Politik sich Koste und Nutzen bei diversen Entscheidungen abwägen. Ich spreche hier vom Urheberrecht. Schon seit Jahren beklagt die Musikindustrie (und das weit mehr als die Musiker selbst!), daß ihr Umsatz den bösen Raubkopierern zum Opfer fiel. Man spricht von klauen, was es letztlich auch ist. Doch wer wird wirklich beklaut? Glaubt man Statistiken, so liegt der Anteil zB einer CD, der an einen Künstler ausgezahlt wird, im einstelligen Prozentbereich, sogar unter 5%. Den Löwnanteil sackt die Musikindustrie ein (die Herstellungskosten der CD nicht mitgerechnet!). Ein großer Teil geht auch an die GEMA, übrigens auch weit größer als der Betrag, der an den Künstler (=Urheber?) selbst geht.
Wenn ein Politiker also so unqualifiziert wie hier gegen die Netzgemeinde wettert, ist er entweder saudumm, von der Musikindustrie bezahlt, oder beides.
Ich bin nicht dafür, das Urheberrecht abzuschaffen, aber ich bin dafür, mal ganz klar offenzulegen, wieviel Geld an den Urheber und wieviel Geld an die bezahlt werden, die daran nur „verdienen“, um sich ein Bild davon zu machen, welchen Nutzen eine Einschränkung der Freiheit (=Kosten) im Netz (die eine Verschärfung des sog. „Urheberrechts“) mitsichbringt. Damit sieht man auch, wem es am meisten nützt – nämlich denen, die an den Künstlern „verdienen“. In meinen Augen verdienen sie nicht, sie erschleichen sich das über Winkeladvokatenzüge. Und weil sie ihre Geldquelle in Gefahr sehen, müssen sie handeln. Logisch.
Es nützt also nicht dem Urheber, sondern denen, die an ihm „verdienen“ – die Kosten tragen wir, das Volk, das entweder das „bezahlen“ will, oder das bei der ganzen Sache nicht durchblickt und es somit ignoriert.
Schade.
Das erinnert mich sehr an die „Opfertier-Wirtschaft“ im Tempel von der zur Zeit Jesu berichtet wird.
Aus einem Ritual wird „Big-Business“ gemacht. Da besann sich auch keiner auf das Urheberrecht!
-> Bis Johannes und Jesus kamen….!
Doch auch das änderte im Großen und Ganzen rein gar nichts!