Mal etwas Logik in die Politik…

Betrachte ich unsere Regierung, frage ich mich, ob sie sich eigentlich im Klaren sind, was sie so alles bahaupten. Zu aller erst frage ich mich bei Politikern, ob sie ehrlich sind. Das sind sie genaugenommen nie, also muß ich mich fragen, wie (un)ehrlich sie sind.
Im Zuge der NSA-Affaire wurde ja einiges bekannt. Die Kanzlerin sagte glasklar, daß es keine Grundrechtsverletzung auf Deutschen Boden gibt und gegeben hätte. Das ist natürlich Quatsch, weil die NSA selbst zugab, auch auf Deutschem Boden gespäht zu haben. Also lügt sie. Gleichzeitig behauptet sie aber auch, daß sie keine PKW-Maut und vorallem keine Steuern erhöhen will. Lügt sie da auch? Der Verdacht liegt nahe. Die Eurokrise wurde bisher erfolgreich verdrängt und ich denke, es verhält sich da wie mit jedem Problem, das verdrängt wird: Es wird schlichtweg größer, je länger man es verdrängt. Das wiederum legt den Verdacht nahe, daß auch die Union die Steuern erhöhen wird. Logisch?
Die Opposition weiß das natürlich und baut auf Ehrlichkeit. Das ehrt sie natürlich, ein bischen, oder ein bischen mehr. Das Problem ist dabei nur, daß sie offen zugibt, die Steuern erhöhen zu wollen, auch wenn das natürlich nur die (Super)Reichen betreffen soll. Das wird, wahrscheinlich, auch nicht klappen, weil ich denke, daß so viel Geld von so wenigen (Super)Reichen garnicht fließen kann, abgesehen davon, daß sie genügend Winkeladvokaten haben, die schon dafür Sorge tragen werden, ihre Schäfchen doch noch irgdendwie ins Trockene zu bekommen. Also lügen sie da irgendwo auch.
Hinterher wird natürlich immer gesagt, daß man es vorher nicht besser wußte, das ist ja auch klar – oder die „anderen“ waren einfach Schuld an der achsogroßen Misere.
Der Nichtwähler schaut sich das an und fühlt sich im Recht, keiner dieser Lügenparteien zu wählen. Aber letztlich hat er nicht Recht. Es geht seit Jahren nicht mehr alleine um Geld – es geht um unsere Gesellschaft, unsere Freiheit, unsere Demokratie und dem Recht auf Privatsphäre. Es findet zunehmend und für mich auf unerträgliche Weise Eingriffe auf meine Rechte statt, gerade im Zuge der NSA-Affaire, die von der Regierung für beendet erklärt wurde. Gerade die Union steht ja dafür, mehr überwachen zu wollen, egal, ob das nun Sinn macht, oder nicht. Sogar die Medien (bis hin zum „Tatort“) prügeln darauf ein, daß wir mehr Überwachung brauchen.
Es wird in diesem Land viel zu viel einfach hingenommen. „Ich hab nix zu verbergen“, höre / lese ich oft und vergißt dabei, daß in unserem Lande mehr und mehr Strukturen geschaffen werden, die auch mißbraucht werden können – und die Geschichte zeigt uns, daß sie auch mißbraucht werden würden! Aber es merkt niemand. Keiner merkt, wenn sein PC, sein Smartphone ausgespäht wird und es hat – bis jetzt – so gut wie keinen Effekt. Das ändert sich natürlich, wenn zB ein ich sag mal Ingenieur keinen Job mehr bekommt, weil er eben anders denkt, als „alle“ (Wer Information hat, kann sie verkaufen und wer sie kauft, der hat eben eine gewisse Macht…). Solange das bei Einzelfällen bleibt, wird auch das keinen jucken. Im Dritten Reich hat die große Mehrheit der Bevölkerung auch zugsehen, als die Geschäfte der jüdischen Mitbürger gestürmt wurden. Noch hinkt der Vergleich und ich hoffe, ich übertreibe – aber ich fürchte, diese Hoffnung wird in Zukunft zunichte gemacht.
Lieber Nichtwähler – Bedenke, es geht um dich, um deine Freiheit, dein Land, deine Demokratie. Sag nicht, es hätte dich keiner gewarnt.

3 Gedanken zu „Mal etwas Logik in die Politik…“

  1. Die große Frage für alle Wähler ist nur, wen man denn bitte wählen soll.
    Ich gehe schon seit Jahren jedesmal mehr mit dem Gefühl zur Wahl, dass es komplett sinnlos ist. Es macht schlichtweg keinen relevanten Unterschied, ob jetzt Schwarz-Gelb oder Rot-Grün oder eine große Koalition regiert.
    Aus den Piraten hätte eine potentielle Alternative werden können, wenn sie aus dem Sandkasten rechtzeitig rausgewachsen wären.
    Natürlich freuen sich auch alle Splitterparteien über jede Stimme mehr, aber außer vielleicht ein wenig Wahlkostenerstattung für diese Parteien hat das mal gerade gar keinen relevanten Einfluss.
    Und genau deshalb denken sich wohl immer mehr Leute, dass sie an dem Tag lieber in eine Kneipe gehen und sich den Frust runterspülen statt im Wahllokal ein paar sinnlose Kreuze zu machen.

  2. Es macht deshalb keinen Unterschied, weil alle geschlossen so denken. Dann wähle ich lieber eine Splitterpartei, die noch jung ist und lernen muß als daß ich meine Stimme defakto prozentual auf die sog. „etablierten“ verteile, indem ich nicht wähle. Ich wähle schon lange die Partei, deren Programm mir am besten gefällt, ohne darauf zu schauen, ob sie eine Chance haben, oder nicht.

  3. Das ist aber ja das Fatale: Dass eben fast alle geschlossen so denken. Und das macht meine Stimme dann doch wieder so gut wie sinnlos.

    Und nach Parteiprogramm zu wählen ist zumindest bei den großen Parteien komplett sinnlos. Die schreiben da eh nur Allgemeinplätze rein. Bei kleineren Parteien mag das anders sein, wobei die sich nach der Wahl auch nicht unbedingt am Programm orientieren.

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