Die Tage ist meine Schwester zu Besuch. Irgendwie kamen wir auf das Thema „Kapitalismus“. Meine Schwester meinte, daß der Kapitalismus nur deswegen in der Welt so gut funktioniert, weil er dem „fleischlichen Menschen“ am ehesten entspricht. Im Grunde ist es ein guter Ansatz, schaut man mal nach, was „die Früchte des Fleisches“ so sind.
Galater 5,19-21:
„Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen.“
Schaue ich mir die Gründe der Finanzkrise an, dann liegen sie in meinen Augen an Ausschweifungen, Eifersucht und damit auch Feindschaften und Streit, basierend auf Parteiungen und Selbstsüchteleien einzelner Manager. Also im Grunde wollten ein paar hoch hinaus, nicht wenige um jesen Preis (zB Betrug), und sind dabei eben gescheitert und abgestürzt. Daß eben diese „hohen Herren“ nicht selten noch diverse berauschende Partys feierten, ist hinlänglich bekannt.
Gut, es geht im Grunde aber nicht nur um die „hohen Herren“, sondern es geht beim „kleinen Mann“ ja schon los, wenn er das Finanzamt bescheißen will. Ich will also nicht verurteilen, sondern ich behaupte, daß der Kapitalismus der „menschlichen Natur“ sehr entspricht. Auch wenn ich Deutschland offiziell „Eigentum verpflichtet“. Außerdem ruiniert der Kapitalismus in Reinstform unsere Umwelt. Aber zum Glück gibts dagegen ein paar regelnde Gesetze.
Der Sozialismus hingegen nimmt einfach an, daß der Mensch in sich gut ist. Das ist er aber nicht, sonst würde ja der Kapitalismus nicht so gut funktionieren. Außerdem haben die Sozialistischen Länder versucht, den Kommunismus ohne Gott aufzubauen. Ein Vorhaben, das grandios gescheitert ist.
Der Kommunismus ist keine Erfindung von Marx, Engels & Co, den gabs schon in der „Urgemeinde“. Dort gaben die Menschen ihren Überfluß bzw. ihre Habe jedoch freiwillig ab, nicht gezwungenermaßen. In der Apostelgeschichte wird erzählt, wie viele Menschen ihre Sachen verkauften, um damit den Armen zu helfen.
Vielleicht funktioniert der Sozialismus ja doch, aber eben nicht ohne, sondern nur mit Gott? 😉
Das hört sich in der Theorie sehr sehr gut an!
Doch auch der Sozialismus war und ist meist eine mehr oder weniger deutliche diktatorische Form!
Ich finde solche Begriffe wie „fleischlich“ in mancher Hinsicht doch sehr mißverständlich!
Auch sind die meisten „religiösen“ Haltungen im Grunde sehr arrogant!
Auch höre ich sehr viele Christen so daherreden wie z.B. „jedes Volk bekommt die Regiertung, die es verdient!“
Das ist ebenfalls sehr arrogant und anmaßend!
Hat nicht Jesus auch gesagt: „Ihr sollt nicht verurteilen“ ?!
Ich bin nicht antisozial eingestellt, doch wahrscheinlich antisozialistisch! Das ist dann schon ein Unterschied!
Wer kann hier so einfach behaupten, daß Gott ein Sozialist zu sein hat??
Die meisten Christen verstehen die Bergpredigt gar nicht, geschweige denn daß sie auch im entferntesten danach leben würden!
Nein das können sie auch nicht, behaupte ich allenernstes!!!
Es würde meistens auch nicht zu ihrer „Religiositöt“ passen!!
Also meine ich: Das Ganze muss schon gehörig anders laufen…..!!
Ja, ich gebe es zu:
meine Meinung ist für viele nicht gerade „konform“,
doch denkt mal einige Gedankengänge auch mal zu Ende…!!!
Ich behaupte doch nicht, Gott wäre ein Sozialist ;-). Ich denke nur, daß es ne blöde Idee war, den Sozialismus ohne Gott aufzubauen. Ich rede von Dingen, die Menschen _freiwillig_ tun, und eben nicht, weil sie dazu gezwungen und/oder manipuliert wurden.
Und schau mal genau hin: Da ist am Ende ein Fragezeichen, und dahinter ein Augenzwinkern.
Kommunismus oder Kapitalismus sind nur Wörter.
Es kommt drauf an, ob jeder bereit ist, für seinen Nächsten Verantwortung zu übernehmen, oder nicht. Und DEIN Nächster ist dein Bruder, dein Nachbar, der Mann auf der Straße (nicht ein Kind irgendwo in Uganda, das du sowieso nie triffst).
Und daran mangelte es in allen gescheiterten Systemen.
Ich bin gespannt auf die neue Welt… 🙂
Sozialismus ist scheiße. Schon allein deshalb, weil die Planwirtschaft viel zu unflexibel ist – das gibt einfach viel zu große „Reibungsverluste“. Einfach ineffizient. Dann kommt natürlich auch das hinzu, was du die „Natur des Menschen“ nennst. Sozialismus funktioniert natürlich auch nicht ohne hierarchische Strukturen („Parteibonzen“…), und die kleinen Leute merken das natürlich und sagen sich: „Ich bin doch nicht blöd. Entweder, der Sozialismus gilt für alle oder keinen, was soll das denn sonst“. Es liegt also nicht mal so sehr daran, dass der Mensch von Natur aus gierig ist, sondern dass er nur aufgrund persönlicher Evidenzen leben und handeln kann. Und wenn er halt merkt, dass er beschissen wird oder dass Anstrengung nix nützt, dann legt er den Hammer hin.
Ein freiheitlich-demokratisches System braucht zwingend auch eine freie Wirtschaft. Demokratie kann man von Marktwirtschaft nicht trennen. Die Frage ist nur, welche Regeln man setzt. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: Schafft die Zinsen ab und sucht andere Wege, dem Geld Beine zu machen, notfalls über Strafsteuern auf Kapitalbesitz. Dem Geld muss endlich seine dämonische Kraft genommen werden. Es darf sehr wohl ein Zahlungsmittel sein, aber eben nicht mehr eine Handelsware.
@highlund
„Dem Geld muss endlich seine dämonische Kraft genommen werden.“
Damit benutzt Du die gleichen nebulösen Begriffe wie „fleischlich“!
Wieso soll Geld ansich „dämonisch“ sein? Das sind dieselben Ausreden wie z.B. was die „Natur des Menschen“ sein soll. Da wird auch ein Wunsch/Feind-Bild aus der Bibel interpretiert!
Dazu kommt man leicht zur der Haltung: „Wir hier, die böse Welt dort!“
So einfach ist das leider nicht!!
„Es darf sehr wohl ein Zahlungsmittel sein, aber eben nicht mehr eine Handelsware.“
Das wird wohl kaum voneinander zu trennen sein,
es sei denn man nimmt in Kauf daß z.B. wieder Gold u.ä. diese Rolle als „geldvermehrende“ Handelsware übernimmt.
Auch der Zins ansich ist gar nicht das Problem!
Vielmahr diese Goldrausch und Glücksritterstimmung, die immer mal wieder aufkommt.
Meiner Ansicht nach wird die gesamte Börse viel zu überbewertet und ihr vielzuviel „zu Füßen“ gelegt!
Hier müßte man als einer der ersten Posten zur einschneidenden Korrektur ansetzen.
Warum keine Bäume in den Himmel wachsen oder meinetwegen Gott sie nicht soweit wachsen läßt,
hat doch ganz pragmatische Gründe und das hat nix mit Hochmut und derartigem Zeugs zu tun!