Wieder in Schritt in Richtung „Konzern-DDR“

Irgendwie bietet ja der Heise-Verlag immerwieder Themen, die anderswo gar nicht behandelt werden. Offenbar juckt es auch keinen. Ich habe bei mir mehrere Router stehen, auf denen DD-WRT läuft. Es läuft flüssiger und besser als die Firmware, die orginal draufgespielt wurde und bietet zusätzlich noch ein paar Gimmicks, die ganz nett sind. Abgesehen davon sind laufen diese Router sicherer, weil es oft schnellere Updates bei Sicherheitslücken gibt als bei anderen Routern, deren Hersteller sich oft gar nicht um die Sicherheit es Kunden scheren.
Ich benutze seit 1996 Linux und fragte mich von Anfang an, wo wir da in unserem Land „Marktwirtschaft“ haben. Marktwirtschaft heißt für mich, daß sich die Produkte durchsetzen, die billger und besser sind. Jeder IT-ler, der nicht von Micro$oft & Co bezahlt wird, wird mir übereinstimmen, daß da Linux als Betriebssystem Windows schon immer um Längen voraus war (im Handling war das früher anders, hat sich aber nun auch massiv gändert). Linux setzte sich aber nicht (auf Desktops) durch, einfach, weil Micro$oft seine „Marktmacht“ genutzt hat und aktiv verhinderte, daß es Software (inkl. Treiber) für Linux gibt.
Nun setzt sich Linux langsam aber stetig doch immer mehr durch und *schwupps* schon reagiert die Polktik: Open Source Treiber für WLAN-Chips sollen defacto verboten werden. So verstehe ich jedenfalls diesen Artikel.
Die EU schießt sich einmal mehr im Softwarebereich ins Knie und jeder Politiker, der anmahnt, daß wir keinen europäischen Softwarekonzern haben, sei gesagt, daß er ohne klare Position gegen diese bescheuerte EU-Richtlinie eben jene US-Konzerne stärkt, denen es nutzt: Apple, Micro$oft und Google. Ja, wir Europäer haben keinen großen Softwarekonzern, wir haben aber was viel besseres: Ein Open Source Betriebssystem, das ohne Softwarepatente auskommt und in Vergangenheit gezeigt hat, sicherer zu sein als alle Konkurrenten. Das nimmt die Politik aber nicht wahr – oder sie darf und/oder will es nicht wahrhaben.
Falls diese Richtlinie wirklich so durchgezogen wird, wie in diesem Artikel angedroht, laufen meine Wlan-Geräte, und zwar alle, die ich benutze, illegal..? Linux bzw. Open Source wird hinterhältig weiter geschädigt, ja, ausgeknipst.
Wenn ein solcher Unsinn (ich frage mich immernoch, wozu das überhaupt reguliert werden muß?) beschlossen wird, muß ich mich fragen, wem es nützt: US-Konzerne und dann müssen sich die dafür verantwortlichen Politiker (Liebe Medien, ich hätte dazu mal Namen recherchiert bekommen, achne, das könnte ja im #Landesverrat enden?) erklären, wieso sie das getan haben, am besten noch mit einem transparenten Nebeneinkünstenachweis dazu.
Hier wird Markt bereinigt und der Wettbewerb wird eingeschränkt. Schritt für Schritt geht unsere Politik immer mehr in diese Richtung, das hier ist nur ein Schritt von vielen. Am Ende werden die Märkte unter Konzernen aufgeteilt und Wettbewerb findet nicht mehr statt. Wollen wir das? Will das die Politik? Ist das euer Ernst?

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