Ich hatte es zu einzelnen ja schon länger angekündigt – jetzt hab ich mir das Ding gekauft. Mein neuer Computer (kein PC!) und gleichzeitig der 2. ARM im Hause: Ein Raspberry-Pi (Raspi). Damit es etwas schicker aussieht, habe ich mir auch ein Plexiglas-Gehäuse dazubestellt, das allerdings kinderbedingt teilkaputt ging, was man zum Glück nicht merkt, an der kaputten Stelle hält der RJ45-Stecker das Gehäuse zusammen :).
Der Raspi ist ein Computer auf Scheckkartengröße (für die jüngeren Leser: Kreditkartengröße ;-)), mit einer ARM-CPU und seit ein paar Wochen mit 512MB RAM. Bei Amazon kostet das Ding relativ teuere 53€, bestellt man es direkt beim Hersteller, muß man mit Kreditkarte zahlen, die ich nicht habe und mit Versand kommt man am Ende dann auch nicht sooo viel billiger. Dazu sollte man sich jedoch noch eine USB-Tastatur und -Maus, sowie ein gutes Micro-USB-Netzteil besorgen, die „Festplatte“ von dem Ding ist schlichtweg eine SD-Karte. Da muß man allerdings aufpassen, daß man keine allzuneue erwischt, weil es mit manchen neueren Karten wohl Probleme gibt.
Witzig: Mein neuer Computer paßte locker in den Briefkasten ;-).
Das Ding ausgepackt ist niedlich. Mehr Steckplätze als Zeugs auf der Platine. Schnell noch das Gehäuse rumdum gebastelt, schauts direkt edel aus 😀
Als erstes habe ich mal Rasbian, eine Debian-Distribution für den Raspi, installiert. Das ging soweit auch erstmal gut, nur merkte ich, daß ich den XBMC (Media-System), wofür ich den Raspi eigentlich gedacht habe, nicht installieren konnte: Keine Pakete. Über Dritte konnte ich mir die DEBs runterladen und installieren. Aber es ging nicht, also suchte ich auf diversen Foren nach Rat. Ah, man muß da noch was freischalten lassen, das kostet nochmal 4,20€ extra. Also gut, mach ich das so und bekam tagsdrauf meine Freischaltcodes, die nur für meinen Raspi funktionieren. Trotzdem gingen die meisten AVIs nicht, lediglich die ARD/ZDF-Mediathek ging flüssig. Insgesamt hakte es, also beschloss ich, von den Quellen das XBMC-Paket selbst zu bauen. Doch das ging auch nicht.
Also habe ich eine weitere 2GB-SD-Karte genommen und Raspbmc draufgespielt. Das ging im Vergleich zum Raspian viel schneller (vielleicht lags auch an der SD-Karte?), ich habe die Freischaltcodes eingetragen und bis auf 2 AVIs lief alles wunderbar! Dort ist sogar ein XBMC-Plugin für WiFi, also, wenn man einen USB-WiFi-Stick hat, den man da reinstecken kann, wenn man grad kein Kabel-Netzwerk zur Hand hat. Ausprobiert habe ich es nicht, die Firmware-Dateien sind aber schonmal da. Ich konnte noch mit meinen gewohnten apt-get install ssh meinen sshd installieren, die NFS-Freigaben der FritzBox (Freetz ruhlt) mounten, alles gut. Praktisch: Sicherheitskopierte DVD-Image-Files spult er auch ab :).
Jetzt habe ich einen OpenSource-MediaPlayer im Zigarettenschachtelformat an meinem Fernseher. Ton wird natürlich auch über das HDMI-Kabel übertragen.
So, die AVIs, die nicht gehen, sind „MSMPEG-4 v3“-codiert, womit mein mplayer, der vlc undso natürlich umgehen können, das Raspbmc anscheinend nicht. Die XVID-codierten AVIs funktionieren. Wozu gibts ffmpeg bzw. avconv 😀