Mathilda in Rumaenien Teil IV

Dienstag, 17. Juli

Nach einem bombastischen Abendessen werfen wir Mathilda nochmal an und geniessen den Abend :).

Mittwoch, 18. Juli

Wir besuchten mit Eddi und Gabriel zwei der drei Zigeuenerdoerfer (die beiden in Gerorgheni), die dort vom kunterbunten Kinderzelt unterstuetzt werden. Wir machten viele Bilder. Zini, el Cheffe vom Kinderzelt, fragte mich per Handy immer nach meinem Wohlbefinden. Ich konnte garnix sagen, weil ich ja einserseits vorgewarnt wurde, andererseits halt doch auch inneren Abstand zu den Leuten da hatte. Dennoch hatte ich mehr und mehr das Gefuehl, dass meine Probleme im Ggs. zu denen dieser Menschen gering sind. Immerhin habe ich noch nie hungern bzw. wirklich frieren muessen (die Gegend gilt als „Nordpol Rumaeniens“, will heissen bis zu -40Grad).

Was mich beruehrt hat, ist, wie die Kinder auf uns zukamen. Es kostete mich erstmal Ueberwindung, mich von ihnen umarmen zu lassen, schliesslich haben wir unsere daemlichen Kappen nur deswegen auf, damit wir den dort ansaessigen Laeusen nicht allzuviel Angriffsflaeche (Haare!) bieten. Ein Zigeuner zuendete sich am anfangs eine Zigarette an und ich war froh, mal nicht den Gestank dort riechen zu muessen. Aber an den gewoehnte ich mich zu meinem Erstaunen schnell. Zurueck zu den Kindern. Man brauchte sie nur anzulaecheln und sie strahlten unheimlich stark zurueck. Sonja uebernahm (denke ich) die Patenschaft von einem Maedchen, das ich einfach mal Piroschka gennant habe (weil ich ihren Namen nicht kenne und sie so lustig bunt aussah und so lange geflochtene Zoepfe hatte :)). Unser Noch-nicht-Patenkind, Ramona, war nicht auffindbar. Schade. Aber macht ja nix.

Ich fands gut, dass viele Daecher inzwischen durch die Unterstuetzung wenigstens halbwegs dicht sind. Dennoch gibts noch echt viel zu tun (wie man auf den Bildern sieht). Sehr gut ist auch die Idee mir der Schule, die leider nicht integrativ arbeitet, woran die Kinderzeltleute allerdings keine Schuld haben, sondern die Stadt Georgheni (glaube ich), die einfach lieber eine Ghettoschule dort stehen hat.

Abends haben wir gegrillt und Mathilda geqarzt und es gab Schnapps. Sonja war blau *g*.

Donnerstag, 19. Juli

Wir gingen nach dem wie immer sehr ueppigen Fruehstueck von Sita zum naesten Zigeunerdorf, nach Sandominic. Zini sagte per Handy, dass wir ja dann das beste noch vor uns haben (ironisch gemeint). Tatsaechlich wars nicht so schlimm, da die Haeuser dort nicht so dicht auf dicht gebaut sind, dennoch sind sie verfallener.

Danach fuhren wir in ein Schwimmbad, das mit Mineralwasser (ohne Kohlensaeure) gefuellt ist. Leider hatten die Idee noch ca. 500 andere Leute und so war das Becken halt ziemlich voll.

Abends, wieder in Balan, gabs erneut Voellerei 🙂 und Sonja uebertraf ihren Schnappskonsum vom Vorabend, was den Herbergsvater Erwin (Mann von Sita) sehr imponiert und gefallen hat *hihi*.

Freitag, 20. Juli

Wir fuhren nach (Essen *boerp*) Lacu Rosu (km 2186), wo man einen angeblich roten See begucken kann. Er ist aber gruen und man darf nicht drin schwimmen. Toll. Wir latschen noch weiter in eine Schlucht und danach verabschiedeten wir uns. Sonja und Werner fuhren samt Eddi und Mathilda nach Deutschland zurueck (sie brauchten 22Stunden non stop), wir fuhren weiter nach Osten, nach Moldova (also nicht Bessarabien *G*). Die Schlucht war dann doch ziemlich imposant, wenn auch anstrengend zu fahren. Wir suchten einen Campingplatz, doch bei allen 3 beschilderten und im Reisefuehrer angezeigten Campingplaetzen gabs keinen, bzw. keinen brauchbaren, also stellten wir uns irgendwo im Nirgendwo (km 2267), neben einem Bach idyllisch hin.

Samstag, 21. Juli

Wir fuhren weiter, suchten ein Moldaukloster, aber irgendwie war die Beschilderung fuer uns Westeuropaeer eben zu rumaenisch. In Buzau tankte ich nach 499km mal wieder und wunderte mich, dass ich nur 33,34l tanken musste (<7l/100km Verbrauch). Wir guckten uns die Schlammvulkane da in der Gegend an (km 2584) und fuhren einen Campingplatz (km 2646) an, den es sogar gab! Nur das mit den „gepflegten Sanitaeranlagen“… ach, lassen wirs. Es war in einem Kurort mit einem Salzwasserschwimmbecken. Da konnten wir uns wenigstens abduschen. Die Rezeption hatte jedoch schon zu, obwohl sie eigtl. laut Zettel an der Tuere offen haben muesste. Egal, wir stellten uns hin.

Als wir vom Schwimmbad und Essengehen wiederkamen, stellten sich 2 Spanier neben uns, mit denen wir bis spaet quasselten (vorallem Theresa). Danach guckten wir uns noch das Treiben auf dem Platz an, wo viele Rumaenen guut feierten und wir huepften sogar ein paar Takte mit :).

Sonntag, 23. Juli

Wir wachten wegen der Affenhitze schon gegen 8Uhr auf. Nachdem wirs bei der eigtl. geoffnetetn Rezeption 3x versucht haben, fuhren wir eben ohne zu zahlen weiter, nachdem wir gefruehstueckt haben. Weiter gen‘ Osten. Bei km 2765 ueberquerten wir die Donau bei Braila, nun sind wir in Tulcea (km 2867). Auch hier is viel Afrika. Vorher beguckten wir noch eine anfaenglich in einen Berg gebaute Basilika aus dem 13. Jh. Sie wurde deswegen unterirdisch angelegt, weil die (islamischen) Osmanen keine christlichen Kirchen wollten. Oderso. Wir unterhielten uns noch mit dem dortigen Pfarrer, seine Frau uebersetzte ins Englische, das ging dann ganz gut 🙂 Die Leute waren sehr nett.

Morgen gehts um 8Uhr los, auf einen Donaudeltaschhipperschiff, wo man sich das Delta mal genauer ansehen kann. Wir stehen auf einem bewachten Parkplatz vor einem Hotel *chichi*

2 Gedanken zu „Mathilda in Rumaenien Teil IV“

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