Trotz(dem)

Ich bin ja im Grunde ein Mensch, der gerne mit Menschen zu tun hat. In den letzten Monaten, ja, vielleicht auch Jahren hat sich das irgendwie verändert. Ich fühle mich auf jeden Fall schneller angegriffen als früher, wenn diverse Leute „antichristliche Dinge“ sagen. Aber das liegt wohl auch daran, daß sie zT einfach Recht haben. Aber ich denke, es ist falsch, menschliches Versagen als „Werk Gottes“ zu werten. Aber es ist natürlich so schön einfach, denn dann ist Gott einfach Schuld und man fühlt sich als durchaus sündiger Mensch einfach mal besser damit. Ich ertappe  mich phasenweise selbst in solchen Denkmustern.

Ich merke derzeit sehr stark, wie stark „diese Welt“ einfach ist, mit all ihren Strömungen und (Binsen)Weisheiten. Gefühlt denke ich oft, mich rechtfertigen zu müssen, daß ich gläubig bin. Dabei vermisse ich oft Menschen, die ich am Anfang meines Studiums und Glaubens in Zwickau kennenlernte, die mich als gläubiger Christ (und manchmal auch Spinner) stehen ließen, ohne mich anzugreifen.

Ich habe natürlich immer die Wahl, Menschen ernstzunehmen, oder gewisse Dinge als „geistlichen Angriff“ zu werten und damit einfach alles zu ignorieren. Und tatsächlich war es bei Menschen, die ich kennelernte, die okkult belastet waren, schlichtweg das beste, was ich machen konnte. „Wessen Geist ich hab, dessen Lied ich sing“, dachte ich dabei oft und konnte so ein „Du Wichser“ oder ein „ich hasse dich“ auch richtig einsortieren. Aber das waren auch heftige Kräfte, die da an den entsprechenden Menschen zerrten.

Ich merke vorallem, daß ich mich von Menschen indirekt stark angegriffen fühle, denen ich vor Jahren bei den Jesus Freaks nahestand, und die inzwischen, ich sag mal „anders glauben als ich“, aber zB Gemeinden schon fast inbrünstig ablehnen. Ich gehe den Menschen zunehmend deswegen aus dem Weg.

Ich bin in einer Gemeinde, und ich bin es gerne, es gibt mir was, dabei zu sein. Und ich glaube auch, daß Gemeinden von Gott nicht umsonst eingesetzt wurden, sondern, daß es den Menschen etwas bringt.

Ich verändere mal den Eingangssatz von den Jesus Freaks etwas auf mich:

Als Jesus Freak behaupte ich, dass, trotz massiver Fehler bei Leitern, kranker Manipulation, Versuchen von Gehirnwäsche, wie ich sie erlebte, und all dem pseudo-religiösen Getue, hinter der Sache mit Jesus etwas Wahres und sehr Phantastisches steckt!

Um ehrlich zu sein glaube ich sogar, dass es nichts besseres auf dieser Welt gibt, als mit Jesus zu leben. Die Beziehung zu Ihm ist der Sinn des Lebens! Dabei geht es nicht um Religion oder irgendwelche Weisheiten und Lebensregeln, sondern vielmehr um eine persönliche Beziehung zum Schöpfer dieser Welt. Jesus hat als Sohn Gottes auf dieser Erde gelebt. Er ist für meine Schuld am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden und ist der Einzige, der heute die Mauer zwischen uns und Gott einreißen kann. Jesus ist der Weg zu Gott.

Daran glaube ich und dafür stehe ich eben auch gerade  – mit allen Konsequenzen. Wenn die Konsequenz die ist, daß ich dafür abgelehnt werde, dan ist es eben so. Wenn die Konsequenz die ist, als „starrsinnig“ oder „naiv“ gewertet zu werden, dann ist das eben so. Wenn ich um meines Glaubens willen gehasst werde, dann ist es eben so. Wenn ich die Wege mancher Menschen nicht mehr  mittragen und damit -gehen kann, dann ist es eben so.

8 Gedanken zu „Trotz(dem)“

  1. Hallo Uli,

    kommt uns doch einfach mal besuchen…
    wir haben jetzt viel Platz auch für 3 :)) und nen kleinen und nen großen Zwerg dazu zum „Spielen“.

    Liebe Grüße
    Kathrin

  2. „Wenn ich um meines Glaubens willen gehasst werde, dann ist es eben so.“

    Ja so stehts auch in der Bibel und ich hab den Eindruck, daß das fast danach klingt wie:

    „Viel Feind viel Ehr!“

    Doch ich frage mich dann: Was hilfts ??!

    Ich seh so gar nicht wenige, die scheinen ja schon „geistliche“ Gräben zu ziehen:

    „Wir hier, der böse Rest der Welt dort!“

    Einige leiden wohl schon unter Verfolgungswahn…..?!!

  3. Darum gehts doch überhaupt nicht. Ich will mich für meinen Glauben und Lebensstil nicht (ständig) rechtfertigen (müssen).
    Daß der anders ist, ist klar, schließlich gehe ich zB in eine Gemeinde 😉

  4. Wer hat hier jemals von Rechtfertigung erwähnt, nur weil ich bestimmte Punkte ansprechen hinsichtlich dessen was man besonders im praktischen Leben verwendbar wäre.

    Ich sehe da allenfalls ein paar Probleme hinsichtlich der Anwendbarkeit Deiner Ideen und Ansichten hier.

    Wenn ich dazu nichts mehr schreiben darf, um zu verstehen, dann gib mir Bescheid.

    Ich werde niemand daran hindern, sich selber auf die Schulter zu klopfen und/oder sich selber zu „beweihräuchern“!!

    Dann habe ich hier logischerweise nix mehr zu suchen,
    und das muß mir dann keiner mehr verklickern!!!

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