Nolympia und NoWM

Olympia und Fußball-WM waren immer große Ereignisse. Die Welt kam zusammen, um sich in verschiedenen Disziplinen zu messen. Der Gedanke an sich ist ja schön, nur wer steht denn für Olympia und wer steht für die WM? Inzwischen stehen hinter beiden Veranstaltungen handfeste wirtschaftliche Interessen. Das war zwar schon immer so, nur dominiert das Wirtschaftliche mehr und mehr, bis es unerträglich wird.
Die Russen haben die Spiele in Sotschi 2014 „gekauft“, da bin ich mir sicher. Für Putin ist es wohl wichtig, „seine Spiele“ auszurichten. Was das Volk sagt, ist egal und so wurde das alles auf russische (oligarchische) Weise umgesetzt. Das ganze mit immendem Pomp, der nutzlos und in meiner Sicht blödsinnig ist. Es ist doch lächerlich, die Olympiafackel, also das Olympiafeuer, ohne Feuer (aus Sicherheitsgründen) ins All zu schießen, nur, damit dort ein russischer Kosmonaut mal in die Kamera winkt. Zuvor war sie wohl am Nordpol und auf den Grund des Baikalsees soll sie vorher auch. Wozu? Warum? Wer bezahlt das?
Die Olympischen Spiele sind einerseits ein Verlustgeschäft für den Steuerzahler des ausrichtenden Landes, andererseits ein Gewinn für die Firmen, die da mit drinhängen, unter anderem wegen solcher in meinen Augen lächerlichen und sinnlosen Aktionen wie dem herumreichen der „Fackel“. Das IOC scheint mir da auch ein korrupter Haufen zu sein, so verwundert es nicht, daß die Münchner sich gegen die Ausrichtung der Winterspiele 2022 ausgesprochen haben. Sie haben Recht, finde ich. Olympia steht nicht mehr für die sog. „olympische Idee“, sondern für eine Show, bei der Menschen ausgenutzt und abkassiert werden, die Strukturen innerhalb des Komitees scheinen dabei auch nicht gerade demokratisch zu sein.
Genauso ist es doch auch bei der FIFA. Die WM in Katar wurde gekauft, kann mir einer erzählen, was er will. Stadien werden hochgezogen, und dabei werden Menschen versklavt, sie dürfen nicht ausreisen, auch wenn „der Kaiser“ etwas anderes erzählt. Schon die WM 2006 in Deutschland war in ettlichen Punkten sehr restriktiv, was zB Bierverkauf anging. Doch was gerade in Katar abläuft, ist beschämend. Ich kann mir keine WM in einem Land antun, bei der ich weiß, daß deren Stadien im Grunde auf Leichen aufgebaut sind, weil ich denke, daß, wenn ich mir das anschaue, ich mich an dem Tod derer mitschuldig mache, schließlich bin ich dann ein „Konsument“.

2 Gedanken zu „Nolympia und NoWM“

  1. Die olympischen Spiele gehen ohnehin auf den Zeus- und Pelops-Kult im antiken Griechenland zurück, was sich auch zeigt: „Einige Monate vor den Spielen wird an historischer Stätte in Olympia in einer an antike Rituale angelehnten Zeremonie die olympische Fackel entzündet. Eine als Priesterin verkleidete Schauspielerin entfacht die Fackel mittels eines Parabolspiegels und übergibt sie dem ersten Läufer des anschließenden Staffellaufs.“
    In dem Zusammenhang interessant: „Nach einer Idee von Carl Diem fand der erste Fackellauf vor den Sommerspielen 1936 in Berlin statt“ – also ausgerechnet bei den Nazi-Selbstdarstellungsspielen.
    Der „olympische Gedanke“ spiegelt dann auch griechische Philosophie wieder: „Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch das Wichtigste im Leben nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel ist. Das Wichtigste ist nicht, erobert zu haben, sondern gut gekämpft zu haben.“ Demgegenüber steht zum Beispiel 1. Petrus 1,9: „und so erlangt ihr das Ziel des Glaubens: die Errettung der Seelen.“ – also die Wichtigkeit, das richtige Ziel zu erreichen.
    Ein paar schöne Kritikpunkte findet man dann auch noch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Spiele#Kritik

    Nun… „Bis zur ersten Fußball-WM 1930 in Uruguay hatten die Olympia-Turniere quasi den Stellenwert einer Weltmeisterschaft.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft#Geschichte)
    Das zeigt ja, wo die Wurzeln der WM sind. Was erwartet man da dann groß anderes? 🙂

  2. Bei den Olympischen Spielen in England haben sie die Handynetze von den Nicht-Sponsoren unterdrückt, so dass auf dem Gelände nur mit dem Netz des Sponsors telefoniert werden konnte.
    Für mich ist jeder, der da auch nur ein Spiel oder eine Sportart mit ansieht auch mit schuld an den Verbrechen.

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