Es ging am 18. April los. Ich packte das Auto – vermentlich – zuende und fuhr kurz vor Mittag los. Das Auto war voll gepackt. Der Plan: Ich fahre mit dem Auto, Theresa fliegt mit den Kindern nach. Ziel: Barcelona.
Vor der Schweizer Grenze fiel mir ein, daß ich das Babybay für unsren Manuel vergessen hatte. Ich rief an und sagte Bescheid. Was anfangs ärgerlich schien, entpuppte sich am Ende als Glücksfall. Theresa packte also stattdessen noch die Babymatratze mit ins Flugzeug.
In Frankreich wollte ich nicht die schnöde „Autoroute Soleil“ fahren, sondern übers Massif Central. Doch mit dem Überschreiten der Grenze in die Schweiz fiel mir ein: Hurrah! Ich hab den Fahrzeugschein zu Hause gelassen! Ich wollte Theresa Bescheid sagen, doch mein Handy ging nur auf „Netzsuche“. Ich kam gut voran, war gegen 17Uhr in Frankreich und gondelte erstmal Route National. Eine Autobahnabfahrt später löste ich dann aber doch das Ticket für die Autoroute. Ich passierte Lyon und stand vor St. Etienne im Stau. Es war ja Freitag Abend. Irgendwann wurde dann auch der Tank leerer und ich fuhr einen Carrefour ca. 40km vor Le Puy an. Der machte gerade dicht, doch das Cafe hatte auf. Ich ging also rein, freute mich über das „Free WLAN“-Schild (gibts in Frankreich und Spanien übrigens sehr oft!) und fing an, mein 23 Jahre altes Schulfranzösisch zu reaktivieren. Ich war überrascht, daß dort einer Deutsch konnte, so ging die Unterhaltung im Sprachenmix. Man empfahl mir ein Hotel in Le Puy und ich machte die Route in den Routenplaner auf dem Tablet. Der WLAN war übrigens kaputt und ich konnte keine Nachricht an Theresa absetzen. Also fuhr ich los und verfuhr mich erstmal und erreichtge gegen 22Uhr Le Puy. Das Hotel fand ich nicht, stattdessen machte mich das Einbahnstraßensystem wahnsinnig und ich fand eher durch Zufall ein ganz nettes Hotel – sogar in relativer Nähe zu einem kostenlosen Parkplatz. Dort gabs dann auch WLAN (Jabber) und Theresa packte den Fahrzeugschein ein.
Am nächten Morgen stand ich früh auf und verpaßte das Frühstück, bekam jedoch einen Kaffee. Ich hatte die Route National fast für mich alleine, was echt toll war. Ich erreichte dann die A75 und dort die Brücke von Millau. Für 7,90€ durfte ich so auf dem höchsten Bauwerk Frankreichs fahren. Es hat ungefähr so ausgesehen, als ich drübergefahren bin:
(Quelle: Stern)
Ich kam gegen 13Uhr in Barcelona an und den Flughafen samt richtigen Terminal fand ich gegen 14Uhr, wo der Rest meiner Familie auf mich wartete.
Weil ja in Spanien Siesta ist, konnten wir erst um 17Uhr bei unserer Bleibe einbuchen, also fuhren wir zwischen Barcelona und Cunit, wo unser erstes Domizil war, einen Strand an, dessen bewachter Parkplatz minutengenau abgerechnet wurde.
Wir kamen dann recht pünktlich um 17Uhr in Cunit an und ich lud erstmal aus. Nach kurzem Nachdenken über Manuels Bett beschloß ich, ein Brett zu kaufen, auf dem man die Matratze legen konnte und fuhr erstmal einkaufen, wir hatten ja so gut wie keine Lebensmittel. Ich fand sogar einen Baumarkt, der mit für 8€ ein Brett zurechtsägte. Das Brett legte ich auf 2 Stühle und den ganzen Kladeradatsch klemmte ich mit unserem Bett an die Wand, fertig war das Babybay.
Wir hatten einen Pool an der Ferienwohnung, die ein umgebautes Weingut war. Sehr schön, jedoch auch für Mitte April recht kühl, aber es war gerade so nicht zu kühl. Wir gingen also an den Pool, oder ans Meer oder schauten uns dies und das an.
Von Cunit aus fuhren wir zwei Mal nach Barcelona, bis in einen Vorort mit dem Auto, dann per Bahn. Barcelona entpuppte sich öfter als kinderwagenunfreundlich, aber es fanden sich sofort bereitwillige Menschen, die halfen, das Ding zu tragen. Wir besichtigten die Innenstadt, Sagrada Familia, Park Guel und am ersten Tag waren wir im Aquarium.
Insgesamt ist Barcelona jedoch – was Eintritte angeht – sauteuer, sodaß wir uns einiges verkniffen haben, um nicht arm zu werden. Wir waren also nicht in der Sagrada Familia, sondern im Gaudi-Museum in Reus, was viel mehr brachte und billiger war.
Nach 2 Wochen Cunit fuhren wir weiter nach L’Estartit. Vom schönen, ruhigen und beschaulichen Weingut in einen Ferienbunker, der in den 1980er Jahren hochgezogen wurde. Ich fand es grauenvoll, vorallem, weil wir am Samstag eines verlängerten Wochenendes ankamen und entsprechend viel los war. Ich war außerdem negativ beeindruckt von Wänden, die den Schall nicht zu dämmen, sondern noch verstärken zu schienen. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man dort – für ca. 1200€ pro Woche in der Hauptsaison – Urlaub machen kann. Immerhin war der Strand ohne Straße dazwischen in Laufnähe da und so waren wir dort entsprechend oft. In Cunit hatten wir ca. 1km zum Strand. Nach der ersten lauten Nacht folgten jedoch leisere, denn die meisten reisten tagsdrauf wieder ab.
Wir nutzten aber auch dortige Ferienangebote, wie zB eine Schiffsfahrt mit Sicht am Boden ins Meer, aber das war ebenfalls Sauteuer. Wir „wanderten“ ein wenig, ich hatte Manuel im Tragetuch am Rücken: ca. 5km in 5 Stunden :D.
Wir lernten am vorletzten Tag noch eine sehr nette christliche Familie kennen und haben dann öfter was zusammen unternommen, vornehmlich zusammen gegessen. 🙂
Dann war die Woche in L’Estartit schon vorbei und es ging nach Frankreich. Heftig ist ja bei den Umzügen immer, das Auto zu packen.
Ein paar Kilometer bei Sete, auf halber Strecker zum nächsten Domizil, machten wir Rast.
Dann kamen wir in Charleval an und trafen dort auf Theresas Bruder mit Familie. Unsere Kinder fieberten dem ja schon einige Zeit entgegen. Und hier lassen wir es uns richtig gutgehen….