Worteln und Geisteln

Die Tage habe ich mich mit meiner Schwester unterhalten. Sie vertritt die Theologie, daß jeder Christ von Jesus diverse Dinge (zB Gesundheit) bereits bekommen hat. Daß Christen krank sind liegt daran, daß sie es nur noch nicht begriffen haben. Sicher liegt darin auch viel wahres, gerade, wenn es ins Psychische geht. Wenn du weißt, daß du in Jesus geliebt bist, wenn du weißt, wieviel du wert bist, dann wirkt sich das in deinem Leben aus, nicht nur ins Psychische, sondern eben auch körperlich. Das kann ich voll unterschreiben.

Aber wenn man diesen Gedanken weiterdenkt, dann macht man sich bald selbst zum Herrn, man hat ja bereits diverse Dinge und es gilt nur noch, was man selbst möchte und man glaubt, die Autorität zu geistlichen Kahlschlag zu haben. Nicht mehr Jesus, sondern man selbst erhebt sich, oder läßt sich gar zum „Völkerapostel“ erheben. Mich hat schockiert, was ich am Wochenende gehört habe.

Nein, ich glaube auch nicht, daß Gott Leid verursacht, oder möchte, daß wir leiden.  Er muß es zT einfach zulassen, vielleicht will er es an der einen oder anderen Stelle sogar zulassen, darin sehe ich (noch) nicht ganz klar. Vielleicht ist es so, wie ein Vater sein Kind erzieht und es vor der heißen Herdplatte warnt. Natürlich könnte er dem Kind die Hände festbinden, um zu verhindern, daß es sich die Hände verbrennt. Aber das widerspräche dem Freiheitsgedanken Gottes. Also warnt Gott nur, wenn das Kind trotzdem seine Erfahrungen (etwa mit okkultismus) machen will, wird er das nicht verhindern (können oder wollen).

Ich weiß, daß ich von Jesus abhängig bin, und daß ich ohne ihn nicht annähernd diese Lebensqualität (ich meine nicht die finanzielle) hätte, die ich heute habe. Das liegt zum einen, daß sich mein Selbstbewußtsein verändert hat, aber auch daran, daß ich von ihm an einigen Stellen korrigiert wurde (und werde).

3 Gedanken zu „Worteln und Geisteln“

  1. Was den „Völkerapostel“ betrifft,

    hab ich das auch mir angehört, doch sehr weit kam ich vor Entsetzen nicht!

    So einen abgrundtiefen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört!

    Dieses Geschrei das klingt ja fast wie der Nürnberger Parteitag ’34 !!!

    Da könnt ich mich schämen auch nur annähernd „Christ“ zu sein!

    Ist das überhaupt noch der „gleiche“ Gott ???

  2. Was soll eigentlich das Gerede vom Wohlstandsevangelium??

    OK, wir sind nicht alle reich und der Großteil der Welt verarmt in mehrfacher Hinsicht!!

    Doch soll/muß das so bleiben, weil nicht alle reich werden/sein können?

    Und wer legt das fest??

    Etwa Gott in seinem „unerforschlichen und unabänderlichen Ratschluß“???

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