sündigt man und desto weniger streßt man. Andersrum brauchts auch eine gewisse Geduld gegenüber „Sünde“, die man eben auch irgendwo „aushalten“ muß. Auch wenn der andere das nicht als Sünde empfindet, was man selbst als solche für sich erkannt hat.
Toleranz gegenüber Sünde? Schwieriges Thema. Dennoch ist es in, so denke ich, jeder Gemeinde Gang und Gebe, egal, wie verschleiert das ist. Oder andersrum: Entsteht eine Gemeinde nicht in einem „christlichen Ghetto“, dann kann man nicht erwarten, daß die Menschen darin von Ex nach Hopp ein „sündenfreies“ Leben führen. Wenn ich mir so die Paulusbriefe anschaue, dann merke ich schnell, daß in den verschiedenen Gemeinden echt der sündige Bär steppte. Was dabei „Sünde“ ist, kann man fair (damit meine ich in Liebe!) ausdiskutieren bzw. (wenn man das nicht kann) dem Hl. Geist überlassen.
Loslassen ist dabei, denke ich, unheimlich wichtig, egal, in welcher Hinsicht. In Hinsicht „Leitung“, in Hinsicht „Seelsorge“, in Hinsicht „Sünde“, etc. pp.
Ein „Ausruhen auf die da oben“ soll weitestgehend verhindert werden, wie auch immer das dann passieren soll 😉 Vielleicht erstmal dadurch, daß es keine „da oben“ geben soll. Jeder Christ ist gleichzeitig Priester vorm Herrn, d.h. kein Christ braucht einen „Mittler“, der ihm die Leitung nach oben durch-/freischaltet. Dennoch glaube ich, daß es Menschen gibt, die einfach im Glauben „weiter“ gegangen sind und damit auch mehr geistliche Autorität haben (und damit es keineswegs nötig haben, autoritär aufzutreten!). Diese Autorität sollte dazu genutzt werden, andere Christen im Glauben weiterzubringen, sie eben in diese Autorität hineinzuführen. Das – wiederum – in Liebe und Liebe ist immer etwas freiwilliges, nichts aufgezwungenes.
Dadurch entsteht eine völlig andere Art von Leitung als das, was ich bisher erlebt habe: Es wird niemand designiert, der das dann einfach mal macht und sich schon kümmert, sondern, es ist jeder irgendwo gefragt, vom Kloputzen bis zum „austarieren der Gruppe/Gemeinde“.
Soviel zu meiner Traumgemeinde. Wer macht mit? *grins*
sofx