Hess. Kongo

Ich hab n Kumpel, der hat ne Ex-Freundin, mit der ich mich vor Wochen im ICQ unterhalten habe. Sie ist (betont) kein Christ und mit solchen Leuten kappel ich mich ja gerne, aber nicht so, daß ich ihnen auf die Nerven gehen will, oder gleich als „Bekehrer“ dastehen will. Zumal ich bei ihr auch Fragen antwortete und ich ihr hoffentlich kein Gespräch aufdrückte (man korrigiere mich an der Stelle, wenn nicht stimmt!). Ich sage auch jedesmal im voraus, daß man mir sagen soll, wenns langt, weil ich Schwierigkeiten habe, da Grenzen zu erkennen bzw. einzuhalten.

Okay, über diese (Ex-)Freundin lernte ich N. kennen. Sie hat eine recht düstere Homepage, also, für mich als Christ ja eigentlich ein gefundenes Fressen. Nein, zum Glück nicht im Sinne von „Uj, ein Bekehrungsopfer“ *g*. Es wäre ja schlimm, wenn _ich_ die Leute bekehren würde. Über diese N. lernte ich wiederum P. kennen, mit dem ich gestern einen Treffpunkt in Heppenheim ausgemacht habe.

Achso, ja, „hess. Kongo“, weil das ganze lt. meinem English-Hessisch-Dictionary in the „area in the south of Darmstadt“ passierte bzw. so übersetzt wurde *g*.

Okay, ich hab vor der Fahrt noch schnell meine Mortification-CD in den Wechsler geworfen, nach dem Motto „den Griechen ein Grieche, den Juden ein Jude, den Metalern ein Metaler“ (oderso). Dabei bemerkte ich, daß ich die CD doppelt habe, weil ich die wohl irgendwann mal zuviel gebrannt habe.

Ich fuhr da an die Aral-Tanke hin, und erkannte P. an Hand seines alten Motorrades, wir begrüßten uns und laberten über dies und das, während wir zunächst auf N. warteten. Irgendwann bekamen wir heraus, daß N. zu R. gegangen ist, und dort auf uns wartete (da gabs wohl ein Kommunikationsproblem). P. warnte mich vor: „Erschrecke nicht, wenn du in diese Wohung kommst“ und ich malte mir schon aus, daß da überall umgedrehte Kreuze hängen, blutrünstige Plakate an der Wand mehr oder weniger künstliche Spinnweben an der Decke…oderso.. aber die Wohnung war dann doch um einiges harmloser als vorgewarnt.

Wir saßen im Wohnzimmer, ich saß wohl auf R.“s Bett, bzw. Matratze, während sich der Rest auf diverse Sofas und Sessel verteilte. Das Zimmer war dunkel und man sah die Gesichter kaum. Aber ich erkannte N. (haha, sie war auch das einzige Mädchen im Raum) und bemerkte, daß ihre Haare so aussehen, als hätte ein Vogel sein Geschäft drauf verrichtet. Das fand sie nicht so lustig wie der Rest der Truppe da.

Dann kam ein Jungspunt, S., rein, der mich sofort an Hand meines Pullis als „heilig“ identifizierte, aber total zugekifft war, und noch was dabei hatte. Also wurde erstmal gebaut, die Bong gestopft und R. und S. gönnten sich ein paar Brösel.

Irgendwie hatte N. noch die Meerschweinchen von R. aufm Schoß, die ihre Hose dann irgendwie auch vollpinkelten…

Wir hingen gediechen ab und laberten über dies und das, lachten viel (ich stoned by Jesus, der Rest, der mitlachte, stoned by was anneres). R. hat ne tolle Lache, die total ansteckend ist und wir grinsten uns über lange Zeiträume einfach nur an. Toll. Er sagte immer „Robin Hood“ zu mir, wahrscheinlich, weil ich meinen grünen Jesus-Freaks-Pulli an hatte (mein Jesus-Terror-Force-T-Shirt, das ich drunter trug, ließ ich, diplomatisch, wie ich bin, dann doch bedeckt *g*).

P. schilderte einen „coolen Abgang“: Amoklauf in einer Kirche. Überhaupt ist er sehr antikirchlich eingestellt, aber trotzdem macht er eines der Kirche (als Institution) nach: Er wendet sich von Gott ab, bzw. will an keinen Gott glauben. Das ist einleuchtend, wenn man Gott mit Religion verwechselt.

N. redete nicht viel außer, daß sie sich gerade deplaziert fühlt und sie suchte auf ironischer Wiese das Niveau der Gespräche („Wo is das Niveau? da in der Ecke? nee, die Ecke ist nicht spitz genug“ *g*)

Aber dann irgendwann wurde es ruhig und ich merkte, daß alle (naja, S. pennte aufm Sofa und war offline) etwas von mir erwarteten. Es dauerte einigermaßen lange, bis ich herausfand, was: Sie wollten sehen, daß ich versuche, sie zu bekehren. Als ich das raffte, mußte ich herzlich lachen. Es ist toll, frei zu sein, auch vom Zwang, Leute zu bekehren. Danke, Jesus *g*. Ich habs wirklich genossen, einfach abzuhängen und zu gucken, was passiert und das noch noch mit wirklich zT wildfremden Leuten. Ich kannte N. und P. nur durch ICQ bzw. Mail, den Rest garnicht bis dato.

Gegen 0 Uhr fuhr ich dann noch N. nach Hause und konnte es mir nicht verkneifen mit Hilfe von Handbremse abzubiegen, was mit einem „Jetzt weiß ich, wie du Leute bekehrst: Du fährst mit ihnen Auto!“ von ihr quittiert wurde. Ich schenkte ihr die CD, die ich doppelt hatte und wir verabredeten, uns nochmal zu treffen, eben mal unter 4 Augen. Ich freu mich drauf.

Wieder zu Hause hielt ich erstmal ein Mitternachtsmahl (ich hatte den Tag über das Essen vergessen und wunderte mich über mein Schwindelgefühl): Brot, Blutwurst, Senf! :)rnEs war n toller Abend *hihi*

sofx

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