Heute morgen habe ich Martins Video auf N24 angeschaut. Er erzählt darin nicht nur über die Volxbibel und die Höhen seines Lebens, sondern eben auch über die Wüstenzeiten, und wie er damit umgegangen ist. Auch wenn mein Leben nicht so heftig war, das Prinzip ist, so glaube ich, dasselbe und man findet es sogar in der Bibel wieder: Geht’s einem schlecht und Gott scheint ewig weit weg, sucht man den Weg zu den (alten) „ägyptischen Fleischtöpfen“. Man geht eben dorthin, wo man die „Umgebung“ kennt, auch wenn man weiß, daß es (eigentlich) scheiße ist, so kennt man es wenigstens.
In 13 Jahren Jesus Freaks, in denen ich „dabei“ bin, habe ich das immer wieder miterlebt. An mir, an anderen.
Aber bringt es das? Bringt es mich weiter? Oder bringt es mich weiter, zu sagen „und trotzdem glaube und vertraue ich“ ?
Freilich kann ich sagen „nö, darauf hab ich echt keinen Bock mehr“, und man fühlt sich auch irgendwo im Recht. Aber was nützt es ?
Wenn ich keinen Bock auf Gott habe, ziehe ich mich völlig zurück, vielleicht nicht äußerlich, aber doch innerlich. Ich stelle meinen Glauben immermal, gerade in Wüstenzeiten, auf den „Prüfstand“ und frage mich selbst, wieviel Substanz das ganze hat. Das ist verdammt unangenehm, das zehrt, das ist anstrengend und mit einem Arsch voll Ängsten verbunden. Vorallem die Angst, daß es Gott ja doch nicht gibt. Und doch: In diesen Zeiten, wenn ich meinen Nullpunkt erreicht habe, genau dann spricht Gott zu mir. Und das bestimmt nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe und meistens noch nichtmal durch Christen oder vermeintlich christilche Dinge. Dennoch weiß ich, daß er da ist und worauf ich mich stellen kann.
Aber an diesem Punkt will ich nicht bleiben, sondern weitergehen, was auch immer das konkret heißen mag.