Aufräumen, Vergeben, Grenzen verteidigen

Wie man an meinem vorletzten Bloggeintrag erkennen kann, bin ich gerade dabei, mit dem Thema „JF-DA 2005“ abzuschlie�en. Nun, es ist nicht nur 2005, sondern 2001-2005, knappe 5 Jahre.
Wenn ich mit beteiligten dar�ber chatte, kommt wohl h�ufig eine gewisse Bitterkeit an. Ich f�hle mich da mi�verstanden. Ich bin sicherlich sehr hart an Stellen geworden, an denen ich viel zu lange weich war. Momentan sehe ich das so. Vieles hat mich �ber Jahre angefressen und vor dem erneuten anfressen versuche ich mich nun eben auf ungewohnt harte Art und Weise zu sch�tzen.
Auch merke ich, da� ich nicht mehr so blau�ugig auf Menschen zugehe und ihnen vertraue, wie vor 6 Jahren. Dazu wurde mein Vertrauen eben zu oft mi�braucht. Das ist ebenfalls eine Schutzreaktion.
Wenn ich mir das so ansehe, dann empfinde ich diese Schutzmechanismen als Errungenschaft, als etwas, was ich in den Jahren zuvor h�ufig an anderen bewundert habe und selbst nie hinbekam. Endlich kann ich das und ich denke nicht, da� ich dabei auf negative Art „dichtmache“.
Seit knapp 2 Wochen ist mir klar, da� ich in Sachen „Vergebung“ aktiver werden mu�. Und tats�chlich haben wir im Hauskreis und bei den JF-BRK dar�ber geredet und gebetet, was saugut getan hat. Ich merke, da� ich dabei vorw�rts komme. Und damit klappts auch mit dem Loslassen besser. Dabei sage ich allerdings auch, da� vergeben nicht erneut vertrauen bedeutet. Ich sch�tze mich als eine Person ein, die immernoch leicht vertraut, aber die es gelernt hat, da Grenzen zu ziehen – und zu verteidigen (etwa wenn mein Vetrauen mehrmals mi�braucht wurde).
Es ist sch�n, loslassen zu k�nnen und die Ketten durchs�gen zu k�nnen, die einem am Vorw�rtskommen behindern. Zum einen geh�rt dabei anderen zu vergeben, vorallem aber mir selbst, was ja bekanntlich schwieriger ist, als anderen zu vergeben ;). Was beim Selbst-Vergeben auch dazugeh�rt ist die Abwehr von sich einschleichenden Selbstvorw�rfen, die u.a. durch Anklage von Au�en als Kackfrucht aufgehen k�nnen.
An der Stelle danke ich allen, die mir sozusagen „bescheinigten“, da� ich mir keine Vorw�rfe zu machen brauche. Es fiel mir anfangs schwer, das anzunehmen, aber es wird auch da zunehmend besser.
Dennoch verfalle ich da sozusagen schnell in eine aggressive Verteidigungsposition. Aber das wird sich, so denke ich stark, in den n�chsten Wochen legen.
Danke an alle, die f�r mich beten!
sofx

8 Gedanken zu „Aufräumen, Vergeben, Grenzen verteidigen“

  1. Da siehst du mal wie schwer es ist zu vergeben 🙂
    Bist du (und Lisa) am 15. Dezember in BRK? Da w�rde ich nach der Arbeit vll. mal vorbei schauen… 🙂
    W�re cool wenn’s klappt!

  2. Evtl. bin ich am 15.12. in BRK. Aber es kann auch sein, da� ich da Rufbereitschaft habe. Hier in der GSI gehts mal wieder drunter und dr�ber und da kann sich noch viel �ndern ;).
    Ich habe nich geleugnet, da� es schwer ist, zu vergeben, aber ich *will* es, schon alleine deswegen, weil es mich am Leben hindert.
    sofx *stubbs*

  3. HILFEEE!!!

    (Kopfsch�ttel/Kopfkratz!!!)

    Es gab und gibt doch tats�chlich Leute, die mir Vergebung „beibringen“ wollten
    (so ’ne Seelsorgernummer eben!)

    Sp�ter hat es sich herausgestellt, da� eben jene Leute sich schwerer mit der Vergebung taten als ich!!!

    Das ist echt KEIN Eigenlob, viel mehr KATASTROPHAL!!FATAL!!
    Besonders f�r mich!

    Was soll ich davon nur halten??!!

  4. @hosnoopy:

    „Dabei sage ich allerdings auch, da� vergeben nicht erneut vertrauen bedeutet.“

    Ganz bestimmt nicht!!

    Auch kommt es darauf an wie sich die Person dazu stellt, der Du Vergebung zukommen l��t!

    Wenn’s richtig funktionieren soll dann ist das eine Art gemeinsamer Wiederaufbau, der dann wohl an einigen Ecken anders aussehen wird!

    Das kommt eben auf den Fall an!

    In der Bibel werden wir ja aufgefordert all denen zu vergeben, die es auch damit ernst meinen!
    Eben nur dann hat man die Aussicht, da� wieder etwas daraus werden kann!

    Alles andere erscheint mir als augenwischerische Heuchelei!!

  5. Micky: Ich will sicher nichts mehr „aufbauen“, es macht auch kein Sinn. Ich will nix weiter als einen Schlu�strich ziehen, damit damit abschlie�en kann und selbst dabei wieder zu inneren Ruhe gelange.
    Wenn ein Mensch sagt, er habe sich gebessert, und man glaubt ihm, und stellt nach ner Zeit fest, da� es garnicht stimmt, dann verliert man Vertrauen zu ihm. Wenn das 3-4 Mal passiert, ist garkein Vertrauen mehr da und dann bin ich auch nicht daran interessiert, neues Vertrauen „aufzubringen“. Es macht ja auch keinen Sinn, wenn es doch wieder mi�braucht wird ;-).

  6. @hosnoopy:

    Verstehe!! Ich glaube ich w�rde das wohl auch nicht anders machen!!

    Doch demzufolge mu� es ja geradezu verheerend zugegangen sein!

    Ich w��te nicht, ob ich �berhaupt so lange durchgehalten h�tte!!

  7. @hosnoopy:

    Wei�t Du, obwohl mir ja das nicht ganz fremd ist, es noch einmal so zu lesen
    macht mich dennoch sehr betroffen!

    Gelegentlich kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, da� Christen in ihrer Krampfhaftigkeit sich von der sogenannten „Welt“ (Feindbild?!) zu unterscheiden, manchmal eben genau das Gegenteil erreichen!!

    Was k�nnte denn nun eigentlich kommen, nachdem der Tr�mmerhaufen dann letztendlich wegger�umt ist?!

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