Samstag, 21. Januar 2006

Wir standen auf, irgendwann morgens. Nach dem Fr�hst�ck fuhren wir nach Bad Br�ckenau. Soweit lief noch alles sehr glatt. In Bad Br�ckenau wartete Arbeit auf mich: VoIP einrichten. Sollte ja an sich kein Problem sein. Nunja. Ich konfiguriere das Ding. Und – klar – es geht nicht. Dann hab ich die Konfiguration so vermurxt, da� garnix mehr ging und ich auch nimmer auf die FritzBox-Phone-Dings zugreifen konnte. Ich suchte verzweifelt nach einem Resetknopf. Ich telefonierte mit nem Kumpel, der mir die Kummerhotline von AVM nannte und so rief ich dort an. „Den Resetknopf haben wir wegrationalisiert“, hie� es. Ich hatte das spontane Bed�rfnis, ein paar BWLler zu schlagen, oderso. Naja die Telefonseelsorge schickte mir dann noch ein Fax, mit dessen Hilfe ich dann doch noch irgednwie auf die Box zugreifen konnte. Nach ca. 5 Stunden K(r)ampf lief dann alles so, wie es sollte.
Und ich mu�te weiter. Nach Bad Kissingen. Meine Cousine feierte Geburtstag und ich nahm Dorothee noch mit. Um 18Uhr mu�te ich in Bad Kissingen am Bahnhof sein, um Anna abzuholen. Doch auf mich warteten au�erdem noch Lisa, Carina und Svenja. „Gut“, denke ich mir, „beim Kull klappt das ja auch immer, da� er mehr Leute mitnimmt als er Sitzpl�tze hat“ und machte hinten erstmal Platz, indem ich 3 Salat�lflaschen leerte, die von Silvester noch hinten drin lagen. *LunkLunkLunk* ab in den Tank damit. Inzwischen kn�rten sich 4 M�dels hinten rein. als ich die letzte Flasche in den Abfalleimer geworfen hatte, stellte sich hinter uns ein dunkles Auto quer, 2 M�nner stiegen aus und fragten mich, was ich denn da in den Tank gekippt habe und ob ich das irgendwo abgezapft h�tte. Es war die Polizei in Zivil. Na super. Dann bemerkten sie, da� da hinten 4 M�dels sa�en. Naja ich wurde aufgefordert, mindestens eine stehen zu lassen und eben 2 Mal zu fahren. Dann guckten sie noch nach Warndreieck und Verbandskasten und ich durfte losfahren. Lisa und Carina blieben also erstmal am Bahnhof. Ich fuhr Anna, Svenja und Dorothee zu meiner Cousine. Dorothee meinte nur trocken „zum Gl�ck ist der Kull jetzt nicht angehalten worden, sonst h�tten sie mich im Kofferraum gefunden“. Ich mu�te lachen. Ich habe dann Lisa und Carina abgeholt, die unbedingt noch Met kaufen wollten. Also ab ins Kaufland.
Dann war ich endlich auch mal bei der Party angekommen. Es war zun�chst eigenartig-gedr�ckt und die Party lief schleppend an. Aber die Atmosph�re lockerte sich dann. Vielleicht auch, weil der Met ziemlich schnell leer war. Dann hat die Festplatte meiner Cousine ihren Geist aufgegeben und ich versuchte, ihren PC wieder in Gang zu bringen, was dann auch irgendwie klappte.
Ich hab mit einigen Leuten geredet und Wasserpfeife gerucht. Teilweise wars richtig chillig *G*. Leider konnte ich mir f�r einzelne nich so viel Zeit nehmen und ich fands gut, wenigstens mit Anna etwas n�her geredet zu haben.
Vorallem um meine Cousine und Jana, „meiner Kleinen“, tat es mir sehr Leid. Ich will mir in Zukunft mehr Zeit f�r sie nehmen, so gut ich das eben hinkriege.
Ich hab dann noch mit Lisa und Carina bis ca. 4.30Uhr getagt, dann fuhr ich nach Bad Br�ckenau zur�ck. Und weils auf dem Weg lag, nahm ich noch Lisa mit. Wir plauderten noch ein wenig im Auto. Sie sagte mir, da� ich im Mainfrankenchat vielen sauwichtig bin und da� ich zum Teil der einzige Mensch bin, der sich f�r sie interessiert. Das tat einerseits schon gut, andererseits machte mir das auch Angst. Ich will ja keine Menschen entt�uschen. „Das wird nicht ausbleiben“, meinte Lisa dazu. �berhaupt hat sie mich an dem Abend sehr verbl�fft, wie klar und unemotional sie redete und doch konnte sie sehr gut r�berbringen, da� sie mich mag.
Ich bin in mitten der „Generation“, auf dich irgendwie Bock habe, obwohl ich nicht wirklich dazugeh�re. Ich denke, da� Gott mich da hingestellt hat, aber ich pr�fe, wieviel ich tun kann. Auf jeden Fall habe ich gro�e Freude dran.
Da mich noch Glatteis �berraschte, dauerte die Heimfahrt lange und ich lag um 5.30Uhr in der Haja.
sofx

Same procedure as 2003?

Als ich 2003 eine 5-W�chige „JF-DA-Pause“ eingelegt hatte, kam in der Gruppe erstmal Panik auf (so wurde mir berichtet). Gut, damals war ich noch in der Leitung, dennoch gab es f�r mich damals keinen anderen Ausweg. Ich stand kurz vorm Burnout. Auf �hnliche Weise wurde mir versucht, ein schlechtes Gewissen einzureden bzw. versucht, mich so schnell wie m�glich wieder in die Gruppe zu bringen. Dies geschah zT auf �ngstliche und damit auch manipulative Art und Weise („sind wir dir jetzt alle egal?“).
Nun bin ich kein Leiter mehr, dennoch hatte ich den Eindruck, da� viele den noch in mir sehen, irgendwo. Ich war auch nicht so ausgebrannt wie 2003, so weit wollte ich es diesmal nicht kommen lassen.
Und kaum mache ich diesen Schritt, schon f�ngt der Laden (wieder) an zu laufen? Seltsam. Scheinbar ist das n�tig? Ich harre der Dinge und beobachte, was geschieht.
Nein, ich finde das nicht schlimm, vielmehr f�hle ich mich darin best�tigt, da� ich die JF-DA nicht (mit)leiten soll. Es m�ssen andere ran und dazu mu� ich Platz machen. Irgendwie kreiseln meine Gedanken dazu so.
sofx

Wurst am Bauch

Jetzt mu� ich zu dem Gel�chter meines Hauskreises doch nochmal Stellung beziehen. Also. Da ich diese Woche die 74kg-Marke durchfressen habe, habe ich beschlossen, Abends einfach weniger zu essen. Der Grund ist dabei nicht, da� ich diese Wurst am Bauch (und wenn sie nur die Gr��e einer Wiener hat) h��lich finde, sondern, da� sie mich einfach st�rt, zB beim Treppensteigen. Das wabert so. Ist das so schwer zu verstehen? 😉
Ich stehe jedenfalls nicht vorm Spiegel, jammere, da� ich zu fett bin, und tu nichts dagegen, oder, noch schlimmer, esse kleinere Rationen, daf�r aber um so h�ufiger. Mein Ziel ist dabei erstmal 70kg.
Uli, der ne ruhige Kugel schiebt.

Aufwachend und lernend

Ja, ich hab es irgendwie begriffen, oder ich fange an, zu begreifen. Ich habe begriffen, da� ich Grenzen setzen mu� und ich lerne, zu begreifen, wo ich emotional erpre�t wurde/werde.
Man hat mir gesagt, da� es gut ist, sich um Menschen zu k�mmern und man hat mir versucht ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ich das nicht mehr konnte, oder, noch schlimmer, wollte. Vielleicht habe ich mir das schlechte Gewissen auch eingeredet?
Man hat mir gesagt, da� man in einer Gemeinde f�reinander verantwortlich ist, und dabei f�hlte ich mich oft daf�r verurteilt, wenn ich zB zu Gunsten meiner Ehe andere Priorit�ten setzte.
Ich begreife neu, da� ich mich in erster Linie vor Gott zu verantworten habe und da� mich sonst niemand zu verurteilen hat. Das befreit. Und ich lerne neu, meine Grenzen zu verteidigen.
Ich hoffe, ich bin f�r die Zukunft sensibler daf�r, zu erkennen, wo Manipulation anf�ngt und vorallem, mich rechtzeitig und angemessen dagegen zu wehren.
sofx

Verteidigung von Grenzen

Es mag hart klingen, aber ich merke, da� meine Entscheidung, den JF-DA erstmal den R�cken zu kehren, richtig ist.
Ich merke, da� ich mich extrem schnell angegriffen f�hle sobald mir manipulativ etwas unterstellt wird, was so nicht stimmt (etwa, da� die Leute bei den JF-DA mir egal w�ren). Hierbei erkenne ich eine deutliche Grenzverletzung und ich setze mich dagegen zur Wehr. Wenn es sein mu� auch mit aller H�rte. Ich habe kein schlechtes Gewissen und werde mir auch sicherlich keines einreden lassen. So. Jetzt wi�t ihr Bescheid.
sofx

Christliche Rebellen

„Pr�ft alles sorgf�ltig, und baheltet nur das Gute! Das B�se aber – ganz gleich in welcher Form – meidet wie die Pest.“ (1. Tessalonicher 5, 21-22)
Irgendwie hab ich mir das so durchgelesen und mir �berlegt, dazu mal was zu bloggen. Es ist, glaube ich, eine kirchliche Geschichte. Martin Luther hat erkannt, da� Vergebung allein aus Gnade geschieht und ist daf�r eingestanden. Er war ein Rebell seiner Zeit, es hat dem kirchlichen System sehr geschadet, indem er einfach die Bibel, das Wort Gottes, f�r den „einfachen Menschen“ verst�ndlich gemacht hat. Er wurde sogar f�r „vogelfrei“ erkl�rt, was soviel bedeutet, da� man ihm das Recht auf Leben genommen hatte. Er hat also f�r seine Meinung seine R�be riskiert.
Inzwischen gibt es neben der reformierten Kirche noch zahlreiche Freikirchen, aber es existiert scheinbar immernoch ne Art „Einheitsbrei“. Doch es trauen sich immer mehr, aus diesem Einheitsbrei auszusteigen und damit auf ihre Weise gegen Religi�sit�t zu rebellieren. Ich finde das toll, auch wenn ich mich nicht mehr soo rebellisch f�hle. Es werden neue Tr�ume von Gemeinde(form) get�umt und die Menschen werden durch Jesus frei(er), auch ihre Meinung zu Jesus zu sagen, auch wenn sie vom „Einheitsbrei“ abweicht.
Ich denke dabei an Josia und Claudia, aber auch an Claudias Traum, Josha und „seine“ Datscha.
Mir pers�nlich liegt es nicht so sehr am Herzen, neue Gemeindeformen zu finden, ich suche nur eine Gemeinde, in der ich mich „fallen lassen“ kann, also, deren Menschen ich anvertrauen kann. Das hat freilich auch mit der Gemeindeform zu tun. Ich bin gespannt, was sich da tut. 🙂
Viva la revoltion! *grins*
sofx

Vaterlose Gesellschaft

Am Sonntag habe ich mit Josha über Teenies geredet und er sagte das, was ich schon lange irgendwo denke. Wir haben eine „vaterlose Gesellschaft“. Ich habe viel mit Teenies zu tun und es ist eine Ausnahme, wenn sie eine („gesunde“) Beziehung zu ihrem Vater haben. Die meisten haben mit ihm nichts zu tun und wenn, dann ist diese Beziehung eher krank. Warum sind Männer oft so teilnahmslos, wenn es um ihre Kinder geht? Ich hoffe, ich mache nicht dieselben Fehler und ehrlichgesagt habe ich Angst davor.
Was mich besonders berührt ist die Dankbarkeit, die mir entgegengebracht wird, wenn ich mich nur ein klein wenig mit ihnen beschäftige, mal frage, was in deren Köpfen vor sich geht. Das ist garnichtmal so viel und doch anscheinend sauviel aus der Sicht derer, mit denen ich mich beschäftige. „Wenn Väter wüßten, was sie da verpassen“, denke ich mir dabei oft. Ich schaue einfach gerne zu, wenn sie von alleine gehen, wenn sie mal vorsichtig „angeschubbst“ werden und ein klein wenig unterstützt werden. Einfach mal „zuhören“ ist dabei anscheinend schon sehr viel wert.
Das Dilemma ist, daß es viele solcher Teenies gibt und es ist mir klar und das befreit mich auch, daß ich nix dagegen tun kann. Ich will damit sagen, daß ich mich zur Verfügung stellen kann und daß ich mit Gott und meiner Frau/Ehe abwägen muß, wieviel ich geben kann (darf). Mir ist klar, daß ich ohne meine Frau das nicht könnte, ich bin durch sie „geerdet“ und ohne Gottes Kraft wäre ich sowieso schon längst ausgebrannt.
Ich hab mir ja schon vor ein paar Monaten über die „Generation Knuff“ Gedanken gemacht, wahrscheinlich liegt das Geknuffe auch daran, daß Teenies heute wenig „väterliche Nähe“ gespürt haben?
Leider wird dieser Mangel an dieser Nähe oft ausgenutzt – nicht selten auf perverse Art und Weise, wodurch noch tiefere Verletzungen entstehen.
Wie auch immer, ich bin für ein paar Mädchen sowas wie ein „Ersatzpapa“ geworden. Klar kann ich keinen echten Vater damit ersetzen, dennoch will ich – soweit es meine Zeit zuläßt – da sein. Das muß freilich vorher abgeklärt sein, sonst enttäusche ich auch.
sofx