Sehr geehrter Herr Franz
Es wurde und wird in der letzten Zeit viel über die Digitalisierung von Verwaltungen unterschiedlicher Ebenen berichtet, gesprochen und diskutiert.
Immerwieder werden Open Source Lösungen ins Spiel gebracht, die politisch jedoch „abgewehrt“ wurden. Nun hat Schleswig-Holstein – ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß der Ministerpräsident in Ihrer Partei ist – eine Digiale Strategie für Open Source Lösungen veröffentlicht, einen eigenen Linux-Desktop entwickelt, der nun nach und nach zum Einsatz kommen soll.
Ich will es kurz machen: Ich möchte genau das auch für Hessen! Aus meiner Sicht gibt es keinerlei grundsätzliche Unterschiede in den Verwaltungen, Schleswig-Holstein macht es also vor. Die Alternative wäre, daß weiterhin Gelder in Lizenzen für datenschutzfragwürdige Lösungen seitens Microsoft verschwendet werden. Es wäre gerade so als würde der Staat seine benötigten Autos nicht mehr aus deutscher, sondern eben ausländischer Produktion beziehen würde. Das Geld würde im Land bleiben.
Ich erachte inzwischen, spätestens seit dem LiMux (Umstellung der Münchner Verwaltung von Microsoft auf Linux von 2003 an) – Aus, sämtliche dieser Entscheidungen politischer und nicht technischer Natur an. Es geht also aus meiner Sicht dabei – letztlich – um Lobbyismus. Allerspätestens seit dem Vorstoß von Schleswig-Holstein liegt das auf der Hand. Bitte teilen Sie mir ihre Einschätzung bzw. etwaige Entscheidung dahingehend mit technischer und nicht politischer Natur mit.
Ein „Open Source funktioniert eben nicht“ wie es in München am Help Desk vorbei behauptet wurde, lasse ich dabei nicht gelten und werte es ebenfalls als „Lobbyismus“.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Popp