Mankönnte ja schon ziemlich verwirrt sein, wie ein Land, das in den 1960er Jahren liberalisiert wurde, bis Mitte der 1970er Jahre es auch einigermaßen war, so „zurückversetzt“ werden konnte. Waren die Menschen da nicht zufrieden?
Ich glaube an Hand von Afghanistan sieht man recht deutlich wie eine Gesellschaft abrutschen kann, wenn sie, ich sage mal den falschen Geist einlädt. Ich habe mir in den letzten Wochen aus aktuellem Anlaß ein paar Dokumentationen angeschaut. Mehr oder weniger die Geschichte von den 1950ern bis heute. Dabei fiel mir auf, daß dieses Land natürlich zum Spielball von ausländischen Mächten wurde.
Und natürlich gab es ein Ungleichgewicht zwischen den großen Städten, vor allem Kabul, und dem Land. In den Städten lebte es sich sehr liberal, während das Leben auf dem Land noch sehr archaisch war (was es bis heute ja ist).
Als in den 1970ern die Kommunisten an die Macht kamen, wollte die Mehrheit der Bevölkerung eben diese loswerden. Mit aller Gewalt. Im Zuge dessen luden sie den, ich sag mal islamistischen Geist ein. Hauptsache keine Kommunisten. Die Sowjetunion fühlte sich als Bruderstaat verpflichtet, den Afghanen zu helfen und stellten sich militärisch diesem Geist. – Vergeblich.
Es wirkt ein bischen so, wie Gert Hoinle die Geschichte von Haiti beschreibt, nur eben in Afghanistan statt Voodoo eben den ich sag mal zerstörerischen Islam.
Ein Geist, der sich in vielen breit machte und die Menschen dort verblendete. Und US-Regierungen, die nach deren damaligen Doktrin („Hauptsache gegen den Kommunismus“) eben diese Menschen, beseelt mit diesem Geist, mit Waffen versorgten.
In Kabul jubelten die Menschen, als die letzten Sowjets abzogen. Bald nicht mehr. Ihr Land fiel in die Hände von Islamisten und letztlich zerstörerischem Terror.
Ich kann mich gut erinnern, als im Sommer 2001, ein paar Wochen vor 9/11, gezeigt wurde, wie Menschen öffentlich im kabuler Stadion von den Taliban geköpft wurden.
Wie zerstörerisch dieser Geist jedoch ist, zeigte sich mit Al-Qaida („Wir bringen mal eben Menschen um, die nicht nach unserer Pfeife tanzen – weltweit“) und ein weiteres Mal sollte dieser Geist militärisch besiegt werden. Diesmal von der NATO. 20 Jahre. Vergeblich. Die Taliban sind wieder an der Macht und bauen diese aus. Anfangs taten sie noch harmlos, machten einen auf „wir haben uns geändert“, und doch ist schnell klar: Nichts hat sich verändert. Nur stoßen sie anscheinend jetzt auf mehr Zivilcourage seitens vieler Frauen, die sich eben nicht mehr zwangsverheiraten – und sich lieber umbringen lassen.
Ich glaube, Afghanistan wird nur wirklich frei, wenn eben dieser Geist verschwindet. Und es ist klar, daß dieser Geist nicht von alleine wieder geht. Ich glaube, daß Jesus auch diesen Geist überwunden und besiegt hat. Geistliche Probleme löst man weder militärisch noch politisch – und das Problem in Afghanistan ist aus meiner Sicht geistlich und eben weniger politisch.
Meine (vagen) Gedanken für uns dazu sind:
1) Mein Gott hat nichts gegen einen säkularen Staat, ja, ich glaube, er will sogar keinen „Gottesstaat“, diese Idee wurde im Alten Testament ausprobiert und schlug fehl. Die Idee, Staat und Kirche zu trennen, ist grundsätzlich richtig. DieMenschen sollen die absolute Freiheit bekommen, sich für oder gegen Jesus zu entscheiden. Diese Freiheit darf jedoch nicht von staatlicher Seite eingeschränkt werden.
2) Wir in Europa und Deutschland sollten genau aufpassen, welchen Gedankenmustern wir uns verschreiben. Ich glaube, es geht schneller als man denkt und unser Land ist unter der Knute eines faschistoiden Geistes. Dabei ist es egal, welche Farbe (rot, braun, grün..) er hat. Unsere Demokratie ist derzeit massiv durch Verblendungen angegriffen. Menschen, die die Realität nicht mehr akzeptieren wollen und ihre eigene „schaffen“, jubeln im Netz über den Tod eines 20jährigen Studenten. Sind wir schon soweit gekommen? Da wird jemand ermordet und viele jubeln darüber. Wie weit sind wir an der Stelle noch von 1933 entfernt?
Eine verbeamtete Lehrerin läßt sich krankschreiben, um eine eigene, nicht genehmigte Schule zu gründen und Kinder zu verblenden.
Gleichzeitig wird auch der Wind für uns Christen rauer. Die Grünen woll(t)en alle Privatschulen in Baden-Württemberg abschaffen, merkten dann aber recht schnell, daß das nicht funktioniert, schon deshalb, weil das staatliche Schulsystem diese Schüler unmöglich auffangen können.
Man muß dazu sagen, daß es extrem schwer ist, mal eben eine Schule zu gründen und genehmigen zu lassen. Wir als Gemeinde erleben das gerade. Da werden etliche Steine in den Weg gelegt. Diese Schulgründungen werden beäugt, geprüft, da ist der Staat schon hinterher. Meine Frau arbeitet an einer christlichen Schule, die einfach einen besseren Geist innehat als eben die Konkurrenz außenrum. Nun mag man denken „Christliches Ghetto“. Diese Annahme ist aber falsch: Wenn es hochkommt, haben 10% aller Neuzugänge christliche Eltern. 90% nicht. Da diese Schule Schulgeld kostet, sind natürlich die Eltern auch hinterher, daß die Schüler dort etwas lernen und eben nicht manipuliert werden. Sie sind, soweit ich das beurteilen kann, weitgehend sehr zufrieden mit der Schule und finden es nicht schlimm, wenn sich doch mehrere Kinder bekehren. Da ist kein Zwang, oder ähnliches. Das ist aus meiner Sicht schlichtweg Erkenntnis.
Warum ich so aushole? Weil es immer und immerwieder Menschen gibt, erstens diese Schule nicht kennen und schon an Hand des christlichen Labels Manipulation ableiten – und am liebsten eben diese Schulen dichtmachen wollen. Da wird aus meiner Sicht Freiheit massiv eingeschränkt.
Ich finde ja, bevor man diese Schulen, die ja immernoch vom Schulamt etc. beaufsichtigt werden, dichtmacht, sollte man Studentenverbindungen abschaffen. Das wäre in Sachen Manipulation weitaus effektiver – aber da trauen sich ja anscheinend nichtmal die Leute ganz links außen ran.
Wir sind, Gott sei Dank (und das meine ich auch so!) ein liberales Land. Und das soll auch so bleiben. Wir sind Pluralistisch. Ich habe nichts gegen Moslems, nichts gegen den Islam, solange klar ist, daß er sich, wie wir Christen auch, dem Grundgesetz unterordnet. Für uns Christen ist das kein Problem. Für das Denken mancher Moslems allerdings schon. Und für das Denken von manchen Querdenkern auch. Und für das Denken von Nazis sowieso. Für das Denken mancher Antifa-Leute ebenso. Für die (heuchlerischen) Ökofaschisten, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, dafür aber am Wochenende 200km ins Grüne fahren und im Urlaub nach Neuseeland fliegen, gilt das erst Recht.
Und nein, ich verleugne den Klimawandel nicht und finde, wir müssen da handeln. Es muß allerdings klar sein, daß es jedem etwas kostet. Geld, Zeit, vorallem Veränderung.