Irgendwie dachte ich am Samstag, ich hätte einen Fluxkompensator im Heck meines Dacias. Ich fuhr nach Edingen bei Heidelberg. Nach 40min kam ich an und traf Sören auch gleich am Hauseingang. Sein schwarzer Jesus Freaks Pulli kennzeichnete ihn :-). Sören leitet die Jesus Freaks sehr engagiert und ist überhaupt engagiert, kümmert sich um „seine Freaks“ und hält mit ihnen Kontakt, so gut er eben kann. Mit dem bisschen Vergangenheit, die er erzählte, beeindruckt mich das.
Seine Freundin, Renate, wirkte auf mich dagegen schüchtern. Sie machte lecker Kürbissuppe und Knoblauchecken. Die Wohnung war verraucht und ich überlegte, wann ich das letzte Mal in einer Wohnung war, in der geraucht wurde. Für mich ist das kein Problem.
Im Wohnzimmer lernte ich erstmal Michael kennen, der mir auch gleich von seinem Fahrrad erzählte, das anno 1994 bei der Tour de France dabei war. Indessen improvisierte Sören hastig und kopierte Liedzettel. „Manche Dinge ändern sich nie“, dachte ich dabei grinsend. Außerdem war da Junis (schreibt man das so?) aus Mogadischu (Somalia).
Später kam noch Günther dazu, der mit seinem langen Mantel düster dreinblickte, aber im Grunde nett ist. Sören meinte noch, daß eine Fränkin käme, die dann auch später mit 30 Bratwürsten ankam und sich mit Claudia vorstellte. Ich wollte schon fragen, ob man ihren Namen mit „G“ schreibt :-D. Die Würste waren übrigens sehr lecker! 🙂
Es kamen noch 2 dazu, deren Namen ich nun nicht mehr präsent habe.
Um punkt 17Uhr ging es dann los und Sören machte Lobpreis und hatte eine Predigt vorbereitet. Er stellt das dann immer ins Netz. Da seine Kamera spiegelverkehrt aufnimmt, hängt auch die Jesus Freaks Fahne falschrum an der Wand. Verwirrte Zuschauer meinen, daß Edingen eine besondere Zeitzone hat, weil sie offenbar die Uhr auch spiegelverkehrt sehen.
Die Predigt war gut, wie ich fand. Es hat mich jedenfalls angesprochen.
Später dann kam noch ein „Notruf“ eines Kumpels, der seinen Bus in der Nähe von Sörens Schrebergarten im Schlamm versenkt hatte. Also liefen wir zu fünft dorthin und halfen dem Bus aus der Misere und fuhren dann alle zusammen zurück. Das war cool, und das nicht, weil es draußen naßkalt war.
Mich hat die Art und Weise beeindruckt, wie Sören das alles organisiert, sich kümmert und das mit einem Gleichmut, der mich beeindruckt. Besuche in der Psychiatrie (als Besucher) inklusive. Er ist ein Jesus Freak, Rocker, er weiß wo er herkommt und wovon er befreit wurde. Ich fühlte mich 20 Jahre zurückversetzt, in eine Zeit, in der es solche Gruppen häufiger gab. Ich weiß aber auch, wieviel Arbeit und Kraft dahintersteckt.
Ich bete für euch, ihr Freaks ! 🙂