Atomkraft für Anfänger ;-)

Für all die, die sagen, sie hätten sich mit dem Thema noch nicht befaßt:

Stellt euch vor, ihr hättet eine Bombe. So ne schöne, schwarze Kugel, mit einer Zündschnur dran, die an ist. Man weiß nicht genau, wie lange die Zündschnur wirklich ist, statistisch gesehen aber wohl ein paar Millionen Jahre. Daß es aber nicht ganz so lange ist, zeigen gewisse Vorfalle aus der Vergangenheit. Wiedemauchsei, die Bombe tickt, äh, die Zündschnur spratzelt. Die Bombe ist lebendig, also, im Sinne davon, daß sie (mit Brennstäben) gefüttert wird und diverse Ausscheidungen hat. Diese Ausscheidungen sind dabei Geld (das durch die „Erzeugung“ elektrischer Energie gewonnen wird) und strahlender Abfall, bei dem man nicht so genau weiß was man mit dem machen soll. Das Geld bekommen die Aktionäre und die Konzerne, den Abfall bekommen wir. Und das „kleine“ Risiko der spratzelnden Zündschnur tragen wir auch.

Nachdem Onkel Schröder, der, der jetzt bei Gazprom ist, beschlossen hat, daß man die Zündschnur bis 2030 (oderso) ausmachen soll, gabs natürlich einen Aufschrei bei denen, die das Geld durch die „Bombe“ kassieren. Und als der böse Onkel abgewählt wurde, und keiner seiner Genossen mehr am Kabinettstisch saß, drängten die, die das Geld kassieren, die Regierung dazu, dieses Onkel-Schröder-Gesetz einfach wegzumachen, damit sie weiter schön Geld, letztlich auf unsere Kosten, abkassieren können.

Gleichzeitig schürten sie Angst unter das Volk, daß, wenn das Gesetz nicht weggemacht werden würde, der Strom gaaaaaaanz teuer kommen wird und außerdem wurden Studien von unabhängigen Instituten schlichtweg von der Regierung ignoriert, die besagen, daß man die „Bombe“ ja garnicht braucht.

20 Gedanken zu „Atomkraft für Anfänger ;-)“

  1. Es ging auch in den letzten Jahrhunderten alles ohne Atomkraft, d.h. benötigt wird sie nicht, aber wir haben uns so an den „Atomluxus“ gewöhnt, dass wir einfach nicht umdenken wollten. Es kann sein, dass regenerative Energiequellen nicht ganz so billig wie Atomstrom sind, dennoch einen schnellen Ausstieg zu fordern ist auch nicht der richtige Weg. Die neuen Energiequellen stecken noch in der Entwicklungsphase und werden gerade deshalb etwas teurer angepriesen. Es steckt noch viel Potential dahinter und in Zukunft kann man wirklich auf die Atomkraft verzichten.
    Allein das, was bis jetzt aber schon an radioaktiven Material überall lagert, reicht, um trotzdem weiter drüber nachzudenken..was tun mit all dem Müll? Zudem ist es schwierig, die alten AKWs alle so abzubauen, dass der größte Teil des verstrahlten Metalls usw. niemandem mehr schadet. Ich denke, im Sinne einer Energieerzeugung aus dem Atom, war die Idee nicht schlecht, aber man hat zuviel Böses daraus gemacht und die Frage nach der Nachhaltigkeit bleibt immer bestehen. Gerade wenn etwas wie Tschernobyl oder Fukushima passiert.

  2. Katinka: Der derzeitige Atomstrompreis ist stark subventioniert, da die Entlagerungskosten nicht mit einfließen. Ich glaube daher nicht, daß regenerative Energie teurer ist. Transparenz der Kosten gibt es nicht, daher glaube ich das und weiß es nicht. Aber schon allein diese Intransparenz darum läßt mich das glauben.

  3. Im Bereich der regenerativen Energien wird noch viel geforscht und auch entwickelt. Wir sind da noch nicht auf einem Endstand und genau deswegen wird es nicht unbedingt billiger werden. So gut diese neuen Energien auch sind, man muss Möglichkeiten finden, diese umzusetzen. Allein schon bei Solarzellen ist das große Problem ja der Platz, es gibt ja den Plan B Solarparks in der Sahara zu bauen aber ob das so die Hammeridee ist, bezweifle ich. Fehlende Transparenz ist überall ein Thema. Nicht nur bei den versteckten Kosten sondern auch in der Politik *hust*

  4. Wegen der himmelschreienden Intransparenz bin ich ja Pirat :D. Und ja, Solarzellen in Deutschland aufzustellen empfinde ich als Blödsinn. Auf Dächern okay, für Warmwasser macht es meist auch Sinn.
    Ich finde die Idee gut, in Nordafrika, am Rand der Sahara, Solarparks aufzustellen. Der Strom kann mittlerweile auch recht effektiv nach Europa transportiert werden. Allein die politische Instabilität macht mir da Sorgen – aber die wäre gewährleistet, wenn die Menschen dort für die Elektrische Energie Geld bekämen.
    Und ganz kurzfristig könnte man mittels BHKWs einiges erreichen – aber man will nicht, es ist politisch nicht gewollt. Dänemark produziert 51% aus BHKWs dezentral. Es funktioniert also, wenn man will.

  5. Glaubst du es würde was bringen, wenn man den afrikanischen Ländern Geld geben würde, damit wir ihr Land nutzen können, um unsere Energie zu produzieren? Nicht nur wegen der Instabilität sondern auch wegen der Korruption und der ständigen Gefahr von Revolten glaub ich kaum, dass man dieses Konzept lange halten kann. Ich mein,die Staaten in Afrika sind nicht grad die Glücklichsten und ich glaub kaum, dass sie sich mit Geld hinhalten lassen. Ich glaube, es wäre für manche Länder besser, dieses Geld in Subventionen oder staatlichen Hilfen zum Aufbau und Wachstum zu investieren. Aber ehm..wir weichen vom Thema ab ^^
    Ich finde es interessant, dass du für die Atomkraft das Synonym der Bombe verwendest. Klar, der Vorläufer der Atomenergie war ja eigentlich die kriegerische Nutzung der Atombombe und nicht die Gewinnung von Energie. Du meinst, dass die AKWs eine tickende Zeitbombe sind? Wenn ja, was sind keine tickenden Zeitbomben heutzutage?

  6. Das Problem ist, daß für eine AKW-Explosion niemand haftet, keine Versicherung aufkommt. Bei keinem Chemiekonzern ist das so.
    Es geht bei den Nordafrikanischen Staaten nicht ums „hinhalten“. In Marokko gibts schon die ersten Solarparks und es bringt den Menschen vor Ort einiges. Es wird auch nicht von Ex auf hopp gehen, muß es auch nicht.
    Ich behaupte nur, daß wir die Atomkraft überhaupt nicht nötig hätten und daß es sie allein nur deswegen gibt, weil einige wenige davon profitieren. Das sind genau die, die sie befürworten. Sonst im Grunde keiner.

  7. Wer sollte für eine Explosion haften? Wenn da was passiert, dann is das höhere Gewalt. Musste denn für Tschernobyl keiner haften? Das war doch menschliches Versagen? Hm..naja die sin warscheins alle gestorben..spätestens nach ein paar Jahren.
    In Marokko? Das vielleicht schon, aber ich mein in Tunesien, Libyen, Algerien wird das die nächsten paar Jahre nicht viel bringen. Es gibt auch immer böse Menschen und wer weiß ob die die Solarparks auf ihren Gebieten nicht nutzen, um die abhängigen Länder zu erpressen? In Zeiten von politischer Instabilität ist das ein Risiko und es sieht nich so aus als ob solche Länder, vor allem was Afrika betrifft, irgendwann besser dastehen.
    Du meinst die Atomkraft war nicht nötig und die Energien, die wir schon Jahre zuvor mit anderen Quellen erzeugt haben, hätte für alle Bürger dieses Landes gerreicht, ohne tiefer in die Tasche greifen zu müssen? Ich bin da etwas unentschlossen. Klar ist die Atomkraft durch das Problem der Endlagerung schlecht, aber auch die anderen Energiequellen haben nicht nur positives an sich. Es ist halt schwierig, in Zeiten des unkontrollierten Bevölkerungswachstums solche Projekte einzugehen. Man sollte sich halt auch lieber mal überlegen, wie man es schafft mit dieser Problematik und der möglichen Tragfähigkeit der Erde umzugehen. Daraus resultiert dann natürlich auch das auftretende Energieproblem. Aber das ist dann eigentlich zweitrangig.

  8. Der Anteil der Kernkraft sank seit den 1980er Jahren von etwa 1/3 auf 21%. Der Anteil der Erneuerbaren Energien wuchs von 3% auf 17%, und da ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
    Ja, sicher, man muß auch bei erneuerbaren Energien Kompromisse eingehen. Man kann nicht Naturschutz betreiben, Windräder verbieten und gleichzeitig auf Kernkraft schimpfen. Wir sind eine Industrienation und brauchen diese Energie. Aber da bezahle ich lieber den Preis für Windräder und mehr Stromleitungen und zusätzliche Pumpspeicherwerke.

  9. Ich glaub über Bio-Brennstoffzellen sollten wir hier nicht diskutieren..ich find die nämlich toll. Wir haben mal mit einer kleinen Brennstoffzelle im Labor gearbeitet, die hat zwar wenig Strom geliefert aber kostet mal schlappe 10 000 Euro 😀

  10. Warum finden dann diese Brennstoffzellen so wenig Erwähnung wenn es um Anwendungen geht?

    Ist bei der ganzen Umweltdebatte vielleicht doch auch mehr Ideologie
    als allein der praktische Nutzen mit im Spiel….???

  11. Was hat Ideologie mit Umweltpolitik zu tun? Ich weiß auch nicht wirklich wieso man Bio-Brennstoffzellen nicht so oft in Erwägung zieht…wünschenwert wäre es alle mal.

  12. Frage mich gerade ob vor lauter „atom“ angst die co2 Debatte und die daraus resultierenden Folgen schon wieder vergessen sind.
    Wenn ich mir überlege das wir bis 2050 erst wirklich so weit sind das wir ausschließlich auf regenerative Energie zurückgreifen können, stellt sich die Frage ob es denn so derart sinnvoll ist sofort alles abzuschalten und auf die ach so Grüne Kohle zu gehen. KKWś machen im Vergleich zu Kohle und Gaßanlagen fast kein CO2.
    Wo soll im übrigen die Energie zur Herstellung von Solarzellen und Windkraftanlagen kommen??? momentan sind wir definitiv noch nicht in der Lage und haben zu wenig Regenerative Anlagen um wenn wir auf den CO2 Haushalt achten unseren Strombedarf komplett ohne KKWś zu decken.
    Frage mich momentan auch was Medienhysterie und was reale Gefahr ist (sollte sich mal überlegen wie die Anlagen in Fukushima entstanden sind geklaute G.E. Pläne) und ob das auf unsere Anlagen übertragbar ist.

  13. Frage @ Kathinka was ist bitte eine Biobrenstoffzelle???
    Jede Brennstoffzelle braucht Wasserstoff und woher nimmt momentan die Energie um den Herzustellen??? Und wie will ich Brennstoffzellen herstellen wenn meine Grüne Energie Momentan für sagen wir hoch gegriffen 25% der Haushalte ausreicht??? Welt verbessern ist toll aber es sollte realistisch sein.

  14. onkel p: Immerhin widersprichst du mir nicht meinem Post, wie ich feststelle. Momentan haben wit 17% regenerativen Energieanteil in Deutschland, was gegenüber 4% vor 12 Jahren schon viel ist. Es wächst weiter.
    Wirtschaftlich wird die regenerative Energieversorgung jedoch massiv ausgebremst – und zwar von den Großkraftwerken.
    Wir haben – so oder so – viele kleine Haushalte, die mit Öl oder Gas ihre Häuser bzw. ihr Warmwasser aufheizen. Viele kleine Gas- und Ölbrenner feuern recht „ungenutzt“ vor sich hin. Die könnte man doch zu kleinen, dezentralen Blockheizkraftwerken umfunktionieren. Das hätte man schon vor 20 Jahren gekonnt! Aber man wollte nicht. Man behauptet bis heute seitens der Stromkonzerne, daß es nicht machbar ist. In Dänemark wird heute >50% des Stromes genau so erzeugt. Dort funktioniert das. In Deutschland gab und ich meine gibt es rechtliche Bremsen, was diese Energieeinspeisung angeht.
    Mein Fazit: Man will es nicht. Politisch schon nicht. Man will keine dezentrale Versorgung, es wird vorallem über eine Lobby ausgebremst, die u.a. für AKWs ist. Es sind die einzigen, die heute vehement behaupten, daß wir die AKWs brauchen. Warum sollte ich ihnen glauben?

  15. @Onkel p:Frag micky, der hat das zuerst vorgeschlagen 🙂
    ich kenn mit Bio-Brennstoffzellen nur die, die mit dem Wasserstoff laufen, der aus Methan gewonnen wird, welches unter dem Permafrost und unterm Meer lagert. Ich denke allgemein sind Brennstoffzellen nicht schlecht, muss ja nicht Bio sein. Das einzige Problem ist warscheinlich die Energie, die man aufwenden muss, um den reinen Wasserstoff aus Verbindungen zu gewinnen. (Aber dieses Problem gibts ja bei Brennstoffzellen immer, man muss das Verhältnis nur zu verbessern wissen-weniger Energie rein-mehr Energie raus)

    Ja die Atompolitik war ein guter Grund um vom anthropogenen Treibhauseffekt abzulenken.
    Was ich schade finde ist, dass ich bei einigen Jugendlichen/Erwachsenen festgestellt hab, dass sie die Kühltürme der AKWs mit viel CO2-Ausstoß verbinden. Es ist echt traurig, dass vor allem durch die Medien und Bilder (immer Bilder von den Kühltürmen,die vom Reaktor (ich mein,geb das mal bei google bilder suche ein und du findest fast 70% nur bilder von den kühltürmen)) vermittelt wird, dass rauchende Türme gleich viel CO2 bedeuten. Jaja, weg vom bösen Smog, der unsere Erde „tötet“ hin zur bösen Strahlung, die uns „tötet“.

    Wer will schon die Welt verbessern? Wir sind selbst schuld, dass wir uns mit unseren eigenen Problemen rumschlagen müssen. Man weiß vorher nie, welche Idee realistisch sein wird und welche nicht. Damals hätte auch niemand Curie geglaubt, dass es Radioaktivität gibt und man die nutzen kann, bevor sie sich nicht Gehör verschafft hatte.

  16. Zu dem thema das die Großkraftwerke die de zentrale Energie ausbremsen bzw. die Betreiber von Großkraftwerken muss ich hoSnoopy uneingeschränkt recht geben.
    Allerdings rege ich mich tierisch auf wenn es eine wirkliche Option darstellen soll weiterhin Wasser aus Gaß und Öl zu erwärmen. Wir nutzen ca 9% unserer Dachflächen welche durchaus ausreichen würden bis in den Spätherbst Warmwasser zu Produzieren. Den Restbedarf an Wärme könnten wir über Wärmepumpen in der Erde locker Stemmen. Warum sollte ich mich dann auf so ein derart veraltetes Prinziep wie ein Bhkw einlassen.

    Eine der Wirklichen alternativen ist der weitere Ausbau der Wasserkraft. Erstens ist diese dauerhaft und ganzjährig nutzbar. Zweitens unterliegt man wesentlich weniger der Launen von Sonne und Wind. Drittens ist es Momentan so das 80% der Wehre in Europa neuer Fischdurchlässigkeitsnormen angepasst werden müssen, was den Kostenaufwand beachtlich reduziert da das Civildesign eh neu gebaut werden muss. Ob ich dem noch eine „Turbiene“ spendiere schlägt kaum noch ins Gewicht.

    Das mit dem Unwissen bzgl. der Kühltürme zeigt mir einfach nur das es in diesem Fall nicht mal mehr um Ideologie sondern noch viel schlimmer um Massenhysterie geht.
    Finde es ein unerträglichen Zustand das Menschen erzählen ich bin gegen dies und jenes aber in dem Moment wo man fragt warum keine wirklichen Antworten liefern können. So wie mit dem Kühlturm der die Umwelt vergiftet obwohl nur Wasser rauskommt.
    Na ja vieleicht lernt dieses Volk irgendwann das man nen eigenen Kopf hat und nicht den Meinungsmachern hinterherrennt.

  17. onkel p: Ich meinte ja, daß man schon seit Jahrzehnten hätte BHKWs in Betrieb nehmen können, aber man sollte es ja nicht, was mir sagt, daß es politisch nicht gewollt war (und ist).

  18. Wieso ist dies bitte nicht gewollt???
    Wenn ich bei einem BHKW mit einer Einspeisevergütung von 18,48 Cent rechnen kann (bei erneuerbarer Befeuerung Biogaß, Pflanzenöl oder Ökomasse) liegt dies bei 300% mehr als bei der gewöhnlichen Einspeisung über den Preis aus der Strombörse.
    Da ist aber für mich ne deutliche Subvention und damit auch ein deutlich possitives Staatliches Signal da hinter.
    Wenn dies nicht gewollt wäre gäbe es keine Subvention n dieser höhe.

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