3100km, VW-Bus, Wellen und viel Ruhe: Atlantik im September

Samstag, 6. September
Theresa und ich fahren los, erst noch zu Aldi, Saft, Gummibärchen und Dosenfutter einkaufen.Theresa kaufte dazu noch diverses Frischgemüse. Gegen 15:45 fahren wir dann los, zuerst
auf die A67 Richtung Mannheim, dann auf die A6, immer westwärts, bis ungefähr vor Paris…
ääh, naja, erstmal bis Verdun. Um Verdun herum haben sich Anno 14 bis 18 die Deutschen und die Franzosen (zusammen mit Briten und am Ende Amerikanern) die Köpfe eingeschlagen. Anläßlich dazu kann man viele Dinge anschauen, von alten Waffen bis hin zu vielen Fotos, die die Grausamkeit eines Krieges nicht wirklich wiederspigeln, weil sie „nur“ in schwarz-weiß waren. Ich war froh, daß es damals noch keine Farbfilme gab. Man versteht nicht, wie man Krieg glorifizieren kann, nachdem man sich die Bilder ansieht und vorallem das, was von Fleury und Duaumont (2 Dörfer, die schlichtweg plattgemacht wurden) übrigblieb. Das Schlachtfeld muß gigantisch ausgesehen haben nach dem Krieg. Theresa meinte, daß da ein „Wald der Barmherzigkeit“ drübergewachsen ist. Wo 1918 Mondlandschaft war ist mittlerweile viel Wald gewachsen.
Am Sonntag, den 7. September fuhren wir dann weiter. Nur noch Route National, weil die Autobahngebühr verheerend ist: 10ct/km ist dann doch zu heftig (ich bezeichne das eher als Wegelagerei). Doch schon in Bar-le-Duc bakam ich einen Wutanfall, weil ich ein Wort hassen gelernt habe: „Deviation“ (=Umleitung). Das war in Bar-le-Duc so: Man wird in einem Kreis umgeleitet und nach ca. 5km Stadtverkehr steht man wieder am Anfang. Tolle Verarsche!. Also haben wir uns ne Alternativstrecke gesucht, die etwas weiter war, aber immerhin so einigermaßen in unsere Richtung führte. Wir fuhren durchs Loire-Tal, wo ich die Route National richtig geil fand: so auf dem Damm an der Loire entlang, ein paar Kürvchen, aber übersichtlich, sodaß man diverse lahme Camping-Fahrzeuge überholen konnte. Ich fuhr meine konstanten 95km/h (laut Tacho), warum die anderen unbedingt 10-15km/h langsamer fahren mußten, weiß ich auch nicht. Dann waren wir in Tours. Wieder: Deviation, diesmal aber über die Bezahlautobahn. Nenene, nicht mit uns! Und so fuhren wir über abenteuerliche Wege aus dem Loiretal raus und wieder rein. Und weil es schon dunkel war, suchten wir uns einen Camingplatz. Und schon war einer ausgeschildert, wir fuhren rein und…. nix. Wir landeten auf einem Feldweg und weil ich die Nase von französischen Verarschungsschildern gestrichen voll hatte, stellten wir uns halt neben einem Maisfeld. Am nächsten Tag haben wir gesehen, daß der Campingplatz schon saisonall dichtgemacht hatte.
Montag, 8. September. Wir kommen endlich ans Meer. MEER! Wellen! Brandung! und Regen. Aber zwischendrin kam mal die Sonne raus. Irgendwo nördlich von La Rochelle haben wir uns auf einen 4-Sterne-Campingplatz gestellt. Endlich Duschen und man konnte mal wieder ordentlich aufs Klo gehen *grins*. Die Duschen waren, wie alle anderen auch, mäßig warm, dafür zahlte man um die 7 Euro mehr für die 4 Sterne. Aber mit DEM VW-Bus auf nem 4-Sterne-Campingplatz zu fläätzen is doch mal cool :). Wir liefen auf dem fast verwaisten Strand herum. Theresa war enttäuscht über das Wetter, mir war es egal, weil ich dafür die Menschenleere genoß.
Dienstag, 9. September. Wir fuhren nach La Rochelle und guckten uns die Stadt an. Wir parkten auf einem Park-and-ride-Parplatz, wo alle 10min ein Bus (kostenlos) in die Stadt fuhr. Toller Service, doch dafür zahlten wir 5Euro für ein paar Stunden parken. In La Rochelle gibts ein Aquarium, also, ein Museum mit vielen Aquarien drin, wo es so allerlei Meegetier live, aber nicht zum Anfassen, sondern nur zum sehen gab.
Danach sind wir auf die Île d’oléron gefahren. Von dem Strand dort konnte man ein Fort im Meer angucken, das Napoleon da 1806 oderso hingestellt hatte. Dieses Fort ist nicht mehr in Betrieb und es fährt auch kein Boot hin, aber mit meinem 500mm-Objektiv konnte ich es gut fotografieren ;-). Auf dieser île habe ich noch eine *schöne* Karte geschrieben, die wegen meiner Französischkenntnisse (ich hab nur 2x ins Wörterbuch geguckt!!) nicht verstanden wurde. Auch hier war der Strand schön leer.
Mittwoch, 10. September. Wir fahren über die Garonnemündung, mit der Fähre. WAAAH! 40Euro hat der Spaß gekostet. Nur, weil wir ein Wohnmobil haben, der Rentner vor uns mit deinem doppelt so großen Hymer-Wohnmobil-LKW zahlte genausoviel. Ungerecht! *grmpf* Aber was solls. Gleich nach der Fähre haben wir hinter den Dünen an einem menschenleeren Parklpatz Mittag gemacht. Und wir sind mal an den Strand gelaufen. Es war richtig mieses Wetter. Wir gondelten Weiter und Theresa las irgenwas von einem Platz namens „Le Pin sec“ (=die trockene Pinie), wo es recht schön sein soll. Und nach 5min gings tatsächlich ab zu trockenen Pinie. Nur wars da naß, jedenfalls von oben, aber der Campingplatz war lustig. Fast keiner drauf, außer ein paar irren Deutschen (uns eingeschlossen). Der Strandbademeister hißte die rote Flagge (=baden verboten), aber die Wellen waren riesig und man sah nix weiter als Meer, alte deutsche Betonbunker vom letzten Krieg und Sand. Toll.
Donnerstag, 11. September. Wir fahren nach Margaux, wo man gute und teure Bordeaux-Weine kaufen kann. Während man im Chiantigebirge gute Weine schon ab 5…6 Euro aufwärts bekommt, fängt man da halt bei 20 Euro pro Flasche an. Aber wir haben einen guten, teuren Wein für nen Kumpel gekauft und dabei noch einen anderen guten Tropfen probiert *hix*. Danach gings wieder zurück an den Atantik. Nach Le Porge (Plage). Da der Campingplatzladen entgegen den darauf stehenden Öffnungzeiten zu hatte und ein deutscher noch sowieso nach Arres fuhr, brachte er uns 2 Flaschen vin rouge (Rotwein) mit. Wir lernten ein Päärchen kennen, die einen Campingbus hatte, der genauso alt war wie unserer, nur mit mehr Rost. Wir haben die beiden wohl gnadenlos zugetextet, vorallem ich, der am Ende ca. 1.5 Flaschen intus hatte.
Freitag, 12. September. Ich wache mit Kopfweh auf, aber es ging recht schnell wieder vorbei, aber ich war ziemlich müde den Tag über. Und in dem Zustand guckte ich mit Arcachon an. Bis auf dem Aussichtsturm konnte ich der Touristadt nichts abgewinnen, obwohl sehr wenig los war. Danach haben wir uns den größten Sandhaufen Europas angeschaut (Düne bei Pyla, 114m hoch, 3km lang oderso). Danach haben wir im Supermarkt Muscheln gekauft. Wir wollten doch mal Muscheln machen. Nur hatten wir keine Ahnung, wie man die macht. Ganz dunkel konnte ich mich noch daran erinnern, daß meine Eltern mal Muscheln gemacht haben. Richtig, das war ja anno 1982 in Frankreich. Es war, so wie ich es vage in Errinnerung hatte, ganz einfach: Wasser heiß machen, salzen und dann die Muscheln reinwerfen. Wenn die fertig sind, öffnen sie sich. Und siehe da: es klappte! nachdem die Muscheln ca. 20min vor sich hinkochten, beschlossen wir, daß sie eßbar sind. Naja, sie waren eßbar, sogar genießbar, aber trotzdem sehen die Dinger komisch aus.
Samstag, 13. September. Wir fahren heimwärts und kamen dabei 800km weit. Wieder das gekappel mit den lahmen Campern, wieder routes nationales und wieder ein Pampa-Platz zum schlafen.
Am Sonntag, den 14. September kamen wir nach weiteren 550km wieder heil in Darmstadt an

Individualismus vs. Gemeinschaft

Heute morgen, d.h. es war mitten in der Nacht, so gegen 8:05, als ich durch Fernseher (Morgenmagazin) geweckt wurde und gerade die Streichung von Feiertagen zwecks Wirtschaftsankurbelung diskutiert wurde, hatten sie auch eine ev. Bischöfin interviewt.

Sie sagte einen grawierenden Satz, ich krieg ihn nichtmehr rezitiert, aber sinngemäß war es, daß die Gesellschaft durch Gemeinschaften stabilisiert wird und daß der zunehmende Individualismus die Gesellschaft destabilisiert.

Vergleicht man mit der Bibel, dann sehe ich grob, daß Gott ein Gott von Beziehungen ist, daß er will, daß wir Beziehungen unteinernander haben und daß bei aller Individualität, die uns Gott durchaus zusteht, die Gemeinschaft nie vergessen werden darf.

Gemeinschaft fängt mit Gemeinschaft mit Gott an, dann Gemeinschaft in Ehe und Familie und dann sehe ich Gemeinschaft in Gemeinde/Community als geistige Familie. Und ich merke an mir selbst, wo ich alle 3 Dinge erlebe, daß sie sich stabilisierend auf mein Leben auswirken, so nervig auch manche Leute in der Gemeinde sein können.

Johannes 10,10: Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluß haben.

Ich denke, daß sich der Zeitgeist, der u.a. derzeit den Individualismus sehr stark hervorhebt, zerstörerisch auf bereits vorhandene Gemeinschaften auswirkt, was man vorallem bei den kaputtgehenden Ehen sehen kann. Ganz zu schweigen von den vielen Singles, die erst gar keine feste Bindung haben wollen. Sie gehen damit zwar Verantwortung aus dem Weg, aber sie bestehlen sich selbst, indem sie keine feste Beziehung (bzw. Ehe) haben wollen, bzw. diese kategorisch ablehnen oder auf die lange Bank schieben. Ich hab neulich gehört, daß die lange Bank Satans (=Dieb) Lieblingsmöbelstück ist :).

Fakt ist, daß (funktionierende) Familien die Gesellschaft stabilisieren, die durch den zu starken Individualismus demontiert werden.

Made tot im Madenbrot

Manche finden es ja eklig, wenn man Insekten ißt, besonders, wenn diese noch am Entwickeln sind, also, wenn sie noch als Maden ihr Leben fristen.

In meiner WG haben wir mal wieder ein Lebensmittelmottenproblem und diese nisten sich bzw. ihre Eier vornehmlich in mehl- oder nußhaltigen Lebensmitteln ein. Wie zB in die Haferflocken oder Cornflakes meines WG-Genossen, der sich mittlerweile dran gewöhnt hat („Is mir scheißegal, wenn ihr eure Eier in mein Müsli legt, dann eß ich euch halt mit!“). Gestern wollte ich Brot machen und als ich eine neue Backmischung öffnere, sah ich, daß sich Motten eingenistet haben (da sind so Minispnnweben drin). Außerdem hab ich grad ne Motte inflagranti dabei erwischt, wie sie ihre Brut in unsre Backmischung reingesetzt hat. Ich hab das mit den Maden ignoriert, genauso, wie mein WG-Genosse. Nur mit dem Unterschied, daß der Brotbackautomat die Maden dezent denaturiert, d.h. die eventuellen Maden krabbeln dann nimmer halblebendig im Magen rum, weil sie ja schon totgebacken wurden.

Am Brot selbst sieht man nix, wahrscheinlich waren die Maden auch noch nicht geschlüpft, aber jeder, der das liest, sollte dran denken, daß es bei mir Madenbrot geben könnte.

Und man erkennt, wie wichtig es ist, vorm Essen zu beten. Aber mal ehrlich: Wieso ist eigentlich McDonalds noch nicht auf die Idee gekommen, Insekten als Eiweißlieferanten zu nehmen? Ich meine, die Viecher kann man sogar übereinanderstapeln, ohne, daß sich ein Tierschützer beschweren würde und die fressen auch Dinge, wo Säugetiere oder Vögel nichts mit anfangen können, wie Holz zB. Naja.. ich sollte das nicht zu laut sagen *g*…

Kerwe im Odenwald – Eindrücke

Gestern war ich in Reichenbach auf der „Kerwe“ oder „Kerb“ (Kirchweih). Zuerst wurde mir erklärt, was es denn damit auf sich hat. Zuerstmal ist der Anlaß, daß an dem Tag die Kirche eingeweiht wurde. Anläßlich dazu wurde wohl irgendwie eine Weinflasche zu ver- und dann wieder ausgegraben und die ging dann im Dorf rum. Aber in Wahrheit ist es natürlich ein Anlaß, sich freizügig und ohne Rücksicht auf Verluste die Kante zu geben.
Ich lief mit M. also zum Ort des Geschehens, ins Gasthaus „zur Traube“. Dort im Hinterhof spielte eine Band, die mehr schlecht als recht Musik aus der „guten alten Zeit“ coverte. Ich stand da mittendrin, während M. sich mit sonstwem unterhielt und ließ die Atmosphäre auf mich einwirken. Ich beobachete die Leute. Aufgefallen ist mit dabei ein junger Mann mit einem Zylinder, keine Ahnung, ob das der örtliche Dorftrottel war oder ob er irgendeine wichtige Funktion auf der „Kerb“ hatte. Dann war da noch ein Päärchen, das angeregt rumknutschte. Einige standen rum und kippten ein Bier nach dem anderen. Irgendwie wars toll und dabei garnicht mal langweilig. Vorallem dann nicht, als ich hessische Binärsprache hörte, die ich nicht dechiffrieren konnte. Als gläubiger Christ hätte ich natürlich noch gleich nach der Auslegung fragen können, aber ich glaube, das hätten sie nicht so lustig gefunden.
Nach ca. 1 Stunde sind wir wieder zu M. nach Hause gelaufen und haben uns eine Wasserpfeife angemacht. M. hat in seinen Geburtstag reingefeiert und gegen 23:30 kam dann noch D. und P., eine vorabendliche Suffbekanntschaft von D.
D. war rotzbesoffen und heiser, sie schien völlig übermüdet, aber sie war süß wie selten ;-). Nachdem es dann 0 Uhr wurde, haben alle brav gratuliert und ich bin dann gegen 0:25Uhr nach Hause gefahren.
Ich fands schön, auch wenn mich da wohl kaum einer versteht. Es liegt vielleicht auch daran, daß ich mich nicht als „besserer Mensch“ ansehe und von daher keine Abscheu gegen Besoffskis habe. Jesus ist für jeden gestorben, oder nicht?

Freaksurlaubsende…

Ende Juli habe ich für ne Zeit all meine Aktivitäten bei den Jesus Freaks Darmstadt auf Eis gelegt. Ich fühlte mich in allem überfordert und außerdem wollte ich wieder mehr Zeit mit Theresa verbringen. Ehe geht halt vor Dienst.

Mir tat die Zeit ohne Freaks ziemlich gut. Ich bin ziemlich ausgebrannt Ende Juli nach Neustadt/Weinstraße zu einer Gemeinde gefahren und das, was dort an Bildern und Eindrücken gesagt wurde, paßte ziemlich genau auf mich. Ich habe mir dann vorgenommen, jeden Dienstag in der Zeit meines Urlaubs da hinzufahren. Morgen bin ich bis auf weiteres das letzte Mal dort. Am Mittwoch gehe ich zum ersten Mal seit 30. Juli wieder zu den Freaks. Ich habe ein bischen Angst davor, weiß aber nicht so recht warum.

Ich versuche jedoch, mich nicht mehr so zu investieren, wie ich es bis Juli tat. Ich will auch nicht mehr „der Leiter“ sein, sondern mehr als „graue Eminenz“ bzw. Ratgeber im Hintergrund bleiben und dann doch im Laufe der nächsten Monate total aus der Leitung zu verschwinden. Ich fühle mich mehr als Pionier, als Gemeindegründer und eben nicht als Leiter auf Dauer.

Ich hoffe nur, daß Gott dabei auf mich bzw. auf uns, meine Ehe, aufpaßt. Bisher hat er unsere Ehe immer beschützt. Dafür bin ich sehr dankbar

1x Bensheim-Neustadt/W über Weinheim und zurück, bitte.

Das ging ja gestern Schlag auf Schlag.

Ich wollte ja schon länger C. und H. nach Neustadt/Weinstraße zu Miteinander e.V. schleppen. Ich finde das, was dort über Gott gelehrt wird, halt einfach genial. Ich verstehe dort so einiges und ich dachte, ich nehm da mal ein paar Leute mit, die vielleicht auch dran interessiert sind.

Wir verabredeten uns in Bensheim am McDonald’s, aber C. bestand darauf, daß sie mit ihrem Auto fährt :-). Also fuhren wir los, zuerst nach Weinheim, um F. mitzunehmen. C. erwähnte beiläufig, daß sie ihre Brille vergessen hatte und wollte uns das gruseln lehren, aber ich habe ja Gottvertrauen :). Wie es den andern ging, weiß ich nicht.

Wir kamen, weil ich zuvor 10min im Stau stand, 5min zu spät an, aber das machte nichts aus. Und ich fand, daß das Thema des Gottesdienstes gestern ziemlich maßgeschneidert war. Einerseits für mich, andererseits auch für die, die ich mitgeschleppt habe. Also, zumindest maße ich mir das mal an, zu sagen. Ich bin doch immerwieder davon überrascht, was Gott da sehr konkret (mir) zu sagen hat. Es ging um Salbung, was das ist und wie das „funktioniert“ (bzw. gerade nicht funktioniert).

Zurück machte sich die fehlende Brille dann mehr bemerkbar, was man u.a. durch das häufigere Schaukeln des Fiats merkte. Aber ich fühlte mich geborgen in Gottes Hand, selbst, als das Einfädeln am Frankenthaler Kreuz aufgrund eines parallelfahrenden LKWs ein wenig knapp war, was C. mit einem „huch?!“ quittierte.

H. bemängelte während der ganzen Fahrt den Fiat und daß es „so komisch“ riecht. Ich fand, es roch ganz normal nach Fiat mit gelegentlichen Ausdünstungen der Polster. Dazu fehlte noch ein Gurt, bzw. das Teil, wo man den reinstecken kann.

Naja, nachdem F. abgesetzt war und ich mich von C. und H. verabschiedete, stieg ich wohlbehütet in mein Auto ein und fuhr nach Hause.

Es ist doch immerwieder schön und lustig, Menschen kennenzulernen. Und auch ich lerne dazu dabei.

Inkontinenz als Alterserscheinung bei Autos…

Wir haben ja derzeit 2 Autos. Das heißt einen 64PS-PKW (Peugeot 205 mit 236tkm runter) und einen uralten VW-Campingbus, 54PS (407tkm runter).

Der Bus hat bis vor ein paar Wochen ziemlich übel getropft. Die Ölwanne war undicht. Das war am Ende so übel, daß man immer beim Parken ein Glas hinten abstellen mußte. Daß der Bus sich nur noch mit viel Gebet vorwärtsbewegt, ist klar, obwohl der Motor sonst keinerlei Öl braucht (also verbrennt). Wie auch immer, der Bus hat eine „neue“ Ölwanne bekommen und damit isser wieder dicht.

Der Peugeot verlor bis vorgstern Wasser. Zuerst ganz unscheinbar, dann immer mehr, bis man eine dicke Pfütze unterm Motor sah. Ich befürchtete ja schlimmes, zB, daß sich ein Marder darin verlustiert hat. Aber am Ende wars nichts weiter als ne zu lockerere Schlauchschelle, die sich aufgrund der Hitze wohl gedehnt hat. Mit ein paar Schraubenummdrehungen an dieser Schelle war der Kühlerkreislauf wieder dicht.

Vielleicht sollte man für jeden älteren PKW-Typen eine Windel anbieten, die man schnell rumwickeln kann, damit das gröbste aufgefangen wird, falls das Auto inkontinent wird.

14.08.2003 – Kein Tag wie jeder andere…

8:15. Ich wache auf und mein Schädel brummt mit 50Hz. Dazu wache ich noch im Bett einer Frau auf, die nicht meine ist. Ich war in Reichenbach bei M., dessen Eltern im Urlaub waren, wir hatten ein wenig gefeiert und es wurde ein wenig spät, bzw. früh, je nachdem, wie man das jetzt sieht :-). Die Frau zu dem Bett schlief übrigens ca. 30km entfernt in einem anderen Bett.

Total durch n Wind und übermüdet fuhr ich zur GSI. Da M.’s Eltern gegen 17Uhr am Flughafen erwartet wurden und die noch irgendwelche Verwandten im Schlepptau hatten, fuhren wir zu zweit mit 2 Autos hin. Wir luden die Leute samt Koffer ein, ich chauffierte M.’s Mutter, C., und I., die hinten saß. Dazu war das Auto noch gut voll mit Gepäck.

Ich prügelte mit 170-180km/h über die A5 und pfefferte ganz ordentlich in den Odenwald rein. M., dessen Golf mit seinem Vater, dem Cousin dazu und dem Sohn des Cousins sowie ebenfalls viel Gepäck beladen war, war dicht hintendran. In den ersten Kürvchen stellte C. schon fest, daß ich ja noch schlimmer fahren würde wie sie. I. saß die ganze Zeit recht gechillt hinten zwischen den Koffern und meinte, daß es genauso wäre wie Autofahren in Korsika, wo sie gerade herkamen. Als dann die ersten Kurven kamen, fragte mich C., was sie mir den angetan hat, weil ich so schlimm fahre. Ich meinte, daß ich immer so fahre. Wenn die Straße trocken ist, dann quietschen halt die Reifen ein wenig in den Kurven, das ist ja nicht weiter schlimm. Dann fing ich bergauf mit den brachialen 64 Diesel-PS noch das Überholen an. Nicht, daß es sinnvoll gewesen wäre, aber es war auch nicht gefährlich, weil echt genügend Platz war. Bei M. sah das allerdings anders aus ;-). Ich hatte jedenfalls meinen Spaß und summte bei den schönen Odenwaldkurven bei der Musik (Louis Armstrong – Satchmo) mit. Als wir ausstiegen, sahen die beiden Frauen irgendwie gerädert aus, trotzdem bekam ich Spritgeld, was mich wunderte. 🙂

Dann fuhr ich weiter, nach Weinheim, wo ich F., zum ersten Mal getroffen habe, den ich ausm #ixthys, einem christlichen Chat, kenne. Mit ihm fuhr ich irgendwo in den Odenwald, auf eine Anhöhe mit Aussicht und ich baute zu seiner Verwunderung meine Wasserpfeife auf und erzählte ihm von meinem Leben und predigte ihm, ich war ganz gut in Fahrt *g*. Dabei hab ich echt zum ersten Mal seit langem den Frieden Gottes in mir sehr sehr tief gespürt. Wir saßen dabei in der Nähe von Kuhweiden und beim Füttern sind ein paar Kühe ausgebrochen und die Frau, die fütterte, fragte uns, ob wir die Kühe nicht wieder einfangen wollen. Naja, also postierte sich F. am Kuhgatter und ich erprobte meine geistige Autorität bei Kühen. Es hat erstaunlich gut geklappt und die Fütterungsfrau sagte nur „das geht ja bei dir wie gelernt!“.

Ich war so gegen 22:45Uhr zu Hause, da bimmelte das Telefon. J., eine Freundin aus Leipzig, hat mich mal angerufen und wir haben sehr nett 1h lang telefoniert. Ich hab mich total gefreut. Danach rief ich noch kurz W. an, die ja geburtstag hatte und gratulierte sie.

Und so ging ein wunderschöner Tag zu Ende.

Warum sind Odenwälder so verfroren? (Spaß!)

Daß Odenwälder Menschen so verfroren sind, ist eine Beobachtung, die ich an Hand von 4 Leuten von dort gemacht habe. Wobei 2 sehr eng miteinander Verwandte sich erst wohlfühlen, wenn die Außentemperatur größer ist als die Körpertemperatur. Die andern beiden, nicht miteinander verwandt (zumindest nicht daß ich wüßte, im Odenwald weiß man ja nie.. :-)) sind, haben es hingegen auch nicht gerne, wenn es heiß ist. Sicher, von der Beobachtung an Hand von 4 Leuten ausm Odenwald gleich über die ganzen Odenwälder zu urteilen wäre sehr vage, aber ich hab da so eine These.

Meine Frau, Theresa, kommt aus Bad Brückenau. Das liegt in der Rhön, dort, wo es immer kühler als anderswo ist. Das muß schon zur Römerzeit so gewesen sein, weil sich allenfalls (kaltblütige) Kelten dort aufgehalten haben und die Römer dort zu verfroren waren, um anständig zu kämpfen. Das schlägt sich bis heute ja auch in den Genen der Bevölkerung nieder. Theresa ist es selten mal zu kalt und ihr macht es absolut nichts aus, in eiskalten Gewässern zu schwimmen. Sie ist auch sehr besonnen, cool eben.

Zurück zu den Odenwäldern. Dort haben ja bekanntlich die Römer länger gehaust, der Limes ging da durch und die Römer haben sicherlich am Rand des Odenwalds (Bergstraße) schon Wein angebaut. Logischerweise schlägt sich auch das in den Genen der Bevölkerung nieder. Die auffallend hohe Rate von braunäugigen Menschen und das südländische Temprament bei zumindest mehr Menschen als in der Rhön (*grins*) zeugt ja schließlich von südländischen Genen. Und daß die Odenwälder verfroren sind liegt einfach daran, daß so manches Gen es noch nicht geschnallt hat, seit Jahrhunderten in Mitteleuropa zu sein 🙂

P.S.: Der Vergleich mit Theresa hinkt ein wenig, da ihre Mutter aus Donauschwaben kommt, also, quasi hinterm Limes 🙂

Quo vadis..oderso..

Seit Januar 2001 leite ich die JF-Darmstadt, seit 2001 tu ich das mehr oder weniger widerwillig und auch mit dem Bewußtsein, daß Gott mich da reingesetzt hat. Bisher hat Gott mir auch die Kraft gegeben, das durchzustehen, aber die letzten Tage fehlt mir das.

Also habe ich beschlossen, für August ne komplette „Freakspause“ einzulegen. Ich will herausfinden, was meine Berufung ist, wo Gott mich haben will und auch, wie es mit den JF-Darmstadt weitergehen soll. Richtig gut gehts mir dabei nicht, jedoch wars für mich alleine schon ein Befreiungsschlag, all das, was ich bisher so mehr oder weniger nebenher gemacht habe, abzugeben, bzw. anderen aufzudrücken, egal, ob diese Aufgaben nun wahrgenommen werden, oder nicht.

Ich darf ja auch mal keinen Bock (mehr) haben, oder nicht?