Fahrerei und Schabernack, Donau und der Odenwald

Gestern war ich mit nem Kumpel, seiner Schwester, deren Freundin, nem Kumpel von ihm, $MAMA (*grins*) und C. in Heidelberg, auf Filmfestival, bzw. dessen Eröffnung. Da wir mehr als 5 waren, mußten wir mit 2 Autos fahren und da nur 2 Autos da waren, mußten wir uns aufteilen. Ich habe mich bereitwillig und mutig ins Auto von $MAMA gesetzt, C. saß aufm Beifahrersitz und ich saß entsprechend in dem 3-Türer hinten. Die beiden Frauen unterhielten sich und mir wurde zusehens langweilig. Aber ich hatte ne Menge Jesus-Freaks-Darmstadt-Flyer (Postkartenformat), womit ich ein bischen die hinteren Fenster zugepflastert habe. Ich glaube, $MAMA hat nix gemerkt, jedenfalls hat sie sich nix anmerken lassen. Da $MAMA für einige Leute beängstigend fährt, hatte F. (aus W. *g*) die Idee, ein Vater unser auszudrucken und das dann auf die Beifahrersonnenblende innen reinzukleben. Ich hab das etwas anders gemacht: Ich habe ein anderes Gebet zur Lebensübergabe an Jesus auf DIN A5 ausgedruckt, das 3x gefaltet und mit der Überschrift „Falls Sie gerade Angst haben und Jesus nicht kennen….“ versehen. Die Überschrift sieht man, und dann kann man den Rest bei Bedarf ausklappen. Das ganze hab ich dann später unbemerkt reinleben können :).

Gut, wir sind also nach Heidelberg gefahren, gingen da in den Kinosaal, wo dann ganz offiziell mit ein bischen Prominenz und Ansprachen das Festival eröffnet wurde. Ganz nett fand ich die bissigen Worte über die Musikindustrie (wo der Mensch recht hat, hat er recht).

Dann der FIlm: „Donau“. Eine schöne Story über ein paar Leute, die von Wien aus die Donau abwärts bis ins schwaze Meer. Eindrucksvolle Filmaufnahmen hat man gesehen, schöne Landschaftsaufnahmen, aber auch eine vom Krieg zerstörte Brücke in Novi Sad (Serbien). Die einzelnen Schicksale der Menschen auf dem Boot, die zT zwischendrin mitgenommen wurden, waren auch nicht uninteressant.

Danach sind wir wieder nach Reichenbach gefahren, wo ich dann auch übernachtet habe. Ich habe schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Ich wachte auf, schaute aus dem Fenster und sah dann, wie der Nebel aufstieg und mir fiel auf, daß es absolut ruhig war und hab das total genossen.

Da ich von T. gelernt habe, daß man $MAMAs damit necken kann, indem man ihre Küchenschubladen vertauscht, habe ich das gleich mal ausprobiert. Mal schauen, wieviel Humor sie hat.

Mein Hut !

…der steht mir gut!
Als ich noch Präsi(dent) Langedöffer Hut Club war, trug ich in der Anfangszeit einen schönen Hut mir großer Krempe. Einziger Schönheitsfehler war, daß man damit keinen Kopfhörer (für Walkman) aufsetzen konnte. Dieser Hut ging aber aufgrund von alkohlischen Mixgetränken (Asbach-Cola) bzw. Bier, das aus diesem Hut getrunken wurde, kaputt.
Seit März habe ich wieder einen schönen Hut mir großer Krempe. Die meisten finden, daß ich damit unmöglich aussehe. Aber ich sehe das anders, außerdem bin ich gerade in dem Punkt sehr freiheitsliebend und -lebend. Meiner Meinung nach sieht Karl von Lagerfeld (auch) scheiße aus, über Geschmack kann man bekanntlich eben nicht streiten. Diese Woche habe ich mir einen Kopfhörer gekauft, dessen Bügel nicht über den Kopf, sondern um das Genick herum geht. Toll, damit kann ich Hut aufsetzen UND (man geht ja mit der Zeit) mp3s hören.
Die Strömungseigenschaften des Hutes lassen sogar zu, daß er beim Radfahren (und ich fahre nicht langsam!) nicht herunterfällt. Ich bin einigermaßen begeistert. 🙂

Adoptiert? *hihi*

Das hat mich ja dann doch irgendwie gerührt. Ich war gestern bei nem Kumpel, und weil das Auto zur Zeit meine Frau hat, bin ich mit der Bahn und mit dem Rad dort hingefahren. Wenn ich dann mal dort bin, halte ich auch gern mal ein Schwätzchen mit seiner Mutter. Ich mag sie halt. Aber sie machte sich dann doch Sorgen darüber, ob ich denn auch noch rechtzeitig am Bahnhof ankomme (ich habe mir ca. 15min für angeblich, wahrscheinlich weniger als 8km Zeit genommen, bergab, aber mit Dynamo).
Heute sagte sie mir per SMS, daß sie sich tatsächlich Sorgen machte. Sowas ist mir schon ca. 13 Jahre nicht mehr passiert. Vor 13 Jahren bin ich alle 2 Wochen bei egal welchem Wetter (rekordmäßig -14°C) zu einem Gottesdienst gefahren, einfache Strecke 22km etwa und meine Mutter machte sich damals schnell keine Sorgen mehr.
Naja, jedenfalls schmeichelt mir das ein wenig, muß ich ja zugeben, zum Glück bin ich aber schon groß und $MAMA kann mir nichts mehr verbieten *breitgrins*. Doch, das Leben ist toll.. 🙂

Der ganz normale JF-Wahnsinnsalltag? – Mittwoch, 22.10.2003

Der Tag begann ganz normal. Ich bin in die GSI gegangen. Ich war vom Vorabend etwas groggy, weil ich das mit dem TeamSpeak nicht lassen konnte. Ich hab das mit U. ausprobiert und es wurde sehr spät. Also war ich an sich schon müde.
Als ich Feierabend machen wollte, traf ich A. noch im JF-Chat. Ich kannte sie bis dato nur ausm Chat und beschloß, sie mal (da ja eh Schulferien sind) Abends mit zum Gottesdienst zu nehmen. Sie sagte, wo sie wohnt und ich holte die Anfahrts-Info bei map24.de. Nur leider versagte die kläglich. Nach 1h in Frankfurt und einem Blick innem richtigen Stadtplan kam ich dann an. Ich packte A. ein, wir fuhren zu den Katabomben (JF-Räume in Darmstadt) und beteten dort, zusammen mit B., für den Abend.
Der GoDi war recht gut, ich durfte Lobpreis machen, was dann in einem experimentellen Klangdiseaster endete *grins*. Danach wieder in die Katabomben, wir rauchten Wasserpfeife und A. mußte um 0 Uhr wieder zu Hause sein. M. machte um 23:35 Uhr noch seine Wasserpfeife an und ich mußte den auch noch nach Hause bringen. Also nahm er seine Wasserpfeife grad mit ins Auto. Bei 180km/h auf der Autobahn bemerkte M., daß das wohl „die schnellste Wasserpfeife der Welt“ wäre ;-).
Wir brachten A. nach Hause, dann fuhr ich M. nach Hause und schließlich lag ich, nachdem ich noch meine Wäsche aufgehängt habe, um 1 Uhr im Bett.
Auf der Heimfahrt betete ich noch, daß Gott mir in einem Punkt ne Antwort geben soll. Als ich nach Hause kam, entdeckte ich, daß mein Telefonstecker draußen war. Ich hatte mein lautes Telefon dran, das anscheinend zuviel geläutet hatte. Und ich überlegte noch, ob ich nicht den Stecker draußen lassen soll, aber Gott sagte mir, daß ich ihn reinstecken soll.
Kaum lag ich 2min im Bett und war am wegschlummern, bimmelte es. S. am Telefon, sie hat rasende Kopfschmerzen und konnte nicht mehr nach Hause fahren und fragte, ob ich ihr helfen kann. Sie stand vor den Katabomben. Ich also nochmal los, hab sie in den Katabomben auf ne Matratze gelegt und wir fingen an zu reden. Durch sie bekam ich die Antwort, um die ich zuvor noch gebetet habe. Krass, und das ohne, daß sie es (zunächst) wußte.
Gegen 3.45 lag ich schließlich in meinem Bett.
Gestern setzte ich mein Telefon nach 2 Gesprächen außer Gefecht, weil ich endlich schlafen wollte 🙂

Oh heavy…happy day!

Ich habe letzte Woche ganz großen Mist gebaut. Und das, weil ich von S. etwas in den falschen Hals bekommen habe. Ich hab S. gemailt und hatte diese Mail ziemlich anders in Erinnerung. Jedenfalls habe ich diese Mail ausgedruckt in unseren Räumen gefunden und war ziemlich über mich selbst geschockt. Ich hab S. zuerst ne SMS geschrieben, daß ich da Mist gebaut habe und mich bei nächster Gelegenheit bei ihm entschuldigt.
Ich hadere bei sowas sehr mit mir selbst und frage mich und Gott dann, ob ich im Leitungsteam noch richtig bin und außerdem haderte ich mit der Situation, weil wir nur 3 Leute sind, die alle 3 bis Anschlag irgendwie ausgelastet sind. Ich betete darüber und 5 Minuten später signalisierte B., daß er ins Leitungsteam will. Ich war platt.
Dazu hatten wir als Jesus Freaks das erste mal einen Gottesdienst in einer Kirche, im Rahmen der Jugendkirche, einem Event, das ein paar Tage geht. Ich sollte predigen und vorher gabs ein Theateranspiel von uns, davor wiederum Lobpreis.
Ich kam bei der Kirche an und die nächste Erleichterung kam, als S. meinen Entschuldigung akzeptierte. Trotzdem war ich sehr aufgeregt und zitterte. Keine Ahnung warum, denn eigentlich waren nicht so viel mehr in der Kirche als sonst in der Krone, wo wir normalerweise Gottesdienst hatten.
Dann ging der Lobpreis los und wir Freaks machten das so wie immer: ein wenig hüpfen, Arme hoch reißen und mitgröhlen. Die Teenies in der Kirche schauten uns an als wären wir Aliens. Und nach dem ersten Lied klatschten sie vorsichtig. Eigentlich war das richtig niedlich.
Dann kam das Theaterstück, es war gut und ich dachte nur, daß ich den GoDi mit meiner Predigt eigentlich nur noch verschlechtern kann und war umso mehr aufgeregt.
Aber als ich erstmal anfing, legte sich die Aufregung. Ein paar penetrante Teens versuchten mich durch ein ständiges „PSST!“ zu stören. Aber nach der Predigt klatschten sie. Ob sie das taten, weil ich endlich fertig war, oder weil die Predigt gut war, weiß ich nicht. Ich bekam später aber von einem Mädchen ein positives Reply.
Nach unserem GoDi spielt Judy Baily (schreibt man das so?) und danach hatten wir nochmal Midnightspecial. Also bauten wir Wasserpfeife auf und machten Lobpreis. Immerhin fanden sich 5..6..7 nicht-Freaks dort ein und schauten mit, manche sangen auch mit.
Ich fiel völlig übermüdet gegen 1.30 ins Bett, weil ich noch ein paar Leute nach Hause gefahren habe.

Gottes-Dienst

Also ich bin ja Christ und als Christ glaubt man an Jesus. Für mich ist sein Geist auch wie Öl in einem Verbrennungsmotor: Wenn keins da ist läuft man trocken und irgendwann geht nichts mehr. Blöderweise wird zumindest mir das immer erst dann bewußt, wenns zu spät ist oder
frühestens dann, wenn die ersten Alarmleuchten aufblinken.
Der Gottesdienst letzte Woche jedenfalls war für mich harte Arbeit und es hat gesaugt. Warum? Weil bei uns M. ist und M. ist heroin- koks- und alkoholabhängig. Ein richtig schwieriger Druffi halt. Man merkt auch krass, daß er nicht (immer) Herr seiner selbst ist. Naja, jedenfalls schob er letzte Woche Terror und das belastete (mich) ganz schön. Mir kam es so vor als wäre es „Dienst für Gott“. Zumindest so wird das ja auch von den Meisten Menschen, wie ich meine, irrtümlich aufgefaßt.
Gestern war es nicht so. Gestern beim Lobpreis machte Gott Dienst an mir. Er baute mich auf und sein Geist füllte mich – und plötzlich lief alles wieder wie geschmiert. Gottes Dienst eben – auch an mir. Ich denke dabei an die Fußwaschung Jesu an seinen Jüngern, oder, viel krasser, seine Vergebung am Kreuz. Das war/ist ja auch ein Dienst von ihm an die Menschen, übrigens an alle Menschen.
In der Predigt wurde das nochmal auf den Punkt gebracht: Es ging um „Leidenschaft für Gott“. Gott hat Leidenschaft für jeden, nur muß man das auch annehmen (können). Mir wurde das gestern ziemlich bewußt. Auch, daß Lobpreis nichts mit Zwang zu tun haben muß, sondern mit Spaß und Party.
Warum hat man gerne Party? Auch, damit man vom Alltag abschalten kann. Und genau das wünscht sich Gott auch: Daß wir Party mit ihm haben, und von unserem Alltag abschalten können. Warum Lobpreis? Weil Gott im Lobpreis seines Volkes wohnt (das steht zumindest in der Bibel).
M. hat übrigens seinen Terror woanders gemacht, zumindest habe ich nichts davon mitbekommen. Wir haben vor dem Gottesdienst ja auch dafür gebetet.

Tag der dt. Einheit

Das Wochenende war ja verlängert, weil am Freitag der 3.10. war. Während viele „Wessis“ sich die Mauer wieder wünschen (weil sie glauben, ohne den Osten gings uns besser….btw… wir haben einen Wessi-Knazler, oder? :-D), bin ich froh, daß der Osten der Repubik (wieder) zu derselben gehört. Am Samstag wurden wir, meine Frau und ich, von unserer Freundin J. angerufen, die uns zum „Tag der dt. Einheit“ gratulierte. Ich finde das immer eine schöne Geste und ich errinnere mich, als wir vor 3 Jahren uns ein Stück original-Grenzzaun am 3-Länder-Eck (Hessen, Thüringen, Bayern) angeschaut haben und einfach über die Landesgrenze hinweg nach Thürnigen in einem Dorf zum essen gingen. J. war sehr gerührt irgendwie.
Dieses Jahr haben wir im Odenwald bei C. Geburtstag gefeiert. Wir diskutierterten dort allenfalls über Glauben und Kopftuchurteil, aber nicht über die dt. Einheit.
Ich selbst bin ja als „Wessi“ großgeworden, hab 4 Jahre lang im Osten studiert und fühle mich inzwischen als „Wossi“ :). Und ja, ich habe hier immer einen Vorrat von Rondo-Melange und Zettis Knusperflocken. Ich mag den Osten und ich mag die Leute von dort. Ich finds gut, daß bei den Jesus Freaks Darmstadt einige aus Sachsen und Thüringen sind.

Das mit der Klobrille

Anfang dieser Woche gings mir mental nicht so gut. Und da mir bei meinen Burnouterscheinungen im August vorgeworfen wurde, daß ich ja viel früher hätte etwas sagen können, hab ich mir gedacht, ich fang einfach schonmal 1/4 Jahr früher an zu jammern. Naja, ich habe meinem Unmut Luft gemacht. Unmut darüber, daß ich einfach seit Monaten keine Bestätigung von Gott bekomme, ob ich da richtig bin, wo ich bin (Leitungsteam), und ob er überhaupt noch da ist. Das ganze gepaart mit den neueren Problem(leuten) und dem Abzug von Leuten, die mir ans Herz gewachsen sind ließ mich dann irgendwie vielleicht überreagieren.
Einige dachten sich schon, daß ich mich wieder einkriege, ein paar machten sich vielleicht Sorgen (sorry), aber eine Antwort gefiel mir besonders: „Wenn man das Leben durch die Klobrille sieht, braucht man sich nicht wundern, wenn man nur Scheiße sieht“.
Ich war auch entmutigt, weil für Oktober kein Predigtplan stand (im nachhinein finde ich das eher komisch, woran man sich so hängt…). Ich hab mich kurzum bei Gott und ein paar Jesus Freaks beschwert.
Die Antwort kam prompt. Ich schrieb eine eher lustlose Mail an alle Freaks wegen Predigten und 48 Stunden später war der Plan für Oktober komplett.
Gestern Abend, wir hatten Gottesdienst und keiner war zum Predigen da, kamen ein paar von der Fronliner-Gemeinde und predigten bei uns. Und noch am Abend konnten wir einige Sachen klären, bzw. sind vorwärts gekommen. So, als würde Gott mir sagen „hörmal, so schlimm isses doch nun wirklich nicht, es ist doch eigenltich gut, so wie es ist.“
Ich kann da irgendwie nur davor kapitulieren. Das schönste aber ist, zu wissen, daß Gott da(bei) ist.

3100km, VW-Bus, Wellen und viel Ruhe: Atlantik im September

Samstag, 6. September
Theresa und ich fahren los, erst noch zu Aldi, Saft, Gummibärchen und Dosenfutter einkaufen.Theresa kaufte dazu noch diverses Frischgemüse. Gegen 15:45 fahren wir dann los, zuerst
auf die A67 Richtung Mannheim, dann auf die A6, immer westwärts, bis ungefähr vor Paris…
ääh, naja, erstmal bis Verdun. Um Verdun herum haben sich Anno 14 bis 18 die Deutschen und die Franzosen (zusammen mit Briten und am Ende Amerikanern) die Köpfe eingeschlagen. Anläßlich dazu kann man viele Dinge anschauen, von alten Waffen bis hin zu vielen Fotos, die die Grausamkeit eines Krieges nicht wirklich wiederspigeln, weil sie „nur“ in schwarz-weiß waren. Ich war froh, daß es damals noch keine Farbfilme gab. Man versteht nicht, wie man Krieg glorifizieren kann, nachdem man sich die Bilder ansieht und vorallem das, was von Fleury und Duaumont (2 Dörfer, die schlichtweg plattgemacht wurden) übrigblieb. Das Schlachtfeld muß gigantisch ausgesehen haben nach dem Krieg. Theresa meinte, daß da ein „Wald der Barmherzigkeit“ drübergewachsen ist. Wo 1918 Mondlandschaft war ist mittlerweile viel Wald gewachsen.
Am Sonntag, den 7. September fuhren wir dann weiter. Nur noch Route National, weil die Autobahngebühr verheerend ist: 10ct/km ist dann doch zu heftig (ich bezeichne das eher als Wegelagerei). Doch schon in Bar-le-Duc bakam ich einen Wutanfall, weil ich ein Wort hassen gelernt habe: „Deviation“ (=Umleitung). Das war in Bar-le-Duc so: Man wird in einem Kreis umgeleitet und nach ca. 5km Stadtverkehr steht man wieder am Anfang. Tolle Verarsche!. Also haben wir uns ne Alternativstrecke gesucht, die etwas weiter war, aber immerhin so einigermaßen in unsere Richtung führte. Wir fuhren durchs Loire-Tal, wo ich die Route National richtig geil fand: so auf dem Damm an der Loire entlang, ein paar Kürvchen, aber übersichtlich, sodaß man diverse lahme Camping-Fahrzeuge überholen konnte. Ich fuhr meine konstanten 95km/h (laut Tacho), warum die anderen unbedingt 10-15km/h langsamer fahren mußten, weiß ich auch nicht. Dann waren wir in Tours. Wieder: Deviation, diesmal aber über die Bezahlautobahn. Nenene, nicht mit uns! Und so fuhren wir über abenteuerliche Wege aus dem Loiretal raus und wieder rein. Und weil es schon dunkel war, suchten wir uns einen Camingplatz. Und schon war einer ausgeschildert, wir fuhren rein und…. nix. Wir landeten auf einem Feldweg und weil ich die Nase von französischen Verarschungsschildern gestrichen voll hatte, stellten wir uns halt neben einem Maisfeld. Am nächsten Tag haben wir gesehen, daß der Campingplatz schon saisonall dichtgemacht hatte.
Montag, 8. September. Wir kommen endlich ans Meer. MEER! Wellen! Brandung! und Regen. Aber zwischendrin kam mal die Sonne raus. Irgendwo nördlich von La Rochelle haben wir uns auf einen 4-Sterne-Campingplatz gestellt. Endlich Duschen und man konnte mal wieder ordentlich aufs Klo gehen *grins*. Die Duschen waren, wie alle anderen auch, mäßig warm, dafür zahlte man um die 7 Euro mehr für die 4 Sterne. Aber mit DEM VW-Bus auf nem 4-Sterne-Campingplatz zu fläätzen is doch mal cool :). Wir liefen auf dem fast verwaisten Strand herum. Theresa war enttäuscht über das Wetter, mir war es egal, weil ich dafür die Menschenleere genoß.
Dienstag, 9. September. Wir fuhren nach La Rochelle und guckten uns die Stadt an. Wir parkten auf einem Park-and-ride-Parplatz, wo alle 10min ein Bus (kostenlos) in die Stadt fuhr. Toller Service, doch dafür zahlten wir 5Euro für ein paar Stunden parken. In La Rochelle gibts ein Aquarium, also, ein Museum mit vielen Aquarien drin, wo es so allerlei Meegetier live, aber nicht zum Anfassen, sondern nur zum sehen gab.
Danach sind wir auf die Île d’oléron gefahren. Von dem Strand dort konnte man ein Fort im Meer angucken, das Napoleon da 1806 oderso hingestellt hatte. Dieses Fort ist nicht mehr in Betrieb und es fährt auch kein Boot hin, aber mit meinem 500mm-Objektiv konnte ich es gut fotografieren ;-). Auf dieser île habe ich noch eine *schöne* Karte geschrieben, die wegen meiner Französischkenntnisse (ich hab nur 2x ins Wörterbuch geguckt!!) nicht verstanden wurde. Auch hier war der Strand schön leer.
Mittwoch, 10. September. Wir fahren über die Garonnemündung, mit der Fähre. WAAAH! 40Euro hat der Spaß gekostet. Nur, weil wir ein Wohnmobil haben, der Rentner vor uns mit deinem doppelt so großen Hymer-Wohnmobil-LKW zahlte genausoviel. Ungerecht! *grmpf* Aber was solls. Gleich nach der Fähre haben wir hinter den Dünen an einem menschenleeren Parklpatz Mittag gemacht. Und wir sind mal an den Strand gelaufen. Es war richtig mieses Wetter. Wir gondelten Weiter und Theresa las irgenwas von einem Platz namens „Le Pin sec“ (=die trockene Pinie), wo es recht schön sein soll. Und nach 5min gings tatsächlich ab zu trockenen Pinie. Nur wars da naß, jedenfalls von oben, aber der Campingplatz war lustig. Fast keiner drauf, außer ein paar irren Deutschen (uns eingeschlossen). Der Strandbademeister hißte die rote Flagge (=baden verboten), aber die Wellen waren riesig und man sah nix weiter als Meer, alte deutsche Betonbunker vom letzten Krieg und Sand. Toll.
Donnerstag, 11. September. Wir fahren nach Margaux, wo man gute und teure Bordeaux-Weine kaufen kann. Während man im Chiantigebirge gute Weine schon ab 5…6 Euro aufwärts bekommt, fängt man da halt bei 20 Euro pro Flasche an. Aber wir haben einen guten, teuren Wein für nen Kumpel gekauft und dabei noch einen anderen guten Tropfen probiert *hix*. Danach gings wieder zurück an den Atantik. Nach Le Porge (Plage). Da der Campingplatzladen entgegen den darauf stehenden Öffnungzeiten zu hatte und ein deutscher noch sowieso nach Arres fuhr, brachte er uns 2 Flaschen vin rouge (Rotwein) mit. Wir lernten ein Päärchen kennen, die einen Campingbus hatte, der genauso alt war wie unserer, nur mit mehr Rost. Wir haben die beiden wohl gnadenlos zugetextet, vorallem ich, der am Ende ca. 1.5 Flaschen intus hatte.
Freitag, 12. September. Ich wache mit Kopfweh auf, aber es ging recht schnell wieder vorbei, aber ich war ziemlich müde den Tag über. Und in dem Zustand guckte ich mit Arcachon an. Bis auf dem Aussichtsturm konnte ich der Touristadt nichts abgewinnen, obwohl sehr wenig los war. Danach haben wir uns den größten Sandhaufen Europas angeschaut (Düne bei Pyla, 114m hoch, 3km lang oderso). Danach haben wir im Supermarkt Muscheln gekauft. Wir wollten doch mal Muscheln machen. Nur hatten wir keine Ahnung, wie man die macht. Ganz dunkel konnte ich mich noch daran erinnern, daß meine Eltern mal Muscheln gemacht haben. Richtig, das war ja anno 1982 in Frankreich. Es war, so wie ich es vage in Errinnerung hatte, ganz einfach: Wasser heiß machen, salzen und dann die Muscheln reinwerfen. Wenn die fertig sind, öffnen sie sich. Und siehe da: es klappte! nachdem die Muscheln ca. 20min vor sich hinkochten, beschlossen wir, daß sie eßbar sind. Naja, sie waren eßbar, sogar genießbar, aber trotzdem sehen die Dinger komisch aus.
Samstag, 13. September. Wir fahren heimwärts und kamen dabei 800km weit. Wieder das gekappel mit den lahmen Campern, wieder routes nationales und wieder ein Pampa-Platz zum schlafen.
Am Sonntag, den 14. September kamen wir nach weiteren 550km wieder heil in Darmstadt an