Als Mensch macht man sich ja so seine Gedanken, wieso was warum passiert. Viele Glauben an „Zufall“. Diesen Glauben habe ich mittlerweile ziemlich verloren.
Ich bin Christ und glaube, daß diese Welt, wie die Bibel sagt, „gefallen“ ist. Was bedeutet das? Nun, daß Satan (Mr. S.) auf dieser Welt regiert. Das kann er, weil Gott dem Menschen die Macht über diese Welt gegeben hat und der Mensch diese Macht an Mr. S. (unbewußt) abgegeben hat, indem er sich von Gott anabhängig machen wollte. Das impliziert auch, daß es keine „neutrale Zone“ zwischen Satan und Gott gibt. Entweder der Mensch richtet sich nach Gott (aus), oder er wird zu Satan gezogen.
Das wiederum sagt mir, daß diese Welt nicht nur gefallen, sondern auch ein Kampfplatz ist. Ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Satan, zwischen Engeln und Dämonen. Gott hätte, nachdem Satan diese Welt ergaunert hat, diese Welt einfach in den Wind schießen können. Wäre Gott Sachse hätte er sowas wie „Machd eiern Dregg allehne“ sagen können. Aber Gott ist weder reiner Sachse noch ist ihm diese Welt egal. Also hat er sich hingesetzt und einen Plan ausgearbetet, mit dem er so viele Menschen wie möglich erreichen und herausretten kann. Er trat also trotzdem so gut er konnte mit den Menschen in Kontakt. Aber das beinhaltet so seine Schwierigkeiten. Weil Gott kein Weichspüler-Wischiwaschi-Gott ist, sondern ein starker, gerechter. Ich glaube, daß Gott da zwei wesentliche Wesenszüge hat: Einmal hart und gerecht, und damit oft genug auch Zornig zu den Menschen, andererseits eben liebend und vergebend, eben nicht gewillt, zornig zu sein. Gott ließ also erstmal Gesetze aufschreiben und sagte „haltet euch dran, dann wird alles gut“. Aber es klappte nicht. Wo Regeln sind, werden sie von Menschen gebrochen (so meine Erfahrung). Jesus ist die menschgewordene Liebe und Vergebung Gottes. Wer an Jesus, seinen Tod und seine Auferstehung glaubt und sein Opfer für sich beansprucht, ist vor Gott vergeben worden. Das beinhaltet keine Rituale, keine weiteren Opfer, nichtmal das, was langläufig als „Gottesdienst“ (der dienst des Menschen an Gott) bezeichnet wird.
Christen sind in dieser Welt die Botschafter Gottes auf dieser Welt. Ich gebe zu, viele stellen sich da diletantisch an und wenn ich ehrlich bin, war ich auch nicht besser. Dennoch habe ich mich entwickelt und ich tu es weite und ich versuche da mein bestes.
In dieser Welt wird also auf geistlicher Ebene gekämpft. Wenn Christen von „Kampf“ reden, dann meinen sie (hoffentlich!!) nicht, daß man mit Waffengewalt aufräumen soll. Die Bibel sagt in Epheser 6, 12: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt“. Also Klartext: Christen sollten keine Hexen anzünden oder Kreuzzüge veranstalten, sondern beten und für Leute da sein, lieben, so, wie Jesus die Menschen geliebt hat. Das ist irgendwo auch Kampf. Ich habe oft genug erlebt, daß ich für meine Liebe die blanke Scheiße ins Gesicht bekommen habe. Das ist ätzend und man lernt, mehr und mehr das loszulassen, eben zu vergeben. Aber ich habe beim Vergeben auch oft genug Schwierigkeiten – vorallem, wenn ich Christen zu vergeben habe.
Der Kampf, den ich als Christ kämpfe beschränkt sich also rein auf die geistliche Ebene. Bedeutet das, daß ich völlig geschützt bin, daß ich nie wieder krank werde? Nein. Auch wenn Jesus gesagt hat, daß ihm alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben ist. Wie kann das also sein, daß Jesus zwar die Macht hat, aber wir Christen davon offensichtlich nicht allzuviel haben? Das liegt, denke ich, daran, daß wir Christen uns zuwenig auf Jesus verlassen, daß wir uns zuwenig auf ihn stellen, ihm also zuwenig vertrauen.
Aber nicht nur das: Gott hat dem Menschen die absolute Freiheit gegeben. Freiheit ist dabei ziemlich gnadenlos. Es ist die Freiheit eines Kindes, das im Begriff ist, auf die heiße Herdplatte zu fassen und keiner hält es davon ab. Aber es ist auch die Freiheit zu zweifeln.
Wenn zB ein Kind trotz vertrauensvolles Gebet ein Elternteil durch Unfall oder langer Krankheit verliert, dann liegt es, denke ich, nicht am Glauben des Kindes oder an zuwenig Gebet. Ich glaube aber auch nicht, daß es der erklärte Wille Gottes ist, daß dieses Elternteil stirbt. Ich lese in der Bibel, daß Jesus bei keinem Kranken widestehen konnte, zu heilen, daß es ihm (lt. Urtext) nicht nur „jammerte“, sondern, daß es ihm den Magen umdrehte. Jesus heilte, weil es sein erklärter Wille war, daß es den Menschen gut geht. Das ist für mein ein Wesenszug Gottes. Seine Allmacht schränkt er allerdings beim Willen des Menschen ein. Genau da wird es bei mir diffus und ich kann nicht pauschal erklären, warum schlimme Dinge passieren, obwohl gebetet wird. Ich glaube, es ist das Resultat des Kampfes, aber ich weiß nicht, wie genau er von statten geht. Irgendwie kämpft Gott um die Menschen, Satan aber auch. Irgendwie will Satan töten und vernichten, Gott will, daß wir leben. Und wenn jemand trotz Gebet stirbt, so bedeutet das für mich nicht zwangsläufig, daß dieser Mensch dann auch bei Satan landet.
Mein bester Freund starb am 27. September 1995 an AIDS. Obwohl viele für ihn gebetet haben. Er war Bluter und steckte sich 1984 (im alter von 11 Jahren) durch Blutgerinnungsmittel an HIV an. Ich habe Gott dafür angeschrien, ich war wütend. Aber dieser Gott begegnete mir in dieser Situation und schenkte mir inneren Frieden. Ich hätte Gott auch einfach in den Wind schießen können und sagen können „fick dich“. Ehrichgesagt habe ich keine Ahnung, wieso ich so und nicht anders gehandelt habe, aber ich bin froh, daß ich trotzdem zu Gott gegangen bin, sonst würde ich vmtl. heute noch umtriebig Gott dafür anklagen. Aber ich weiß, daß ich meinen besten Freund wiedersehen werde, aber nicht nur das tröstet(e) mich.
Ich hatte öfter mit (Ex-)Satanisten zu tun. Es sind ca. 10 Leute, die ich in den letzten 7 Jahren kennengelernt habe, von denen ich sicher weiß, daß sie zT abscheuliche Rituale betrieben haben. Ich spreche von „ca.“, weil ich weit mehr kenne, von denen ich weiß, daß sie (noch) weiße Magie betreiben, die sind aber recht jung und am „einsteigen“. Von den 10 (Ex-)Satanisten stiegen 8 über sog. „weiße Magie“ ein, die zunehmend schwarz wurde. 2 kamen über Gruppendynamik zu Satanistengruppen (wenn ich das recht beurteile). Alle 10 steck(t)en einigermaßen tief drin, wurden depressiv und haßerfüllt. Vorallam Haß gegen sich selbst, oftmals hervorgerufen oder verstärkt durch Vergewaltigungen, was in vielen Satanistengruppen üblich ist. Beides zusammen kombiniert mit dämonischen Einflüssen (zB Stimmen, die sagen, daß man sich umbringen soll oder Schatten, die man sieht) brachten alle an den Rand des Suizids.
Ich danke Gott dafür, daß alle noch leben und die Chance haben, diesen liebenden Gott kennenzulernen.