Buchempfehlung: „Der Sieg des Kapitals“ :)

Nun habe ich doch mal ein Buch gelesen, das Highlund mir empfohlen hat. Man lese und staune! 😀
Erstmal: Kapital ist nicht zwingend Geld, sondern eine Steigerung der Produktivität. Also: Kapital wird investiert, um die Produktivität zu steigern.
Ich kann nur sagen, daß das Buch einleuchtend und oft auf Basis von Geschichtswissen den Kapitalismus erklärt. Zudem entwirrt es Begriffe, die oft damit verbunden werden, die jedoch bei Licht betrachtet eigentlich eine Lüge darstellen.
Dazu gehört zB, daß man im Kapitalismus, anders als im Sozialismus, eine freie Marktwirtschaft hat. Das ist in weiten Bereichen eine glatte Lüge, Ulrike Herrmann beschreibt es eher als „kapitalistische Planwirtschaft“ – zurecht, bedenkt man, daß knapp 2/3 der Wertschöpfung in den westlichen Ländern auf <1% aller Firmen geht. Das heißt im Umkehrschluß: Für ca. 1/3 der Wirtschaft existiert Marktwirtschaft, für 2/3 eben nicht. Entsprechend fließt eben auch das Geld und die Botschaft ist klar: Leistung lohnt sich nicht, bzw. (weit) weniger als Seilschaften und das knalle ich nun jedem an den Kopf, der mir was von "Marktwirtschaft" erzählen will. Das erklärt im Übrigen auch für mich, wieso sich das miese Micro$oft Windows gegenüber anderen "Konkurrenten" durchgesetzt hatte: Weil es nie einen fairen Wettbewerb gab, ich würde es eher als "Kapitalistische Planwirtschaft" eintüten: Mit Geld kauft man eben Markt(macht), fertig, das ist Kapitalismus und wer dabei von einem Wettbewerb spricht, heuchelt ihn allenfalls vor, der findet, wenn, in Nischen statt. Als nächstes wurden die Bankenkrisen erklärt, die sich wiederholen. Sehr schön dabei die Erklärung, wie sich Bänkster selbst "Geld machen". In meinen Worten ist es so als würden sie Scheiße bunt einpacken und immerwieder neu verpacken und diese Scheiße gegen Geld den Kunden andrehen. Die Kunden wissen erst zu spät, daß es Scheiße ist. Das gilt für Anlagen wie eben auch für die sog. "Kapitalgedeckte Rente": Es ist Betrug, denn es gibt eben keine Zinsen mehr für risikolose oder -arme Anlagen. Erklärt wurde auch, daß Kapitalismus nur in Verbindung mit dem Staat fuinktioniert. Das sieht man bei der Bankenkrise 2008 deutlich: Ohne den Staat wären Banken zusammengekracht, reihenweise, wie eben 1929. Der Staat stützte die Banken und griff ein, da war er bei den Bänkstern gerne gesehen, während er oft "zu regulierend" eingreift. Oder anders gesagt: Gewinne (Boni) sollen privatisiert und Kosten (Schulden) sozialisiert werden. Auch hier ist es eine Umverteilung von unten nach oben, oder anders gesagt: Betrug soll einfach von Staatswegen leichter gemacht werden. Ulrike Herrmann sagt auch, daß man Betriebswirtschaftslehre nicht mit Volkswirtschaftslehre verwechseln darf, was heute oft geschieht. Das habe ich ehrlichgesagt nicht ganz verstanden. Daß die EZB heute "Geld druckt", findet sie sogar gut, denn sonst würden wir in eine Deflationskrise (1929) stürzen. Nach ihrer Meinung hätte jedoch der Mindestlohn mindestens 10€/Stunde betragen müssen. Sie sagt aber auch das Ende es Kapitalismus voraus: Wenn die Rohstoffe am Ende sind, wird er nicht mehr funktionieren.

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