Vielleicht vor 3 Jahren, ich glaube, ich war noch Leiter der JF-DA, hatte ich ein Gespräch über ICQ mit Jojo. Irgendwie blieb mir das bis heute in Errinerung, auch durch die Geschehnisse der letzten Zeit und meine Schlüsse, die ich daraus zog. Wir hattens im Gespräch von den Freaks, wie es weitergeht, wie Gemeinde gebaut wird, etc. pp. Ich hoffe, ich geb das halbwegs richtig wieder.
Er stellte sich damals die Jesus Freaks als Camp vor. Eben keine feste Gemeinde, jeder darf/kann mithelfen, tuts auch irgendwie. Blicke ich zurück, muß ich sagen, daß er wirklich Recht hatte. Jeder hat irgendwo „rumgeschraubt“ und es funktionierte auch – aber eben so irgendwie, für mich als Leiter nicht zufriedenstellend.
Was ist dabei überhaupt „zufriedenstellend“? Ich denke, man sollte da den Anspruch ablegen, irgendwann mal zufriedenstellend seine eigenen Vorstellungen von „Gemeinde“ durchzusetzen. Irgendwie kommt es mir so vor als würde da ein Wald von eigenen Vorstellungen die Sicht auf das Wesentliche zuwuchern.
Die letzten Tage habe ich mich innerlich auch von so vielem loslösen müssen. Von vielem, von dem ich glaubte, daß Gott mir da ne Aufgabe gegeben hat. Derartige Aussagen sind dann gefährlich, wenn man blindlinks für diese kämpft – ohne Rücksicht auf Verluste. Doch wenn Gott eine Aufgabe gibt, dann kämpft er auch darum. Und dann gibts auch keine Verluste. Ich mußte mich nur innerlich „trennen“, so, als hätte ich etwas Licht in das wildwuchernde Dickicht meiner eigenen Vorstellungen geschlagen, um das wesentliche besser im Blick haben zu können. Es tat zuerst weh, war dann aber befreiend.
Zurück zu den Jesus Freaks. Ich denke, jeder Christ hat so seine eigene Vorstellung von (seiner) Gemeinde, sein Ideal quasi. Aber das wird wohl nie in Erfüllung gehen. In Darmstadt wurde versucht, etwas stabiles zu „bauen“, etwas, was auf Jahre hinaus durchgeplant werden sollte. Man versuchte etwas stabiles mit meist „instabilen“ Menschen zu formen. Das ging einfach in die Hose.
Vielmehr sollte man sich doch auf den Weg begeben, selbst stabiler zu werden. Und dazu erscheint mir das Modell „Camp“ am besten. Ein Camp „steigt“ und „fällt“ mit seinen Leuten. Man hat die Chance, weiterzukommen, man kann sich einbringen, aber man muß es nicht. Es kann im Prinzip jeder kommen und es gibt keine theologisch begrenzenden Mauern. Aber im Zentrum steht Jesus – idealerweise ;-). Und es liegt an den Camp-Leuten, ob man ihn auch erkennt, oder nicht. So trägt jeder Verantwortung, ob er sie wahrnimmt, oder nicht.
Naja, das ging mir so durch den Kopf, und das wollte ich mal posten 🙂
sofx
“ Ich denke, man sollte da den Anspruch ablegen, irgendwann mal zufriedenstellend seine eigenen Vorstellungen von “Gemeinde” durchzusetzen. Irgendwie kommt es mir so vor als würde da ein Wald von eigenen Vorstellungen die Sicht auf das Wesentliche zuwuchern.“
Das scheint bei Euch, wie bei vielen Anderen der „Knackpunkt“ zu sein!
Alle die Macht haben, fürchten sie auch wieder zu verlieren!!
Deshalb gieren so viele danach wie der Junkie nach dem Stoff!!
Sie bekommen halt irgendwann nicht mehr genug!
Dann kommt es eben zu „Parteiungen“ wie Paulus das auch genannt hat!