Bequemlichkeit kotzt mich an.

Egal, wo ich in letzter Zeit hinschaue, hocken Leute, scheinbar die ganze Welt im Sumpf. Ich behaupte, im Sumpf der Bequemlichkeit. Ich fange mal bei der Politik an. Es ist keine Woche her, da wurde bekanntgegeben, daß bis 2050 die Nordpolarkappe weggeschmolzen ist. Schuld daran sind die CO2-Emissionen. Diese KÖNNTE man zB durch sparsamere Autos reduzieren. Und genau das WILL die Autoindustrie nicht. Es heißt da lapidar, daß der „Markt dafür nicht reif ist“. Und ich dachte, wir wären ein Innovationsland. Vergisses. Jetzt wollte die EU das mit Verordnungen aushebeln. „Gute Idee“, dachte ich mir, „is die EU ja doch zu was gut“ ;->. Naja was passiert? Wieder nix. Fehlanzeige. „Die Autoindustrie hat sich durchgesetzt“, heißt es. Neulich habe ich im Radio von einem KFZ-Meister gehört, der seinen Audi A2 so umgebaut hat, daß er mit 2l/100km PFLANZENÖL auskommt. Und ich denke nur „Hallo? Wieso geht sowas nicht in Serie?“. Das Volk macht da brav mit und bläßt ins Horn der Autoindustrie. Da geht man eher wegen hohen Spritpreisen, jedoch nicht wegen den Spritfressern auf die Straße. Es ist Bequemlichkeit. Man müßte dann ja auf so Schnickschnack wie ner Klimaanlage verzichten (diese hat der KFZ-Meister aus dem A2 entfernt, weil sie zu schwer ist und Sprit braucht). Das geht aber noch weiter. Viele Leute schimpfen auf die Autoindustrie, aber sobald es ans eigene Leder geht, machen sie nen Rückzieher. „Neeh, die 300€ für nen Pflanznölumbau sind mir zu teuer, das fahre ich ja niemals rein“, oder es wird argumentiert, daß man da noch nen mehr oder weniger sperrigen Tank, der sabbern könnte, im Kofferraum hat. Ich habe nichts dagegen, wenn man bewußt sagt „Ja, ich blase CO2 aus fossilen Brennstoffen in die Luft und übernehme dafür die Verantwortung“, aber wer sagt das schon? Man versteckt sich lieber hinter der Pseudounwissenheit oder argumentiert, daß „es ja eh nix bringt, wenn einer das macht“.

Die Autoindustrie wiederum kommt mit dem Totschlagargument „Arbeitsplätze“. Liebe Leute! Ich denke, wenn man in Deutschland keinen Profit machen könnte, dann wären diese Arbeitsplätze sowieso schon längst weg. Ich denke, es sichert Arbeitsplätze, wenn man mal innovativ handelt und ENDLICH mal die Spritsparautos aus der Schublade holt.

Nein, stattdessen sollen lieber die guten alten KKWs am Netz bleiben. Wir sinds ja gewöhnt, es ist bequem. Man muß nix ändern.

Aber die Bequemlichkeit zieht sich bis auf „den kleinen Mann“ fort. Josha hat ja mal von Fair-Trade-Produkten gepostet und darüber gebloggt, inwieweit man Fair-Trade-Produkte überhaupt als Kindergroßziehender bezahlen kann. Ich finde es wichtig, daß man sich Gedanken darüber macht, was man von wem komsumiert.

Last but not least nerven mich öfter Menschen, deren „PC abgestürzt“ ist. Mittlerweile sag ich nur noch, daß sie es mal mit Linux versuchen sollten. In Zeiten von Ubuntu ist die Schwierigkeit nun wirklich kein Problem mehr. Nein, man ist ja Windows gewohnt, will keine Umstellung und kauft sich dann lieber einen neuen PC, weil der alte ja das neueste Windows nicht verträgt. Da wird also Geld
ausgegeben, das man auch woanders ausgeben könnte.

Sicher, ich bin auch hie und da bequem und da sicher nicht perfekt, dann bin ich aber dankbar für jeden tritt in den Hintern ;-).

Bequemlichkeit siegt anscheinend und vermutlich geht deswegen alles in Arsch. Jesus bleibt. Zum Glück!

10 Gedanken zu „Bequemlichkeit kotzt mich an.“

  1. Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle:
    -viel besserer Wirkungsgrad!
    -keine CO2 Emission!
    -Wasserstoff kann kostengünstiger aus Verkochen mit Wasser und Biomasse gewonnen werden, jedenfalls besser als mit Elektrolyse!
    Wasserstoff wäre auch zum Heizen besser, und ist als Gas wesentlich weniger explosiv als Methan, da der leichter verflüchtigt und daher nicht so explosive Gemische bildet!

    Überhaupt kann man aus Biomasse viel Ersatzstoffe wie z.B. Öl gewinnen! Es wäre fatal falsch das direkt zur Stromerzeugung zu verwenden!
    Schaut mal nach bei: bio-wasserstoff.de
    Sehr empfehlenswert wer sich ein genaueres Bild machen will!

    Jedenfalls „verzichtsfreie“ Alternativen gibt’s genug!!

    Warum tut man’s nicht?:

    Ok, die Bequemlichkeit, die Lobbys usw.!

    Ich frage mich sowieso wo der Pionergeist geblieben ist!
    Werden aus unserer „Kultur“ etwa nur „unverrottbare“ Alditüten übrigbleiben?!

    PS:
    Wenn Gott bei der Schöpfung ausschließlich
    auf „Finanz- und Effizienz- Fuzzys“ gehört hätte, dann wäre sie heute noch nicht fertig oder gar „abgeblasen“ wegen „Unrentabilität“!!!!

  2. @Hosnoopy
    „Bequemlichkeit siegt anscheinend und vermutlich geht deswegen alles in Arsch. Jesus bleibt. Zum Glück!“

    Also ich möchte mal grundsätzlich die Bedeutung von Jesus nicht schmälern, bloß findest Du das nicht zu armselig wenn sonst nix übrig bleiben soll! wäre dann echt ein Armutszeugnis für uns!
    Ich denke da an das Gleichnis mit den 3 Knechten und den „Talenten“, die sie bekommen haben….!!!

  3. Was bleibt denn sonst noch übrig? Demonstrieren? Ich bin dabei, aber alleine?
    Ich kann als „Konsumrebell“ halt auch nur in meinem Umfeld Akzente setzen. Im kleinen. Das tue ich, denke ich, auch.
    Aber – mal ehrlich – was bleibt mir anderes übrig als meine Sorgen, auch in dem Punkt, auf Jesus zu werfen? Würde ich das nicht tun, wäre ich vmtl. entweder in der Klappse oder hätte mich völlig in (m)eine schein(heile) Welt zurückgezogen.

  4. Hi Hosnoopy !

    Danke für Deine Antwort! Kannst Du meine e-mail adresse einsehen? Würde mich über eine Nachricht von Dir freuen!
    Und ein paar persönliche Dinge austauschen!
    OK ansonsten schreibe ich eben hier fleißig weiter!
    1. Bist Du bestimmt nicht alleine!
    2. Bin ich auch Konsumrebell und Individualist dazu!
    3. Macht mir das auch Probleme in christl, Kreisen!
    4. Klapsekandidat bin ich fast permanent!
    Nur frage ich mich dabei wer hier tatsächlich frei ist, wenn ich soviel Herdenhaltung sehe! Jedenfalls wird hier Jesus als Hirte gründlich mißverstanden!

  5. Mal hier nen kompliment zu deinem Blog, macht echt Laune.
    Nachteilig ist aber, dass es auf meinem alten Nicht-Buch mit 500 Umdrehungen etwas ruckelig läuft.

    Hätte auch lust auf sowas, vieleicht magst du mich ja bei einem oder zwei bierchen oder nen gepflegten Roten einweisen in die Wunderwelt des WordPress.
    Gruss und Segen vom KnUwe

  6. noch ein kompliment!
    bin völlig deiner meinung, allerdings hapert’s bei mir (wahrscheinlich auch wegen unmündigkeit und mangelnder unabhängigkeit – kann ich nix für^^) bei der durchsetzung. aber vor dem „konsumrebellieren“ kommt das denken und das bewusstsein, und das ist immerhin ein anfang.
    macht schon ein bisschen angst, das alles. „wir“, die jungen, müssen irgendwann mal auslöffeln, was uns die alten eingebrockt und hinterlassen haben. irgendwie unfair. mais c’est la vie! also das beste draus machen, jeder so gut er kann (irgendwie hab ich heute meinen pathetischen tag^^)
    grüße, julia
    ps: beim demonstrieren bin ich dabei, uli. wegen klapse: ich bin zwar nicht wirklich gläubig (bis jetzt;) aber ich glaub an meinen lebenswillen, und dass das leben trotz allem lebenswert ist. der rest wird dann halt (zeitweise) verdrängt…

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