Viele Menschen glauben an Gott, die meisten wohl recht undefiniert, wenige glauben explizit an den Gott der Bibel, und viele, die das tun, leben nur an wenigen Punken mit ihm. Vor ca. 10 Jahren fragte mich ein okkult belastetes Mädchen, wieso Jesus diese „Show“ mit dem Tod am Kreuz haben mußte. Daß er es tun mußte, damit er buchstäblich als Sündenbock für uns diente, wollte sie nicht wahrhaben, oder sie verstand es nicht. Sie hatte davor und danach Jesus erlebt, was für sie wohl eher unangenehm war. Über die Gründe kann ich heute nur mutmaßen, also laß ich das sein. Sie glaubte an Gott, ob sie es heute auch noch tut, weiß ich nicht. Doch der Glaube an Jesus allein macht wenig aus, im Gegenteil: Er macht eher Angst, weil man weiß, daß es am Ende ein Gericht geben wird. Ich kenne einige, sie versuchen, mit Jesus zu leben, weil sie Schiß haben, unerlöst zu sein. (Das sind sie ja auch.) Aber letztlich steht ihnen genau diese Angst vor diesem Gott, der ja eigentlich einfach nur liebt, im Weg.
Im Lauf der letzten Jahre wurde vieles in meinem Leben zur Routine. Mit Kindern, jetzt mit Hausbau hat man auch allerhand um die Ohren, sodaß ich in Gefahr laufe, Jesus aus den Augen zu verlieren. Freilich nicht völlig. In den letzten Wochen sagten mir wildfremde Menschen, die sich nicht kennen, zu mir, daß Gott mir sagen möchte, daß er mich liebt. Mich machte das zunächst stutzig, dachte nur „Ja, das weiß ich ja“ und ließ die Information im Kopf. Als nun also die 3. oder 4. Person das wiederholte, fragte ich mich, wieso Gott das sagt, wieso er sich da wiederholt. Ich muß heute an das Mädchen von damals denken, das binnen weniger Monate ständig die Bibelstelle Johannes 10,10 („Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.“) gesagt bekommen hatte. Sie fragte mich damals, wieso sie das ständig hört, sie kennt die Stelle doch. Ich antwortete ihr „Weil du es anscheinend noch nicht wirklich begriffen hast“. Sie schaute mich ertappt an. Heute bin ich der Ertappte und bin gerade dabei, die Information „Gott liebt dich“ (wieder) in mein Herz zu lassen, es zu begreifen. Man vergißt erschreckend schnell diverse Wahrheiten, bekommt sie durch Alltagsschrott und Streß verdrängt.
Viele Christen geht es schlecht, weil sie zwar an Jesus glauben, aber nicht mit ihm leben, sondern versuchen, religös korrekt zu sein. Sie versuchen also, sich selbst zu erhöhen, indem sie vermeintlich „gut“ leben. Manchmal haben sie auch damit Erfolg, man kann mit eisernem Willen sicherlich auch von Drogen und/oder anderen Süchten wegkommen, vorallem, wenn man die Veranlagung dazu hat. Aber wozu braucht man dann noch Gott? Man wird unweigerlich stolz, vorallem auf das, was man geschafft hat, vielleicht sagt man noch, daß man es mit Gottes Hilfe geschafft hat.
Andere wiederum versuchen das auch, aus eigener Kraft zu lösen, schaffen es aber nicht und sind frustriert. Oft klammern sie sich an Punkte, wo sie Erfolge haben und deuten dann auf Menschen, die an eben diesen Punkten Mißerfolge verbuchen. Das tun sie nichtmal offen, direkt, eher vor sich selbst.
Beides macht stolz und das Herz hart. Da muß man aufpassen. Ich sicherlich auch.
Heute fand ich einen Link zu einer „Metal Bibel“. Besonders erstaunt hat mich das Zeugnis von Nicko McBrain von „Iron Maiden“. Was macht das mit mir? Und mit dir?
Hey Uli,
mir sind in letzter Zeit ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen. Vor allem, wenn das Leben mit Jesus und dem Vater oder das Leben allgemein zur Routine wird. ich kann gut nachvollziehen, was du schreibst. Danke für den Input!
Eines ist mir klar geworden:
Ich kann kein „Evangelikaler“ sein, weil ich niemals in der Lage bin und sein werde,
die Bibel als „unverfälschtes Gottes Wort“ anzusehen!
Und die kreationistische Logik besagt soviel wie:
„Der See reicht bis zum Ufer“ und das sei genug Erkenntnis!
Ich bin stets ein Gegner derartiger Religion gewesen, denn sie lehrt uns damit zufrieden zu sein,
daß wir die Welt nicht verstehen.
Es wird so oft dass eigene Denken gegenüber das von Gott gestellt!
Um dann darauf zu verweisen, daß man ja dadurch zu „stolz“ werden könnte!
Sowieso werde ich mit derelei Gedankengängen zum „Atheist“ abgestempelt.
Dazu fällt mir nur Eines ein:
Nein, ich wende mich nicht von Gott ab.
Ich wende mich ab von dem, was man mir versucht als
christlichen Glauben unterzujubeln.
Die offensichtlichen Widersprüche im Buch der Bücher und
die Drohung darin, ja keinen Punkt und Komma zu verändern, zeigt mir keinen liebenden Gott,
sondern das Diktat der Menschen, die sich erdreisten zu behaupten, die Zeilen vom Heiligen
Geist inspiriert aufgeschrieben zu haben!
Ich wende mich ab von einer christlichen
Glaubensgemeinschaft, die mir einen liebenden Gott verkauft, der mich erst einmal am Boden
zerstören muß, um seine Liebe zu erkennen!!!
Ein liebender Gott quält keinen Menschen bis
kurz vor den Tod, um ihm dann seine wahre Liebe rüber zu bringen!!!
Das wäre ein krankerGott!
Doch ich habe erkannt, wie krank die Menschen sind, die an diese Göttlichkeit glauben.