Ein Thermostat ist dafür zuständig, daß es nicht zu warm oder zu kalt wird. Es steuert Heizung und ggf. Kühlung, bzw. Klimaanlage.
Seit Corona ist unsere Gesellschaft aufgeheizt wie nie. Und ja, in der Pandemie habe ich mich auch aufheizen lassen. Jedoch nicht aus Angst, das möchte ich betonen. Ich fand es zwischenzeitlich für ziemlich dumm, sich nicht impfen zu lassen, allerdings ließ ich das nicht so sehr heraus, denke und hoffe ich jedenfalls (im Nachhinein). Spahn sagte den Satz „Werden uns gegenseitig mal viel verzeihen müssen.“, ein weiser Satz, auch wenn ich von Spahn ansonsten nicht viel halte.
Rückwirkend waren viele Pandemiemaßnahmen falsch und überzogen, es traf vorallem alte und Kinder, die ungerechtfertigt nicht zur Schule durften und bis heute die Auswirkungen spüren. Mit den Schülern natürlich auch die Lehrer. Daß einige Maßnahmen falsch waren, wurde inzwischen aus meiner Sicht auch eingestanden. Auch der wirtschaftliche Schaden war immens, wir sehen das heute konkret daran, daß 3 Pizzarien in Laufnähe bei uns dichtgemacht haben. Gut, nicht per se alle wegen Corona, aber auch wegen Corona.
Angst hatten viele. Angst sich (ungeimpft) anzustecken und, Angst vor Ansteckung, dann hatte man Angst vor der Impfung und bis heute sind doch einige davon überzeugt, daß uns die Impfung, wenn wir älter werden, noch (sehr) krankmachen würden. Da sehe ich halt auch Angst. Angst scheint uns mehr zu treiben wir alles andere.
Ich denke, Angst vorm Klimawandel hat einen Punkt, denn aus meiner Sicht ist dieser nicht wegzuleugnen. Ich weiß nicht, ob wir als Menschen da noch etwas drehen können, oder ob es inzwischen schon zu spät ist. Die meisten Wissenschaftler sagen, daß es noch nicht zu spät ist. Dann gibt es Stimmen, die vehement behaupten, der Klimawandel wäre nicht von Menschen gemacht. Da entsteht eine Angst vor der Angst der anderen, die vor dem Klimawandel Angst haben, weil es unsere Wirtschaft ruiniert.
Meine Angst ist da eher, daß Lobbyisten sich diese Klimawandelangst zu eigen machen und die Politik dorthin treibt, wo die Lobby schön viel Geld machen kann. Tatsächlich sehe ich Bestrebungen bei den Grünen, zB das Feuern von Holz am besten komplett abzuschaffen. Das sind wahrscheinlich meistens Menschen, die in ihrer Stadtwohnung hocken und keine Ahnung vom Leben auf dem Land haben. Wenn ein Waldbesitzer sein Holz nicht mehr verbrennen darf, enteignet man ihn defacto, weil er dann seinen Wald nicht mehr so nutzen kann, wie er will. Und ja, theoretisch könnte man alles zerhäckseln und zu Spahnplatten verarbeiten, aber in er Praxis kauft keiner eine Hand voll dünner Birken ab, die gefällt werden müssen, damit die umliegenden Bäume größer werden können. Da ziehen sich die Grünen zurecht den Zorn auf sich – und treiben logischerweise die Menschen in die Opposition, und leider vielen siehe die „echte Opposition“ bei der AfD, die eben auch keine Alternative ist, bzw. eine schreckliche. Das Holz-Beispiel ist nur eines von vielen aber konkret sehe ich da halt Lobbyismus, nämlich von Seiten der Wärmepumpenhersteller. Die Leute sollen nun Wärmepumpen kaufen, weils geil fürs Klima ist. Und ja, kann man sie sinnvoll einsetzen, ist das wahrscheinlich auch geil. Wir haben Nahwärme und legte man vor 10 Jahren die Grundgebühr um auf die Kilowattstunde Wärme, die wir verbraten haben, kamen wir auf 34¢t/KWh WÄRME. Das heißt, wir hätten damals billiger direkt mit Strom heizen können. Aber die Nahwärmeabnahme war Pflicht und mit dem Grundstückskauf gekoppelt. Inzwischen verbrauchen wir mehr und der Preis ging so pro KWh runter. Eine Wärmepumpe hätte das auf vielleicht 40% gesenkt. Das ist aber bei unserem Haus so, das 2011 gebaut wurde – nach EnEV 2009 und dabei haben wir ohne Styrodur an den Wänden ein „Effizienzhaus 70“ gebaut, das von der KfW gefördert wurde.
Aber da hocke ich in einem recht neuen Haus, und ich hatte Glück, vor dem Boom 2011 gebaut zu haben. Das Haus kann sich heute so kein normaler Akademiker mehr leisten.
Viele sitzen in Altbeständen, vielleicht mit Etagenheizungen. Klar, man kann sanieren, aber nicht selten liegt die Amortisierung da bei über 100 Jahren (bei aktuellen Gaspreisen, zugegeben), aber selbst wenn Energie sich verdoppeln würde, …. es ist nicht finanzierbar, schon garnicht jetzt. Kommt da ein Zwang zu neuen Technologien, wirds schwierig – für den Vermieter. Nun denken da vielleicht viele „Jaaa, der hat doch Geld, der kriegt doch soo viel Miete“. Mag sein. In einer Großstadtwohnung. Aber in einer Kleinstadt oder gar auf dem Dorf schaut es schon wieder ganz anders aus.
Funfact: vor 1 Jahr lagen bei einem Heizungsbauer in Bad Brückenau noch 2 Gasheizungen rum, die keiner haben wollte. Er verbaute vorwiegend Wärmepumpen und machte sich schon Sorgen darüber, wie er die noch loskriegen würde. Dann kam Habecks Heizungsgesetz und nun brummt es – mit Gasheizungen. Ich denke, da hätte man besser die Finger von gelassen und auch wenn ich nicht wirklich nicht überall an eine „Selbstregulierung des Marktes“ glaube – dort schon! Und es wurde von staatlicher Seite da Angst geschürt und in Panik deckten sich die Leute daraufhin nochmal mit Gasheizungen ein, bevor man es nicht mehr darf. Hätte man da bei den Grünen mal für 5¢t nachgedacht, hätte man da selbst drauf kommen können.
Die letzten Wochen wurde viel gegen die AfD demonstriert, das Volk zeigte da Flagge. Das ist aus meiner Sicht grundsätzlich auch gut so, ja, für mich beruhigend. Dennoch hat es für mich einen bitteren Beigeschmack: Die Regierung bzw. die Regierungsparteien riefen (auch) dazu auf. Angst vor der AfD habe ich nicht, aber doch Respekt – vorallem vor deren rechtem Netzwerk. Das untergräbt unsere Demokratie, einzelne, die gegen die AfD aufmucken werden gezielt eingeschüchtert und/oder von deren Netzwerk diffamiert. Natürlich gibt es keine direkten Beweise dafür, daß die AfD mit den ich sag mal Rechtsterroristen unter einer Decke steckt – aber doch Indizien. Ich fürchte sogar, daß dieses Netzwerk bis hoch in diverse Staatsschutzdienste geht, wie sonst konnte der NSU marodierend „unbemerkt“ so viele Menschen umbringen, während etwa ein Bodo Ramelow vom Geheimdienst überwacht wurde? Wie konnten sog. „Prepper“ SEK-Munitoin „unbemerkt“ zigtausend Schuß Munition im eigenen Garten vergraben? Da steckt für mich einfach ein Netzwerk dahinter, und wenn ich das richtig einschätze, hängt die AfD da mit drin. Für mich ist die AfD eine Nazi-Partei.
Dennoch tun die anderen sog. „demoktratischen“ Parteien alles dafür, die Wähler in die Arme der AfD zu treiben, indem sie eben Lobbypolitik betreiben und NICHTS für ein transpartentes Lobbyregister tun. Tja, wäre auch blöde, wenn man unter die Reden der einzelnen Politiker, wie sie in den Parlamenten sitzen, einblenden könnte, wieviel oder was sie von welchem Konzern/Firma/Stiftung/… bekommen haben, einfach, um einordnen zu können, warum sie was sagen. Und das betrifft aus meiner Sicht ALLE. Und ja, auch die AfD.
Wenn ich „demokratisch“ in Anführungszeichen schreibe, dann meine ich damit, daß gerade die „Etablierten“ dafür Sorgen, daß unbequeme Kleinstparteien nicht mehr ins Europaparlament gewählt werden sollen, sie wollen da eine Prozenthürde einbauen. Damit wollen sie nur ihre eigene Macht ausnutzen und ausbauen. Das Demokratische kaufe ich da deswegen nicht mehr ab.
Ja, ich gebe zu, beim grassierenden Lobbyismus (durchschnittlich 10 Lobbyisten pro MdB müssen sich ja schließlich rentieren!) bekomme ich Angst. Ich beobachte, daß der Mittelstand keine Lobby mehr hat, daher wird er verschwinden. Große Konzerne werden den Platz einnehmen, so wird sich unsere Wirtschaft umgebaut. Dahinter steckt, denke ich, letztlich Gier. Die Gier nach Macht. Geld haben sie ja schon längst. Ich bin davon überzeugt, daß diese Angst, wenn auch unterschwellig viele teilen – und von der Aktuellen Politik schnell und relfexartig in die „Nazi-Ecke“ gesteckt werden, weil sie u.a. von „Großkapitalisten“ sprechen, aber letztlich keine Juden, sondern Lobbyisten meinen. Ich selbst habe das so schon zu spüren bekommen. Die Gemüter sind da einfach so erhitzt, daß es schnell explodiert, so mein Eindruck, vorallem, wenn es gegen die Grünen geht. Es ist zB schon lange her, da kommentierte ich einen Facebook-Post über alte „Haudegen der Energiewende“, die über den Braunkohlabbau reden wollten. Ein Diskussionsabend, meine ich. Ich schrieb sachlich darunter, daß die Grünen im Landtag NRW 2017 für den Braunkohleabbau gestimmt haben. Mein Kommentar wurde gelöscht. Grund: „Hetze“. Das war nur der Auftakt zu Diffamierungen seitens der Grünen zu ich sag mal „andersdenkenden“ (nein, damit meine ich nicht mich).
Das schlimme ist: Die Medien machen da mit. Von Habecks Fährenangriff, oder nicht ? Den Bauernprotesten, die dabei gerne in die Rechte Ecke gesteckt werden. So hat man zB in Hammelburg bei einer Bauerndemo vor der Parteizentrale der Grünen symbolisch für die Steine, die in den Augen der Bauern die Ampel ihnen in den Weg legt, eben Steine gelegt. Dabei wurde u.a. „von guten Mächten wunderbar geborgen“ gesungen, es war insgesamt eine friedliche Verantstaltung. Es gab wohl ein paar wenige Leute, die irgendwelche rechtsnationalen Sprüche abgelassen haben, aber Spinner hast du auf solchen Demos ja immer.
Im großen und ganzen war es also eine friedliche Demo, aber es wurde etwas bedrohliches daraus gestrickt. Eine Demo ist natürlich für den, gegen den demonstriert wird, immer „bedrohlich“, aber eben politisch. Aber klar, es wurde in die rechte Ecke gesteckt, es wurde auch in den Zeitungen daraus etwas gezeichnet, was so laut Zeugen nicht stattgefunden hat. Es wurde in den Zeitungstexten suggeriert, daß die Demonstranten mit den Steinen, die sie abgelegt hatten, werfen wollten. Daß der eine oder andere Bauer, dessen Existenz durch diese (aber auch vorangegangene!) Politik massiv gefährdet ist, ausfällig werden kann, gehört eben auch dazu, das muß man aus meiner Sicht aushalten können, sonst hat man im Politikbetrieb nichts verloren, aber das ist meine persönliche Meinung.
Gerade für Unterfranken (wenig Großvieh, wenig Gülleeintrag, eher Ackerbau, „die Kornkammer Bayerns“,…) ist die Düngeverodnung katastrophal und nutzlos, was jeder Biologe einfach erkennen kann. Die hohen Nitratgehalte im Grundwasser haben nichts mit Dünger oder gar Gülle zu tun, sondern an der geringen Grundwasserneubildung, weil kaum Regen. Aber das erkläre mal einem Grünen, der mutmaßlich in seiner Stadtwohnung hockt und gerne Bauernbashing betreibt: Geht nicht. Ich habs (in meiner Bubble) versucht. Unmöglich. Man meint, man könnte ja Fakten anführen, aber trifft auf blanke Ideologie. Ich will nicht sagen, daß diese Menschen dumm sind – aber verblendet. Das ist das eine, was Ideologie aus meiner Sicht mit Menschen macht: Blind für Fakten. Wenn die Realität nicht zur Ideologie paßt, dann mu´ß die Realität eben angepaßt werden. Oder: Prinzip Stalingrad. Wenn das alles dann einem um die Ohren fliegt, muß man sich nicht wundern und gar das ganze auf die „rechte Ecke“ schieben.
Und nein, ich glaube an den Klimawandel, wir müssen da schleunigst etwas tun. Für mich ist der Klimawandel durchaus Fakt und ich leugne den nicht. Wir sind da in einer Misere. Man hat politisch viel verschlafen.
Bei den Bauern aber müssen wir und die einfache Frage stellen, ob wir weiterhin einen Großteil unseres Essens aus Deutschland, oder aus dem Ausland beziehen wollen, mit allen Abhängigkeiten, die dadurch entstehen. Das ist aus meiner Sicht die einfache Frage, auf die man eine einfache Antwort geben muß. Bei einem „Essen aus Deutschland“ müßte man sich dann die Frage nach dem „wie“ stellen. Da geht es um Preise, da geht es um Kartelle, an die man endlich ran muß! Aber auch da sehe ich seitens der Politik einfach nur großes Versagen (durch Lobbyismus?). Eigentlich müßten die Bauern die Preise bestimmen und diese Preise müßten dann auf den Verbraucher weitergegeben werden. Das kann man mit Subventionen etwas abfangen, im Grunde sehe ich das System ja auch so. Aber solange Lebensmittelkonzerne die Preise diktieren, und das tun sie, klappt das nicht.
Als „Thermostat“ sehe ich gerade überall aufgehetzte Gemüter. Auf vielen Seiten. Ich selbst wurde 2022 bei chaos.social blockiert, weil ich angeblich „homophob“ bin. Ich nerve diverse Abgeordnete mit öffentlichen Briefen zu bestimmten Themen. Immerhin: „Mein“ CDU-MdEP hat vor ein paar Monaten tatsächlich GEGEN die #Chatkontrolle gestimmt. Chapeau! 🙂 Mein Thermostat funktioniert bei IT-Themen nicht so gut, das gebe ich zu, ich versuche mich da auch schwer zusammenzureißen. Aber genau das kann die Gesellschaft heute kaum noch: Zusammenreißen. Vorallem in den sog. „sozialen Medien“ läßt man sofort die Sau raus, egal auf welcher Seite. Ich frage mich dann immer, was das soll. Man geht sofort auf Konfrontation, sofort wird dagegengeschossen, sobald man anfängt, mit unbequemen Fakten zu kommen.
Nächstes Beispiel: Migration. Aus meiner Sicht wird bzw. wurde(?) da im politischen Berlin vieles ignoriert. Die Unterkünfte sind voll, die Kommunen wissen nicht mehr weiter und bald werden, so vermute ich, wieder Sporthallen besetzt. Im Klartext: Weniger bis gar kein Sportunterricht mehr. Das wird vielerorts beklagt und da hat man zu lange geschlafen, aber es wurden nun doch härtere Gesetze erlassen, über die sich einige wiederum aufregten. Aber die, die sich darüber aufregen, sollten den Landräten zuhören und nicht blind ihrer Ideologie. Migranten/Flüchtlinge sind Menschen, die untergebracht werden müssen, die Geld kosten und ich höre immerwieder, daß sie Arbeit verweigern, weil sie ohne arbeiten dasselbe bekommen haben. Das wird sich nun eben wohl ändern.
Gleichzeitig werden aber auch Migranten abgeschoben, die längst arbeiten, sich seit Jahren selbst versorgen und Steuern bezahlen – und das nur, weil sie auf einer bürokratischen Liste stehen, die langsam, aber stoisch abgearbeitet wird. Das kann es eben auch nicht sein! Auch da sollten sich beide Seiten gegenseitig mal zuhören und Fakten austauschen.
Krieg entsteht immer genau dann, wenn man sagt „mit dem kann man ja nicht reden!“ und genau das ist das zweite, was Ideologie macht. Konkret wird die „Gegenseite“ als „Nazi“ deklariert, und mit Nazis kann man ja nicht reden, dabei ist es egal, ob die Gegenseite tatsächlich ein Nazi ist, oder nicht. Und andersrum sind es die linksgrünversifften Ideologen, die blind für die Wahrheit sind und mit denen man nicht reden kann, was aber in meinen Augen dann auch schon wieder eine Ideologie sein kann. Allerdings tun sie vieles dafür – weil sie, wie Helmut Schmidt gesagt hätte, „unanständig“ agieren.
Ja, ich mißtraue zunehmend der Presse, „den Medien“, weil sie einfach teilweise die Wahrheit verzerren gerade dort, wo vermeintliche Gegner der grünen Ideologie sind. Mein Schwager hatte Christian Kowalczyk zu einem Infoabend eingeladen. Lang und breit wurde vorab erklärt, daß es NUR und wirklich NUR um Landwirtschaft in Russland (ich stelle mir das in etwa so vor) gehen sollte. Politisches wurde komplett ausgegrenzt. Einer von der Main Post rief meinen Schwager an und laut meinem Schwager verlief das Gespräch gut, er konnte vieles erklären und, so dachte er, ausräumen. Doch die Main Post titelte zunächst sowas wie „Landwirtschaftsamt bietet Bühne für Verschwörungsschwurbler.“ – der Abend wurde daraufhin abgesagt. Ich kenne den Kowalczyk nicht, zugegeben, aber soweit ich weiß, kam er medial in die „Schwurblerecke“, weil er vom „Einfluß des Großkapitals“ gesprochen hatte. In meinen Augen ist das ein unglücklicher Ausdruck für „Lobbyismus“, den ich ja schon seit Jahrzehnten anprangere. Aber ja, er ist ein Putin-Freund, das muß man eben auch wissen und einordnen, ohne diesen Fakt wäre er nicht „Herr über 28000 Hektar“. Aber, wie gesagt, es sollte ja nur um den landwirtschaftlichen Betrieb gehen und um sonst nichts.
Kollegen meines Schwagers erging es an anderer Stelle, so ganz ohne Putin(-Freund), sogar noch schlimmer, was ich allerdings nicht mehr wiedergeben kann.
Ich sehe mich da oft zwischen den Fronten, zwischen den Stühlen und kratze mich am Kopf, frage mich oft, was ich wem wie sagen kann, und zwar so, daß es auch ankommt. Am Samstag wurde ich im örtlichen Gemüseladen von einer ich vermute Rentnerin angesprochen, die beklagte, daß es in Ober-Ramstadt keine Anti-AfD-Demo gab und daß man da doch mal was organisieren müßte. Ich entgegnete ihr mit einzelnen Fakten, daß die Regierung politisch vieles dafür tut, die Menschen eben in die Arme der AfD zu treiben. „Oh, Sie sind aber gut informiert“, gab sie zurück und ging danach nachdenklich ihres Weges. Ich konnte reden. Mit Fakten. Und es kam an.
Ich habe bei all dem eine andere Theorie: Der „Feind“ ist nicht der Linksgrünvesiffte oder der Nazi. Der Feind ist der Lobbyismus, den kaum einer auf dem Schirm hat. Zur Bankenkrise gabs mal das Bild von einem Bänker, der sich 90% des Einkommens eines Landes nimmt, und dem, mit den restlichen 10% sagt „Paß auf, daß dir der Ausländer deine 10% nicht wegnimmt!“ und den damit aufhetzt. Vielleicht geht es in eine ähnliche Richtung. Denn eines ist klar: Solange sich Rechte und Linke kloppen, liegt die Aufmerksamkeit weit weit weg vom Lobbyismus, der dann schön und umbemerkt einfach weitermachen kann. Und ich mache mir da nichts vor: Ich beobachte jede Partei im Bundestag (außer dem SSW, den nicht ;)) und komme bisher zum Ergebnis, daß KEINE Partei ein Interesse hat, daß man dem Lobbyismus Einhalt gebieten müßte, weil die Politiker dadurch selbst ihre Pfründe bekommen haben. Das behaupte ich einfach mal, weil sich das Bild genau so abzeichnet.
Im Gründe müßten Bauern zusammen mit allen andern Demonstranten Berlin lahmlegen und solange demonstrieren, bis es endlich ein funktionierendes, transparentes Lobbyregister gibt, damit man endlich die Aussagen und das Agieren von Politikern auch entsprechend einordnen kann. So, wie es jetzt läuft, ist es reines Gemauschel aus meiner Sicht.
Auf europäischer Ebene konnte man den Lobbyismus ganz klar bei der #Chatkontrolle sehen, wo sich ein Konsortium aus Ermittlern, KI-Firmen, etc. als „NGO für Kinder“ getarnt hatte. Diese NGO hat sehr stark lobbyiert, was dann aufflog.
Und noch etwas will ich zum Schluß sagen: Wir sollten keine Angst haben. Weder vom Lobbyismus noch vor dem Nazi noch vor „dem Grünen“ noch vor dem Klimawandel noch vor wirtschaftlichen Problemen mit allen gravierenden Auswirkungen. Angst macht oft auch blind und heizt unglaublich emotional auf. Vielleicht sollen wir aber auch einfach durch Angst gesteuert werden, wogegen wir uns eben auch emotional zur Wehr setzen müssen. Das ist nicht einfach, ja, vorallem wenn die eigene Existenz bedroht ist. Funfact zu den Bauern: Es ist die Berufsgruppe, die (bisher) mit Abstand die AfD am wenigsten gewählt hat. Ganz vorne liegen da zB Beamte.
Gottes Segen!