Mit unserem Grundstückskaufvertrag haben wir ja auch einen Kebelvertrag mit der HSE aufgedrückt bekommen, der uns verpflichtet, 10 Jahre lang Wärme von einem (angeblich) „CO2-neutralen“ Heizwerk abzunehmen. In Wirklichkeit sehe ich derzeit an der Stelle ein „Hot Mobile“, mit einem Blechkamin, das aus Gas (gelbes Rohr, was reingeht) Warmwasser macht.
Die horränden Kosten tragen wir und gerade habe ich mal ausgerechnet, was uns das pro Megawattstunden (MWh) so kostet:
Grundgebühr netto: 10,21€ pro KW max. Heizleistung (wir haben da 6 KW angegeben), macht also 61,26€ netto bzw. 72,90€ Brutto. Pro Monat. Und da haben wir noch keine Wärme abgenommen.
Tatsächliche Kosten pro MWh Wärme liegen bei brutto 102,90€. Wir haben im letzten Jahr 7MWh Wärme gebraucht.
Rechne ich das zusammen, komme ich nun fürs letzte Jahr auf 878,80€ Grundgebühr und 729,30€ Wärmekosten. Macht also zusammen 1599,10€ für die Wärme insgesamt (wir zahlten pro Monat 150€ Abschlag nur für die Wärme, von daher kriegen wir noch was raus). Breche ich das nun insgesamt auf die Wärme runter, komme ich auf einen Betrag von 228,44€ pro MWh Wärme!!! Also für den Preis kann ich fast auch mit Strom heizen.
Zum Vergleich: Für einen Raummeter Holz bezahle ich momentan 90€, fix und fertig gesägt undso. Der hat im optimalen Fall 2MWh und damit zahle ich für die HSE-Wärme ca. 5 Mal soviel wie fürs Holz. Da sind die paar Euro für den Schornsteinfeger eher witzig.
Gut, immerhin haben wir für die „Heizung aus regenerativer Energie“ (geplant ist da ein Holzpelletheizwerk) einen günstigen KfW-Kredit über 50000€ bekommen, aber ganz ehrlich: Das, was wir da sparen, ist weniger als das, was wir der HSE für die nächsten Jahre in den Rachen werfen. Ich fühle mich für von der HSE für ihren achsotollen, schöngerechneten Prospekt für die Nahwärme geneppt.
Entweder 2021 sinkt der Preis dafür rapide, oder ich heize ab da komplett mit Holz. Is ja auch regenerativ.
Achso, ja, wer jetzt denkt, daß wir dafür ja keine eigene Heizung anschaffen mußten, dem sei gesagt, daß wir über 9000€ für die Leitungen und die Übergabestation bezahlt haben.
Ich heize mit Strom. Direkt, nix Nachtspeicher. Keine versteckten Nebenkosten, keine kaputt gehenden Gerätschaften mit Wartungskrams. Das ist selbst mit dem normal verbauchten Strom zusammen nicht so teuer. Und es benötigt keine weiteren Rohre, erhöht die Gefahr im Gebäude nicht und ist die einzige Energieform, die sinnvoll CO2-neutral hergestellt werden kann.
Naja, mit Holz zu heizen ist da eleganter, finde ich. Zum einen ist es deutlich billiger, zum anderen muß das Holz so oder so geschlagen werden, um den Wald zu pflegen, damit die Bäume drumherum sich mehr enfalten können. Also warum das Zeug nicht verheizen? Ich habe derzeit 4,5 Ster Holz (im optimalen Fall sind das 9 MWh!) in meiner Hütte stehen. Das Holz selbst bekam ich sogar geschenkt :D.
Der Grund, weshalb wir die Teuerwärme abnehmen ist ja der Kebelvertrag, den wir mit dem Grundstückskaufvertrag unterschreiben mußten. Daß – energietechnisch gesehen – diese Nahwärme ein Blödsinn ist, ist mir auch klar. Es ist teurer Aktionismus und sicherlich _nicht_ „umweltschonend“, schon garnicht jetzt. Es geht enorm viel Wärme durch die langen Rohre „verloren“, auch daher zahlen wir so viel für die Wärme.