Ich beobachte seit Jahren, daß sich die Politik gerade für (Groß-)Städter engagiert. Beispiel „Mietendeckel“. Der Aufschrei seitens der Vermieter muß da natürlich groß sein und ich bin mir ehrlichgesagt nicht sicher, ob sie nicht auch Recht haben. Es ist ein Eingriff des Staates auf die Wirtschaft, die in dem Punkt nicht mehr frei ist. Von den Maßnahmen sollen „die kleinen“ profitieren. Und das natürlich in Gebieten, in denen die Mieten (stark) ansteigen.
Aber was ist mit der Landbevölkerung? Ich beobachte inzwischen seit Jahrzehnten, wie die Bauern zunehmend in die Zange genommen werden: Die Preise für die Lebensmittelerzeugung steigen, die letztlich diktierten Verkaufspreise fallen. Nun könnten wir sagen „okay, dann lassen wir den deutschen Bauernstand eben sterben, der Markt soll es regeln“. Für mich eine furchtbare Zukunft. Warum?
Bauern hören auf und die Lebensmittelerzeugung fällt in die Hände von Großkonzernen. Vielleicht dürfen Bauern dann als Leibeigene für eben diese noch arbeiten, nachdem sie Haus und Hof verloren haben. Die Macht der Erzeugung liegt dann jedoch in den Händen von Konzernen. Und die kann dann Preise diktieren. Freier Markt existiert dann genausowenig wie in der Micro$oft-dominierten PC-Branche. Nur müssen wir dann den Dreck letztlich futtern. Weil es dann keine Alternativen mehr gibt.
Die Illusiun des „freien Marktes“ verblendet da viele und lustigerweise reagiert die Politik genau da, wo sie eben am meisten Stimmen sammeln kann: In den Ballungszentren. Gegen Millionen Berliner können ein paar Bauern einfach nicht anstinken – Trotzdem essen die Millionen Berliner aber die Lebensmittel, die von den paar tausend Bauern erzeugt werden.
So, nun mein Vorschlag: Nachdem es ja einen Mindestlohn gibt, sollten wir dann nicht auch dafür sorgen, daß Bauern für ihre Erzeugnisse einen Mindestabnahmepreis bekommen? So richtig gesetzlich verankert? Milch: 50¢t/Liter, etc. pp ? Wenn schon so viel an den Bauern herumreguliert wird, gerade, was aberwitzige Umweltauflagen angeht, dann sollten wir endlich den Bauern geregelte Preise garantieren. Und ich glaube tief und fest, es würde der breiten Masse sicherlich nicht sehr wehtun. Deren Handy müßte dann halt ein paar Jahre länger halten. Die Grüngroßstädter müßten vielleicht dann auch mal mit dem Rad statt mit dem SUV zum Biomarkt fahren. Achso. Ja: „Bio“ wird gerade intensiv konzernisiert.
Aber ganz ganz ehrlich: Es wird keinen jucken. Man wird das Bauernsterben mit einem Schulterzucken zur Kenntnis nehmen. Dann wird halt einfach mehr importiert, das heißt,wir nehmen Nahrung von denen noch weg, die gerade sowieso schon kaum etwas haben. Neue Flüchtlingsströme sind die Folge. Und die braune Masse hat dann wieder was zum schimpfen.